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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : openSUSE, Debian, Ubuntu, LinuxMint, Fedora im Vergleich



fůckedupgeek
04.03.09, 15:58
openSUSE, Debian, Ubuntu, LinuxMint, Fedora im Vergleich - welches könnte die geeignetste Distribution für meinen Bedarf sein?

Hallo,

ich habe mich hier neu angemeldet weil ich ein paar Ratschläge zu der optimalen Distributionswahl für meine Ansprüche suche. Die Zahl der Beiträge schien mir beachtlich, ich hoffe also darauf hier ein paar konstruktive Antworten zu bekommen.

Zur Geschichte
Ich habe seinerzeit über ein Jahr ausschließlich Linux auf dem Desktop genutzt, das ging ganz gut.
Irgendwann fing ich dann aber wieder an zu spielen und zwangsweise musste Windows wieder herhalten, Cedega, Wine & Co. waren keine brauchbare Alternative.
Dazu gesellten sich dann außerdem noch einige Macs. Nagut, zwei Macs. Wir wollen mal nicht übertreiben.
Ich bin dann damals aber nicht beim Dual Boot geblieben sondern habe das Linux System direkt von der Platte gefegt. Das auf dem Server laufende Debian, wurde es ebenfalls durch eine kostengünstige Möglichkeit ersetzt - Windows Server 2003 läuft seit langer Zeit sehr zuverlässig auf der betagten Hardware.

Seitdem habe ich mich eigentlich gar nicht mehr mit Linux befasst. Leider musste ich doch feststellen das sich in den insgesamt 2 1/2 Jahren doch offensichtlich einiges am Markt getan hat.
Nicht unbedingt was die Marktanteile angeht, wohl aber Dinge wie die Benutzbarkeit der Distributionen.

Mittlerweile nenne ich ein Netbook mein eigen und habe die Platte mit Windows XP direkt formatiert. Windows 7 ist noch nicht auf dem Markt und dürfte (ich wage es zu behaupten) vor SP1 noch an Kinderkrankheiten leiden. Vista genehmigt sich zuviele Ressourcen auf dem Netbook und Windows XP ist imho so dermaßen antiquitiert das jede (nur halbswegs liebevoll gepflegte) Linux Distribution es wie ein Relikt aus alten Zeiten wirken lässt.

Da außerdem noch Spiele absolut nicht in das Anwendungsgebiet des Netbook fallen eignete sich meines erachtens nach nichts besser als eine aktuelle Linux Distribution.

Ich habe dann Ubuntu installiert, leider wurde die W-LAN Karte nicht out-of-the-box unterstützt. Ich habe dann noch lange Zeit an dem Problem gearbeitet, nach einer durchgemachten Nacht stellte ich dann fest das ich das Modell mit einer Netzwerkkarte erwischt habe, für die der W-LAN Treiber fehlerhaft ist. W-LANs werden zwar problemlos gefunden, die Authentifizierung scheiterte aber. Damn!

Ich bin dann auf LinuxMint gestoßen und fragte mich, was dieses Ubuntu Derivat anders macht als die Vorlage. Offensichtlich ist sie um diverse proprietäre Software reicher, außerdem finden sich Programme wie ndiswrapper vorinstalliert. Damit klappte dann auch das W-LAN, nice.
Kontra finde ich diese Distribution aber noch sehr unausgegoren, das komplexe (openSUSE like) Startmenü wirkt überfrachtet, Menüpunkte sind redundant. Fazit: Okay, aber noch nicht gänzlich ausgereift.

Letztendlich erinnerte mich das ganze ein wenig an die damaligen Desktop Exkursionen, Debian war gut. Aber es war mir nie aktuell genug.

Ubuntu machte das Problem wett. Leider fanden sich keine nativen Treiber für meinen RAID. Das habe ich bis heute nicht verstanden wieso Ubuntu dieses nicht unterstützt. openSUSE und Fedora (8 oder 9) hingegen hatten ihrerzeit keine Probleme das RAID zu erkennen, seltsam.

Mittlerweile denke ich ernsthaft darüber nach Linux auch wieder auf dem Desktop verstärkt zu nutzen, nicht nur auf dem Netbook. Auf mein "Hardware"-RAID (OnBoard RAID Controller - nein, keine Belehrungen, ich weiß es handelt sich prinzipiell um kein echtes Hardware RAID) möchte ich nicht verzichten.
Ich hätte auch gar keinen Platz die Daten auszulagern, den Controller auf AHCI zu setzen und die Platten dann mit LVM als Software RAID zu verknüpfen.

