Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schließung Nokia Werk Bochum
Hallo !
Mich würde interessieren, wie Ihr auf die Schließung des Nokia Werks in Bochum reagiert.
Sehr Ihr für Euch Konsequenzen ?
Möglicherweise Boykott, ... ?
Was gibt es Eurer Meinung nach für Alternativen ?
Wie empfindet Ihr das Verhalten von Nokia ?
Boykott? Wieso? Fliegt ihr auch nicht mehr mit Airbus-Flugzeugen, nur weil in D ein paar Werke geschlossen werden? Oder wenn VW die Produktion teilweise in's Ausland verlagert?
Aber mal ehrlich: Das geht jetzt noch durch die Presse, spätestens 2 Monate nach der Schliessung erinnert sich in den Medien daran keine Sau mehr und es ist vergessen. Für Nokia würde ich sagen dass der Imageverlust im Endeffekt gegen 0 geht, ebenso vermutlich der evtl. finanzielle Verlust durch Boykott-Aktionen.
Hallo,
habe mich gestern beim Nokia-Club abgemeldet, habe mein Nokia-Handy entsorgt und mir ein anderes geholt. Muss allerdings sagen, dass eh eine Neuanschaffung anstand.
Leider steht heute der Profit und die Gier nach Geld und Macht über der moralischen Verpflichtung gegenüber den Mitarbeitern. Manchmal habe ich das Gefühl, das die Manager am Beginn ihrer Ausbildung erst einmal eine Gehirnwäsche durchlaufen, bei denen Ihnen sämtliche Moral entfernt wird.
Gruß Dirk
Siehe hier (http://www.blazilla.de/index.php?/archives/192-Meine-Gedanken-zum-Nokia-Debakel.html).
stefan.becker
26.01.08, 14:10
Ich habe das Nokia direkt weggeschmissen. Ich überlege jetzt noch, entweder ein Samsung oder ein BenQ neu zu kaufen.
Alternativ irgendein anderes China Billighandy, Hauptsache, es wurden keine Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut.
Der einzige Übeltäter in der ganzen Episode sind doch die ach so Empörten, die mit ihrem Subventionsgift Firmen anlocken. Den gleichen Mist erlebst du doch schon auf lokaler Ebene. Ein Ort jagt dem anderen Betriebe ab. Die Firmen freut es.
Die größte Lüge ist, dass Subventionen Arbeitsplätze sichern. Die subventionierten (Groß-)Betriebe können billiger anbieten, dafür geht dann woanders die Konkurrenz (Mittelstand) samt Arbeitsplätzen baden. Das interessiert nur keinen, weil es dann 100 Betriebe mit 10 Leuten sind statt einer AG mit 1000.
Das Problem sind also eher die Gesetze und nicht die Firmen.
Und bevor ihr Vorwürfe an die "Turbokapitalisten" auswerft:
Im privaten Bereich geht es doch auch so. Was man kriegt, nimmt man.
Mit Geiz ist geil tragen wir auch nicht gerade viel dazu bei.
stefan.becker
26.01.08, 14:11
PS: Du fragst nach Alternativen: Nicht telefonieren.
Also mal ganz ehrlich. Mir tut es fuer die Leute leid die ihren Job verlieren.
Aber...... erst mal juckt Nokia ein Boykott mal uberhaupt nicht. Das ist so ziemlich das duemmste was in letzter Zeit verbreitet wurde.
Nokia ist ein Wirtschaftsunternehmen nicht die Caritas, also kann man denen auch nichts vorwerfen.
Was man sich mal ueberlegen sollte.... die letzten sechs sieben Jahre wurden so viele Kleinbetriebe
und Mittelstaendler platt gemacht, dort hat es keinen gejuckt. Waren ja alle nicht prominent genug.
Bei Nokia, BenQ und Holzmann gab es jedes mal den Mega Tertz. Was soll der *******?
Fuer die Firma Mueller oder Klau & Stehle hat sich kein Schwein interessiert, darueber haben
Bild Spiegel und Co. ja nicht berichtet und die Politik hat sich auch einen ******* drum geschert.
Dieses scheinheilige Getue geht mir sowieso auf den Nerv.
Ich weiss noch als uns "Gasgerd" damals die Holzmann Rettung zur 'Scheffsach" gemacht hat.
Was ist dabei rausgekommen? Holzmann wurde ein halbes Jahr am Leben erhalten. Gerd hat
sein Wahlvolk vermehrt und ein halbes Jahr spaeter als bei Hollzmann endgueltig die Lichter
ausgingen hat es auch keine Sau mehr interessiert.
