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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ubuntu wieder zu einem nutzbaren Linux machen?



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cateye
25.12.08, 23:36
Hi,

ich hab mir mal testweise Ubuntu installiert und mit Schrecken festgestellt, dass es scheinbar von der Nicht-Nutzbarkeit her an Vista angepasst ist. Frei nach dem Motto: Es lebe die User-Entmuendigung, denn wer dieses System nutzt muss ja zu bloed fuer Besseres sein! Dass ich diesen 'sudo'-Schwachfug beheben kann, indem ich 'sudo su' ausfuehre und mit 'passwd' ein root-password setze, habe ich recht schnell selbst herausgefunden und diesen ganzen bunten Vista-Unusability-Kram kann man ueber 100 Klicks auch wieder irgendwie abstellen, aber das Mausverhalten macht mir noch Sorgen. Kopieren durch Markierung und Einfuegen mit der mittleren Maustaste scheint nicht zu funktionieren und das Verhalten im Firefox ist auch anders als z.B. bei Debian. Weiss irgendwer von euch, wie man das auch wieder in einen brauchbaren Zustand bringen kann? Der Grund warum ich Ubuntu will, ist das Vorhandensein aktueller Pakete, was bei Debian absolut nicht der Fall ist. Jedoch will ich nicht wieder unter Windoof-GUI-Zeugs leiden, sondern meine Maus so nutzen, wie es unter Debian auch ist. Im Firefox z.B. mit der mittleren Maustaste Links oeffnen und nicht auf das letzte Fenster wechseln und Text auch nur durch Markierung kopieren - all das, was die taegliche Arbeit schneller macht als mit Strg+C und Strg+V Kopierargeiten zu machen bzw. ueber diverse Rechtsklick-Menues irgendwelche Optionen aufzurufen...

Danke fuer die Hilfe,

cateye

t0n1
26.12.08, 03:47
Wenn ich nichts überlesen habe (ich darf hierbei auf die Uhrzeit aufmerksam machen ;)) sind das doch alles Probleme, die Deine Desktopumgebung / den WM betreffen. Also installiere Dir eine(n) DE / WM der sich so verhält, wie Du es gern hättest oder mach dich an die Konfiguration des aktuell benutzten.

ThorstenHirsch
26.12.08, 11:17
1. Warum man (auf einem Desktop) lieber nen root-user haben will statt sudo, kann ich nicht nachvollziehen.
2. Es gibt 2 Clipboards: 1x das mit mittlerer Maustaste (von X.org) und 1x das mit Strg+C/Strg+V. In manchen Anwendungen funktioniert die mittlere Maustaste einfach nicht.
3. Links mit mittlerer Maustaste in einem Tab öffnen ist eine Firefox-Einstellung

cateye
26.12.08, 13:27
1. Warum man (auf einem Desktop) lieber nen root-user haben will statt sudo, kann ich nicht nachvollziehen.

Wenn ich ein System gerade frisch installiert habe, muss ich es noch konfigurieren, also Treiber, Netzwerk und evtl. noch irgendwelche Pakete installieren usw. Da ist es wesentlich einfacher, wenn ich gleich per 'su' als root im Terminal fuer laengere Zeit arbeiten kann, als immer wieder dieses bloede 'sudo ...' zu tippen.


Also installiere Dir eine(n) DE / WM der sich so verhält, wie Du es gern hättest

Ich will ja GNOME mit GDM, aber das funktioniert eben nicht mehr so wie unter Debian und was Firefox angeht, hab ich nirgendwo eine Einstellmoeglichkeit zum Verhalten der mittleren Maustaste gefunden :(

klemens
26.12.08, 13:33
Wie wärs mit: sudo su

cane
26.12.08, 14:12
Oder man gibt root einfach per "sudo passwd root" ein Passwort und schon hat man wieder einen "normalen" Root-Account.

mfg
cane

stenie
26.12.08, 17:22
Ich hatte nach den ersten beiden Sätzen schon keine Lust mehr weiterzulesen. Warum gleich immer so negativ....!

Vielleicht soll das so um neue Nutzer zu gewinnen....!