In anbetracht dieser Tatsache möchte ich gerne einmal die obigen Distributionen vergleichen, damit ich mit Eurer Hilfe vielleicht einmal eine Sammlung von den Kern Differenzen dieser Distributionen habe.

Ich fasse einmal zusammen, was mir bisher über die Distributionen aufgefallen ist bzw. so zu sein scheint. Bitte korrigiert mich einfach, wenn ich irgendwo mit gefährlichem Halbwissen um mich werfe.

Debian
Hat lange Release-Zyklen, ist nicht immer top aktuell, wird dafür aber lange und sehr gut gepflegt und vor allen Dingen wird eine neue Version wirklich nur dann veröffentlich, wenn sie absolut stable (stabil) ist. Viele Leute behaupten bereits der testing zwei der Debian Distribution wäre stabiler als so manch ein stable Zweig einer anderen Distributionen. Nicht zuletzt deswegen findet es oft gerne Anwendung auf Servern jedweder Art.

Ubuntu
Ubuntu ist ein Debian Derivat, es hat seine Wurzeln im Debian testing Zweig, ist immer relativ aktuell und wir gut gepflegt. Die LTS Versionen werden wesentlich länger unterstützt, im Jahr erscheinen zwei Releases. Eins hat es sich zur Aufgabe gemacht neue Technologien zu erproben, das andere an Performance, Stabilität und Usability zu arbeiten.
Der Gnome Desktop wirkt sehr aufgeräumt und übersichtlich und insgesamt sind die Pakete gut aufeinander abgestimmt.
Die Software Auswahl ist fast so groß wie die von Debian, aus mir bekannten Gründen wird bis heute keine (oder nur wenig) Hardware wie OnBoard RAID Controller unterstützt.

LinuxMint
LinuxMint ist ein Ubuntu Derivat und unterscheidet sich hauptsächlich in der unterstützten Hardware als auch geringfügig in der Usability. Zudem sind proprietäre Treiber und Codecs vorhanden, die in Ubuntu nicht vorhanden sind oder noch nachinstalliert werden müssen.
Die Software Auswahl ist dank APT und Zugriff auf die universe und multiverse repositories sehr aktuell.
Die Integration der Komponenten untereinander (Sprachunterstützung, etc.) wirkt noch verbesserungswürdig, ebenso wie die Vorkonfiguration des Gnome Desktops.

openSUSE
OpenSUSE ist dank Yast leicht zu konfigurieren ohne das man große Kenntnisse über ein Linux System haben muss (das kann man positiv als auch negativ betrachten).
Grundsätzlich ist die Desktop Integration der Komponenten grundsolide, solange man die Basiskonfigurationen wählt.
Sobald man aber ein System mit Gnome oder KDE gleichzeitig aufsetzt entsteht zunehmend ein Wust an überfrachteten Menüs und stellenweise treten Konflikte auf (Rechtschreibprüfung, etc.) weil die Komponenten nach der Installation optionaler Desktop Umgenungen nicht mehr richtig ineinander greifen.
Die Hardware unterstützung ist seit Jahren vorbildlich, sogar eine Großzahl an OnBoard RAID Controllern wird unterstützt.
Solange man es nicht mit optionaler Software überfrachtet hat man ein grundsolides System.

Fedora
Keine Ahnung. Ich erinnere mich grob bei der Installation das auch der OnBoard RAID Controller unterstützt wurde. Seltsam, hat sich Fedora nicht freie Software auf die Fahnen geschrieben?
Standard Desktop Umgebung ist glaube ich ein Gnome. Wurde der eigentlich stark verändert?
Ich glaube was Technologien angeht ist oft Fedora Vorreiter oder aber eine von den Distributionen die neues als erstes integriert. Dafür ist die Distribution soweit ich das mitbekommen habe aber auch sehr kontrovers was die Technologien angeht. War es nicht so das sie stark auf AIGLX gesetzt haben und diese Technik letztlich weichen musste?
Viele Leute preisen Fedora als eines der besten System für den typischen Hobbyprogrammierer oder auch für den Produktiveinsatz an. Zumindest hat mir der eine oder andere schon davon vorgeschwärmt.
Update mäßig fahren die glaube ich ihre eigene Schiene mit up2date oder ähnlich, wobei das doch durch YUM ersetzt wurde? Dann gibt es da noch apt4rpm und irgendwie ist mir das alles ein wenig zuviel der Verwirrung. Wenn es YUM gibt, wozu dann noch apt4rpm? Oder ist Fedora mit apt4rpm binärkompatibel zu den Debian / Ubuntu repositories?
Wie sieht es denn ansonsten so mit der Hardware Unterstützung und benutzerfreundlichkeit bzw. Community aus?
Gibt es ordentliche repositories aus denen sich proprietäre Treiber und Codecs nachinstallieren lassen?