Vielleicht sollte man sich als muendiger Buerger auch mal ueber die Art und Weise der Berichterstattung Gedanken machen.
Mehr als ein Boykott bringt eher wenn man selbst im kleinen drauf achtet wem man sein Geld
in den Rachen schmeisst, kauf ich beim lokalen "Dealer" um die Ecke ein, stuetze damit die lokale
Wirtschaft, oder bestell ich bei "Ebloed", "Mediaschrott: oder sonst wem.
derguteweka
26.01.08, 14:33
Moin,
Sehr Ihr für Euch Konsequenzen ?
Nein.
Möglicherweise Boykott, ... ?
Die Leuten, die jetzt Nokia boykottieren, machen das entweder, weil sie zu faul oder nicht in der Lage sind, auch mal weiter als von 12 bis laeut' zu denken, oder um Leuten zu imponieren, die nicht in der Lage oder willens sind, von 12 bis laeut' zu denken.
Was gibt es Eurer Meinung nach für Alternativen ?
Fuer was? Eine andere Wirtschaftspolitik? Angesichts der derzeitigen Anzahl und dem Erfolg von rituellen Handyverbrennungen seh' ich dafuer keine Chance.
Wie empfindet Ihr das Verhalten von Nokia ?
Voellig angemessen. Waere ich Aktionaer von Nokia, waere ich stinksauer, wenn sie sich anders verhalten haetten und wuerde gucken, dass ich den entsprechenden Verantwortlichen bei der naechsten HV die Entlastung verweigere.
Da ich aber grad' keine Aktien von Nokia hab', ist es mir eher wurscht.
Als Mitarbeiter einer Firma, gleich welcher, kann ich allerdings auch nur raten, niemals auf Lohn zu verzichten, um den Arbeitsplatz sicherer zu machen. Das geht immer schief. Bei solchen Anliegen an die Beschaeftigten wirds hoechste Zeit, sich was neues zu suchen.
ContiTech, wieso fragst du denn nicht, wie "wir" das Verhalten von Politikern finden, die mit Subventionen um sich schmeissen?
Gruss
WK
Also ich finde es problematisch, wenn ein Unternehmen mit der Hilfe von Subventionen ein Werk im Inland eröffnet, in dem einfachste Tätigkeiten (nichts anderes wird hier gemacht) durchgeführt werden. Jedem sollte klar sein, dass solche Jobs im Ausland deutlich billiger erledigt werden können. Also wurden durch Subventionen die Arbeit hier billiger, als in sog. "Billiglohnländern" gemacht.
Dass Nokia nun D verlässt, war absolut absehbar. Sauer bin ich nicht auf Nokia, sondern auf dumme populistische Politiker. Die haben 90 mio Steuergelder verschwendet und heulen jetzt rum. Trotzdem boykottiere ich etwas. Nämlich den Staat. Ich werde in Zukunft keine Steuern mehr zuahlen und habe meine Steuererklärung für 2007 direkt in den Müll geworfen. In diesem Sinne....
stefan.becker
26.01.08, 15:17
Hier mal ein paar Beispiele zur Erinnerung:
http://www.marcusmeier.de/cms/?page_id=13
http://images.zeit.de/text/1985/32/Gesucht-ein-Unternehmer
Mit Google lassen sich bestimmt viele weitere Beispiele finden.
Wie gesagt: Nokia nutzt Gesetze aus, mehr nicht. Macht jeder privat genauso. Also gibt nicht Firmen die Schuld.
Nämlich den Staat. Ich werde in Zukunft keine Steuern mehr zuahlen und habe meine Steuererklärung für 2007 direkt in den Müll geworfen. In diesem Sinne....
Das Finanzamt wird Dein bester Freund sein, du soltlest Dich schon mal um einen Zweitwohnsitz in Chile oder Kuba bemuehen. ;)
blackdream
26.01.08, 15:39
Siehe hier (http://www.blazilla.de/index.php?/archives/192-Meine-Gedanken-zum-Nokia-Debakel.html).
geb ich dir 100% recht
Nicht ganz: Subventionen und EK-Beteiligungen sind 2 paar Schuhe. Aber das Subventionen (fast) überall sinnlos sind, stimmt schon.
Wie gesagt: Nokia nutzt Gesetze aus, mehr nicht. Macht jeder privat genauso. Also gibt nicht Firmen die Schuld.
In dem Sinne ist das einzige was wir tun können, nicht die Parteien zu wählen die gerade an der Macht sind.
