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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dringend: Professionelle Datenrettung gesucht



toxical
18.04.08, 11:07
Hallo allerseits,

ich administriere ein größeres Webprojekt das bei 1und1 auf einem debian Server gehostet wird. Das ganze ist erst vor 8 Wochen auf diesen Server im Zuge eines großen Updates der Websoftware umgezogen.

Gestern wurde ich nun alamiert das die Seite nicht mehr erreichbar ist, nachdem ich auf dem Server nachgeschaut habe, musste ich feststellen dass das Projekt dir komplett leer war. Die Projektdateien habe ich natürlich lokal und außerdem in einem SVN, die Datenbank wird täglich gesichert, nur bei den Bildern habe ich noch keine Zeit gefunden eine Backuplösung zu bauen weil es hier einfach um riesen Datenmengen geht und der von 1und1 offerierte FTP Backupspace dafür nicht wirklich geeignet gewesen wär. Ich wollte was mit rsnapshot bauen, habe es aber noch nicht :/

Ergo sind jetzt etliche 1000 Bilder weg, was ein riesiger Rückschritt und eine Katasthrophe für die Community wäre. Abgesehen davon das wir noch nicht genau wissen wie das passiert ist, ist es jetzt erstmal das wichtigste die Bilder zurückzuholen.
Das ganze ist wie gesagt ein debian Server mit EXT3 Dateisystem und es geht um ca 30.000 Bilder. Wichtig ist außerdem das die Dateinamen zurückkommen, falls das überhaupt möglich ist, das tool photorec kann fast alle Bilder finden ABER nur ohne Dateinamen, was es mir unmöglich macht die Bilder wieder den Alben zuzuordnen.

Also wenn jemand Tipps hat an wen wir uns da wenden können oder wer das selbst kann, bitte dringend melden. Natürlich bezahlen wir für diese Leistung entsprechend.

towo2099
18.04.08, 11:40
Wie wäre es mit Ontrack (http://www.ontrack.de/)?

Dodobo
18.04.08, 11:41
Zunächst würde ich ein Backup machen, mit dd.

Dann könnte man darauf mal testdisk laufen lassen - eventuell sind dann alle Partitionen wieder lesbar - ich kenne ja die Ursache (auch) nicht, aber wenn Photorec was findet, dann ist offenbar noch alles da und vielleicht bloß am MBR was futsch (Partitionierung). Wobei du sagst, du kommst mit dir rein, es ist also noch partitioniert. Vielleicht hilft Testdisk ja trotzdem, ich kenne nicht alle Optionen, aber es ist ein sehr gutes Programm und oft besser als andere.

Dabei auch beachten:
http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?t=250508
( Daten von dd-rescue Image wiederherstellen - partition mounten?)

Hier
http://www.linuxforen.de/forums/showpost.php?p=1636965&postcount=10
wird noch empfohlen:

O&O Formatrecovery hat eigentlich das beste ergebnis geliefert.
Aber ZAR war eigentlich auch gleichauf.
Klingt so, als sei das Tool gut, um versehentliches Formatieren soweit wie möglich rückgängig zu machen.

Unter Windows/Fat32 gibt es sowas wie Undel(ete). Je nach Dateisystem könnte man dazu mal Google befragen. Dabei werden zumindest unter Fat32 Dateinamen wiederhergestellt, bis auf den ersten Buchstaben oder so. Bei ext2/3 weiß ich es nicht mehr genau, könnte schlechter aussehen - oder von den Google-Fähigkeiten abhängen, entsprechend ein Wundertool zu finden. ;)

grep kann ja eher Rohdaten auswerten, aber inwieweit man damit auch die Dateinamen erwischt, weiß ich nicht - vielleicht damit nach ",.jpg" suchen!? Vielleicht gibt es dazu fertige (Mini-)Scripte oder grep-Experten im Forum/Forensuche.


Auf jeden Fall nur an Kopien experimentieren und das Original physisch möglichst trennen, damit man nicht versehentlich unbekannte Tools auf das Original losläßt.

Ansonsten bleibt wohl nur, weitere Meinungen abzuwarten und Profis an Land zu ziehen...

Newbie314
18.04.08, 11:44
Nachdem es sich um .jpg handelt sind vielleicht in den EXIF Daten genug Informationen um Dateinamen zu rekonstruieren ?