Bin für jede sachliche Diskussion dankbar,
f*uckedupgeek

muell200
04.03.09, 16:03
Bin für jede sachliche Diskussion dankbar,


hallo und willkommen auf dem board.

zu dem thema gibt es schon 1001 posts...
benutze mal die suche...

mein tip:
- entscheide selber

was ist fuer DICH wichtig!

im grunde ist jedes linux gleich!

wenn du unzufrieden bist, dann wechsle das system
wenn du zufrieden bist, dann hast du dein system gefunden

p.s.: ich habe mit suse 6.1 angefangen und benutze jetzt opensuse :)

fůckedupgeek
04.03.09, 16:10
Hallo,

vielleicht hätte ich noch anfügen sollen das keine Standardantworten und "nimm das WAS FÜR DICH WICHTIG" Phrasen wie sie es im Internet schon eine Million und einmal gibt gewünscht sind.
Ich habe meine Wahl an Distributionen oben bereits eng eingegrenz, andere kommen für mich nicht in Frage, ich bin kein Einsteiger.
Ich habe die Situation für jeden verständlich geschildert und will nicht das mir irgendwer vorkaut welche Distribution ich verwenden soll. Ich habe seit ca. 2 1/2 Jahren die Übersicht über obige Distributionen verloren, da nicht mehr detailliert verfolgt und möchte eine kurze Verifizierung bzw. gegebenfalls Korrektur obiger aussagen, eventuell kennt sich auch jemand mit restriktiver Treiber-Politik genauer aus und kann erklären wieso proprietäre Pakete bei einigen Distributionen aus den online repositories nachinstallierbar sind, bei anderen wiederum nicht und wieso wieder andere direkt alles out of the box liefern.
Abschließend würde ich mich über ein kurzes Statement zu meinem mehr als vagen Wissen über Fedora freuen.

Vielleicht noch kurzes Statement zum Anwenderprofil derzeit - auch wenn es nicht viel dazu beitragen dürfte (eventuell zu der angesprochenen Fedora Thematik), wem es hilft:
Hauptaugenmerk liegt auf (Enterprise-)Software Entwicklung mit Java und Eclipse (weniger NetBeans). Ansonten wenig PHP Entwicklung, die üblichen Schreibarbeiten und Virtualisierung, wobei ich hierfür eigens eine VMWare Lizenz habe & parallel VirtualBox nutze(, für XEN und andere Virtualisierungslösungen habe ich kein Bedarf).

Dodobo
04.03.09, 17:06
*popcorn hol*

Susu
04.03.09, 17:23
Hallo f*uckedupgeek,

im Grunde genommen weißt Du ja eigentlich schon recht viel über die verschiedenen Distributionen, und Du hast die Kernpunkte ja auch sauber erkannt. Proprietäre Treiber kann man bei jeder Distri nachinstallieren, meistens muss man nur noch ein oder mehrere Repositories für den Paketmanager einbinden, was nun wirklich kein Zauberwerk ist und für die jeweilige Distri auch eigentlich immer gut erklärt wird. Gut laufen sie alle, Kinderkranheiten haben auch alle, oder zumindest - je nach Hardware, Geschmack und anderen Kriterien - kleine Kinken.

Was Dein Anwenderprofil betrifft: Das wird von jeder der genannten Distris befriedigt werden können. Entsprechende Pakete installiert, peng, fertig. Die schon erwähnten Hardware"probleme" kann man mit ein bisschen Handarbeit sicherlich auch bei allen lösen. Die Frage ist: "Wo läuft ALLES, was Du brauchst, out of the box?" oder "Inwieweit bist Du gewillt, Zeit zu investieren, Dein System Deinen Ansprüchen nach einzurichten?". Die Frage kannst Du Dir nur selbst beantworten. Deswegen werde ich auch keine Empfehlung aussprechen - ist sowieso reine Geschmackssache...

Gruß, Susu

Painkiller
04.03.09, 17:43
Nimm Fedora, alles andere ist Muell, vor allem Ubuntu, Opensuse, Debian und LinuxMint (eine Distribution von Odol?).

Dodobo
04.03.09, 17:59
Ubuntu ist eher Debian unstable, oder? Und damit normal stabil, da unstable alles andere als instabil ist.

