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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ubuntu Server für Rechenzentrum



cartmen
02.02.08, 14:10
Hallo User, da wir demnächst neue Server kriegen ist bei uns ein Wechsel der Distribution geplant. Aktuell wird Gentoo verwendet, was aber auf Dauer zu größerem Aufwand und mehr Problemen führt. Daher überlegen wir, welche besser geeignet ist. Ein Admin meinte, dass Ubuntu Server eine gute Wahl ist, da es sehr aktuell ist und regelmäßig aktualisiert wird. Ich hab keine Erfahrung mit Ubuntu-Server sondern nur mit normalem Debian und würde daher gerne mal wissen, wie ihr die Sache seht und welche Vorteile Ubuntu-Server hat.

MiGo
02.02.08, 14:37
Gegenüber Gentoo?
- Wahrscheinlich wird man inzwischen auch in Deutschland kommerziellen Support für Ubuntu bekommen
- Die Rechner verbringen bei Updates endlich nicht 48 Stunden mit Kompilieren, sondern können 5 Minuten später schon wieder das machen, wofür sie eigentlich gekauft wurden.

cartmen
02.02.08, 22:49
Ich meinte eigentlich eher die Vor- und Nachteile von Ubuntu gegenüber Debian. Gentoo wird defintiv nicht weiter verwendet. Nur wägen wir zwischen Ubuntu und Debian ab und da bisher noch keiner mit Ubuntu-Server gearbeitet hat wollt ich gerne ma wissen ob hier schon einer Erfahrung damit hat.

fuffy
02.02.08, 23:01
Hi!

Ich sehe als Nachteil von Ubuntu Server, dass nur die Pakete in main supported werden, man aber häufig Pakete aus universe benötigt, für die es dann keine Security Updates gibt.

Gruß
fuffy

cartmen
03.02.08, 10:45
Und wie sieht das allgemein mit der Sicherheit und Performance aus und der Verfügbarkeit und Konfiguration von Paketen?

bla!zilla
03.02.08, 11:17
Wenn du Support brauchst, dann nimm SLES oder RHEL oder Debian. Von Gentoo lass die Finger und von Ubuntu auch. Sowas (http://www.blazilla.de/index.php?/archives/124-Ubuntu-enterprise-ready.html) ist nicht enterprise-ready.

Stephanw
03.02.08, 11:50
We had a power outage a few weeks ago..... We have 72 Ubuntu Dapper servers who rely on NFS for their operations. After those 72 servers rebooted, i had to log on manually to type "mount -a" on 72 servers!



for f in $SERVER; do ssh root@$f "mount -a"; done


@cartmen:

Welche Anwendungen werden auf den Servern betrieben?

Gruß Stephan

stefan.becker
03.02.08, 12:16
Wenn du Support brauchst, dann nimm SLES oder RHEL oder Debian. Von Gentoo lass die Finger und von Ubuntu auch. Sowas (http://www.blazilla.de/index.php?/archives/124-Ubuntu-enterprise-ready.html) ist nicht enterprise-ready.

Dafür gibt es doch BusyBuntu.

Devi
03.02.08, 12:34
Hallo,

wir haben mehrere Webserver (und andere) mit Ubuntu LTS-Versionen in unserem Unternehmen laufen mit zigtausend PI's täglich (d.h. größere Lasten) und keinerlei Probleme. Wir konnten feststellen, dass es in der Praxis keine nennenswerten Nachteile mit Ubuntu gibt, im Gegenteil. Unsere Arbeit mit den Servern hat sich vereinfacht. Evtl. gennante Sicherheitslücken konnten wir bisweilen nicht feststellen, bzw. leicht selbst schließen. Vielleicht hilfts dir weiter.

Grüße,
Devi

cartmen
03.02.08, 13:46
Also zur Zeit haben wir 300 User direkt die wir mit Internet versorgen und dann noch einige extern, denen wir das Gateway bereitstellen. Dienst die wir brauchen sind Xen, Apache, SQL, Trafficlogging, Firewall, jabber, Loggingserver, DRBD, Heartbeat. Das war erstma alles was mir spontan einfällt.

bla!zilla
03.02.08, 15:26
for f in $SERVER; do ssh root@$f "mount -a"; done



Witzknubbel. Es ging darum das der Bug seit etlichen Monaten nicht gefixt wird, nicht wie man ihn umgehen kann. ;)

cartmen
03.02.08, 16:18
Das ist ja schon nen nerviger bug, da NFS bei uns auch zum mounten der xen-vms genutzt wird.

Also würdet ihr allgemein von Ubuntu abraten und dafür lieber Debian. Ich würde gerne mal ne Liste mit den Pros/Contras haben.

Pro Ubuntu:
-sehr aktuell
-regelmäßiger Releasezyklus
-einfach zu administrieren
-einfache Installation

Contra Ubuntu:
-der Monsterbug
-fehlende Sicherheitsupdates in universe

Würde mich über Ergänzungen freuen.

marce
03.02.08, 17:29
Ich würde die Frage anders stellen: Welche Anforderungen habt ihr und welches OS kann diese erfüllen?

Bei "richtiger" Serverhardware z.B. brauche ich meist keine Distribution, die 100% aktuell ist - da die HW meist zertifiziert ist und die entsprechenden Distris dadurch automatisch drauf laufen.