Gruß
Jens

MiGo
26.12.08, 20:08
Wenn ich ein System gerade frisch installiert habe, muss ich es noch konfigurieren, also Treiber, Netzwerk und evtl. noch irgendwelche Pakete installieren usw. Da ist es wesentlich einfacher, wenn ich gleich per 'su' als root im Terminal fuer laengere Zeit arbeiten kann, als immer wieder dieses bloede 'sudo ...' zu tippen.
Und wieder zerschellt einer an der Kompetenzschwelle... :)
Den abgeschalteten root-Account wieder zum laufen bringen geht problemlos, die korrekte Verwendung von sudo klappt nicht mehr - was du gesucht haettest (vielleicht findet ja mal jemand diesen Thread) waere "sudo -s" gewesen. Macht ganz schlicht eine root-Shell auf in der man eben nicht vor jede Zeile sudo schreiben muss.

kiker99
26.12.08, 20:26
und du zerschällst an der lesschwelle? ;)
im nächsten satz schreibt er dass er es schon behoben hat.

linuxazubi
26.12.08, 22:42
ich verstehe dich so: also ich hätte gerne: 1., 2., 3., 4. ... aber 5. nicht und 6. auch nicht!

halloo ....

absoluter unfug!

ubuntu ist eine prima distribution. nicht so richtig mein ding, aber eine sehr gutes angebot!

cateye
27.12.08, 00:05
Da zwischendurch ne Menge OffTopic kam und das in keiner Weise weitergeholfen hat, hier nochmal ne kurze Zusammenfassung des Problems:

Ich wuerde gern wieder das normale Linuxverhalten bzgl. Kopieren mit der mittleren Maustaste haben und auch im Firefox wieder per Klick mit der mittleren Maustaste auf einem Link ein neues Fenster oeffnen koennen, statt auf die letzte Seite zu wechseln.
Das Problem mit 'sudo' und 'su' hab ich, wie bereits am Anfang geschrieben, schon selbst geloest.
Ich habe nicht vor irgendeinen Distributionskrieg vom Zaun zu brechen, aber Ubuntu scheint von der Oberflaeche her schwerpunktmaessig nunmal wie bei Vista mehr nach dem Prinzip Uuuuhhh-BUNT-uuuuhhhh zu funktionieren und versucht auch irgendwie Benutzerfreundlichkeit mit bunter Oberflaeche gleichzusetzen :( Beim Linux geht es mir ja grad darum, dass ich nicht durch 100 bunte Menues klicken muss, damit ich die gewuenschte Config erreiche. Das heisst aber nicht, das Ubuntu von Grund auf schlecht ist, denn ich will es ja nutzen, weil die Pakete wesentlich aktueller sind als bei Debian.

Bin also fuer Hilfe dankbar,

cateye

MiChI8383
27.12.08, 04:32
Da hast du dein Debian und aktuelle Pakete....:rolleyes:

t0n1
27.12.08, 04:45
Sidux und Gnome ist eine denkbar schlechte Idee.
Also entweder Sidux und KDE oder wie wärs denn mit Debian testing? Läuft wunderbar und die Pakete dürften (geschätzt) ähnlich aktuell sein wie unter Ubuntu.
Mal so nebenbei: Wozu brauchst Du immer aktuelle Versionen?

jonah
27.12.08, 09:13
Ich wuerde gern wieder das normale Linuxverhalten bzgl. Kopieren mit der mittleren Maustaste haben und auch im Firefox wieder per Klick mit der mittleren Maustaste auf einem Link ein neues Fenster oeffnen koennen, statt auf die letzte Seite zu wechseln.
cateye

Weiter oben hat schon mal jemand geschrieben, dass dies eine Einstellung im Firefox ist. Ich arbeite hier selber täglich mit der aktuellen Ubuntu Version und ich kann im Firefox mit der mittleren Maustaste Links öffnen.

Was erwartest du denn eigentlich von Ubuntu? Ist es dir schon wieder zu benutzerfreundlich? Dann solltest du dir ein Slackware installieren und Gnome von Hand kompilieren, dann weisst du, was Leiden bedeutet.:ugly:

cane
27.12.08, 17:00
Weiter oben hat schon mal jemand geschrieben, dass dies eine Einstellung im Firefox ist. Ich arbeite hier selber täglich mit der aktuellen Ubuntu Version und ich kann im Firefox mit der mittleren Maustaste Links öffnen.

