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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gentoo mit WinXP... welche VM?



einheitlix
01.03.08, 14:08
Ok, ich weiss, dass diese Frage schon mehrfach gestellt wurde, aber irgendwie habe ich keine wirklich befriedigende Antwort gefunden.

Ich habe einen AMD64 3000+ Prozessor mit 1G RAM und möchte nun in meinem 64-bit Gentoo ein WinXP virtualisieren.

Grund: ich möchte pokern :D Ja, das geht auch mit Wine, aber nicht so die ganzen netten Tracking- und Statistik-Tools, die on-the-fly die Spiele analysieren.

Ich habe dafür bisher immer VMWare verwendet. Allerdings mag ich das nicht so besonders. Es ist unheimlich ressourcenverschlingend, und ausserdem darf ich, nachdem ich VMWare gestartet habe, jedesmal X neustarten, weil VMWare im Fullscreen-Mode irgendwie dafür sorgt, dass X hinterher bestimmte keys nicht mehr registriert: Shift, Ctrl, Alt... das ist sehr nervig (kennt jemand diesen Bug?).

Es gibt nur so unglaublich viele Möglichkeiten, dass ich völlig überfordert bin. Ich wollte daraus jetzt keine Wissenschaft machen, deswegen hätte ich einfach gerne eine gute Empfehlung ;)

Xen, KVM, Virtuozzo, OpenVZ, Iguest, Qemu, VirtualBox... was sind die Vor- und Nachteile? Welche Erfahrungen habt ihr so gemacht?

Meine Anforderungen sind eigentlich einfach: ich will ein spartanisches Windows mit kaum ressourcenfressenden Anwendungen laufen haben. Möglichst smooth. Ich muss irgendwie auf das Netzwerk zugreifen können, ob über NAT oder mit einer bridged device mit eigener IP & MAC ist mir egal.

Danke schonmal

Malte

stefan.becker
01.03.08, 14:14
Xen bringt nichts bei Windows Gästen.

Bei deinem Prozessor (vermutlich ohne Pacifica) ist VirtualBox die einzige "richtige" Alternative zu VMWARE. Zumal der Seamless Mode sehr nett ist. Sozusagen Pokern auf dem Linux Desktop.

Hier geht es weiter: http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?t=236444

PS: Bei VMWARE kann man die Tastatursequenzen umstellen.

einheitlix
03.03.08, 20:21
Fantastisch! Ich bin begeistert! Vielen Dank für den Tipp :)

Es mag Geschmackssache sein, aber mir gefällt VirtualBox viel besser als VMWare. Es läuift bei mir nicht nur stabiler, sondern auch flüssiger. Die GUI gefällt mir subjektiv auch besser und ich finde sie besser zu bedienen. Ich kann es problemlos im Userspace laufen lassen, VMWare hat da immer gezickt (kann aber auch sein, dass ich da was falsch gemacht hatte). Und last but not least, ist der seamless mode natürlich ein wahrer Augenschmaus!

Ich hab mal einen Screenshot gemacht. Gentoo mit Xfce4 und Compiz, dazu ein VirtualBox mit WinXP im seamless mode. Betriebssystemzüchtung nach Art des Hauses ;)
http://hetzner.scummunity.de/~malte/linuxpoker.png

Bei VMWare hat es mich immer endlos genervt, dass ich es entweder nicht im Fullscreen Mode laufen lassen konnte (dann hatte ich zuwenig Platz), oder ich nicht mehr auf mein Linux zugreifen konnte, ohne ständig zwischen Fullscreen und Window Mode hin- und herzuwechseln. Dieses Problem gehört nun der Vergangenheit an! :D

Der einzige Nachteil, den ich jetzt bei VirtualBox gegenüber VMWare bemerkt habe, ist, dass ICMP bei Netzwerkzugriff über NAT nicht funktioniert. Bei VMWare hat das geklappt. Aber ist ja auch kein Problem, wer's braucht, kann sich ja eine bridged device einrichten, das ist ja nicht weiter schwer (zumindest solange man sich hinter einem Router befindet, ich könnte mir vorstellen, dass Leute, die sich über ein Modem und PPP einwählen, hier vor einem Kopfschmerzen bereitenden Problem stehen ;)). Ich für meinen Teil bin zufrieden, solange ich pokern kann!

