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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unterschiede zu Linux



Meilenstein
27.10.08, 10:35
Hallo zusammen.

Ich möchte mir einen kleinen Heimserver als Backuplösung einrichten und jetzt stellt sich mir die Frage nach dem OS welches auf der Kiste laufen soll.

Linux mit verschiedenen Distributionen kenne ich schon, so dass ich für mich entschieden habe, dass der Zeitpunkt ideal wäre für einen Blick über den Tellerrand hinaus.

Jetzt gibt es ja die BSDs, Unixe und Solaris (wobei ich letzteres nicht genau einordnen kann)

Bei Linux hätte ich jetzt schon das Problem ob ich bspw. Eisfair verwende oder die Serverversion von Ubuntu ohne dass ich von der technischen Seite genau wüsste, welches Projekt für mein Vorhanden das geeignetere wäre.


Wie sieht es aber bei den anderen Betriebssystemen aus?
Hat BSD irgend einen konkreten Vorteil gegenüber Linux?
Laut FreeBSD Seite wird die starke Netzwerkfähigkeit hervorgehoben:


FreeBSD wurde für das Internet entworfen

FreeBSD enthält nach Meinung Vieler die Referenz-Implementierung der TCP/IP Software, nämlich den 4.4BSD Protokoll-Stack. Daher ist FreeBSD geradezu für Netzwerk-Anwendungen und das Internet geschaffen

OpenBSD soll ja das sicherste sein, aber ist deswegen ein anderes BSD unsicherer

Ich hoffe ihr versteht worauf ich hinaus will.
Merke ich diese Unterschiede oder ist dies nur "Marketing" ?

Oder warum sollte ich stattdessen OpenSolaris verwenden?


Gibt es irgend eine Übersicht über die Vor-/Nachteile von anderen Systemen gegenüber Linux die mir bei meiner Entscheidung helfen können?
Hab zu jedem System google befragt aber richtig schlau geworden bin ich daraus nicht.

Hoff Ihr könnt mir weiterhelfen

Gruß Meilenstein


PS: Treiber/Hardware und Softwareauswahl ist unterschiedlich, also bitte technische Unterschiede

marce
27.10.08, 10:54
Vor- und Nachteile ergeben sich aus der jeweiligen Betriebsumgebung - eine fertige Liste wird's da nicht geben - vor allem, da jeder das anders sieht.

Im realen Betrieb ist es einfach Geschmacksfrage, wenn es nicht durch irgendwelche Vorgaben eingeschränkt ist, was man verwenden will.

ThE_FiSh
27.10.08, 11:46
ich würde mich vllt für die umgebung entscheiden, in der ich schon erfahrungen hab - sich nochmal für so ein kleines projekt in ein neues os einzuarbeiten finde ich übertrieben

Blackhawk
30.10.08, 10:49
Es kommt natuerlich auch auf die Hardware drauf an. Viele Unix-Systeme laufen nur auf ihrer eigenen Hardware. HP-UX wirst du z.B. nur auf einer HP9000 zum laufen bekommen.

stefan-tiger
30.10.08, 13:10
Solaris hab ich mal probiert und es war so langsam und überhaupt net Benutzerfreundlich, dass ich es gleich wieder deinstalliert habe.

Ich hab mal gelesen, dass man Solaris nur auf speziellen CPUs laufen lassen soll...

marce
30.10.08, 13:20
och, OpenSolaris ab 10 tut wohl erfreulich gut auch auf Intel.

Aber ansonsten - ja, Slowlaris fühlt sich auf Sparcs am wohlsten...

Meilenstein
30.10.08, 15:58
Okay, also heißt dass dann aber wirklich dass BSD auch nicht stabiler läuft als Linux (saubere Konfiguration und gleiche Hardware natürlich jeweils vorausgesetzt)?
Also doch alles nur Marketing?