Also evtl. ein Skript mit Image Magick auf die von Photorec wiederhergestellten Kopien loslassen .... ?

toxical
18.04.08, 11:53
nein, mit den EXIF Daten kann ich leider nichts anfangen, das habe ich schon geschaut. Da gibts ja nur Digicam Typ, Auflösung und solche Geschichten...

Partitionsmässig ist alles iO, ich kann auf alles zugreifen nur fehlen eben viele Dateien.
Ich würde am liebsten jemanden ranlassen der sich damit auskennt, bevor man noch mehr kaputt macht. Man müsste da wohl erst ein NFS Laufwerk mounten um ein Image zu erstellen weil das System nur eine HDD hat (bzw 2 im Raid 1), aber das sind alles Dinge mit denen ich keine Erfahrung habe :/

Dodobo
18.04.08, 12:06
Mit Raid habe ich leider auch kaum Erfahrung, gerade bei sowas heiklem wie dd. Man könnte allenfalls das Raid 1:1 nachclonen, indem man manuell die Platten einzeln clont und das Raid nachkonfiguriert - so als Workaround - aber das hilft dir alles nichts. Und ohne Kopie solltest du keine weiteren Experimente machen.

Also erst um die Kopie des Raids kümmern (wer hat hier Ahnung?) und dann in Ruhe an der Kopie probieren. Die Idee von Newbie ist zumindest sehr kreativ - schade, dass sie nicht brauchbar ist.

Ich vermute, ein Undel für ext2/3 könnte helfen. Photorec arbeitet vermutlich auf Blockebene, dadurch sind die Dateinamen auch erstmal futsch. Undel versucht immer, auf Dateisystemebene Dateien wiederherzustellen - bessere Erfolgsaussichten, auch bei Fragmentierung viel besser vollständig rettbar und eine gute Chance bzw. bei Fat32 Garantie auf die Dateinamen (bis auf das erste Zeichen oder so). ;-)

Dodobo
18.04.08, 12:12
http://fsi.informatik.uni-erlangen.de/forum/thread/1816

Schau dir mal alles an, als Ansatzpunkte. Damit du den Wald vor Bäumen nicht mehr siehst, würde ich mal bei Beitrag 2, debugfs weitergoogeln. Das hab ich nämlich schon mal gelesen, fällt mir gerade wieder ein. Das klingt doch vielversprechend, aber der Thread ist schon 4 Jahre alt. Beachte hier auch den Unterschied zw. ext2 und ext3 - hier kann das wichtig sein, bei solchen systemnahen Tools.

Anscheinend wird bei ext2/3 nur ein Löschflag gesetzt und alle Dateinamen erhalten. :-)

Also sofort umounten bzw. lesbar mounten, falls noch nicht geschehen, damit da nix mehr vom System dranrumgeschrieben werden kann. Und mal das Passwort ändern, denn vielleicht haben Hacker eine Lücke gefunden oder einfach nur das Passowrt geknackt und dann etwas herumgelöscht. Denn komisch ist das ja schon. Es sei denn, eins eurer Skripte lief Amok und hat alles gelöscht. Vorsichtshalber vielleicht den Dienst für ein paar Stunden deaktivieren, falls ein Hack nicht auszuschließen ist. Oder kritische neue Funktionen wieder rausnehmen...

EDIT: Auf einer Kopie (aber NUR da!!!) könntest du auch mal e2fsck loslassen. Ob ein Journal (ext3) weiterhilft, weiß ich nicht, vermute eher nicht (theoretisch vielleicht...aber die Ursache ist eh unklar/ sieht aus wie gelöscht). Eventuell kann man danach vielleicht auch mehr retten, auf dieser Kopie. Aber mach dir da nicht zu viele Hoffnungen. Ich setze mehr Hoffnungen in das debugfs, die Manpage sieht aber abschreckend umfangreich aus. Ich würde dazu die Suchfunktion im Forum konsultieren und weitere Experten dazu abwarten...

@ all:
Also offen sind noch unter anderem folgende Dinge:

1. Läßt sich ein Raid analog wie mit dd irgendwie sinnvoll und einfach sichern?

2. Dateinamen unter ext3 wiederherstellen. debugfs gut? Wie anwenden? (Manpage etwas dick, Erfahrungen und Anleitung erwünscht).

Edit 2: Papierkorb schon gecheckt, falls vorhanden? Lasse auch mal eine Suche über die ganze Partition laufen, nach jpg oder so. Vielleicht ist irgendwas verschoben wurden (durch Systemfehler oder Hacker, nichts ist auszuschließen, also Kontrolle ist besser...)