Dito - klappt an sämtlichen Ubuntu Versionen an denen ich jemals gesessen hab prima.

mfg
cane

MiChI8383
27.12.08, 19:11
Sidux und Gnome ist eine denkbar schlechte Idee.
Also entweder Sidux und KDE oder wie wärs denn mit Debian testing? Läuft wunderbar und die Pakete dürften (geschätzt) ähnlich aktuell sein wie unter Ubuntu.
Mal so nebenbei: Wozu brauchst Du immer aktuelle Versionen?

Naja ich meinte ja nur wegen der aktuallität bei doch recht hoher stabilität...
Ich weiss schon manche hängen sehr an "ihrer" Desktopumgebung und wennś die nicht gibt oder sie eben nicht empfehlenswert ist dann scheidet die Distri aus- finde ich aber Schade.... Ich selbst benutzte im Wechsel 2-3 Distris und mindestens ebenso viele Desktopumgebungen (Spieltrieb:cool:) ich glaube das ist nur eine Gewöhnungssache und ne Konsole gibtś überall....
Nichts für Ungut.

cateye
27.12.08, 20:45
@t0n1

Aktuelle Pakete will ich deshalb, weil ich momentan 100 Sachen per Hand nachkompilieren/-installieren muss, wenn ich mal irgendein Programm kompilieren will, weil besagtes Programm dann normalerweise andere Programme in einer aktuelleren Version voraussetzt, als sie bei Debian verfuegbar ist. Damit wird so ziemlich jede eigenhaendige Nachinstallation von Programmen, die bei Debian nicht standardmaessig dabei sind, zu einem Endlosspielchen und darauf hab ich langsam echt keine Lust mehr. Debian ist sehr stabil und verbraucht halt nicht die Haelfte der Resourcen um bunt zu sein, aber was nutzt mir das, wenn ich irgendwann mal Programme brauche, die nicht standardmaessig dabei sind und dann erst stundenlang basteln muss...

Ravenbird
27.12.08, 21:20
Ich frage mich gerade warum jemand bei (x)ubuntu das root-Passwort einstellen und damit einen großen Teil des Sicherheitskonzepts zerstören will. Mal abgesehen davon das man damit auch vieles was vorher mit sudo ging nicht mehr machen kann gibt es wie bereits weiter vorne erwähnt sudo -s oder wenn man es einfacher haben will die Möglichkeit ein Administrations-Terminal (ist im Menü unter Anwendungen » Systemwerkzeuge und muss nur noch im Menüeditor aktiviert werden) zu verwenden. Wem es in der Konsole zu mühsam ist 'sudo -s' einzugeben der kann sich mit einem entsprechenden alias in der ~/.bashrc behelfen. Auch gibt es die Möglichkeit bei Gnome einen Starter anzulegen und dort dem gewünschten Programm gksudo voran zu stellen um es mit rootrechten auszuführen.

Verrückte Welt, da nutzt jemand ein System obwohl er nichts von den Grundkonzepten des Systems hält. Bringt diese absolut grundlos durcheinander und beschwert sich dann auch noch wenn das System nicht mehr so funktioniert wie es soll.

Grüße
Ravenbird

-hanky-
27.12.08, 23:17
@ Ravenbird:
Und was ist der konkrete Nachteil eines Root-Accounts (mit vernünftigem Passwort versteht sich) gegenüber einem System ohne einen solchen Account und nur sudo?

Oder anders formuliert: Wenn jemand das Passwort des (priviligierten) Nutzers in die Finger kriegt hat er direkt per sudo die Möglichkeit sich Root-Rechte zu verschaffen. Toller Sicherheitsgewinn :ugly:

Ich jedenfalls nutze auch Ubuntu und hab mir trotzdem einen Root-Account angelegt. Im Übrigen kann ich auch nach wie vor alles noch mit sudo machen, daran hat sich rein gar nichts geändert, wieso sollte es auch?

