fůckedupgeek
04.03.09, 15:58
openSUSE, Debian, Ubuntu, LinuxMint, Fedora im Vergleich - welches könnte die geeignetste Distribution für meinen Bedarf sein?
Hallo,
ich habe mich hier neu angemeldet weil ich ein paar Ratschläge zu der optimalen Distributionswahl für meine Ansprüche suche. Die Zahl der Beiträge schien mir beachtlich, ich hoffe also darauf hier ein paar konstruktive Antworten zu bekommen.
Zur Geschichte
Ich habe seinerzeit über ein Jahr ausschließlich Linux auf dem Desktop genutzt, das ging ganz gut.
Irgendwann fing ich dann aber wieder an zu spielen und zwangsweise musste Windows wieder herhalten, Cedega, Wine & Co. waren keine brauchbare Alternative.
Dazu gesellten sich dann außerdem noch einige Macs. Nagut, zwei Macs. Wir wollen mal nicht übertreiben.
Ich bin dann damals aber nicht beim Dual Boot geblieben sondern habe das Linux System direkt von der Platte gefegt. Das auf dem Server laufende Debian, wurde es ebenfalls durch eine kostengünstige Möglichkeit ersetzt - Windows Server 2003 läuft seit langer Zeit sehr zuverlässig auf der betagten Hardware.
Seitdem habe ich mich eigentlich gar nicht mehr mit Linux befasst. Leider musste ich doch feststellen das sich in den insgesamt 2 1/2 Jahren doch offensichtlich einiges am Markt getan hat.
Nicht unbedingt was die Marktanteile angeht, wohl aber Dinge wie die Benutzbarkeit der Distributionen.
Mittlerweile nenne ich ein Netbook mein eigen und habe die Platte mit Windows XP direkt formatiert. Windows 7 ist noch nicht auf dem Markt und dürfte (ich wage es zu behaupten) vor SP1 noch an Kinderkrankheiten leiden. Vista genehmigt sich zuviele Ressourcen auf dem Netbook und Windows XP ist imho so dermaßen antiquitiert das jede (nur halbswegs liebevoll gepflegte) Linux Distribution es wie ein Relikt aus alten Zeiten wirken lässt.
Da außerdem noch Spiele absolut nicht in das Anwendungsgebiet des Netbook fallen eignete sich meines erachtens nach nichts besser als eine aktuelle Linux Distribution.
Ich habe dann Ubuntu installiert, leider wurde die W-LAN Karte nicht out-of-the-box unterstützt. Ich habe dann noch lange Zeit an dem Problem gearbeitet, nach einer durchgemachten Nacht stellte ich dann fest das ich das Modell mit einer Netzwerkkarte erwischt habe, für die der W-LAN Treiber fehlerhaft ist. W-LANs werden zwar problemlos gefunden, die Authentifizierung scheiterte aber. Damn!
Ich bin dann auf LinuxMint gestoßen und fragte mich, was dieses Ubuntu Derivat anders macht als die Vorlage. Offensichtlich ist sie um diverse proprietäre Software reicher, außerdem finden sich Programme wie ndiswrapper vorinstalliert. Damit klappte dann auch das W-LAN, nice.
Kontra finde ich diese Distribution aber noch sehr unausgegoren, das komplexe (openSUSE like) Startmenü wirkt überfrachtet, Menüpunkte sind redundant. Fazit: Okay, aber noch nicht gänzlich ausgereift.
Letztendlich erinnerte mich das ganze ein wenig an die damaligen Desktop Exkursionen, Debian war gut. Aber es war mir nie aktuell genug.
Ubuntu machte das Problem wett. Leider fanden sich keine nativen Treiber für meinen RAID. Das habe ich bis heute nicht verstanden wieso Ubuntu dieses nicht unterstützt. openSUSE und Fedora (8 oder 9) hingegen hatten ihrerzeit keine Probleme das RAID zu erkennen, seltsam.
Mittlerweile denke ich ernsthaft darüber nach Linux auch wieder auf dem Desktop verstärkt zu nutzen, nicht nur auf dem Netbook. Auf mein "Hardware"-RAID (OnBoard RAID Controller - nein, keine Belehrungen, ich weiß es handelt sich prinzipiell um kein echtes Hardware RAID) möchte ich nicht verzichten.
Ich hätte auch gar keinen Platz die Daten auszulagern, den Controller auf AHCI zu setzen und die Platten dann mit LVM als Software RAID zu verknüpfen.
In anbetracht dieser Tatsache möchte ich gerne einmal die obigen Distributionen vergleichen, damit ich mit Eurer Hilfe vielleicht einmal eine Sammlung von den Kern Differenzen dieser Distributionen habe.
