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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : die Quahl der Wahl: welche Distri Server nehmen?



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der_angler
15.01.09, 13:07
Moinsen,

mal wieder die übliche Frage nach der Wahl der Linux-Distribution. Und ja, ich weiß das die Frage hier schon öfters gestellt wurde und auch Google habe ich schon durchsucht.
Das Problem ist das die Threads zu dem Thema entweder schon 1-2 Jahre alt sind oder mir einfach nicht wirklich weiterhelfen, ich kann mich nicht entscheiden.
Deswegen will ich euch mal fragen welche Distri ihr nehmen würdet. Aber damit ihr wisst um was es geht erstmal das "Anwendungsprofil", was der Server leisten muss, etc...

Anforderungen (kleiner Server für "typisches" Büro mit 5-6 verbunden Windows-Clients):
- vmware-server muss laufen (mit Windows XP)
- Fileserver mit Virenüberprüfung (samba)
- PDC mit LDPA-Backend (ldap um client user leichter zu verwalten)
- apache2 (eventuell mit groupware)
- dhcp Server
- dns Server
- ntp Server
- Fax-Server
- Firewall
- etc... (das übliche eben, hoffe aber nix vergessen zu haben)

mögliche Distributionen:
1. gentoo
- ich kenne gentoo jetzt seit 3-4 Jahren ganz gut
- es gibt jede Menge How-To's
- das System ist immer aktuell und bedarf keiner "Distributions"-Updates (z.Bsp. Fedora9 -> Fedora10)
- sehr sehr schlankes und schnelles System (schlank = sicher?)
- riesiges Software-Archiv
- man hat eine 100% Kontrolle was läuft/installiert wird


2. fedora
- früher schon benutzt
- angeblich am meisten eingesetzt bei Servern
- ordentlicher Softwareumfang
- stabil und benutzerfreundlich


3. debian
- bisher keinerlei Erfahrung
- sehr viele HowTo's
- sehr ausgereift und stabil


Man sieht das ich eigentlich zu gentoo tendiere, da ich diese Distri kenne und liebe. Allerdings wurde und wird mir immer wieder von gentoo (vorallem) als Server-OS abgeraten. Leider hat mir aber bisher noch niemand einen trifftigen Grund gesagt warum gentoo als Server-OS nicht so gut geeignet ist wie andere Distris. Aus diesem grund und aus Angst vor Sicherheitslücken/Stabilitätsproblemen habe ich mir dann noch Fedora und Debian angeschaut, wobei ich mit Debian noch nie zu tun hatte.

Das ganze will ich dann auf 3 x 320GB Sata-Platten im Raid5-Verbund aufspielen. Wobei ich die "/boot"-Partition als Raid1 fahren werde da man, soweit ich weiß, nicht von einem Raid5 booten kann.
Ich frage mich nur wie ich den Bootloader auf allen 3 Platten (sda,sdb,sdc) installiert bekomme, so das das System auch noch korrekt startet wenn z. Bsp. sda ausfällt.

marce
15.01.09, 13:19
Für Server gelten andere Entscheidungsmatrizen als für Desktopsysteme.

Ich würde auf ein System setzen, welches lange supported wird, gesicherte Updates zur Verfügung stellt und auf zertifizierter Hardware läuft.

Von den von Dir genannten trifft da leider keines zu :-)

Um die Liste mal abzuarbeiten:
- FedCo ist je Version nicht lange genug supportet - und Server neu zu installieren macht nicht immer Spaß, nur weil nach ein paar Monaten es keine Updates mehr für die Distri gibt. Außerdem ist FedCo oftmals arg bleeding-edge - außer man nimmt nicht die aktuellste Version und hat damit wieder das erste Problem...
- Gentoo: natürlich attraktiv durch die Versionslosigkeit. Aber eigentlich deswegen für Servereinsatz auch disqualifiziert. Ein entspanntes Adminleben sieht anders aus, als es mit Gentoo machbar wäre.
- Debian. Früher der Platzhirsch unter den Server-Distris, wenn es nichts kosten soll. Hat sich aber einige böse Patzer geleistet und sich damit auch disqualifiziert.

Für ernsthafte Produktionsserver, die verfügbar sein müssen und wo Ausfälle auch mal Geld kosten sind die Distris eigentlich aussen vor.