Irgendwo dann doch enttäuschend wenn es so viele verschiedene Systeme gibt und jeder sein Süppchen kocht anstatt zusammenzuarbeiten :(

HirschHeisseIch
30.10.08, 17:42
Auch ein Windows läuft stabil - saubere Konfiguration vorausgesetzt. ;)

Und welches System nun eingesetzt wird, ist eine Frage des Geschmacks und der Vorkenntnisse.

bla!zilla
30.10.08, 21:13
Bezüglich Windows: Ich habe durchaus hochlastige und produktive Windows Server die eine Verfügbarkeit von 99,99% haben. Nur weil es Windows ist, muss es nicht automatisch instabil sein. Nur weil es Linux ist, muss es nicht sicher und schnell sein. Nur weil es Solaris ist, muss es nicht eine Enterprise-Umgebung sein. Alles Pauschalisierungen von Leuten, die keine Ahnung haben,

Meilenstein
31.10.08, 11:08
:-) genau deswegen bin ich ja hier um solche Fehler nicht zu machen.

Hatte mir nur überlegt trotz des kleinen Projektes mal etwas neues auszuprobieren und wie ich das so sehe scheine ich somit ja aus dem vollen schöpfen zu können, da auch andere Systeme für alle Aufgaben wieder einmal gleich gut geeignet erscheinen ;-)

Denk ich werd mich mit einem der BSDs mal ein wenig auseinandersetzen

solarix
31.10.08, 20:39
Ich hab mal gelesen, dass man Solaris nur auf speziellen CPUs laufen lassen soll...

Gröehl und im Keller brennt LIcht. ;)

So einen Unfug hab ich selten gelesen. Das es für Sparc entworfen wurde, steht wohl nicht in Frage, aber die x86 Slowlaris Gruselzeiten sind lange lange vorbei.

@Meilenstein.

Wenn es ein BSD sein soll schau Dir mal Freenas (http://freenas.org/) an. Vielleicht passt es ja auf dein Anforderungsprofil.

Ob man das ganze mit Bacula aufrüsten kann, für Backuṕ kann ich zwar nicht sagen, möglich sollte es aber sein. Ansonsten rsync kann das Ding sowieso.

Wenn Du FreeBSD 7 plain aufsetzen willst kannst Du auch ZFS (http://www.freebsd.org/doc/en_US.ISO8859-1/books/handbook/filesystems-zfs.html) nutzen. Aber für den Betrieb mit ZFS sollte schon RAM da sein, dass Ding mag RAM nämlich sehr. Wenn Du ZFS nicht brauchst UFS2 ist ein rockstable Dateisystem und verrichtet seine Arbeit sehr zuverlässig. Mit Geom (http://www.freebsd.org/doc/en_US.ISO8859-1/books/handbook/geom-intro.html) oder Gvinum (http://www.freebsd.org/doc/en_US.ISO8859-1/books/handbook/vinum-vinum.html) hast Du auch sehr leistungsfähige Volumemanager am Start.

Gvinum ähnelt etwas dem Veritas Volume Manager.

Grüsse und viel Erfolg ;)

DukeNuke2
02.11.08, 12:49
solaris läuft durchaus verdammt performant und ich weiss auch nicht wo das nicht "benutzerfreundlich" sein soll?
es ist halt ein unix das etwas knowhow vorraus setzt wie man so ein system administriert.
der funktionsumfang im profibereich ist beispiellos! sachen wie storage-multipathing, ip-multipathing, dtrace und zfs sind dabei nur die spitze des eisbergs.
für einen server der ja eine richtige aufgabe hat (backup in diesem fall) würde ich die stabile version von solaris nutzen (solaris 10 update 6 (http://www.sun.com/software/solaris/get.jsp)) und nicht die opensolaris variante. für solaris 10 gibt es nämlich regelmässig updates die man online einspielen kann.
für opensolaris_nevada gibt es immer nur neue releases die man dann zeitaufwendig einspielen müsste. und das opensolaris_indiana ist für den desktop gedacht.

solarix
03.11.08, 14:55
solaris läuft durchaus verdammt performant und ich weiss auch nicht wo das nicht "benutzerfreundlich" sein soll?


Nun ja es ist halt mal so, das sich viele an dem etwas altbackenen Userland stoeren.

Moderne Tools wie z.B. dladm oder fcinfo sind eben noch nicht wirklich populär und mal ehrlich der SVM ist vom Handling her mit der ätzendste Volumemanager auf dem Markt. Sogar Veritas ist angenehmer zu verwalten. Wir nehmen den SVM zwar um Bootplatten zu spiegeln, weil man im Desaster Fall leichter an die Bootplatten kommt, als bei VxFS.
Aber das Ding ist verglichen mit dem Rest der Volumemanager einfach ein Graus.