"im grunde ist jedes linux gleich!"
Diese Gleichmacherei find ich nicht gut. Auch wenn das Backend ähnlich ist, so gibt es doch erhebliche Unterschiede, beispielsweise beim Bootup (Inet 5 oder andere). Für Nicht-Bastler aber entscheidend ist neben einem Backend, was ohne großes Gebastel möglichst viel Hardware unterstützt (z.B. Ubuntu und dessen Derivate wie Mint) auch ein Frontend, was einfach zu handhaben ist. Dazu zähle ich aus Usersicht nicht nur die Oberflächen wie Gnome und die Integration der Komponenten ineinander, sondern auch die Softwarevorauswahl (wichtig im LiveCD-Betrieb und für Leute, die Linux durch viele rasche Installationen unterstützen wollen und wenig anpassen wollen oder kein Breitbanhd zur Verfügung haben) und die spezifischen Werkzeuge zur Konfiguration. So etwa greift bei Ubuntu die UMTS-Stick-Erkennung mit Backend (Treiber) und Frontend (2-3 Klicks im Networkmanager) in sinnvoller Weise ineinander. Dank verfügbarer Angebote wie Fonic kann nun jeder preiswert und by Call auch auf einer LiveCD ohne Gebastel einen Internetzugang einrichten. Ohne DSL war das bisher nicht praktikabel: Modemzugang einrichten (natürlich serielles besorgen) oder UMTS-Gefrickel mit dem Bluetooth-Handy. Nun endlich ist es möglich...der universelle Zugang powered by Live CD. ;) Ich empfehle dazu auch einen Blick auf Platz 29 bei Distrowatch.com (Ultimate, die DVD von Ubuntu).

Theoretisch kann man alles ummoddeln oder per Konsole bedienen - sinnvoller ist es aber, wenn man eine GUI mag, dass man sich die aussucht, die einem am nächsten kommt. Ich finde da z.B. die Einstellungsmöglichkeiten von Yast(2) bei SuSE vorbildlich.

Alles andere würde nun zu sehr in Meinung ausarten. Ich gebe auch zu bedenken, dass meine Zuneigung zu UMTS und Ubuntu im Duo nicht allgemeingültig ist. Und möglicherweise ziehen andere Distries bald nach oder können das auch einfach ohne viel Aufwand. Habe gehört, dass der Networkmanager eigentlich von Fedora entwickelt wurde? Insofern könntest du recht haben, dass sie viel neues reinbringen (und entwickeln), aber alles Spekulation.

Bin daher gespannt, ob es noch ein paar Fakten in diesem Thread geben wird.

Letztlich würde ich auch darauf achten, dass die Distrie läuft (ohne großes Rätselraten und Basteln und Verzweiflung). Bei mir laufen meine drei Lieblingsdistries: Knoppix, Ubuntu und Puppy - alle weiteren Tests liefen leider nicht - auch nicht mit acpi=off, was bei mir/allgemein in 90% der Fehlschläge die Ursache ist. Daher am besten ein bißchen Konsolen- und Gnome- sowie KDE-Basics anlernen, dann kommt man mit den meisten Distries zurecht. In Spezialfällen ist dann sowieso ein gutes Wiki/Howtos/Forum erforderlich.

Achso, für Netbooks (nicht nur den eee) ist Ubuntueee, neuer Name Easy Peasy, sehr gut geeignet. Alle Hardware soll unterstützt sein, habe aber nicht alle getestet - Hauptsache, das Ding startet und ich komm mit UMTS ins Netz. Für Netbooks ist das dank der fehlenden Fensterleiste (die in die Taskleiste katapuldiert wurde), sehr gut geeignet. Soweit ich weiß, ist der kompakte Look des Desktops aus Gnome 3, was erst noch kommt, entnommen - zumindest leicht angepaßt und dort steht oder stand das zumindest zur Debatte.

Rain_maker
04.03.09, 18:02
Nimm openSUSE, alles andere ist Muell, vor allem Ubuntu, Debian LinuxMint und Fedora(l .. eine neue Mundspülung von Odol?)

So, und wer macht die nächste Permutation?

Wobei natürlich anzumerken ist, daß alles, was Debian oder debianartig ist, nun wirklich der letzte Müll und nur für grenzdebile Flachköppe geeignet ist, daher auch der Name ....