Auf x86-HW würde ich die üblichen anführen:
RHEL, SLES
CentOS - wobei ich da noch keine Erfahrung mit den Service habe.

Dodobo
15.01.09, 13:50
Achso...vornherum wird immer gesagt, Linux sei kostenlos zu haben und wenn man dann einsteigen will, heißt es "Das kostenlose ist alles *******e, nun blecht mal schön".

Nimm lieber einen Vista-Server, kommt auch noch billiger und besser als dieser Frickelmist mit Abzockersupport, weil es eh Probleme gibt...

Sorry, aber diese Abzocker auf der einen Seite und diese Spaß-Distries, die man alle paar Monate neu aufsetzen darf, gehen nicht nur mir auf den Geist.

Ich rate dir zu Debian, denn Fehler (auch schwere) macht jeder mal - man muß nur lange genug suchen. Sogar diese kostenpflichtigen werden Patzer eingebaut haben, wie sie bei Debian aufgeflogen waren. Also gib nix drauf und such dir was aus. Ich mag Debian auch nicht so (auf dem Desktop, ist mir zu umständlich und alt), aber für Server, hau drauf und freu dich... ;-) Oder geht die ganze Firma unter, wenn's nicht läuft. Es sollte halt auch mal ein normales Faxgerät zur Verfügung stehen und sich ein Openoffice & co. ohne Server öffnen lassen... ;)

Kann ja nich sein, dass jeder Kleinstbetrieb so ne Abzockerservicedistrie braucht, dann kann man auch echt gleich zu MS gehn.

der_angler
15.01.09, 13:53
Schonmal vielen Dank für deine Antwort.

Leider fallen Distris wie RHEL oder SLES aus dem Rahmen dessen was ich machen möchte. Auch ist es jetzt nicht so das der Server 24/7 laufen muss, ist kein systemkritisches Umfeld wo der Server hochverfügbar sein muss.

Ich würde also schon gerne bei den "freien" Distris bleiben.

Wobei ich ausser den 3 genannten Distris keine sinnvolle weiß. Ubuntu Server, hmm, naja, Ubuntu ist für den Desktop, aber für den Server? Dann openSuse, ebenfalls naja, selten ein so überladenes System gesehen.

Was für gentoo sprechen sollte ist doch die Systempflege und Konfiguration, da ich dort mit Source-Files arbeite dachte ich eigentlich immer das dieses System Updates am schnellsten bekommt, den sowie eine neue Version einer Software raus ist, ist sie meist auch in 1-2 Tage im portage. Außerdem dachte ich bei gentoo entfallen die "Distri-eigenen"-Wartungsmethoden. Meine damit das man unter Suse z.Bsp. vieles über GUI's macht, bzw. Debian, fedora, Suse und Co die diversen configs an verschiedenen plätzen ablegen und bei jeder Distri irgendwelche Besonderheiten beachtet werden müssen, bei gentoo konfiguriere ich ja quasi alles aus dem Source-Code raus, es geht also fast immer so wie auf den HP's der Software beschrieben. Aber ich kann mich auch irren.

marce
15.01.09, 14:00
Leider fallen Distris wie RHEL oder SLES aus dem Rahmen dessen was ich machen möchte. Auch ist es jetzt nicht so das der Server 24/7 laufen muss, ist kein systemkritisches Umfeld wo der Server hochverfügbar sein muss.
Ok, das Anforderungsprofil erstellst Du.


Ich würde also schon gerne bei den "freien" Distris bleiben.
Dann: Meine persönliche Empfehlung wäre CentOS oder Debian. Bei letzterem dann halt bei den Updates aufpassen und vorher testen...



Wobei ich ausser den 3 genannten Distris keine sinnvolle weiß. Ubuntu Server, hmm, naja, Ubuntu ist für den Desktop, aber für den Server?
Ubuntu-Server hat auch ein paar Probleme, die ihn für den Server-Einsatz eigentlich zum NoGo machen.

Klar - wenn es um eine einzelne Kiste geht die auch nicht kritisch ist - sieht die Welt immer anders aus als wenn man über 100 parallele Installationen redet aber es geht ja auch immer ein wenig um's Prinzip.