Ich fasse einmal zusammen, was mir bisher über die Distributionen aufgefallen ist bzw. so zu sein scheint. Bitte korrigiert mich einfach, wenn ich irgendwo mit gefährlichem Halbwissen um mich werfe.
Debian
Hat lange Release-Zyklen, ist nicht immer top aktuell, wird dafür aber lange und sehr gut gepflegt und vor allen Dingen wird eine neue Version wirklich nur dann veröffentlich, wenn sie absolut stable (stabil) ist. Viele Leute behaupten bereits der testing zwei der Debian Distribution wäre stabiler als so manch ein stable Zweig einer anderen Distributionen. Nicht zuletzt deswegen findet es oft gerne Anwendung auf Servern jedweder Art.
Ubuntu
Ubuntu ist ein Debian Derivat, es hat seine Wurzeln im Debian testing Zweig, ist immer relativ aktuell und wir gut gepflegt. Die LTS Versionen werden wesentlich länger unterstützt, im Jahr erscheinen zwei Releases. Eins hat es sich zur Aufgabe gemacht neue Technologien zu erproben, das andere an Performance, Stabilität und Usability zu arbeiten.
Der Gnome Desktop wirkt sehr aufgeräumt und übersichtlich und insgesamt sind die Pakete gut aufeinander abgestimmt.
Die Software Auswahl ist fast so groß wie die von Debian, aus mir bekannten Gründen wird bis heute keine (oder nur wenig) Hardware wie OnBoard RAID Controller unterstützt.
LinuxMint
LinuxMint ist ein Ubuntu Derivat und unterscheidet sich hauptsächlich in der unterstützten Hardware als auch geringfügig in der Usability. Zudem sind proprietäre Treiber und Codecs vorhanden, die in Ubuntu nicht vorhanden sind oder noch nachinstalliert werden müssen.
Die Software Auswahl ist dank APT und Zugriff auf die universe und multiverse repositories sehr aktuell.
Die Integration der Komponenten untereinander (Sprachunterstützung, etc.) wirkt noch verbesserungswürdig, ebenso wie die Vorkonfiguration des Gnome Desktops.
openSUSE
OpenSUSE ist dank Yast leicht zu konfigurieren ohne das man große Kenntnisse über ein Linux System haben muss (das kann man positiv als auch negativ betrachten).
Grundsätzlich ist die Desktop Integration der Komponenten grundsolide, solange man die Basiskonfigurationen wählt.
Sobald man aber ein System mit Gnome oder KDE gleichzeitig aufsetzt entsteht zunehmend ein Wust an überfrachteten Menüs und stellenweise treten Konflikte auf (Rechtschreibprüfung, etc.) weil die Komponenten nach der Installation optionaler Desktop Umgenungen nicht mehr richtig ineinander greifen.
Die Hardware unterstützung ist seit Jahren vorbildlich, sogar eine Großzahl an OnBoard RAID Controllern wird unterstützt.
Solange man es nicht mit optionaler Software überfrachtet hat man ein grundsolides System.
Fedora
Keine Ahnung. Ich erinnere mich grob bei der Installation das auch der OnBoard RAID Controller unterstützt wurde. Seltsam, hat sich Fedora nicht freie Software auf die Fahnen geschrieben?
Standard Desktop Umgebung ist glaube ich ein Gnome. Wurde der eigentlich stark verändert?
Ich glaube was Technologien angeht ist oft Fedora Vorreiter oder aber eine von den Distributionen die neues als erstes integriert. Dafür ist die Distribution soweit ich das mitbekommen habe aber auch sehr kontrovers was die Technologien angeht. War es nicht so das sie stark auf AIGLX gesetzt haben und diese Technik letztlich weichen musste?
Viele Leute preisen Fedora als eines der besten System für den typischen Hobbyprogrammierer oder auch für den Produktiveinsatz an. Zumindest hat mir der eine oder andere schon davon vorgeschwärmt.
Update mäßig fahren die glaube ich ihre eigene Schiene mit up2date oder ähnlich, wobei das doch durch YUM ersetzt wurde? Dann gibt es da noch apt4rpm und irgendwie ist mir das alles ein wenig zuviel der Verwirrung. Wenn es YUM gibt, wozu dann noch apt4rpm? Oder ist Fedora mit apt4rpm binärkompatibel zu den Debian / Ubuntu repositories?
Wie sieht es denn ansonsten so mit der Hardware Unterstützung und benutzerfreundlichkeit bzw. Community aus?
Gibt es ordentliche repositories aus denen sich proprietäre Treiber und Codecs nachinstallieren lassen?