Edit 3: "lsdel erzeugt auf Ext2 eine Liste aller gelöschten Dateien" (google)
Eventuell kannst du dann diese Liste anhand der Dateigröße/-datum vielleicht irgendwie den Bildern zuordnen. Aber manuell für 30.000 etwas aufwendig? Zumindest weißt du dann, ob gelöscht wurde und ob die Namen noch sichtbar sind.

Edit 4:
Im mc (MidnightCommander (http://linuxwiki.de/MidnightCommander)) gibt es, wenn es vom System unterstützt wird, im Command Menü eine Option 'Undelete files (ext2fs only)'. Wenn es das bei Dir nicht gibt, hast du entweder eine zu alte mc Version oder ein Linux, welches das (noch) nicht kann bzw. nicht einkompiliert hat. Dazu sollte man sich die Hilfe durchlesen und dann kann man Dateien -- vielleicht -- wiederherstellen.http://linuxwiki.de/UnDelete

Das klingt doch vielversprechend und einfach? (Aber ohne Kopie oder Test auf einer Testpartition mit selbst gelöschten Files) würde ich das nicht machen.

Edit 5: http://www.linux-community.de/Neues/story?storyid=17255
Demnach soll MC auch bei ext3 funktionieren, obwohl viele Foren inkl. diesem Link (oberer Textteil darin) schreiben, dass bei ext3 ein Herstellen generell nicht möglich wäre. Die Treffer sind meistens mehrere Jahre alt, also Versuch macht Kluch - kann nun besser unterstützt sein. Ansonsten bezieht sich das vielleicht wieder nur auf den Dateiinhalt statt der Namen, dann allerdings vielleicht ein sauberes Backup der Fotos, denn bei blockbasierter Rettung (Photorec?) könnten ein paar "Zeilen" fehlen oder verstümmelt sein, eventuell auch etwas falsches zuviel.

Achso, ansonsten hast du ja vielleicht ein Logfile aller hochgeladenen Bilder!? Oder ein Systemlog (welches, keine ahnung, vom Webserver!?)? Müßtest das dann nur irgendwie automatisiert anhand dem Datum oder so den Bildern zuordnen können. Das Script sollte dir sicherlich jemand in wenigen Minuten oder Stunden schreiben können...eventuell sind das nur 1-3 Zeilen Code. ;-)

marce
18.04.08, 12:17
Ext2-Undelete dürfte nur helfen, wenn die Dateien auf "regulärem Weg" gelöscht wurden.

Eine Kopie des (SW?-)Raids würde ich normal mit dd von dem /dev/[hs]d?-Device machen und diese dann halt als degraded mounten - für das Ansinnen ist das ja egal.

Wenn es ein HW-Raid ist ist es eh egal, da das durch das System ja eh als eine reguläre Platte gesehen wird.

Weiß man denn, wie die Daten verschwunden sind?

toxical
18.04.08, 12:23
Danke für eure Antworten, werde mir das mal durchlesen.
Meine Linuxkenntnisse sind allerdings auch eher rudimentär und beschränken sich auf webserver und ein paar andere serverdienste, von der ganzen systemtools habe ich wenig ahnung :/
Habe aber gelesen das EXT3 Dateien anders löscht als es EXT2 tut, was die wiederherstellung erschweren könnte

Am besten doch mal bei ontrack anrufen :/

toxical
18.04.08, 12:25
kann ich die Systempartition überhaupt unmounten ?



/dev/sda5 on / type xfs (rw)
tmpfs on /lib/init/rw type tmpfs (rw,nosuid,mode=0755)
proc on /proc type proc (rw,noexec,nosuid,nodev)
sysfs on /sys type sysfs (rw,noexec,nosuid,nodev)
tmpfs on /dev/shm type tmpfs (rw,nosuid,nodev)
devpts on /dev/pts type devpts (rw,noexec,nosuid,gid=5,mode=620)
/dev/sda1 on /boot type ext3 (rw)
/dev/sda6 on /usr type xfs (rw)
none on /tmp type tmpfs (rw)

marce
18.04.08, 12:28
/dev/sda5 on / type xfs (rw)
Öhm, Du hast keine ext3-Partition - vergiss also alles, was hier zum Thema ext2/3 geschrieben wurde...

toxical
18.04.08, 12:37
irgendwas stimmt hier generell nicht /etc/fstab ist irgendwie leer, jedenfalls wird mir nicht angezeigt egal mit welchem editor

marce
18.04.08, 12:40
wenn die Datei leer ist - was ist dann bitte das, was Du oben gepostet hast?