Dann openSuse, ebenfalls naja, selten ein so überladenes System gesehen.
Naja, eine Serverinstallation hat mit Desktop ja nichts gemein was den Umfang angeht...


Was für gentoo sprechen sollte ist doch die Systempflege und Konfiguration,[...]Aber ich kann mich auch irren.
würde ich so sehen - daß Du dich irrst.

Konfigfiles sind immer da - und die liegen eigentlich bei den FHS-konformen Distris immer an der gleichen Stelle.

Bleeding-edge-Disitrs würde ich keine nehmen - es sei denn, Du hast nach jedem Update Lust darauf, zu beten, ob die Anwendung mit Deiner eigenen Konfiguration noch läuft...

kaptain Iglo
15.01.09, 14:02
Aus Deinen Zeilen heraus lese ich das Du mit Gentoo zufrieden bist. Dann nimm es einfach. Die Entscheidung nimmt Dir eh niemand ab. Ausser Du hörst auf mich und nimmst Ubuntu. Es ist fast so wie mit Perwoll gewaschen.

Blackhawk
15.01.09, 14:29
1. gentoo
- ich kenne gentoo jetzt seit 3-4 Jahren ganz gut

Das ist der Hauptpunkt. Also nimm Gentoo.

derRichard
15.01.09, 14:34
hi!

man sollte jedoch ganz klar zwischen produktiv-server für sich selbst und für die firma unterscheiden.
bei letzterem rate ich dringendst zu einer distri wie sles, rhel mit support.
weil sonst bist du der arsch wenn mal was nicht geht wie es soll...

hth,
//richard

kaptain Iglo
15.01.09, 14:37
Ubuntu-Server hat auch ein paar Probleme, die ihn für den Server-Einsatz eigentlich zum NoGo machen.



Hi, würde mich interessieren was gegen Ubuntu-Server spricht.

marce
15.01.09, 14:42
Hi, würde mich interessieren was gegen Ubuntu-Server spricht.
da gab's z.B. den Bug, daß NFS-Shares beim booten nicht gemountet wurden. Über ca. 2Jahre von Canonical nicht gefixed. Und auch sonst soll (!!!Hörensagen!!!) der Support von Canonical nicht so besonders sein.

Wir hatten Probleme bei einem Test (die Idee mit *buntu-Server gab's hier auch mal für 2h :-), ein externes SCSI-Raid mit ca. 8TB zum laufen zu bekommen - egal wie paritioniert und was auch immer - nach dem reboot waren die Partitionen weg oder auf ca 900MB geschrumpft. Und ja, GPT war eingestellt. Mit CentOS lief's sofort.

Es gibt auch Berichte über Probleme beim Udate von LTS auf LTS, trotz der Garantie von Canonical, das sei problemlos.

Für mehr müsste ich suchen...

kaptain Iglo
15.01.09, 14:48
Danke für die Info.
Cent OS ist doch das kostenlose Redhat?
Gibts da Unterschiede zu Fedora?

marce
15.01.09, 14:49
CentOS ist binärkompatibel zu RHEL.

Rain_maker
15.01.09, 14:49
//Edit: Way too slow.

Und zusätzlich zu den von marce genannten Problemen spricht gegen *Buntu-Server das selbe, was auch gegen Debian spricht, oder haben die Buntis seit neustem mehr als eine Hand voll "eigene" Pakete?

In Anlehnung an den Post zuvor.

*Buntu ist BUG-kompatibel zu Debian (hat die letzte Zeit ja auch eindrucksvoll bewiesen)

marce
15.01.09, 14:56
naja, ein paar Bugs haben sie selbst noch dazugefügt. So als "Alleinstellungsmerkmal" und nicht daß einer denkt, sie würden rein gar nichts anderes machen als den SID-Zeig kopieren...

der_angler
15.01.09, 15:01
WOW

soviele, nette und brauchbare Antworten in so kurzer Zeit ... Danke!
Hätte echt nicht soviel Antworten erwartet, aber gut so.

Jetzt stellen sich bei mir nur 1-2 neue Fragen.

1. Kann mir mal jemand den genauen Unterschied zwischen Fedora Core, RHEL und CentOS sagen? Wo sind die unterschiede, wo die Gemeinsamkeiten? Wie sieht das mit der Konfiguration aus? ist die bei allen 3 gleich? Kann ich die gleichen wikis/howtos nutzen?