Bei Vx muss ich aufpassen das die Bootplatten nicht mehr als fünf slices benutzen und Platz für die Private Region ist und mit vxdiskencapsulate muss ich mir nicht den grossen Wolf machen.

./vxencap -c -g root_dg -f sliced bootdisk=c0t0d0
./vxdisksetup -i c0t0d0 format=sliced
vxdg -g root_dg adddisk bootmirr=c0t1d0
./vxmirror -g root_dg bootdisk bootmirror

Der Viersatz tuts auch.

Bei SVM schlage ich mich dann fuerdie gleiche Operation mit mit dem Grusel rum.

metadb -a -f -c2 /dev/dsk/c0t0d0s4 /dev/dsk/c0t1d0s4
Metadb initieren.
# metainit -f d100 1 1 c0t0d0s0
# metainit d200 1 1 c0t1d0s0
# metainit d300 -m d10
Mirror fertig und / setzen.
# metaroot d300

Spiegel anlegen...
/var filesystem:
# metainit -f d11 1 1 c0t0d0s3
# metainit d210 1 1 c0t1d0s3
# metainit d310 -m d11
Swap :
und so weiter und so fort.

Hab das jetzt mehr oder weniger aus dem Kopf runtergetackert. Also für Fehler nicht schlagen. ;)

Aber ich glaub Du weisst worauf ich raus will.



es ist halt ein unix das etwas knowhow vorraus setzt wie man so ein system administriert.
der funktionsumfang im profibereich ist beispiellos! sachen wie storage-multipathing, ip-multipathing, dtrace und zfs sind dabei nur die spitze des eisbergs.

Der Funktionsumfang ist sicher beispiellos, wobei ich jetzt nicht sagen kann wie es bei HP-UX, oder AIX im Vergleich aussieht, obwohl ich SAMs und Smitty schon gesehen habe. ;)



für einen server der ja eine richtige aufgabe hat (backup in diesem fall) würde ich die stabile version von solaris nutzen (solaris 10 update 6 (http://www.sun.com/software/solaris/get.jsp)) und nicht die opensolaris variante. für solaris 10 gibt es nämlich regelmässig updates die man online einspielen kann.


mit pca (http://www.par.univie.ac.at/solaris/pca/) kann man sich sehrgut mit updates versorgen, ist zwar offiziel nicht von SUN supportet, funktioniert aber hervorragend.



für opensolaris_nevada gibt es immer nur neue releases die man dann zeitaufwendig einspielen müsste. und das opensolaris_indiana ist für den desktop gedacht.

Indiana taugt aber auch zum Testsystem, ist aber Gefrickel (mit viel Gewürge Open-HA Cluster zum laufen bekommen) und Opensolaris, finde ich persönlich jetzt auch nicht verkehrt, für den Heimbereich taugts auf jeden Fall. Aber Solaris 10 würde ich auch vorziehen. :)

ThE_FiSh
08.11.08, 09:29
soooo mein kleiner solaris test :)
gestartet:eben grade ;)
erste beurteilung - installieren geht schonmal schnell - aber beim updater hätten sie nen warteraum mit anbieten können :D

solarix
10.11.08, 18:28
soooo mein kleiner solaris test :)
gestartet:eben grade ;)
erste beurteilung - installieren geht schonmal schnell - aber beim updater hätten sie nen warteraum mit anbieten können :D

Naja mit dem Updater solltest Du zur Konsole greifen. ;)

man pkg ist Dein bester Freund. :-)
Dann geht das ganze auch etwas zuegiger, als mit dem Package Manager.