[Mal davon abgesehen, daß der gemeine Debianer nicht nur seine allgemeinen Minderwertigkeitskomplexe sondern auch seinen viel zu kleinen Piephahn durch die Wahl seiner Distribution erfolglos zu kompensieren versucht ;-)]

Dodobo
04.03.09, 18:11
Das Problem ist: Hier prallen die Interessen von einigen aufeinander - und zwar berufliche Interessen. Darum wird man hier oft keine Empfehlungen geben können oder keine ernsthaften Antworten bekommen. In deinem Freundeskreis, wo berufliche und wirtschaftliche Interessen sowie Lob und Tadel einer Distribution keine Rolle spielen, kannst du dir empfehlen lassen und empfehlen, was du willst. Und das ist auch sinnvoll, denn man sollte erstmal mit irgendwas anfangen und braucht dazu eine maßgeschneiderte Empfehlung. Die kann auch deswegen so ausfallen, weil man sich selbst mit etwas auskennt und das daher weiterempfielt, da man nur dort für Funktion und handhabbare Bugs sprechen kann und nur dort helfen kann.

Wenn man sich mal die Zahl der Poster anschaut und dann die Zahl der anwesenden Gäste, sieht man schon, dass hier nur sehr wenige posten. Und diese Zahl geht zu den Arbeitszeiten vermutlich stark nach oben - jedenfalls jetzt und am Wochenende waren kaum Poster eingeloggt, aber viel mehr Gäste. Was heißt das denn? Das hier hauptsächlich Leute posten, die beruflich irgendwie mit Linux zu tun haben. Ein Großteil hat irgendwie mit Admin, Entwicklung oder anderen Mitwirkungen an und mit den Distries zu tun. Daher kann man hier kaum Hilfe für Leute erwarten, die ein OS einfach nur benutzen wollen. Die lieber eine GUI mögen. Die nicht ewiglang Howtos lesen und sich mit daraus resultierenden Fehlermeldungen ärgern wollen. Jetzt abends melden sich wenigstens auch mal ein paar normale Leute zu Wort. ;) Die Ansprüche und Toleranzen für ein System gehe bei beiden Linux-Zielgruppen oft sehr stark auseinander. Das betrifft Konsole/Skripte vs. GUI genauso wie die Lizenzproblematik oder Sicherheitsdenken.

Während der eine oder andere Privatanwender sich freut, wenn er etwas empfohlen und serviert bekommt, alles bereits funktioniert, auch wenn es ihn mit Sprechblasen bevormundet und nervt, so wollen manche Freaks einfach nur die totale Kontrolle und keine Empfehlung hören. Sie reagieren allergisch darauf. Denn alles sei ja sowieso gleich (sie meinen das Backend und auch grobe Züge des Frontends, was beides den Normalnutzer nicht interessiert).

Ich bin eher der Typ, der einen Link zu einer konkreten ISO einer konkreten Distribution postet als einen Normalanwender vor die unmögliche Entscheidung zu stellen, aus x Distries für sich was passendes herauszupicken (erkann und will sich nicht ohne Hilfe entscheiden) - und dann noch den Download-Link zu finden und sich dann noch durch x Architekturen, Bits, Sondereditionen, KDE- vs. Gnome-Editionen, CD- und DVD-Edition, Live- vs. Install-Version sowie (wie bei Puppy) altem oder neuem Kernel zu entscheiden. Dazu gibt es Leute, die bei der Auswahl unter die Arme greifen, denn nicht jeder will LFS, manche wollen einfach nur was fertiges haben und interessieren sich nicht für die feinen Unterschiede und das ganze technische Geplänkel und organisatorische Chaos auf den meisten Downloadseiten.

muell200
04.03.09, 18:11
So, und wer macht die nächste Permutation?


grins - habe ich mir fast gedacht wie der thread endet...

@fůckedupgeek
wie du siehst jeder hat seine eigene meinung.
( z.b.: vista finde ich super! - da kann ich spotan eine xp lizenz zusaetzlich verkaufen :) )

wie @susu schon geschrieben hast kennst du die wichtigsten unterschiede der einzelnen systeme.

fůckedupgeek
05.03.09, 07:01
Hallo,

da kommen doch schon einige Antworten zusammen, ich versuche mal das allgemein gültig zu beantworten.

Grundsätzlich geht mir dieses ganze geflame am Allerwertesten vorbei. Wenn nicht irgendwie jede Distribution seine Daseinsberechtigung in Form einer Zielgruppe hätte, dann würden sicherlich schon lange die Entwickler ausbleiben.

Das mit der Objektivität war schon ein guter Ansatz, grundsätzlich interessieren mich die subjektiven Eindrücke eher weniger.