Bin für jede sachliche Diskussion dankbar,
f*uckedupgeek
Hallo,
ich habe mich hier neu angemeldet weil ich ein paar Ratschläge zu der optimalen Distributionswahl für meine Ansprüche suche. Die Zahl der Beiträge schien mir beachtlich, ich hoffe also darauf hier ein paar konstruktive Antworten zu bekommen.
Zur Geschichte
Ich habe seinerzeit über ein Jahr ausschließlich Linux auf dem Desktop genutzt, das ging ganz gut.
Irgendwann fing ich dann aber wieder an zu spielen und zwangsweise musste Windows wieder herhalten, Cedega, Wine & Co. waren keine brauchbare Alternative.
Dazu gesellten sich dann außerdem noch einige Macs. Nagut, zwei Macs. Wir wollen mal nicht übertreiben.
Ich bin dann damals aber nicht beim Dual Boot geblieben sondern habe das Linux System direkt von der Platte gefegt. Das auf dem Server laufende Debian, wurde es ebenfalls durch eine kostengünstige Möglichkeit ersetzt - Windows Server 2003 läuft seit langer Zeit sehr zuverlässig auf der betagten Hardware.
Seitdem habe ich mich eigentlich gar nicht mehr mit Linux befasst. Leider musste ich doch feststellen das sich in den insgesamt 2 1/2 Jahren doch offensichtlich einiges am Markt getan hat.
Nicht unbedingt was die Marktanteile angeht, wohl aber Dinge wie die Benutzbarkeit der Distributionen.
Mittlerweile nenne ich ein Netbook mein eigen und habe die Platte mit Windows XP direkt formatiert. Windows 7 ist noch nicht auf dem Markt und dürfte (ich wage es zu behaupten) vor SP1 noch an Kinderkrankheiten leiden. Vista genehmigt sich zuviele Ressourcen auf dem Netbook und Windows XP ist imho so dermaßen antiquitiert das jede (nur halbswegs liebevoll gepflegte) Linux Distribution es wie ein Relikt aus alten Zeiten wirken lässt.
Da außerdem noch Spiele absolut nicht in das Anwendungsgebiet des Netbook fallen eignete sich meines erachtens nach nichts besser als eine aktuelle Linux Distribution.
Ich habe dann Ubuntu installiert, leider wurde die W-LAN Karte nicht out-of-the-box unterstützt. Ich habe dann noch lange Zeit an dem Problem gearbeitet, nach einer durchgemachten Nacht stellte ich dann fest das ich das Modell mit einer Netzwerkkarte erwischt habe, für die der W-LAN Treiber fehlerhaft ist. W-LANs werden zwar problemlos gefunden, die Authentifizierung scheiterte aber. Damn!
Ich bin dann auf LinuxMint gestoßen und fragte mich, was dieses Ubuntu Derivat anders macht als die Vorlage. Offensichtlich ist sie um diverse proprietäre Software reicher, außerdem finden sich Programme wie ndiswrapper vorinstalliert. Damit klappte dann auch das W-LAN, nice.
Kontra finde ich diese Distribution aber noch sehr unausgegoren, das komplexe (openSUSE like) Startmenü wirkt überfrachtet, Menüpunkte sind redundant. Fazit: Okay, aber noch nicht gänzlich ausgereift.
Letztendlich erinnerte mich das ganze ein wenig an die damaligen Desktop Exkursionen, Debian war gut. Aber es war mir nie aktuell genug.
Ubuntu machte das Problem wett. Leider fanden sich keine nativen Treiber für meinen RAID. Das habe ich bis heute nicht verstanden wieso Ubuntu dieses nicht unterstützt. openSUSE und Fedora (8 oder 9) hingegen hatten ihrerzeit keine Probleme das RAID zu erkennen, seltsam.
Mittlerweile denke ich ernsthaft darüber nach Linux auch wieder auf dem Desktop verstärkt zu nutzen, nicht nur auf dem Netbook. Auf mein "Hardware"-RAID (OnBoard RAID Controller - nein, keine Belehrungen, ich weiß es handelt sich prinzipiell um kein echtes Hardware RAID) möchte ich nicht verzichten.
Ich hätte auch gar keinen Platz die Daten auszulagern, den Controller auf AHCI zu setzen und die Platten dann mit LVM als Software RAID zu verknüpfen.
In anbetracht dieser Tatsache möchte ich gerne einmal die obigen Distributionen vergleichen, damit ich mit Eurer Hilfe vielleicht einmal eine Sammlung von den Kern Differenzen dieser Distributionen habe.