MuffiXXL
10.11.08, 20:00
Als BSD User mal ein paar Worte zu FreeBSD:

Super OS für das was du vorhast, bedarf auch nicht viel Umgewöhnung von Linux aus, da das BSD Userland relativ ähnlich ist, allerdings gibt es ein paar kleinere Unterschiede mit denen du dich vertraut machen müsstest wie z.B. das Release-Modell, Core und Ports, sowie das BSD-init, welches deutlich simpler als SysV Init ist.
Aktuell ist FreeBSD 7.0 Stable und 7.1 im im Freeze für Beta 2 oder Beta 3, sollte also demnächst so weit sein. Insbesondere wenn du vorhast ZFS mit FreeBSD zu nutzen solltest du bis dahin warten. Es läuft zwar aus eigener Erfahrung gut mit 7.0 aber ich würde es vor 7.1 noch nicht Produktiv nutzen. Außerdem wird dann ab 7.1 der neue ULE-Scheduler endlich ohne Kernel Recompile einzug in Stable halten, der auf Multicore Systemen deutlich besser skaliert als der alte 4BSD Scheduler.
Kann dir da auch die Doku auf der FreeBSD Seite und das Wiki von bsdforen.de für weitere Recherchen sehr empfehlen.

Zu Solaris kann ich eigentlich auch nur sagen dass es mittlerweile auf AMD64 ein sehr schönes System ist. Habe auch bisher noch keine Hardware gefunden die ich nicht damit ans laufen gebracht hätte. Wäre allerdings eine gewisse umgewöhnung dabei von Linux aus. Wenn es unbedingt ZFS sein muss wäre es allerdings meine erste Wahl. Einzig problematische daran ist der Bezug von Updates. Updaten musst du prinzipiell von Hand (außer du zahlst für Support) wofür du bisher eine extra Partition brauchtest) ab Solaris 10 Update 6 (10/08) könnte das aber auch über ZFS Snapshots funktionieren, weiß ich aber aktuell nicht.

DukeNuke2
10.11.08, 20:34
Zu Solaris kann ich eigentlich auch nur sagen dass es mittlerweile auf AMD64 ein sehr schönes System ist. Habe auch bisher noch keine Hardware gefunden die ich nicht damit ans laufen gebracht hätte. Wäre allerdings eine gewisse umgewöhnung dabei von Linux aus. Wenn es unbedingt ZFS sein muss wäre es allerdings meine erste Wahl. Einzig problematische daran ist der Bezug von Updates. Updaten musst du prinzipiell von Hand (außer du zahlst für Support) wofür du bisher eine extra Partition brauchtest) ab Solaris 10 Update 6 (10/08) könnte das aber auch über ZFS Snapshots funktionieren, weiß ich aber aktuell nicht.

mitnichten muss man das von hand machen und zahlen muss man dafür schonmal gar nicht...
alles was man braucht ist ein SOA (Sun Online Account; kostenlos auf der sunsolve seite zu bekommen). diesen gibt man nach der installation an und schon kann man updates per tool (java) oder auf der commandline per "smpatch" probemlos einspielen! mit einem servicevertrag bekommt man zusätzlichen support, den man als privatanwender aber wohl kaum braucht.

MuffiXXL
11.11.08, 18:29
mitnichten muss man das von hand machen und zahlen muss man dafür schonmal gar nicht...
alles was man braucht ist ein SOA (Sun Online Account; kostenlos auf der sunsolve seite zu bekommen). diesen gibt man nach der installation an und schon kann man updates per tool (java) oder auf der commandline per "smpatch" probemlos einspielen! mit einem servicevertrag bekommt man zusätzlichen support, den man als privatanwender aber wohl kaum braucht.

Man Beachte das Wort Update. Du redest von Patches.

DukeNuke2
11.11.08, 19:03
naja, ein update ist auch nicht wirklich schwer. neue version runterladen und eine installation starten. es gibt auch bei solaris eine "update" option. das hat bisher eigentlich immer problemlos geklappt.
was du angesprochen hast, ist das "liveupgrade". da braucht man dann eine 2te platte. vorteil davon ist das man ein update auf eine neue version online machen kann und nur einen reboot braucht um das neue system zu aktivieren.

also, update oder patchen, alles problemlos!

MuffiXXL
11.11.08, 19:18
Nein, eine zweite Platte braucht man nicht nur eine zweite partition und so Update ich meine Solaris Installationen immer.

DukeNuke2
11.11.08, 19:32
Nein, eine zweite Platte braucht man nicht nur eine zweite partition und so Update ich meine Solaris Installationen immer.

das du es so machst, heisst ja nicht das es nicht auch anders geht, oder? denn das war ja deine aussage... so hab ich das jedenfalls verstanden.
und ja, man kann auch eine 2te fdisk partition anstelle der 2ten platte nutzen.