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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Systemmigration von Suse 10.1 zu ubuntu Server 8.04 - User-Accounts übertragen



soulsurfer42
12.07.08, 13:10
Hallo Forum,

unser Suse 10.1-Server ist in die Jahre gekommen und soll durch einen ubuntu 8.04-Server ersetzt werden, auf neuer Hardware.

Der bisherige Server dient als PDC und Fileserver. Das neue System soll zusätzlich als Mailserver herhalten.

Mein Problem besteht darin, dass es ein unglaublicher Aufwand wäre, Samba neu zu konfigurieren und die Benutzereinstellungen auf den rund 20 Windows-Clients "händisch" mit Windows-Bordmitteln zu übertragen.

Ich suche daher nach einem Weg, die Benutzer, die Gruppen und die Sambaeinstellungen auf das neue System zu migrieren. O'Reilly ("Samba") schweigt sich zu diesem Thema aus, auch sonst habe ich hier nur einen Thread gefunden, bei dem lapidar davon die Rede war, die "Benutzer zu extrahieren".

Ich bin für jede Hilfe dankbar, zumal so ein Samstag im Büro auch nicht so lustig ist wie, sagen wir, ein Tritt an den Kopf.

Gruß,

Christian

bla!zilla
12.07.08, 13:44
Ein Samstag für einen Change ist doch Standard. Ich bin regelmäßig an Wochenenden oder zu anderen unmöglichen Zeiten bei Kunden unterwegs. Man kann ja nicht alles während produktiver Betriebszeiten erledigen. Und manchmal ist es an Wochenenden auch einfach ruhiger (weniger Last auf Systemen).

Aber zu deinem Thema:

Wie viele andere Anwendungen auch, nutzt Samba Textdateien für die Konfiguration, ein paar andere Dinge sind in Binärdateien gespeichert. In der Regel sollte es reichen das Verzeichnis /etc/samba, /var/lib/samba, /var/run/samba, evtl. auch /var/cache/samba. Die Verzeichnisse können je nach Distribution variieren, die Verzeichnisse sind jetzt von meinem Debian-System abgegriffen.

rudi_m
12.07.08, 13:48
/var/lib/samba/
/etc/samba
sowie die shares
auf das neue system kopieren

und die relevanten Zeilen fuer die Benutzer und Maschinenkonten aus
/etc/passw und /etc/shadow und eventuell /etc/group copy pasten.

soulsurfer42
12.07.08, 13:50
Danke für Deine Nachricht, hinsichtlich der Sambakonfiguration werde ich wie vorgeschlagen vorgehen.
Es bleibt allerdings bei der Frage, wie ich die Benutzer - inklusive ihrer home-Verzeichnisse - übernehmen kann. Gleiches gilt für die Gruppen. Samba nutzt ja die Benutzerdatenbank des Betriebssystems, so dass es m.E. erforderlich sein müsste, auch diese zu übertragen.
Stimmt das? Irgendwelche Ideen?

soulsurfer42
12.07.08, 13:51
Danke rudi_m,
da war haben sich unsere Postings überschnitten.

Ich mache mich dran, und vielen Dank für die Hilfe!

bla!zilla
12.07.08, 14:04
Danke für Deine Nachricht, hinsichtlich der Sambakonfiguration werde ich wie vorgeschlagen vorgehen.
Es bleibt allerdings bei der Frage, wie ich die Benutzer - inklusive ihrer home-Verzeichnisse - übernehmen kann. Gleiches gilt für die Gruppen. Samba nutzt ja die Benutzerdatenbank des Betriebssystems, so dass es m.E. erforderlich sein müsste, auch diese zu übertragen.
Stimmt das? Irgendwelche Ideen?

Benutzer und Gruppen liegen in der /etc/passwd und der /etc/group. Bei der Übernahme solltest du aber darauf achten, die Systemuser udn Gruppen nicht zu überschreiben auf dem Zielsystem. Wenn die Benutzer in einem LDAP vorliegen, ist es noch einfacher. Einfach per LDIF in eine Datei dumpen und auf dem neuen Server importieren. Daten sind auch einfach: Entweder Backup und Restore, oder scp. Solltest du die Daten auf einem Storage liegen haben, einfach die LUN umhängen.

soulsurfer42
14.07.08, 10:27
Es dauert etwas - schon zur Referenz für zukünftige Nutzer mit dem gleichen Problem werde ich über Erfolge und Schwierigkeiten berichten und bedanke mich für die Hilfe.
Christian

soulsurfer42
13.08.08, 10:01
Wie versprochen, hier das Feedback:

Das hat leider mal so gar nicht funktioniert. Ubuntu hat mich auf die Änderung der passwd wie auch der group und shadow nicht mehr reingelassen - eine Anmeldung war, gleich unter welchem Benutzernamen, unmöglich. Das galt auch nach Wiederherstellung der Ursprungsdateien. In der Folge habe ich nach Neuinstallation die Benutzer sämtlich neu erstellt und die Dateirechte der Profilordner per chown -R auf die neuen Benutzer gesetzt. Eine Anmeldung als Windows-Benutzer klappte in der Folge, allerdings nicht reibungslos. So war plötzlich ein englisches Tastaturlayout eingestellt und das Startmenu lediglich in klassischer Ansicht verfügbar, eine Anpassung wurde immer wieder verworfen. Das allerdings mache ich zum Gegenstand eines neuen Postings, weil der Zusammenhang mit dieser Angelegenheit zu weit sein dürfte.

Allen Leidensgenossen, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, wünsche ich viel Erfolg. Ich bin im Nachhinein auch sicher, dass die beschriebene Methode grundsätzlich funktioniert hätte, allerdings an zwei besonderen Umständen gescheitert sein kann. So wurden die Dateien (passwd, group, shadow) aus Zeitgründen unter Windows mit dem Editor bearbeitet und in der Folge im DOS-Format gespeichert - nie eine gute Idee. Zudem kennt Ubuntu standardmäßig keinen root-Nutzer, anders als Suse 10.1. Woran es letztendlich lag, dass ich gescheitert bin - ich werde es wohl nie erfahren.

Gruß,

Christian

Sam Fisher
13.08.08, 16:11
Hallo !
Ich weiß nicht ob das noch hier her gehört, aber ich schon mal das gleiche wie du machen müssen. Jedoch hatte ich das Glück, das ich bei der Ernstkonfiguration als User und Group-Backend LDAP gewählt hatte. So konnte ich alles mit ldapsearch -x > backup.ldif exportieren und auf den neuen Server komplett ohne Probleme einspielen. Die Profile habe ich einfach übers Netzwerk rüber geschoben und fertig.

Ich weiß nicht ob das Empfehlenswert ist, aber ich finde es praktisch, wenn die Userdaten dafür getrennt vom System lagern. Ob das wirklich viel Sinn macht muss einer der Profis hier bestätigen.


und das Startmenu lediglich in klassischer Ansicht verfügbar, eine Anpassung wurde immer wieder verworfen
Das hatte ich auch. Das liegt daran, dass der User unter Windows automatisch weniger Rechte hat asl Normal, deshalb können diese Clients auch keine Software installieren und so weiter. Du musst diese Über über das Groupmapping in die Gruppe Domänen Admins hinzufügen, dann können die User solche Dinge einstellen ohne dass diese dann wieder verloren gehen.

Ich hoffe das hilft dir etwas.
viel Grüße
Sam