2. Ist gentoo wirklich so im Nachteil was Updates und Sicherheit angeht? Weil in Sachen schlankes und schnelles System ist es Fedora, RHEL, Suse, Ubuntu & co um Längen voraus.


PS: Ja, gentoo ist wirklich schneller, habe in den letzten Wochen ca. 6 verschieden Major-Distris (Desktop-System) auf meinem PC installiert und gentoo startet am schnellsten, belegt am wenigsten RAM und selbst gnome ist "spürbar" flotter. Liegt wohl wirklich daran das das System so schlank ist und deswegen nur halbsoviel Müll geladen wird wie bei den anderen Distris.

Rain_maker
15.01.09, 15:12
Zu Fedora sollte man auch vielleicht noch anmerken, daß es nicht direkt die Community-Variante von RHEL darstellt, die Trennung auf personeller Ebene ist hier stärker ausgeprägt als bei SLES(D)/openSUSE.

IIRC sind da auch teilweise unterschiedliche "Kern"-Teams am Werk, auch wenn natürlich eine direkte "Verwandschaft" gegeben ist.

Dein Vergleich verschiedener Distris mit Gentoo hinkt, weil es für Gentoo keine "Standardinstallation" gibt.

Auch eine Binärdistri kann man entschlacken und eine "schnellere Desktopumgebung" ist für einen Server auch kein Vergleichskriterium, genau so wie ein paar Sekunden schnellere Bootzeit besonders auf einem Server komplett irrelevant sind.

Den zusätzlichen Zeitaufwand bei der Pflege des Systems, den eine quellbasierte Distribution per se hat, kann man schliesslich auch nicht vergleichen, "es dauert länger, wenn ich erst mal jedes Paket kompilieren muss" würde auch niemand als ernstzunehmendes Gegenargument bezeichnen, da es ja über das Portage-System einigermassen automatisiert abläuft.

himbeere
15.01.09, 15:17
Vor- und Nachteile haben alle Distris. Ich administriere so ungefähr 50 Server. Die laufen ausnahmslos mit Gentoo. Wenn Du Gentoo kennst und magst, nimm es einfach.

Blackhawk
15.01.09, 15:21
1. Kann mir mal jemand den genauen Unterschied zwischen Fedora Core, RHEL und CentOS sagen? Wo sind die unterschiede, wo die Gemeinsamkeiten? Wie sieht das mit der Konfiguration aus? ist die bei allen 3 gleich? Kann ich die gleichen wikis/howtos nutzen?

CentOS ist ein neu kompiliertes RHEL (RedHat Enterprise Linux) ohne Support von RedHat, ohne deren Logos und ohne deren Lizenzpflicht.
Fedora Core ist die Community-Variante von RedHat, erscheint wesentlich oefter und bildet die "spielwiese" und Grundlage fuer zukuenftige RHEL-Versionen.
Die grundlegende Systematik ist bei der Familie gleich.

der_angler
15.01.09, 15:50
noch ne Frage zu centOS

Ich habe bei meinem Server ja vor Samba als PDC zu bertreiben mit ldap als Backend. Das habe ich auch schonmal geschafft.
Jetzt war ich eben auf der centOS Seite und habe dort gesehen, das centOS den "CentOS Directory Server" anstatt SambaPDC-ldap nutzt.
Wie groß ist da der Unterschied im installieren?
Könnte ich ohne größere Probleme unter centOS einen ldap-Backend nutzen, anstatt des CentOS Directory Server?

Und gibt es irgendwo ne größere HowTo-Sammlung zu centOS? Oder ein besseres wiki dazu? Weil das wiki auf deren Homepage ist ja mal eher dürftig und wenn ich centOS nutze wäre es praktisch eine Wiki-Seite wie die von gentoo (oder Co) zu haben, auf der wirkliche zu allen möglichen Diensten ein HowTo zu finden ist.