Ich kannte die Distributionen ja weitestgehend, nur bleibt die Zeit ja bekanntlich nicht stehen. Völlig unbekannt ist mir immernoch Fedora. Weiter als bis zum Setup Bildschirm mit der Festplattenaufteilung habe ich es nicht ausgeführt, allein aus dem Grund weil ich sehen wollte wie es bei Fedora um die unsägliche Linux-(OnBoard)RAID Problematik steht.

Und ob man nun nachträglich noch einiges einstellen muss oder die Konsole bedienen, das ist mir eigentlich reichlich egal. Soviel Erfahrung ist vorhanden. Ganz ab bin ich aber von Hackerei, beispielsweise eine Distribution auf eine Partition installieren und dann mit fakeRAID sie nachträglich auf ein RAID-Array verschieben und solche unsäglichen Klimmzüge die allein schon viel Zeit verschlingen, nur um das System benutzbar zu machen.

So etwas ist schön, wenn man sich gerade ein wenig mit der neuen Umgebung vertraut macht (Konfigurationsdateien finden, Bezeichnungen und mount Verzeichnisse für Massenspeicher in Erfahrung bringen, auf mitgelieferte Tools zur Hardware Konfiguration verzichten, etc.), aber nicht wenn man dann auch wirklich mit dem System produktiv sein will.

Auf der Arbeit bin ich sowie an Windows XP gebunden. Das haut mich niciht mehr vom Hocker, reicht für die Zwecke aber absolut aus.

Ich glaube das ganze hat so ein bisschen Nerd Faktor, ich weiß nicht wie das bei Euch aussieht, aber bei der Entwicklung von Software zu Hause stehen zwei dicke Monitore auf dem Schreibtisch, auf einem TFT der Code Editor, auf dem anderen DB-Frontends oder auch Filme, was der Grund ist wieso ein rundes Online Update und proprietäre Codec Unterstützung (meinetwegen auch nachträglich über die repositories) funktionieren sollten.
Wünscheswert sind dann natürlich auch konsequente Lokalisierung (nicht das Englisch das Problem wäre, aber persönlich kotzt mich diese Inkonsistenz an wenn ein Programm Deutsch, das andere wieder Englisch oder noch wilder gemischt ist).
Eine ordentliche Software Vorauswahl wäre natürlich auch okay, aber das bieten ja eigentlich alle Distributionen die oben aufgeführt sind.

Ich würde gerne viel konsequenter werden in diesem Thread und weniger Meta Information über Linux und Distributionen aufführen.

Ich habe heute einen Artikel gelesen, das sich das neue Debian ("Lenny"?) sich ordentlich auf dem Desktop macht, was Multimedia angeht. Leider ist mir Debian mit seinem Iceweasel (etc.) schon "zu frei".

Ubuntu wäre okay, leider fehlt da wie gesagt die RAID Kompatiblität, das absolute K.O. Kriterium für Ubuntu. Leider fehlt mir momentan auch die Zeit und die finanziellen Mittel, um die Daten auszulagern und daraus dann ein Software RAID zu bauen. Der Platz für den knapp 1 TB an Massenspeicher der in dem Rechner steckt muss sich erstmal auf die schnelle finden. Glücklicherweise ist der 6 TB Rechner im Aufbau. Solange will ich aber nicht warten.

openSUSE würde prinzipiell funktionieren, das erkennt wenigstens mein Hardware RAID. Leider finde ich die Desktop Integration bei manueller Software Auswahl mehr als misslungen. Subjektiv habe ich den Eindruck SUSE geht in ihren Paketen langsam aber sicher unter. Überladen war SUSE ja schon immer, wenn auch leicht zu bedienen. Zur Not werde ich das nehmen, allerdings nur mit Murren.

Vielleicht mag ein Fedora Benutzer mal konkret ein paar Antworten liefern auf das erste Posting:

- Wie sieht es bis dato mit dem Desktop aus, sprich: Vereinheitlicht die Fedora Community den Gnome und KDE Desktop noch weitestgehend?
- Wie ist es dann um die Software bestellt, kommen sich KDE und Gnome Anwendungen wieder in die Quere?
- Konkrete Äußerungen zur nachträglichen (nehme ich an) Codec Integration via Online Repositories?