ThorstenHirsch
26.01.08, 16:52
Demnach ist die Verlagerung des Werkes nach Rumänien, zumindest nach ökonomischen Gesichtspunkten, durchaus zu rechtfertigen. Nicht aber nach den sozialen Gesichtspunkten.... Dazu kommt dann noch der Vorwurf Subventionen zu kassieren. Das braucht Nokia eigentlich nicht wirklich
FULL ACK! Wenn ein Unternehmen sich gerade so über Wasser halten kann, dann können ja mal die ökonomischen Gesichtspunkte gegenüber den sozialen eine ungleich größere Rolle spielen. Aber bei einem Weltkonzern, der Milliarden Nettogewinn macht, ist es einfach nur peinlich, so wenig Verantwortung zu übernehmen.
Aber...... erst mal juckt Nokia ein Boykott mal uberhaupt nicht. Das ist so ziemlich das duemmste was in letzter Zeit verbreitet wurde. Nokia ist ein Wirtschaftsunternehmen nicht die Caritas
Du widersprichst dir gerade selbst. Gerade WEIL Nokia ein Wirtschaftsunternehmen ist, schadet man ihm einzig und allein dadurch, keine Produkte mehr davon zu kaufen.
stefan.becker
26.01.08, 16:53
Mit der Piratenpartei und Pogopartei wird dann alles besser. Dann hätte Nokia niemals das Werk geschlossen. Weil: sie hätten es erst garnicht aufgemacht.
Exakt. Weder Rot, noch Grün noch Gelb noch schwarz.
Da gibt es noch weitere Gründe: fehlende Reformen im Sozial und Gesundheitssystem die beide einen Miesen Wirkungsgrad haben
Verflechtung zwischen Energie (wahrscheinlich auch sonstiger) Wirtschaft und Politik. (In Bayern drei kam neulich ein Beitrag warum die "Liberalisierung" im deutschen Strommarkt derartig daneben ging .... echt gruselig ....)
Ich wähle jedenfalls die Piratenpartei so lange sie noch zu klein sind um auch korrumpiert zu werden ;-)
Du widersprichst dir gerade selbst. Gerade WEIL Nokia ein Wirtschaftsunternehmen ist, schadet man ihm einzig und allein dadurch, keine Produkte mehr davon zu kaufen.
Wieso widerspreche ich mir?
Will ich explizit Nokia schaden, hab ich das in einem Satz erwaehnt?
Mit der Piratenpartei und Pogopartei wird dann alles besser. Dann hätte Nokia niemals das Werk geschlossen. Weil: sie hätten es erst garnicht aufgemacht.
MIndestens, die werden die Welt rettten, oder zumindest schmeissen Sie nach der Wahl von den Wahlfleischtoepfen eine Riesensauferei, dass ist doch auch ein Wahlprogramm. :ugly:
ThorstenHirsch
26.01.08, 17:03
Ach, die Piratenpartei will doch bloß den Politikern erzählen, dass das Internetzeitalter angebrochen ist - und zwar zu recht. Ist doch echt peinlich, wie wenig Ahnung so gut wie alle Politkier von dieser Materie haben. Dass die Piratenpartei nie Hessen oder Deutschland regieren wird, dürfte wohl allen klar sein.
ThorstenHirsch
26.01.08, 17:07
Wieso widerspreche ich mir?
Will ich explizit Nokia schaden, hab ich das in einem Satz erwaehnt?
Nein, wieso? Habe ich irgendwo geschrieben, dass du Nokia schaden willst?
Ich habe das Nokia direkt weggeschmissen. Ich überlege jetzt noch, entweder ein Samsung oder ein BenQ neu zu kaufen.
Samsung hat Deutschland mit der Handyproduktion schon lange den Rücken gekehrt,
und was mit mit Siemens ( BenQ ) vor nicht allzu langer Zeit passiert ist war auch
nicht gerade "Sozial". - Soviel zum Thema Boykott.
Ich denke auch, dass der "Fall Nokia" in min. 1/2 Jahr aus den Medien und
damit auch aus den Köpfen der meisten Menschen verschwunden ist.
.... Gruss Andreas
Ach, die Piratenpartei will doch bloß den Politikern erzählen, dass das Internetzeitalter angebrochen ist - und zwar zu recht. Ist doch echt peinlich, wie wenig Ahnung so gut wie alle Politkier von dieser Materie haben. Dass die Piratenpartei nie Hessen oder Deutschland regieren wird, dürfte wohl allen klar sein.
ACK
Ich finde es würde wirklich net schaden wenn die Piraten mit 5-10% in den Bundestag einziehen würden, ist allerdings unwahrscheinlich. :(
Die APPD ist allerdings Schwachsinn²
ACK
Ich finde es würde wirklich net schaden wenn die Piraten mit 5-10% in den Bundestag einziehen würden, ist allerdings unwahrscheinlich. :(
Die APPD ist allerdings Schwachsinn²
Sowas von Full ACK.