Dodobo
15.01.09, 16:01
Danke für die Info.
Cent OS ist doch das kostenlose Redhat?
Gibts da Unterschiede zu Fedora?
http://de.wikipedia.org/wiki/CentOS


Red Hat stellt alle Quellpakete für die RHEL-Distribution im Netz bereit und ermöglicht es so, auf dieser Basis eine zu RHEL binärkompatible Linux-Distribution zu entwickeln. RHEL kann nur im Zusammenhang mit Supportverträgen erworben werden, durch kompatible Alternativen wie CentOS besteht aber die Möglichkeit, mehr Computer mit RHEL-kompatiblen Linux-Distributionen zu bespielen, als RHEL-Lizenzen erworben wurden.
Neben den Ersparnissen ergibt sich der Vorteil, dass kommerzielle Linux-Software, die für RHEL zertifiziert wurde, auch direkt und ohne Einschränkungen auf der alternativen Distribution genutzt werden kann.
Neben CentOS gibt es weitere Linux-Distributionen, die auf den RHEL-Quellen aufbauen.


Gentoo kennst du zwar, aber dann kannst du die Kiste nachts immer kompilieren lassen. Na wenigstens kannst du's, auf einem Webserver wär das ja oberfies.

Takeshi
15.01.09, 16:11
PS: Ja, gentoo ist wirklich schneller, habe in den letzten Wochen ca. 6 verschieden Major-Distris (Desktop-System) auf meinem PC installiert und gentoo startet am schnellsten, belegt am wenigsten RAM und selbst gnome ist "spürbar" flotter. Liegt wohl wirklich daran das das System so schlank ist und deswegen nur halbsoviel Müll geladen wird wie bei den anderen Distris.

Kann ich so nicht bestätigen. Nutze selbst gentoo, doch gefühlt ist es keineswegs schneller als die anderen verwendeten Distris. Eher das Gegenteil ist der Fall: sogar mein Debian-Server (mit 500 MHz) bootet schneller. Auch ein arch-Rechner, welchen ich vor einiger Zeit noch genutzt habe, ist bei den Anwendungen trotz deutlich älterer Hardware in etwa gleich schnell. Von der deutlich kürzeren Bootzeit mal abgesehen...

Ich denke, es ist ein Gerücht, dass gentoo so viel flotter ist. Bei den richtigen Einstellungen kann es sicherlich recht fix sein, aber ein sauber vorinstalliertes System (wie von den Distributoren zusammengeschnürt) macht diesen Vorteil meistens wieder wett.

Dodobo
15.01.09, 16:16
Gentoo ist umweltschädlich. Was da in der Luft verpufft, weil die CPU 100 Watt und der Rechner mal eben 300 Watt zieht - und das ständig. Bei anderen Distries wird einmal kompiliert und alle installieren sich das und fertig.

marce
15.01.09, 16:16
mal sehen, ob in diesem Thread von D. noch ein lesenswerter Post kommt.

Ich weiß, warum ich für Ganztagesbetreuung an Kindergärten bin...
(und Internet am besten erst ab 16 Jahren...)

Dodobo
15.01.09, 16:47
Cool, es redet jemand mit mir/ über mich.

Kann mir mal jemand helfen, ich hab schon gegoogelt:

Was kostet:

RHEL - 150 EUR/Rechner und 3 Jahre?
Ist das nicht GPL, kann man sich das also selber zusammenkompilieren oder ist das nicht so einfach (wegen der Admintools usw. - die vielleicht auch Cloesd Source sind?)

SLES: "Premium" (sinnbgemäß) soll 3300 EUR kosten für 3 Jahre? Und was kostet das "normale"? Was ist darin enthalten? Kommen die dann wegen jedem Pups zu einem und installieren einem die Webcam für's Büro?
Wohl kaum.


Für CentOS kann man die selben Hilfen wie für RHEL verwenden (aber nicht direkt in Anspruch nehmen)?

Wie lang wird das supported?

Die Hersteller-HP von SLES hab ich schon exemplarisch überflogen, aber Preistransparenz ist ja bei den Firmen meist ein Fremdwort...

Linux ist also ein knallhartes Geschäft (weil nicht so einfach alles läuft) und alles kostenlose ist (noch mehr) Frickelmist, wird damit impliziert. Wir sind also alle nur Betatester? Ernsthafte Frage.