Ansonsten - wenn Du ernsthaft Daten retten willst so solltest Du langsam aber sicher das System ausschalten und die Platte in Ruhe lassen (bzw. ext. per LiveCD und ro daran gehen) - mit jeder Aktion auf dem System erzeugst Du evtl. Schreibzugriffe, welche die von Dir "gewünschten" Daten noch ein bisschen mehr zerstören können.

Dodobo
18.04.08, 12:47
Huch, beim Editieren wird dank Ajax (?) ja nicht der ganze Thread neugeladen, ich hab also mehrfach editiert oben, ohne euch zu lesen! Auch nochmal oben nachsehen! ;-)

toxical
18.04.08, 12:51
was ich gepostet habe war die ausgabe von "mount". Ich habe das System erstmal runtergefahren, hoffe das ich mit photorec nicht schon was zerstört habe, aber hätte es die dateinamen mitrecovered wäre alles gut gewesen...

Hier will sich das nicht zufällig mal jemand ansehen der sich wirklich auskennt ? Wie gesagt, gerne auch auf Rechnung oder wie auch immer.

Das ganze übersteigt in jedem Fall meine Kenntnisse und bevor ich da jetzt studenlang rumprobiere und noch mehr zerstöre würde ich gerne jemaden ranlassen der sich auskennt

marce
18.04.08, 12:54
Hast Du auf den original-Daten "probiert" oder auf einer forensischen Kopie?

Wenn ersteres - hast Du eine forensische Kopie von dem Zeitpunkt, bevor Du "probiert" hast?

Wenn nein - kannst Du dich von den Daten vermutlich verabschieden - die entsprechenden, evtl. noch vorhandenen Inhalte in irgendwelchen Directory-Einträgen dürften damit vernichtet sein.

Dodobo
18.04.08, 12:55
Sieht aus wie mount-Befehl.

Also ich würde lieber einen (kleinen) Imageschaden in Kauf nehmen als 1000 EUR oder das 2-3-fache für Datenrettung zu bezahlen. Aber ich bin kein BWLer. :D

30 Bilder a 1000 User, das sollte doch verschmerzbar sein, indem man eben schreibt "eventuell gehackt, Lücke wird gesucht" oder "Fehler im Backupsystem" oder "Backupsystem wurde neu entwickelt/umgestellt"...

Sollen die doch ihre 30 Bilder nochmal hochladen und gut ist. Wenn jemand tatsächlich unwiderbringliche Daten hatte, schließen zum einen die AGB deine Haftung aus (sowas sichert man selbst eh!) und zum anderen HAST du ja alle Bilder und kannst also auf Einzelanfragen hin die Bilder sichten oder mit Datum abgleichen, so dass du sie den Leuten zugänglich machen kannst (Datenschutz beachten). Wenn das eh offene Bilder waren, ist auch denkbar, das Backup online zu stellen und dann können sich alle User selbst ihre Bilder nochmals downloaden und hochladen (ohne neues Script, das den Traffic erspart und die Bilder direkt ins Profil übernimmt). Ist die Frage, ob die Leute damit rechnen, dass nun JEDER ihre Bilder ansieht, um die eignen wiederzufinden. Rechtlich vielleicht okay, aber eventuell moralisch brisanter als der Imageschaden ein paar fehlender Bilder. Daher vielleicht doch nur auf Einzelanfragen den Bestand freigeben oder manuell die Bilder für die 100 Leute von den vielleicht 1000 rausgeben, die ihre 2-3 von 30 Bildern nicht mehr als Kopie haben...

toxical
18.04.08, 13:05
@marce
habe au den originaldaten probiert, auf der gleichen HDD. Ich weiss dass das ziemlich dumm ist aber ich habe keine andere Möglichkeit gesehen weil ich an den Server nicht rankomme und der ganze Image erstellen kram mit partimage und co nicht wollte weil ich dazu das laufwerk unmounten sollte was als systempartition nicht funktioniert etc pp.
Habe es dann einfach versucht weil ich dachte die Bilder sind eh weg, vielleicht funktioniert das ja. Im Nachhinein ziemlich dumm, andererseits ist das eine 400GB Platte wo vielleicht 5GB belegt sind, da dachte ich mir er wird schon nicht die gleichen Bereiche überschreiben... Ich bin sicher photorec würde die Dateien immernoch finden, aber versuchen möchte ichs nicht ;)

@dodobo
Ja du hast vermutlich recht, ein paar hunderter wäre es vielleicht wärt, aber mehr eigentlich nicht. Es handelt sich nur um öffentliche Photoalben von usern die diese selbst hochgeladen haben, also höchstwahrscheinlich auch noch auf dem eigenen Rechner haben. Jedenfalls keine sensiblen Daten aber eben schon nicht unwichtiger Content für die Webseite.