Danke auch für den Artikel. Vielleicht noch etwas konstruktive Kritik:
vor allem ist mir aufgefallen, dass das Augenmerk doch stark auf SuSE gerichtet ist. Nicht, dass ich es schlimm finde, wenn ein HOWTO sich am Beispiel einer bestimmten Distribution orientiert und es ist ja auch nachvollziehbar, wenn der Autor eben diese Distribution benutzt. Aber bei einem HOWTO, das den Anspruch erhebt, generisch zu sein, sollte man aufpassen, nicht zu schnell Dinge zu generalisieren.

Zum Beispiel in Punkt 2.1:


- Die Standard-Version der Distribution ist immer die OSE-Version.

Stimmt nicht. Ich kann zumindest mit absoluter Sicherheit sagen, dass Gentoo beide Versionen mitliefert. Die OSE-Version (Paket app-emulation/virtualbox) unter GPL und die kommerzielle Version (Paket app-emulation/virtualbox-bin) unter der PUEL Lizenz, die man dann halt vor dem Installieren akzeptieren muss. Trotzdem sauberer, als das Ding manuell ins System zu packen!
Naja und so ein paar Sachen. Die Aussage wenige Zeilen später, dass Ubuntu, Debian, SuSE, Fedora und Mandriva die "Hauptdistributionen" sind, fand ich dann auch etwas anmaßend :D Aber ok...

Achja, und bei der Installation von WinXP fand ich es auch etwas komisch, dass du vorschreibst, wieviel RAM und Festplatte man nehmen sollte (256 MB, >= 10 GB Speicherplatz). Sollte das nicht jeder für sich entscheiden? Bei mir läuft es auch mit 192 MB flüssig und 4 GB Speicherplatz reichen mir echt dicke.

Und schließlich, ich habe noch ein weiteres sehr gutes Howto speziell für Gentoo gefunden:
http://gentoo-wiki.com/HOWTO:_VirtualBox

Ich habe das, und dein HOWTO parallel benutzt. Einige Sachen stehen im einen, die im anderen nicht stehen, und umgekehrt. Könntest du wenn du willst ja unter Punkt "1.7) Diverse Howtos:" hinzufügen.

Also nimm es mir nicht übel, das ist nicht negativ gemeint. Ich wollte nur ein bisschen Feedback geben, um dir zu helfen, das Howto zu verbessern, und dachte, es interessiert dich vielleicht, was ein "Nutzer" des Howtos so davon hält. Insgesamt ist es sehr gelungen und äußerst ausführlich :)
Also danke nochmal !

Malte

stefan.becker
03.03.08, 20:47
Tja, ich kann nur über das schreiben, was ich habe.

Anregungen sind immer willkommen. Aber ich erhebe halt keinen generischen Anspruch. Von daher nicht umsetzbar.

Um mir alle großen Distributionen zu installieren, fehlt mir einfach die Zeit.

Früher war es bei mir Fedora lastig. Aktuell ist es halt Suse, einfach weil es gut ist und alles geht, was ich brauche.

tintifax
03.03.08, 23:41
Ich verwende auch am liebsten VirtualBox um WindowsXP zu emulieren. Meine CPU unterstützt AMD-V, darum läuft das System richtig schnell, der boot dauert keine 15 Sekunden bei einem schlanken XP und die guest-additions sind auch was feines. Fast 0% CPU Last am Host bei einem ruhigen Guest! In letzter Zeit hatte ich Probleme mit der Bridge, das Guest-Netzwerk is andauernd spontan abgeschmiert, ich hab keine Antwort mehr am dhcp bekommen. Das Problem hat sich allerdings seit dem letzten Update anscheinend verflüchtigt.
-Joschi