@ topic:

Bei mir funktioniert C&P per mittlerer Maustaste seit eh und je ohne Probleme unter Ubuntu. Ich glaube nicht dass dein Problem mit der Distribution zusammenhängt.

-hanky-

cateye
27.12.08, 23:51
Ich frage mich gerade warum jemand bei (x)ubuntu das root-Passwort einstellen und damit einen großen Teil des Sicherheitskonzepts zerstören will.

Inwieweit ist es denn ein Sicherheitskonzept, dass jeder User mit seinem Standardpasswort an der Systemkonfiguration rumspielen kann, wenn er in der /etc/sudoers steht und dann evtl. selbst mit 'sudo su' und 'passwd' einen fuer mich nicht mehr zugaenglichen Root-Account bastelt?



Bei mir funktioniert C&P per mittlerer Maustaste seit eh und je ohne Probleme unter Ubuntu. Ich glaube nicht dass dein Problem mit der Distribution zusammenhängt.

Hab grad herausgefunden, dass der Ubuntu-xserver die Maustaste, die Debians xserver als 3. Maustaste interpretiert, als irgendeine 4. oder 5. Maustaste benutzen will. Ich kann dass Mausrad fuer die Funktion der 3. Maustaste benutzen, was aber recht ineffizient ist, wenn man noch andere dafuer sinnvoller plazierte Maustasten hat. Ich muss mal an der xorg.conf basteln, damit das so funktioniert, wie es soll. Wenn irgendwer dafuer Vorschlaege hat, immer her damit, ansonsten werd ich mir jetzt mal die manpage der xorg.conf durchlesen ;)

t0n1
28.12.08, 02:11
Ich weiss schon manche hängen sehr an "ihrer" Desktopumgebung und wennś die nicht gibt oder sie eben nicht empfehlenswert ist dann scheidet die Distri aus- finde ich aber Schade
Du hast mit Sidux schon recht, ich nutze es selbst auf einem PC. Ich wollte nur schonmal den Fragen seitens des TEs vorbeugen, wie er denn jetzt Gnome unter Sidux installieren könne ;)

@TE:
Wieso nicht Debian testing?

a.b.
28.12.08, 02:43
Inwieweit ist es denn ein Sicherheitskonzept, dass jeder User mit seinem Standardpasswort an der Systemkonfiguration rumspielen kann, wenn er in der /etc/sudoers steht und dann evtl. selbst mit 'sudo su' und 'passwd' einen fuer mich nicht mehr zugaenglichen Root-Account bastelt?

Du musst ihm die Adminrechte ja nicht geben.

Ravenbird
28.12.08, 07:41
@ Ravenbird:
Und was ist der konkrete Nachteil eines Root-Accounts (mit vernünftigem Passwort versteht sich) gegenüber einem System ohne einen solchen Account und nur sudo?

Der normale User ist in diesem Fall nicht gezwungen sich zwei Passwörter zu merken die sicher sein müssen. Selbst mit einen sicheren Passwort bzw. sich dieses zu merken (also nirgendwo zu notieren) sind die meisten Anwender bereits überfordert. Das führt dann wiederum dazu das sie es sich entweder notieren oder ein einfaches Passwort verwenden.


Oder anders formuliert: Wenn jemand das Passwort des (priviligierten) Nutzers in die Finger kriegt hat er direkt per sudo die Möglichkeit sich Root-Rechte zu verschaffen. Toller Sicherheitsgewinn :ugly:

Wie bereits erwähnt bezieht sich der Sicherheitsgewinn lediglich auf normale Anwender. Es ähnelt dahingehend sehr dem Konzept von MacOS X. Schau einfach mal hier (http://wiki.ubuntuusers.de/sudo) vorbei und informiere Dich über die Vor- und Nachteile des Konzepts.


Ich jedenfalls nutze auch Ubuntu und hab mir trotzdem einen Root-Account angelegt. Im Übrigen kann ich auch nach wie vor alles noch mit sudo machen, daran hat sich rein gar nichts geändert, wieso sollte es auch?