Wählt einfach mich. Ich mache alles besser.
stefan.becker
26.01.08, 18:48
Samsung hat Deutschland mit der Handyproduktion schon lange den Rücken gekehrt,
und was mit mit Siemens ( BenQ ) vor nicht allzu langer Zeit passiert ist war auch
nicht gerade "Sozial". - Soviel zum Thema Boykott.
Wirklich? Hätte ich das gewusst, hätte ich genau das geschrieben.
Soviel zum Thema Boykott. :)
Also ich wäre mir nicht sicher ob der Imageverlust Nokia wirklich nicht trifft. Im Zuge der Berichterstattung über die Schließung des Werks wurde auch konkret das BenQ-Beispiel genannt und hier hat der Boykott sehr wohl Wirkung gezeigt.
Ich habe den Artikel mit den genauen Zahlen nicht mehr, doch unter [1] wird das auch kurz aufgegriffen und als weiteres Beispiel Electrolux angeführt.
Wie weit Nokia vom Boykott betroffen wird ist eine andere Frage, sind ja ( wie im Artikel auch genannt ) andere Rahmenbedingungen.
Was die Schließung des Werks angeht:
Da überbieten sich die Parteien in Sachen Dämlichkeit... Die Politiker mit ihrer Subventionierungspolitik und dem zum Scheitern verurteilten Versuch Billiglohnarbeit in Deutschland zu etablieren ( so eine Arbeit wird immer irgendwo im Ausland billiger sein! ). Ist doch logisch dass so etwas dann ausgenutzt wird...
Andererseits Nokia, die, kurz nachdem sie 2500 Menschen zu Arbeitslosen gemacht haben, stolz ihre massiven Gewinne präsentieren und sich auch ansonsten in der Öffentlichkeitsarbeit, milde ausgedrückt, extrem unprofessionell verhalten.
Das Verhalten des Konzerns seinen ( ehemaligen ) Mitarbeitern gegenüber ist einfach nur schäbig, armselig und sozial unverantwortlich. Und genau aus diesem Grund werde ich mir sehr genau überlegen ob mein nächstes Handy wieder eines von Nokia sein wird. Sehr wahrscheinlich nicht.
Und ja, mir ist bewusst dass diese Mentalität, wie Nokia sie an den Tag legt, weit verbreitet ist und es schwer sein dürfte eine Alternative zu finden die keinen "Dreck am Stecken" hat.
-hanky-
[1] http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Boykottiert%20Nokia/305265.html
Ein Boykott, z.B. durch einen großen Mobilfunkbetreiber wie T-Mobile, würde Nokia sehr wohl schaden, und das nicht unerheblich.
Davon abgeshen, so, wie ich aus Prinzip seit Jahren, genauer gesagt, seitdem der Konzern massiv Produktionen oder ganze Unternehmenszweige verlagert hat, keine Siemens Produkte kaufe, so kaufe ich auch von diversen anderen Herstellern und jetzt auch von Nokia nichts.
Interessant ist, wie sich hier so mancher als großer Wirtschafts- und Politikexperte gibt, da kann man nur amüsiert lächeln und sich seinen Teil denken.
Und ja, mir ist bewusst dass diese Mentalität, wie Nokia sie an den Tag legt, weit verbreitet ist und es schwer sein dürfte eine Alternative zu finden die keinen "Dreck am Stecken" hat.
Ganz einfach, ich telefoniere seit Jahren privat mit einer Marke, die sich erst gar nicht die Mühe macht, mit vorzuschwindeln, das sie irgend etwas mit der deutschen Sozialgemeinde zu tun hat. Ich fahre Bikes von Firmen, die mir nicht einreden wollen, daß es ein deutsches Unternehmen wäre, sondern die ehrlich als taiwanesisches Unternehmen auftritt, ...
für mich ist das ein sicheres zeichen für das versagen der wirtschaftspolitiker, nicht von nokia.
alle unternehmen, die die möglichkeit haben mehr profit zu machen, werden das auch tun. wenn man deutschland so unattraktiv für unternehmen macht, darf man sich doch nicht wundern.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/930/154531/6/
(Beispiel für meine Behauptung dass wir hier in schlappen 50+ Jahren echter Demokratie schon eine beachtliche Menge an Filz angesammelt haben.... ich bin der Meinung dass bereits 2-3 % Piratenpartei bei den heutigen knappen Mehrheitsverhältnissen das eine oder andere Thema bei den "großen" wieder auf den Tisch bringen würde ....)
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