- Ich habe gehört es gäbe keine xorg Konfigurationsdatei mehr? (Ist das jetzt echt schon bei allen Distributionen so?
- Sind diese eye candy Desktop Effekte mittlerweile eigentlich weitestgehend auf allen Distributionen angeglichen und kommt die gleiche Technik zum Einsatz (auch bei Fedora)? (Mir ist aufgefallen das in den zwei Jahren von dem eher auf Optik getrimmten Cube offensichtlich zu einem dezenteren "Scroll"-Effekt gewechselt wurde was bspw. das wechseln der virtuellen Desktops angeht.)
- Ist apt4rpm noch ein aktuelles Thema? Sollte es nicht einmal abgeschafft werden? Welche konkreten Möglichkeiten bietet es?
- Was ist dann der Unterschied zu YUM?
- Hat jemand Erfahrung mit Fedora auf Netbooks wie es dort um die Hardware Erkennung bestellt ist?

Zu guter letzt noch zu Easy Peasy: Nope, but thanx.
Dieses neue Bedienkonzept mag ja funktionieren, es ist mir persönlich allerdings viel zu casual. Mitunter arbeite ich auch richtig produktiv mit dem Gerät, auch wenn es langsamer ist und musste für mich feststellen das dieses Bedienkonzept und produktives Arbeiten bei meinem Bedienverhalten nicht die optimale Möglichkeit ist.

Danke

Toobles
05.03.09, 08:50
Wünscheswert sind dann natürlich auch konsequente Lokalisierung (nicht das Englisch das Problem wäre, aber persönlich kotzt mich diese Inkonsistenz an wenn ein Programm Deutsch, das andere wieder Englisch oder noch wilder gemischt ist).

Dann nimm gleich englisch. :)


Leider finde ich die Desktop Integration bei manueller Software Auswahl mehr als misslungen.


Was verstehst du unter Desktop-Integration manueller Software?


Subjektiv habe ich den Eindruck SUSE geht in ihren Paketen langsam aber sicher unter. Überladen war SUSE ja schon immer, wenn auch leicht zu bedienen.

Was das erste bedeuten soll, ehrlich gesagt, keine Ahnung. Beim Überladen widerspreche ich dir aber.


- Wie sieht es bis dato mit dem Desktop aus, sprich: Vereinheitlicht die Fedora Community den Gnome und KDE Desktop noch weitestgehend?

Erklär mal bitte genauer was du damit meinst.


- Wie ist es dann um die Software bestellt, kommen sich KDE und Gnome Anwendungen wieder in die Quere?

s.o.


- Konkrete Äußerungen zur nachträglichen (nehme ich an) Codec Integration via Online Repositories?

http://www.rpmfusion.org


- Ich habe gehört es gäbe keine xorg Konfigurationsdatei mehr? (Ist das jetzt echt schon bei allen Distributionen so?

Stimmt so nicht ganz. Die Konfiguration läuft mittlerweile über HAL, du kannst aber trotzdem in der xorg.conf Einstellungen setzen.


[oliver@ws01 X11]$ cat xorg.conf
# Xorg configuration created by livna-config-display

Section "Files"
ModulePath "/usr/lib64/xorg/modules/extensions/nvidia"
ModulePath "/usr/lib64/xorg/modules"
EndSection

Section "ServerFlags"
Option "AIGLX" "on"
EndSection

Section "Device"
Identifier "Videocard0"
Driver "nvidia"
Option "AddARGBGLXVisuals" "True"
EndSection

Section "Extensions"
Option "Composite" "Enable"
EndSection



- Sind diese eye candy Desktop Effekte mittlerweile eigentlich weitestgehend auf allen Distributionen angeglichen und kommt die gleiche Technik zum Einsatz (auch bei Fedora)? (Mir ist aufgefallen das in den zwei Jahren von dem eher auf Optik getrimmten Cube offensichtlich zu einem dezenteren "Scroll"-Effekt gewechselt wurde was bspw. das wechseln der virtuellen Desktops angeht.)

Keine Ahnung, aber da eh alle auf Compiz/Kwin setzen sollte sich das notfalls einfach anpassen lassen.

Susu
05.03.09, 08:58
Also ich würde in Deinem Falle ein aktuelles Ubuntu empfehlen. Schau halt vor Installation nach, wie es mit dem RAID-Zeugs läuft. Vermutlich kannst Du dann bei der Installation nen Treiber mitgeben?!

fůckedupgeek
05.03.09, 09:03
Dann nimm gleich englisch.
Bin an deutsche Lokalisierung bei Programmen leider mittlerweile viel zu gewohnt.