Es ist Dir auch unbenommen das so zu machen. Nur hast Du mit einen Root-Account jetzt auch einen Account den man in keiner Weise auf Sicherheitsgründen einschränken kann. Selbst AppArmor versagt beim root-Account. Somit ist es nicht möglich irgend eine weitere Sicherung einzubauen. Dazu kommt noch die Bequemlichkeit vieler Anwender der bei vorhandenen root-Account dazu führt mehr Dinge als nötig mit rootrechten auszuführen. Sicher ein erfahrener Anwender wird das meiden wenn er es nicht von Anfang an so gewohnt ist, aber der Newbie der es evtl. sogar noch von einen anderen Anwender in einen Forum erzählt bekommen hat nicht unbedingt.


@ topic:
Bei mir funktioniert C&P per mittlerer Maustaste seit eh und je ohne Probleme unter Ubuntu. Ich glaube nicht dass dein Problem mit der Distribution zusammenhängt.

Das kann ich nur bestätigen. Das hat sogar schon vor dem Release von Ubuntu 4.10 Warty Warthog funktioniert.

Grüße
Ravenbird

Ravenbird
28.12.08, 08:01
Inwieweit ist es denn ein Sicherheitskonzept, dass jeder User mit seinem Standardpasswort an der Systemkonfiguration rumspielen kann, wenn er in der /etc/sudoers steht und dann evtl. selbst mit 'sudo su' und 'passwd' einen fuer mich nicht mehr zugaenglichen Root-Account bastelt?

Lediglich der erste bei der Installation angelegte User hat diese Möglichkeit. Dieser legt dann auch fest welche Rechte die weiteren User haben. Es gibt dafür die vorgegebenen Profile 'Administrator, Desktop-User und Unpriviligiert' wobei es freilich auch jeden frei steht die Rechte im einzelnen zu vergeben.

Grüße
Ravenbird

-hanky-
28.12.08, 09:34
Der normale User ist in diesem Fall nicht gezwungen sich zwei Passwörter zu merken die sicher sein müssen. Selbst mit einen sicheren Passwort bzw. sich dieses zu merken (also nirgendwo zu notieren) sind die meisten Anwender bereits überfordert. Das führt dann wiederum dazu das sie es sich entweder notieren oder ein einfaches Passwort verwenden.


Das gleicht sich aber mit dem bereits oben angesprochenen Nachteil der sudo-Lösung aus - bei sudo muss ich nur ein Passwort knacken um Vollzugriff auf das System zu erhalten.

Und wer für den Rootnutzer kein vernünftiges Passwort wählt wird das zu 99% auch nicht für den normalen Nutzer tun.



Wie bereits erwähnt bezieht sich der Sicherheitsgewinn lediglich auf normale Anwender. Es ähnelt dahingehend sehr dem Konzept von MacOS X. Schau einfach mal hier (http://wiki.ubuntuusers.de/sudo) vorbei und informiere Dich über die Vor- und Nachteile des Konzepts.


Ich kann in dem Artikel nur einen einzigen wirklichen Vorteil entdecken - und das ist der, dass es "mehrere Superuser mit unterschiedlichen Rechten geben" kann. Das stimmt natürlich, aber welcher Desktopanwender nutzt diese Möglichkeit denn ernsthaft? Die große Mehrheit hat genau einen einzigen Nutzeraccount und der ist in der "admin"-Gruppe, hat also per default alle Rechte.



Es ist Dir auch unbenommen das so zu machen. Nur hast Du mit einen Root-Account jetzt auch einen Account den man in keiner Weise auf Sicherheitsgründen einschränken kann. Selbst AppArmor versagt beim root-Account. Somit ist es nicht möglich irgend eine weitere Sicherung einzubauen. Dazu kommt noch die Bequemlichkeit vieler Anwender der bei vorhandenen root-Account dazu führt mehr Dinge als nötig mit rootrechten auszuführen. Sicher ein erfahrener Anwender wird das meiden wenn er es nicht von Anfang an so gewohnt ist, aber der Newbie der es evtl. sogar noch von einen anderen Anwender in einen Forum erzählt bekommen hat nicht unbedingt.