Davon ab würde ich immernoch gerne wissen was überhaupt passiert ist, die Logs sind entweder leer oder zeigen nichts an, aber auch da habe ich nur Grundlagenwissen :/

vermutlich ist es das einfachste den Usern das als Angriff zu verkaufen und dann mit einer anständigen backup lösung neu anzufangen, trotzdem sehr ärgerlich.

Dodobo
18.04.08, 13:06
Seit 16 min bist du mit Google berühmt auf Platz 1. :D

http://www.google.de/search?q=xfs+undel&sourceid=mozilla-search&start=0&start=0&ie=utf-8&oe=utf-8

Habe nach xfs undel gesucht...

Dodobo
18.04.08, 13:10
"da dachte ich mir er wird schon nicht die gleichen Bereiche überschreiben... "

Ich vermute, es wird der nächste freie Block überschrieben, so als Faustregel des Systems...und damit auch die Fragmente, die als gelöscht markiert sind. Ganz zu schweigen davon, dass sowieso Logfiles etc. bei nicht umountetem System weiter rumschreiben...

marce
18.04.08, 13:11
Davon ab würde ich immernoch gerne wissen was überhaupt passiert ist, die Logs sind entweder leer oder zeigen nichts an, aber auch da habe ich nur Grundlagenwissen :/

vermutlich ist es das einfachste den Usern das als Angriff zu verkaufen und dann mit einer anständigen backup lösung neu anzufangen, trotzdem sehr ärgerlich.
Dann findet erst mal heraus, wie das passieren konnte - und wenn es wirklich ein Angriff war, dann lernt daraus und sichert das System entsprechend ab.

Das Sysadmin-Mantra "Backup Backup Backup ..." auch auswendig lernen.

Als Tip noch an Dich: Wenn Du dich nicht damit auskennst - spiel nicht dran herum. Das kann böse nach hinten los gehen.

http://www.thangorodrim.de/images/Problemloeser.gif

Dodobo
18.04.08, 13:19
Ich vermute einfach mal ins Blaue hinein und aus dem Bauch heraus einen Hack? Wenn sogar Logs leer sind? Das wäre typisch für einen Hack (oder Crack, nehmen wir es mal nicht so wörtlich).


Also auf alle Fälle würde ich das root-Passwort bzw. das vom Webserver/Schnittstelle zu deinen Daten ändern. Und zwar keinesfalls Wörterbücher-Wörter nehmen, sondern eher sowas wie ak%5as/"Dr und heutzutage mindestens 10 Zeichen. 8 ist doch etwas knapp geworden, auch ohne PC-Cluster sind Mehrkern-CPUs mit mehreren GHz pro CPU und sogar schon Grafikkarten-CPUs mit noch viel mehr PW-Knackpower zum PW-Knacken programmiert worden!

Was früher Monate dauerte, kann heute teils in Minuten oder Sekunden geknackt werden. Also würd ich das bei so einer Community auch wirklich alle 1-3 Monate ändern und Logs nach fehlerhaften Logins durchsehen (siehe Google).

Es bietet sich auch an, Intrusion Detection Software (IDS, S streht eigentlich für Systeme) zu installieren, aber wie groß der Aufwand ist, weiß ich nicht. Man kann sich ja langsam reinlesen und rantasten.
Vielleicht kann man damit auch Fehler in eurer Portalsoftware aufspüren, die Eindringlinge reinlassen.


Du kannst dir das PW ja mit Eselsbrücken merken oder notfalls wo notieren. Hauptsache, aus dem Netz kommt niemand ran. ;-)

marce
18.04.08, 13:23
... und das alles bitte erst nach dem der Server komplett neu aufgesetzt und gepatcht wurde.

Aber das sind momentan ja nur Vermutungen. Evtl. hat es auch "einfach" das Filesystem zerlegt bei einem Stromausfall oder ähnlichem...