Ich fasse einmal zusammen, was mir bisher über die Distributionen aufgefallen ist bzw. so zu sein scheint. Bitte korrigiert mich einfach, wenn ich irgendwo mit gefährlichem Halbwissen um mich werfe.
Debian
Hat lange Release-Zyklen, ist nicht immer top aktuell, wird dafür aber lange und sehr gut gepflegt und vor allen Dingen wird eine neue Version wirklich nur dann veröffentlich, wenn sie absolut stable (stabil) ist. Viele Leute behaupten bereits der testing zwei der Debian Distribution wäre stabiler als so manch ein stable Zweig einer anderen Distributionen. Nicht zuletzt deswegen findet es oft gerne Anwendung auf Servern jedweder Art.
Ubuntu
Ubuntu ist ein Debian Derivat, es hat seine Wurzeln im Debian testing Zweig, ist immer relativ aktuell und wir gut gepflegt. Die LTS Versionen werden wesentlich länger unterstützt, im Jahr erscheinen zwei Releases. Eins hat es sich zur Aufgabe gemacht neue Technologien zu erproben, das andere an Performance, Stabilität und Usability zu arbeiten.
Der Gnome Desktop wirkt sehr aufgeräumt und übersichtlich und insgesamt sind die Pakete gut aufeinander abgestimmt.
Die Software Auswahl ist fast so groß wie die von Debian, aus mir bekannten Gründen wird bis heute keine (oder nur wenig) Hardware wie OnBoard RAID Controller unterstützt.
LinuxMint
LinuxMint ist ein Ubuntu Derivat und unterscheidet sich hauptsächlich in der unterstützten Hardware als auch geringfügig in der Usability. Zudem sind proprietäre Treiber und Codecs vorhanden, die in Ubuntu nicht vorhanden sind oder noch nachinstalliert werden müssen.
Die Software Auswahl ist dank APT und Zugriff auf die universe und multiverse repositories sehr aktuell.
Die Integration der Komponenten untereinander (Sprachunterstützung, etc.) wirkt noch verbesserungswürdig, ebenso wie die Vorkonfiguration des Gnome Desktops.
openSUSE
OpenSUSE ist dank Yast leicht zu konfigurieren ohne das man große Kenntnisse über ein Linux System haben muss (das kann man positiv als auch negativ betrachten).
Grundsätzlich ist die Desktop Integration der Komponenten grundsolide, solange man die Basiskonfigurationen wählt.
Sobald man aber ein System mit Gnome oder KDE gleichzeitig aufsetzt entsteht zunehmend ein Wust an überfrachteten Menüs und stellenweise treten Konflikte auf (Rechtschreibprüfung, etc.) weil die Komponenten nach der Installation optionaler Desktop Umgenungen nicht mehr richtig ineinander greifen.
Die Hardware unterstützung ist seit Jahren vorbildlich, sogar eine Großzahl an OnBoard RAID Controllern wird unterstützt.
Solange man es nicht mit optionaler Software überfrachtet hat man ein grundsolides System.
Fedora
Keine Ahnung. Ich erinnere mich grob bei der Installation das auch der OnBoard RAID Controller unterstützt wurde. Seltsam, hat sich Fedora nicht freie Software auf die Fahnen geschrieben?
Standard Desktop Umgebung ist glaube ich ein Gnome. Wurde der eigentlich stark verändert?
Ich glaube was Technologien angeht ist oft Fedora Vorreiter oder aber eine von den Distributionen die neues als erstes integriert. Dafür ist die Distribution soweit ich das mitbekommen habe aber auch sehr kontrovers was die Technologien angeht. War es nicht so das sie stark auf AIGLX gesetzt haben und diese Technik letztlich weichen musste?
Viele Leute preisen Fedora als eines der besten System für den typischen Hobbyprogrammierer oder auch für den Produktiveinsatz an. Zumindest hat mir der eine oder andere schon davon vorgeschwärmt.
Update mäßig fahren die glaube ich ihre eigene Schiene mit up2date oder ähnlich, wobei das doch durch YUM ersetzt wurde? Dann gibt es da noch apt4rpm und irgendwie ist mir das alles ein wenig zuviel der Verwirrung. Wenn es YUM gibt, wozu dann noch apt4rpm? Oder ist Fedora mit apt4rpm binärkompatibel zu den Debian / Ubuntu repositories?
Wie sieht es denn ansonsten so mit der Hardware Unterstützung und benutzerfreundlichkeit bzw. Community aus?
Gibt es ordentliche repositories aus denen sich proprietäre Treiber und Codecs nachinstallieren lassen?
Bin für jede sachliche Diskussion dankbar,
f*uckedupgeek