Also wenn ich mir in den Foren die Tipps zu Problemen bei Ubuntu, deren Lösung Root-Priviliegien erfordert, durchlese, fällt mir immer wieder auf dass zuerst zu einem "sudo -s" geraten wird um Root-Rechte zu erhalten. Und sobald der Anwender diesen Befehl ausgeführt hat hat er exakt die gleichen Berechtigungen wie Root. Der Vorteil von sudo ist also dahin. Und ich kenne niemand der ernsthaft bei größeren Sachen jedes Mal den Befehl per "sudo ..." aufruft, einfach weil es unglaublich umständlich ist.


Ich hab kein Problem mit der sudo-Lösung bei Ubuntu, warum auch, mich stört es aber wenn wie auch hier im Thread geschehen das Erstellen eines Root-Accounts unter Ubuntu als "Zerstören des Sicherheitskonzepts" bezeichnet wird. Das stimmt einfach so nicht.

-hanky-

Ravenbird
28.12.08, 10:42
Das gleicht sich aber mit dem bereits oben angesprochenen Nachteil der sudo-Lösung aus - bei sudo muss ich nur ein Passwort knacken um Vollzugriff auf das System zu erhalten.

Ist das Passwort gut gewählt und wird nicht irgendwo in Klarschrift hinterlegt ist das imho kein Problem. Hat ein Angreifer die vollen Userrechte und der User ist nicht entsprechend abgesichert, kann der Angreifer mit entsprechenden Hilfsmitteln auch unbemerkt das Rootpasswort ermitteln so der User sich via su zu root macht.


Und wer für den Rootnutzer kein vernünftiges Passwort wählt wird das zu 99% auch nicht für den normalen Nutzer tun.

Da stimmen wir überein. Imho liegt das aber auch in der Pflicht der Distributionen entsprechende Kontrollen über die Qualität des Passworts zu machen und ein zu schwaches Passwort zurückzuweisen.


Ich kann in dem Artikel nur einen einzigen wirklichen Vorteil entdecken - und das ist der, dass es "mehrere Superuser mit unterschiedlichen Rechten geben" kann. Das stimmt natürlich, aber welcher Desktopanwender nutzt diese Möglichkeit denn ernsthaft? Die große Mehrheit hat genau einen einzigen Nutzeraccount und der ist in der "admin"-Gruppe, hat also per default alle Rechte.

Der Vorteil ist das es für den normalen User einfacher ist ohne das dadurch die Sicherheit vernachlässigt wird. Denn muss der normale User sich zwei Passwörter merken so hat er eine gewaltige Versuchung diese so einfach wie möglich zu gestalten um sie sich so besser merken zu können. Hat er nur eines wird er es hoffentlich komplexer (sicherer) gestalten um sich abzusichern. Dabei käme wie bereits oben erwähnt die Verantwortung der Distributionen wieder stärker ins Spiel. Den diese erlauben selbst Heute noch zum Teil geradezu lächerliche Passwörter.


Also wenn ich mir in den Foren die Tipps zu Problemen bei Ubuntu, deren Lösung Root-Priviliegien erfordert, durchlese, fällt mir immer wieder auf dass zuerst zu einem "sudo -s" geraten wird um Root-Rechte zu erhalten. Und sobald der Anwender diesen Befehl ausgeführt hat hat er exakt die gleichen Berechtigungen wie Root. Der Vorteil von sudo ist also dahin. Und ich kenne niemand der ernsthaft bei größeren Sachen jedes Mal den Befehl per "sudo ..." aufruft, einfach weil es unglaublich umständlich ist.

Als normaler Anwender hat man nachdem das System fertig eingerichtet ist außer bei den Updates und evtl. Software Installationen und Deinstallationen keinen wirklichen Grund Rootrechte zu nutzen. sudo -s ist praktisch wenn man einmal etwas in größeren Umfängen mit Rootrechten machen will. Ansonsten stört es nicht wenn man aller paar Tage einmal zusätzlich sein Passwort eingeben muss um das System zu aktualisieren. Ich frage mich dann doch generell was der normale Anwender dauernd mit Rootrechten will. Selbst ich der ich mich als professioneller Anwender (nein nicht Profi oder Spezialist) sehe brauche an sich außer in den genannten Fällen äußerst selten Rootrechte. Das Konzept von Linux/Unix ist ja gerade das man als normaler User normale Anwendungen ohne Rootrechte nutzen kann.


