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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lesen von *.img-Dateien



PBU
27.05.08, 09:08
Hallo zusammen,

ich bin neu hier und (leider) überhaupt nicht mit Linux erfahren. Ich habe folgendes Problem und hoffe auf Eure Hilfe:

Meine TeraStation (Linux-basiertes RAID5 NAS) ist gecrasht. Der Hersteller kann/will nicht weiterhelfen, weil nicht die Original-Firmware drauf ist.

Nun habe ich verschiede Recovery-Tools gefunden, die ein solches RAID-System lesen und die Daten woanders hin kopieren. Dabei werden *.img-Files erzeugt, die offensichtlich das komplette Dateisystem enthalten. Mit einem Hex-editor hab ich mal reingeschaut und Stellen gefunden, die Directories sein könnten. Zumindest sind immer wieder bekannte Dateinamen aufgetaucht.

Meine Frage an Euch: wie kann ich eine solche *.img-Datei lesen und die Inhalte (Dateien) daraus extrahieren? Am liebsten mit Windows aber zur Not auch mit Linux.

Danke vorab für Eure Tipps
Peter

corresponder
27.05.08, 09:13
hi,

du kannst das img mounten:
mount -o loop name.img /zum/verzeichnis/deiner/wahl


gruss

c.

PBU
29.05.08, 07:32
Hallo,

danke für den Tipp. Habe die Fehlermeldung bekommen, dass das Format nicht stimmt oder ein Fehler in einem Speicherblock aufgetreten ist oder ...

Habe die Formate ext2, ext3 und xfs probiert.

Scheinbar ist wohl beim Crash doch mehr kaputt gegangen, so dass ich entweder alles abschreiben muss oder eine relativ teure "professionelle" Datenrettung in Anspruch nehme.

Gruß
Peter

marce
29.05.08, 07:43
Poste doch mal den kompletten Befehl, den Du probiert hast und die komplette Fehlermeldung - im Wortlaut.

Ansonsten gibt es viele freie Tools, die da noch was retten können - testdisk z.B.

PBU
29.05.08, 19:19
Hallo,

zunächst muss ich einiges vorwegschicken, weil ich nicht weiß, ob das für diesen Fall wichtig ist:

- ich arbeite auf einem Windows-Rechner mit NTFS Filesystem
- Linux boote ich von einer Live-CD aus der PCWelt Linux. Es ist Xubuntu
- beim Booten werde ich automatisch eingeloggt, ich kenne nicht das root-Passwort

so bin ich vorgegangen:
- Terminal geöffnet
- ein Verzeichnis angelegt, in das ich mounten wollte
mkdir myTera Habe in der grafischen Oberfläche geprüft, dass es auch da ist.

Rechte zuordnen:

sudo passwd habe gelesen, dass man damit Rechte bekommt, die fast root-Rechte sind.

Mounten der img-Datei:

sudo mount -o loop -t xfs tera.img /media/disk/myTera/

Fehlermeldung:
mount: wrong fs type, bad option, bad superblock on /dev/loop1, missing codepage or helper program, or other error. In some cases useful info is found in syslog - try dmesg | tail or so

Da ich mich mit Linux null komma null auskenne, komme ich an der Stelle nicht weiter. Wobei ich für das auslesen der img-Datei natürlich auch ein Tool unter Windows akzeptieren würde, aber ich glaube, das ist ein Format, das eher unter Linux zu Hause ist.

Wäre toll, wenn Du mir weiter helfen kannst. Sind Fotos aus 7 Jahren auf der Tera, die nicht wiederbringlich sind.

Gruß
Peter

Rain_maker
29.05.08, 19:29
-t xfs

Das Image ist wohl kaum ein XFS-Dateisystem, mit file *Dateiname* nachsehen, ob da etwas Sinnvolles ausgespuckt wird oder beim Mounten "auto" als Dateisystem versuchen.

Greetz,

RM

PBU
29.05.08, 19:36
Hallo RM,

ich habe das gleiche auch mit etx2 und etx3 gemacht. xfs habe ich deshalb genommen, weil das ursprüngliche System, aus dem diese Datei von einem Recovery-Tool erstellt wurde, ein XFS Dateisystem hat.

Mit Dateiname meinst Du meine Tera.img?

Danke und Gruß
Peter

.matthias
29.05.08, 19:37
Mit Dateiname meinst Du meine Tera.img?

Fuehr mal


file Tera.img

aus.

marce
29.05.08, 20:27
Du schreibst oben von "Recovery-Tools" - wie genau hast Du denn das Image erzeugt?