Dodobo
18.04.08, 13:26
Und temporär hilft gegen ein eventuell amoklaufendes Löschscript eurer Portalsoftware (auch sehr realistisch) vielleicht das Setzen eines Schreibschutzes auf alle Bilder.

chmod -w Ordnername
oder so?

Besser wäre wohl (wegen root-Rechten und Wirkungslosigkeit dieses Tipps usw.), gleich eine Kopie auf dem Server zu haben und manuell zurückzuspielen, parallel dazu Fehlersuche. Die Portalsoftware sollte laut Google dann sicherlich Logs haben...wann was gelöscht wird...oder falls sie so buggy ist und wild herumlöscht...

Und ansonsten zieh dir sicherheitshalber nun alle Bilder vom Server nach Hause. ;-)

toxical
18.04.08, 14:48
nochmals vielen Dank für eure Antworten..
Ich habe jetzt einen ehemaligen bekannten aufspühren können der bei einem Hoster für die Server verantwortlich ist und er hilft mir gerade die Probleme zu lösen. Seiner Meinung nach war es auch ein Hack, da viele logfiles fehlen oder leer sind. Er schiebt das auf PHP aber ich hatte sogar den Hardened Patch installiert und die Software filtert eigentlich auch alle Nutzereingaben.
Er versucht nun die Daten zurückzuholen, ich hoffe mal das beste...

Das es eins unserer Skripte ist bezweifel ich eigentlich, da der komplette Image ordner weg war und noch dazu einige andere auch ausserhalb der projektdirs, was durch ein php skript eigentlich nicht passieren kann zumal der apache user da sowieso keine schreibrechte hat...aber nichts ist unmöglich ;)

Der Server wird später neuinstalliert und dann so eingerichtet das nur ich per VPN SSH Zugriff habe und noch ein paar andere Kleinigkeiten + eine anständige Backup Lösung die auch die Bilder mit einbezieht, dann sollte sowas hoffentlich nicht mehr vorkommen.

Ich werde hier schreiben wies ausging ;)

marce
18.04.08, 14:56
Das es eins unserer Skripte ist bezweifel ich eigentlich, da der komplette Image ordner weg war und noch dazu einige andere auch ausserhalb der projektdirs, was durch ein php skript eigentlich nicht passieren kann zumal der apache user da sowieso keine schreibrechte hat...aber nichts ist unmöglich ;)
Schön wäre es. Die meisten geknackten Server fallen Webanwendungen zum Opfer. Denn es muss ja nicht mal das Script die Ordner löschen - es reicht, wenn dadurch ein Zugriff auf den Server möglich ist und z.B. eine RemoteShell installiert werden kann.


Der Server wird später neuinstalliert und dann so eingerichtet das nur ich per VPN SSH Zugriff habe und noch ein paar andere Kleinigkeiten + eine anständige Backup Lösung die auch die Bilder mit einbezieht, dann sollte sowas hoffentlich nicht mehr vorkommen.

Ich werde hier schreiben wies ausging ;)
Den Server bitte sofort, nachdem Du ein Backup gezogen hast, neu installieren. Das System ist nicht mehr vertrauenswürdig.

Dann anhand der gesicherten Daten versuchen herauszufinden, wie der Angreifer in das System gekommen ist und absichern. Und sich jemanden zulegen, der sich mit der Administration komplexer Serversysteme auskennt.

toxical
18.04.08, 15:19
ja der Server ist offline und wird erst wieder online gehen wenn alles neuinstalliert wurde und mein Bekannter wird dann dafür sorgen dass das ganze sicher ist und ich kümmer mich um anständige tägliche backups sämtlicher Daten.

Wie funktioniert sowas mit einer Remoteshell Installation im Detail ? Kann man das irgendwo nachlesen ? Ich kenne meine Software ja, eventuell finde ich dadurch die lücke.

Dodobo
18.04.08, 15:31
:-)

Bekannte sind immer gut. :-)

Ich such noch einen Automechaniker, der PC-Probleme hat. :-D
(Bißchen was kann man ja selbermachen, aber Motor aufmachen ist schmutzig, riskant, kalt, naß, man weiß nicht wirklich, was oder wie man was tut und ist stundenlang mit schmutzigen Händen drüber. bei PCs bleiben wenigstens die Hände sauber. :D Bis auf den ganzen Staub...und: Einmal gelernt, findet man Fehler mitunter schneller als andere Leute und spart so einen Heidenaufwand.)

CoolTux
19.04.08, 11:15
Kenn ich. Ich suche mir meine Freunde auch immer nach deren Fertigkeiten aus :-)