Ich hab kein Problem mit der sudo-Lösung bei Ubuntu, warum auch, mich stört es aber wenn wie auch hier im Thread geschehen das Erstellen eines Root-Accounts unter Ubuntu als "Zerstören des Sicherheitskonzepts" bezeichnet wird. Das stimmt einfach so nicht.

Jain, er hebelt das System zu einen Teil aus und beschwert sich dann das nicht alles so wie es soll funktioniert. Vor allen das nicht alles so wie er will funktioniert. Ob das von der Distribution her überhaupt so angedacht ist interessiert ihm offenbar nicht. Ich nutze zum Beispiel Debian auf dem Server und Ubuntu auf den Desktops. Ich weis wie Debian funktioniert und ich weis wie Ubuntu funktioniert. Jede Distribution hat ihre Eigenheiten und das gilt auch für Ubuntu das sich aus Debian entwickelt hat. Es bringt recht wenig eine solche Distribution dann so umbiegen zu wollen das sie einen gefällt und hinterher zu jammern das es nicht so geht wie man es sich vorstellt. Freilich ist das nur meine persönliche Meinung.

Grüße
Ravenbird

Nomai
28.12.08, 12:10
Grundsätzlich sollte man, obgleich möglich, den root-Account unter Ubuntu nicht aktivieren. Das System kann unter Umständen ein sehr merkwürdiges Verhalten an den Tag legen, wenn ein voller root-Account angelegt ist. Die sudo-Methode hat sich als bester Weg gezeigt, temporär root-Rechte zu erlangen (http://wiki.linux-club.de/opensuse/Permanent_root_sein)

Dann gilt das heute nicht mehr?
Dieses sudo gestammel ist übrigen einer der Gründe warum ich kein *buntu benutze.

Vieleicht bin ich ein Autist, aber ich möchte - wie in der guten ALTEN zeit :D - weiterhin einen root und einen user Account haben.

Ist mir gestern als ich "Linux 11.1" testhalber installiert habe auch sauer aufgestossen - vorausgewählt war normaler user pass=root pass...

Nomai

bla!zilla
28.12.08, 17:22
Die guten, alten Zeiten... das dachte ich mir auch als ich das erste Mal vor einem Windows95 saß, als ich vor einem Windows98 saß, als ich vor Windows 2000 saß, als ich vor Windows XP saß und ich denke es mir jedes Mal, wenn ich ein XP sehe. Warum sind wir Menschen nur so? Warum sind wir neuen Dingen immer so unaufgeschlossen gegenüber? Warum machen wir uns nur das Leben selber schwer?

L00NIX
28.12.08, 18:28
Grundsätzlich sollte man, obgleich möglich, den root-Account unter Ubuntu nicht aktivieren. Das System kann unter Umständen ein sehr merkwürdiges Verhalten an den Tag legen, wenn ein voller root-Account angelegt ist. Die sudo-Methode hat sich als bester Weg gezeigt, temporär root-Rechte zu erlangen

Dann gilt das heute nicht mehr?


Deinen Link verfolgt und Artikel gelesen?

Ich zitiere mal die interessante Zeile:


Kurzum: Ein voller root-Account ist absolut tabu in einer graphischen Umgebung!


Aha! Es geht hier also um die Anmeldung an einem WM/DE als root und nicht ums Arbeiten als root via Shell.

Das war, ist und bleibt völlig unabhängig von der Distribution übrigens "keine gute Idee".

Gruß
L00NIX

Nomai
28.12.08, 20:53
Deinen Link verfolgt und Artikel gelesen?



Jupp, habe ich!

Das System kann unter Umständen ein sehr merkwürdiges Verhalten an den Tag legen, wenn ein voller root-Account angelegt ist
Darum ging es... Es ging seinerzeit bei all den warnungen als *buntu raus kam nicht um X-login oder konsolen login sondern nur darin einen vollwertigen root account anzulegen.

Deswegen fragte ich ob das nicht mehr so ist.

cu