PBU
29.05.08, 20:48
Hallo,

danke für Euer Engagement. Ich bekomme wieder Hoffnung, dass ich meine Dateien retten kann.

1. file tera.img ergibt folgende Ausgabe:


tera.img: x86 boot sector; partition 2: ID=0x82, starthead 0, startsector 771120, 273105 sectors; partition 3: ID=0xfd, starthead 0, startsector 1044225, 486962282 sectors; partition 4: ID=0xfd, starthead 254, startsector 488006507, 385558 sectors


2. Wie habe ich die Datei erzeugt?


Ich habe die Festplatten aus der Terastation ausgebaut.
Vorher beschriftet wegen der korrekten Reihenfolge.

An einen Windows-PC angeschlossen.

Die Testversion von Quick Recovery Raid geladen.

Dort die Platten als RAID5 angemeldet.

Das Tool hat gemeldet, dass es das RAID erkannt hat.

Dann konnte ich etwa 5% des RAID-Systems in eine img-Datei schreiben.

Diese habe ich mir dann mangels besserer Mittel mit einem Hex-Editor angesehen, um zu sehen, ob das was drin ist, was ich erkenne oder ob es nur leer ist. In der Tat waren Namen drin, die ich als Datei- bzw. Directory-Namen erkannt habe.
Werde aber am Wochenende einen Versuch mit Testdisk machen. Die Website von denen sieht gut aus und die können auch RAID5.

Gruß und nochmals Danke
Peter

mkahle
29.05.08, 21:19
Hallo

- tut mir leid, das zu sagen, aber "5% erkannt" erscheint mir nicht wirklich eine gute Quote zu sein

- um wieviele Festplatten handelt es sich?

Sidolin
29.05.08, 21:32
Also als erstes: Nur mit Kopien arbeiten. Nie mit den Originalplatten, ausser die Daten sind nicht wichtig.

Dann: In der Ausgabe von file steht dass das ein Image der kompletten Platte ist, nicht nur die Partitionen. Um das mounten zu können musst du die Partitionen da rauskopieren, geht mit dd, offset bs und count. Das musst du halt so treffen dass du nur die Partition kopierst, ohne den mbr usw. davor.
Das image der Partition kannst du dann als ntfs mounten (nicht ext oder xfs).

Aber wieso nur 5%? Damit wirst du eh nicht sonderlich viel anstellen können.

PBU
29.05.08, 21:51
Hallo,

die Tera speichert auch in mehreren Partitionen. Scheinbar ist es ein komplettes Abbild der Platte.

Mehr als 5% kann man mit der Testversion nicht kopieren. Die Vollversion würde ich höchstens kaufen, wenn ich bei dieser Testmenge sehe, dass ich die Daten wieder herstellen kann. Kostet einige Hunderter, da wollte ich schon sicher sein, dass es klappt.

Unabhängig davon, wie ich dann zu meinen Daten komme, würde es mich sehr beruhigen, wenn ich sehe, dass die Daten noch da sind.

Es sind insgesamt 4 Festplatten a 250 GB, also 750 GB netto (wegen RAID5), davon etwa 500 belegt.

Das mit dem dd werde ich mal probieren. Kann ich irgendwie erkennen, wo eine Partition anfängt/aufhört? Könnte ich ja auch mit einem Hex-Editor rauskopieren.

Gruß
Peter

Sidolin
29.05.08, 21:54
tera.img: x86 boot sector; partition 2: ID=0x82, starthead 0, startsector 771120, 273105 sectors; partition 3: ID=0xfd, starthead 0, startsector 1044225, 486962282 sectors; partition 4: ID=0xfd, starthead 254, startsector 488006507, 385558 sectors
Da stehts in sektoren, mit fdisk -l asdf.img kann man das aber auch sicher rausbekommen. Oder testdisk usw.

Wene
29.05.08, 22:56
Mehr als 5% kann man mit der Testversion nicht kopieren. Die Vollversion würde ich höchstens kaufen, wenn ich bei dieser Testmenge sehe, dass ich die Daten wieder herstellen kann. Kostet einige Hunderter, da wollte ich schon sicher sein, dass es klappt.

Die Platten kannst Du auch direkt mit dd kopieren, dann brauchst Du kein teures Tool.

Wenn dd nicht zurecht kommt weil die Platte z.B. defekte Sektoren hat könnte ddrescue weiterhelfen. Diese teuren Tools sind oft nur grafische Oberflächen für genau das Selbe.

Ausserdem, wenn Du die Originalplatten sowieso nochmals auslesen musst, kannst Du auch gleich die einzelnen Partitionen angeben.