Zitat:
Leider finde ich die Desktop Integration bei manueller Software Auswahl mehr als misslungen.
Was verstehst du unter Desktop-Integration manueller Software?
Nicht manuelle Software, sondern manuelle Software Auswahl.
Eine Distribution bietet bspw. einen KDE und einen Gnome Desktop oder einen XFCE Desktop an.
Wählst Du die Software manuell musste ich leider feststellen das oft unterschiedliche (wie unsinnig) Rechtschreibprüfungen verschiedener Desktops als Konfiguration gesetzt werden, am Ende funktionierte keine.
Oder aber Videoplayer haben Browser Plugins und der alternative Desktop installiert seinen eigenen Videoplayer mit Browser Plugin, am Ende ist auch hier Nacharbeit angesagt.
Es geht um Kleinigkeiten in der Masse, die viel Zeit kosten.


Zitat:
Subjektiv habe ich den Eindruck SUSE geht in ihren Paketen langsam aber sicher unter. Überladen war SUSE ja schon immer, wenn auch leicht zu bedienen.
Was das erste bedeuten soll, ehrlich gesagt, keine Ahnung. Beim Überladen widerspreche ich dir aber.
Das soll bedeuten das sie unzählige Pakete mitliefern. Mit Yast wird man der Paketauswahl bald nicht mehr Herr, die Informationen die zu diversen (oft nicht mehr gepflegten) Paketen angezeigt werden sind mehr als sperrlich.
Nicht zuletzt klatscht openSUSE diverse Software auch einfach irgendwo in die Menüpunkte wo sie nicht hingehören, unschön.
Natürlich kannst Du widersprechen, da das ganze aber subjektiv ist bringt Dir das natürlich nicht viel.


Zitat:
- Wie sieht es bis dato mit dem Desktop aus, sprich: Vereinheitlicht die Fedora Community den Gnome und KDE Desktop noch weitestgehend?
Erklär mal bitte genauer was du damit meinst.
Angeblich gleichen Sie von der Bedienung und dem aussehen den KDE und den Gnome Desktop manuell stark an, vereinheitlichen ein Theme, etc.
Kleingkeiten die das ganze halt einheitlich aussehen lassen. Ich habe dazu aber keine Bestätigung, ich habe einmal einen Fedora Gnome Desktop live gesehen.


Zitat:
- Wie ist es dann um die Software bestellt, kommen sich KDE und Gnome Anwendungen wieder in die Quere?
s.o.
s.o.

Dodobo
06.03.09, 17:34
Zu guter letzt noch zu Easy Peasy: Nope, but thanx.
Dieses neue Bedienkonzept mag ja funktionieren, es ist mir persönlich allerdings viel zu casual.Du kannst auf normales Gnome umstellen - ich habe gelesen, dass man dazu ein Paket installieren muß/kann, was das erledigt bzw. ermöglicht.

Was du nutzt, ist mir egal. Mirwegen auch XP, was ich beim Arbeiten (auch am eee) meist vorziehe (auch für DVB-T). ;)

Susu
07.03.09, 07:53
Bei Easy Peasy ist für das "neue Bedienkonzept" das Paket "ume-launcher" bzw. "netbook-launcher" verantwortlich. Näheres dazu auch hier: https://launchpad.net/netbook-remix

Wenn man es unter "Sessions" rausnimmt...dann hat man halt nen normalen Gnome-Desktop.

solarix
07.03.09, 08:15
Persoenlich gehe ich jetzt einfach mal von meinen Use Cases aus.

Da ich langjaehriger und ueberzeugter KDE Nutzer bin und auch eine stabile Arbeitsumgebung brauche, bin ich nach einigen Testphasen (Kubuntu und Konsorten) wieder bei OpenSuSE angekommen?

Wieso? Die KDE Integration ist die beste am Markt, ausserdem werden nach wie vor KDE3 Pakete gepflegt und supportet. Der Rest vom Fest abgesehen von Free BSD hat den KDE3 Support zum groessten Teil komplett eingestampft.

Ausserdem benoetige ich sauber funktionierendes Sun Java (zwecks Verwendung von Broetschengebertools) und das moeglichst ohne mit Symlinks und sonstigen Handstaenden den Mist nachzuziehen.

Daher bin ich wieder beim Windows aus Nuernberg angekommen. Es erfuellt meine Zwecke, das mounten von NFS Volumes meines Fileservers @home geht voellig schmerzfrei, was bei Ubuntu uber die Fstab unter Edgy Eft nicht so wirklich bugree funktioniert hat.

Von daher, mach es davon abhaengig welche Hardware Du verwendest.

Da ich davon ausgehe, wenn ich Deine Postings so lese, dass Du weisst was Du willst, entscheide Dich fuer das System was fuer Dich am besten geeignet ist.

Auf Serverseite wuerde ich andere Systeme vorziehen, das steht aber auf einem anderen Blatt. :)