Ob ich softwareseitig immer die aktuellste Version brauche hängt auch sehr von den Anforderungen ab - meist nicht, da ich z.B. Webapplikationen auf def. Ständen entwickle und diese dann auch auf der Produktivumgebung zu finden sein müssen - "Featuritis" ist da m.E. fehl am Platz (wer will schon, dass nach dem Update plötzlich die SW nicht mehr so läuft wie gewünscht?)

Manche Applikation verlangt auch spez. Systeme, um dafür dann Support zu erhalten, ...

Supportzeiten, evtl. ext. KnowHow-Verfügbarkeit, ... kommt dann auch noch dazu.

Und nun zur persönlichen Meinung: Momentan würde ich sagen: Ubuntu LTS hat das Potential zu einen Enterprise-System, muss aber im Laufe der Zeit beweisen, dass es das auch ist (interessant wird z.B. sicher das als problemlos "versprochene" Update auf die nächste Version) und eben auch die Unterstützung durch Softwarehäuser und Systemhäuser... Derzeit würde ich es auf betriebskritischen Systemen nicht einsetzen.

cane
03.02.08, 18:35
Und nun zur persönlichen Meinung: Momentan würde ich sagen: Ubuntu LTS hat das Potential zu einen Enterprise-System, muss aber im Laufe der Zeit beweisen, dass es das auch ist (interessant wird z.B. sicher das als problemlos "versprochene" Update auf die nächste Version) und eben auch die Unterstützung durch Softwarehäuser und Systemhäuser... Derzeit würde ich es auf betriebskritischen Systemen nicht einsetzen.

Dem stimme ich prinzipiell zu, Ergänzung:
- Wichtige, oft genutzte Dienste wie SpamAssassin müssen mit Sicherheitsupdates versorgt werden

Ansonsten ist der Support von Ubuntu sehr gut - als wir einen Bug im JRE gefunden haben hat Ubuntu innerhalb weniger Tage einen Fix gehabt und uns geschickt und das komplette JRE auf den Updateservern auch gepatcht. Der Fairness halber muss man sagen das der Support setens RedHat / Novell genauso gut, unbürokratisch und professionell ist.

mfg
cane

cartmen
04.02.08, 15:59
Also wir haben den Anspruch, dass wir ein System haben, dass sehr stabil läuft und recht aktuell ist. Bei Gentoo ist das ja auf jeden Fall gegeben, da man sich neue Pakete bauen kann/muss während das bei Debian doch sehr lange dauert bis es in stable enthalten ist. Der Nachteil ist halt, dass es bei Gentoo immer sehr lange dauert bis etwas fertig kompiliert ist und das System auch schwer zu warten ist. Wir verwenden richtige Serverhardware und demnächst kommen auch 2 neue Server hinzu und dann soll entschieden werden welches System verwendet wird. Sicherheit und Stabliltät sind die wichtigsten Punkte und danach Aktualität.

bla!zilla
04.02.08, 17:03
Definieren wir "richtige" Serverhardware: Welcher Hersteller, was is mit weiterer Hardware, wie z.B. SAN usw.?

marce
05.02.08, 06:13
... und warum "Aktualität"? Bzw. was verstehst Du darunter?

Stephanw
05.02.08, 08:25
Witzknubbel. Es ging darum das der Bug seit etlichen Monaten nicht gefixt wird, nicht wie man ihn umgehen kann. ;)

Das war so gemeint: Wenn ein Administrator manuell (!) auf 72 Unix-Server gehen muss, ich das zimlich lachhaft. Ein Shell-Profil mit einer Variable, die alle Servernamen beinhaltet, sollte von jedem Azubi realisiert werden können...

Gruß Stephan

marce
05.02.08, 08:29
je nach Applikationsprofil und sonstigen Dingen kann es durchaus notwendig sein, das manuell zu machen - evtl. notwendige Restarts von Serveranwendungen, evtl. nicht zu mountende Verzeichnisse ausschliessen, die von mount -a betroffen wären, evtl. nicht direkt erreichbare Server, evtl. andere Ports, ...

... und prompt bist Du bei einer Konstellation, wo das manuelle Login schneller und sicherer ist, als ein Script.

fuffy
05.02.08, 08:38
Hi!


Das war so gemeint: Wenn ein Administrator manuell (!) auf 72 Unix-Server gehen muss, ich das zimlich lachhaft. Ein Shell-Profil mit einer Variable, die alle Servernamen beinhaltet, sollte von jedem Azubi realisiert werden können...
Dafür brauchst du aber auch noch Public-Key-Authentication und musst natürlich sicher stellen, dass keine individuellen Veranlassungen notwendig sind.

Gruß
fuffy

bla!zilla
05.02.08, 12:43
Das war so gemeint: Wenn ein Administrator manuell (!) auf 72 Unix-Server gehen muss, ich das zimlich lachhaft. Ein Shell-Profil mit einer Variable, die alle Servernamen beinhaltet, sollte von jedem Azubi realisiert werden können.

Okay, okay. Soweit sind wir einer Meinung. :)

Stephanw
05.02.08, 15:49
Dafür brauchst du aber auch noch Public-Key-Authentication und musst natürlich sicher stellen, dass keine individuellen Veranlassungen notwendig sind.


Also bei uns haben wir ca. 500 Bleche; mit Zonen 700 Installationen. Dazu gibt es in jedem der beiden RZs 3 Admin-Server, von denen man mit einem per Passphrase geschützen Root-Key genau soetwas machen kann. Wenn ich soetwas nicht habe, sollte ich darüber nachdenken, dies einzuführen...

Gruß Stephan