Wie ist es moralisch vertretbar, so ein 6000EUR/Monat-Abzocker-Admin zu sein, während in die Welt hinausposanut wird, wie kostengünstig und einfach Linux doch sei? Sind solche Leute und Firmen nur am eignen Profit interessiert, während andere versuchen, Linux frei der welt zu verbreiten (Ubuntu, aber auch Debian usw., ich...)...?

Eine Art Coexistenz von Linux-Kapitalismus und Linux-Sozialismus?

Kann denn der Sozialismus auch bei Linux nicht funktionieren? Oder wird die Finanzkrise auf einmal alle supportabhängigen Bugs in der Luft verpuffen lassen?

Also ernsthaft...es klingt provokant-bescheuert, aber es ist nur das, was in meinem Kopf vorgeht, verkrasst ausgedrückt. (Nein, ich nehm keine Drogen und ja, bin gerade nüchtern.)

Irgendwo versteh ich es ja...vielleicht versteh ich es besser, wenn ich Preis und Leistung der Supportverträge kenne. Ist ja auch nicht einfach, was sie dafür leisten müssen.

Trotzdem wurmt mich das an, weil das gegen (m)ein Ideal verstößt: Linux muß frei(Bier) sein, Linux für alle, auch für die Armen. Und dabei muß es laufen, ohne dass man erst einen "studierten" Admin braucht. Oder durch Hilfe aus der Community heraus.

Dodobo
15.01.09, 16:50
SUSE Linux Enterprise: Flexible Preisgestaltung (PDF-Datenblatt) (http://www.novell.com/linux/pdf/4611082_f.pdf)

Error 404...soso. Als hätte ich's nicht geahnt...

Painkiller
15.01.09, 17:19
http://shop.novell.com/store/novelleu/DisplayCategoryProductListPage/categoryID.3422100

Dodobo
15.01.09, 17:29
vielen dank erstmal. :) viell. auch für den threadersteller alles mal recht eindrucksvoll. aber besser back to the root(s)...

@ Painkiller: Oh nein. Deine Signaturlinks klicke ich nicht. DU willst mich doch nur Tracerouten oder gar DoS-Ping(uin)en. ;)

Dodobo
15.01.09, 17:58
Arbeitest du bei Novell und hast mich nun doch getracet?

marce
15.01.09, 18:49
In der Hoffnung, daß dieses Posting nicht für'n A* ist und die Energie und Zeit für die Antwort sich lohnt.


Cool, es redet jemand mit mir/ über mich.
Kein Grund, stolz darauf zu sein.



Kann mir mal jemand helfen, ich hab schon gegoogelt:

Was kostet:

RHEL - 150 EUR/Rechner und 3 Jahre?
Je nach Supportvertrag/Server:
Price Per System per Year $349 $799 $1,299 $1,499 $2,499

Du solltest also noch mal googlen :-)


Ist das nicht GPL, kann man sich das also selber zusammenkompilieren oder ist das nicht so einfach (wegen der Admintools usw. - die vielleicht auch Cloesd Source sind?)
das meiste ist GPL - und die Quellen stehen, wie es die GPL verlangt auch offen im Netz zum Download.


SLES: "Premium" (sinnbgemäß) soll 3300 EUR kosten für 3 Jahre? Und was kostet das "normale"? Was ist darin enthalten? Kommen die dann wegen jedem Pups zu einem und installieren einem die Webcam für's Büro?
Wohl kaum.
erraten.

Support ist sehr weitgehend - von Installationssupport, qualifizierte Patches bis zu gezielt erstellten Programmierlösungen ist alles drin.

Aber das hast Du dir sicher bereits ergoogelt. Alle Infos sind im Netz abrufbar.


Für CentOS kann man die selben Hilfen wie für RHEL verwenden (aber nicht direkt in Anspruch nehmen)?
Wenn Du unter "Hilfen" im Netz verfübare HowTos verstehst - ja. Und da CentOS zu RHEL binärkompatibel ist - funktionieren die auch.

Support für CentOS bekommst Du bei CentOS selbst - Patches gibt's umsonst.


Wie lang wird das supported?
CentOS 7 Jahre (aus dem Kopf, oder waren's 9? Steht auf der CentOS-HP)
CentOS 5 bis z.B. bis 2014.
RHEL entsprechend.

SLES ist ähnlich, kann aber auch erhöht werden.


Die Hersteller-HP von SLES hab ich schon exemplarisch überflogen, aber Preistransparenz ist ja bei den Firmen meist ein Fremdwort...
naja, UVP halt. Wer zahlt, was auf der HP steht macht eh was falsch.


Linux ist also ein knallhartes Geschäft (weil nicht so einfach alles läuft) und alles kostenlose ist (noch mehr) Frickelmist, wird damit impliziert. Wir sind also alle nur Betatester? Ernsthafte Frage.
Ganz einfach: You get what you pay for. Und da die SW an sich nicht zu bezahlen ist (da GPL) wird halt mit Service Geld verdient.

Das hat nichts mit Betatester zu tun oder kostenlosem Frickelmist. Wer das glaubt sollte - kein Kommentar.


Wie ist es moralisch vertretbar, so ein 6000EUR/Monat-Abzocker-Admin zu sein,
Polemik und Trollerei


während in die Welt hinausposanut wird, wie kostengünstig und einfach Linux doch sei?
Ist es. Du zahlst ja nicht für die Software.


Sind solche Leute und Firmen nur am eignen Profit interessiert, während andere versuchen, Linux frei der welt zu verbreiten (Ubuntu, aber auch Debian usw., ich...)...?
Ubuntu verkauft Support.
Debian sind Idealisten.

Und Profit - die geben der Community ja auch viel zurück. Und Entwickler müssen nun mal auch bezahlt werden.

Es wird ja auch niemand gezwungen, die Systeme zu verwenden - aber wer den Service braucht, bekommt ihn auch. Im Gegensatz zu Debian.

Versuch mal an der Oracle-Hotline Support zu bekommen nachdem Du erwähnt hast, daß Dein Host unter Debian läuft...


Eine Art Coexistenz von Linux-Kapitalismus und Linux-Sozialismus?
Polemik und Trollerei


Kann denn der Sozialismus auch bei Linux nicht funktionieren? Oder wird die Finanzkrise auf einmal alle supportabhängigen Bugs in der Luft verpuffen lassen?
Polemik und Trollerei.


Also ernsthaft...es klingt provokant-bescheuert, aber es ist nur das, was in meinem Kopf vorgeht, verkrasst ausgedrückt. (Nein, ich nehm keine Drogen und ja, bin gerade nüchtern.)
Dann denk noch mal drüber nach.


Irgendwo versteh ich es ja...vielleicht versteh ich es besser, wenn ich Preis und Leistung der Supportverträge kenne. Ist ja auch nicht einfach, was sie dafür leisten müssen.
Wenn Du es verstehst - dann verstehe ich die Fragen von Dir hier nicht...


Trotzdem wurmt mich das an, weil das gegen (m)ein Ideal verstößt: Linux muß frei(Bier) sein, Linux für alle, auch für die Armen. Und dabei muß es laufen, ohne dass man erst einen "studierten" Admin braucht. Oder durch Hilfe aus der Community heraus.
Das mit dem frei sieht selbst Stallman anders.
Und müssen tut Linux gar nichts, ebensowenig die Community.

Das macht Linux per se für den Unternehmenseinsatz untauglich. Und genau in diese Bresche springen Firmen wie Suse und RedHat.

Dodobo
15.01.09, 19:13
Wow. Für die Mühe werd ich dir sicherlich nicht die Suppe versalzen und sage mal "fett" danke. Auch wenn es bißchen Werbung für Produkte ist, aber ich wollte es ja auch wissen und der THreadersteller ist mehr oder minder auch betroffen, zumindest bezüglich CentOS.

Nur eines ist nicht ganz meine Meinung: Das mit dem Kapitalismus und Sozialismus ist eine Meinung/Diskussion, die es so auch wohl schon hier und da mal gab. So nach dem Motto Linux für alle/die Armen/ohne Kosten (und von der Community) = "Sozialismus". Haut ja soweit auch hin, solange man keinen superguten und superschnellen Support braucht.

Ich habe wohl "etwas" überreagiert.

Dann schönen Abend und nun raus aus dem Netz und entspannen...morgen früh geht's eh wieder weiter hier. ;) Ein Admin muß auch mal entspannen und weg vom PC. Vor allem lohnt es nicht, sich wegen solchen lappen wie mir den Feierabend rumzuschlagen (trotz dem Danke). ;-)