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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Speicherplatz erweitern ohne Festplattentausch und mit hoher Zuverlässigkeit



hellberry
25.11.07, 11:04
guten morgen liebe leute,

ich stehe vor einem problem:
ich habe einen server, der stark frequentiert ist und dessen speicherplatz langsam ausläuft, weil ich nicht vorausschauend genug geplant habe. im server laufen zwei platten mit HW RAID-1 und es gibt keinen platz mehr für weitere festplatten. momentan überbrücke ich den mangel an speicherplatz durch eine auslagerung wenigerer wichtiger daten auf eine externe festplatte, aber das ist keine dauerlösung.

aufgabe also:
- für diesen server weiteren speicherplatz bekommen, der
- zuverlässig ist was datenintegrität- und zugriff anbelangt (RAID, ausfall) und,
- dessen zugriffsgeschwindigkeit möglichst gut ist, um antwortzeiten niedrig zu halten.

meine ideen:
- NAS gerät zum anschluss über netzwerkkabel/USB welches RAID unterstützt.
- weiteren server dazustellen mit NFS.

die idee mit dem NAS-Gerät ist relativ kostengünstig und wäre auch praktikabel (hoster ist bereit, einen rackplatz zu vermieten und das gerät hinzustellen), macht mir aber sorgen wegen der ausfallsicherheit. wenn das gerät ausfällt, muss ein neues beschafft werden, bis wieder auf die daten zugegriffen werden kann. ein defektes teil eines standardservers könnte schneller ausgetauscht werden.
nachteil idee mit dem weiteren server sind die höheren kosten, vorteil die höhere zuverlässigkeit.

zu was könnt ihr mir raten und habt ihr eventuell noch weitere ideen, was man machen könnte?

vielen dank!

hellberry

MiGo
25.11.07, 12:56
Weitere Vorschläge von mir:
- Server runterfahren und dickere Platten einbauen.
- Externe Storagelösung anschliessen (SCSI, eSATA). Kommt natürlich drauf an, was dein Server für Hardware an Bord hat - Schlimmstenfalls mussst du ihn runterfahren, um die SCSI-Karte einzubauen.

Die Frage reduziert sich also auf folgende Punkte:
* Wie lange bist du bereit, den Server runter zu fahren
* Wieviel darf die Sache kosten

Alternativ finde ich die Lösung mit einem USB-Raid-System gar nicht schlecht - so teuer scheinen die gar nicht zu sein :)

hellberry
25.11.07, 13:21
danke für deine antwort migo!

server runterfahren zum einbauen dickerer platten ist leider keine lösung wurde mir gesagt, weil durch das RAID die partitionierung so übernommen werden würde, es sei denn, man installiert alles neu, was keine option ist.

zu deinen fragen:
- bis zu einer halben stunde wäre wohl verkraftbar, mehr nur wenn nicht anders möglich

- ich versuche natürlich die kosten niedrig zu halten, aber der speicherplatz muss zur verfügung stehen unabhängig von der höhe der kosten. ziel ist also ein möglichst gutes preis/leistungs-verhältnis.

craano
25.11.07, 13:38
Wie wäre denn der Port Multiplier SATA II Hardware Raid aus diesem Beitrag?
http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?t=245007&highlight=sata

Sieht interessant aus und man bleibt sehr flexibel.

Grüße.
craano.

Al Bundy
25.11.07, 14:04
server runterfahren zum einbauen dickerer platten ist leider keine lösung wurde mir gesagt, weil durch das RAID die partitionierung so übernommen werden würde, es sei denn, man installiert alles neu, was keine option ist.
Was hat denn das RAID mit den Partitionen zu tun? Sorry aber das ist mir nicht ganz klar...

Als bei mir im Server der Platz zu klein wurde habe ich die Platte mit Acronis Tue Image (ja, ich weiß da gibts bestimmt auch kostenlose Linux-Programme) auf eine Externe gesichert, die größere Platte eingebaut, und die Sicherung wieder zurückgespielt. Und dabei hat mir True Image auch gleich die Partitionen so vergrößert wie ich es wollte (kann man genau einstellen). Das einzige was ich noch machen musste war LILO aktualisieren, weil sich die Festplattengeometrie geändert hatte.

bla!zilla
25.11.07, 16:41
zu deinen fragen:
- bis zu einer halben stunde wäre wohl verkraftbar, mehr nur wenn nicht anders möglich

30 Minuten??? Wie wäre es mit einer geplanten Downtime am Wochenende oder Nachts? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du ein hochverfügbares System betreibst.



- ich versuche natürlich die kosten niedrig zu halten, aber der speicherplatz muss zur verfügung stehen unabhängig von der höhe der kosten. ziel ist also ein möglichst gutes preis/leistungs-verhältnis.

Dann binde weiteren Speicherplatz per iSCSI an. Zieh einen zweiten Server hoch und exportiere den Speicher per iSCSI. Eine fertige Distribution wäre OpenFiler (http://www.openfiler.com/).

Steht die Maschine bei einem deiner Kunden? Zu Hause? Ist das ein Root-Server?? Solche Details sind ganz nett....

hellberry
02.12.07, 10:43
vielen dank nochmal. ich habe vom support des rechenzentrums das angebot bekommen, mir über iSCSI (gbit ethernet) weiteren speicherplatz zur verfügung zu stellen, der über RAID-6 läuft und zusätzlich täglich auf einem RAID-6 system gebackupped wird. das dürfte meine voraussetzungen wohl hervorragend erfüllen, oder?

gruß,
hellberry

bla!zilla
02.12.07, 12:06
Läuft die iSCSI Anbindung über eine separate NIC bzw. einen iSCSI HBA? Was ist das für ein Storage? Gibt es kein Backup auf Band? Mich macht das RAID-6 stutzig. Erfahrungsgemäß nimmt man das nur, wenn man z.B. eine große Anzahl von SATA Platten im Storage verwendet. Lässt für mich zwei möglich Schlüsse zu: Billiges RAID mit vielen SATA Platten, oder keine Ahnung von der Materie.

hellberry
02.12.07, 12:49
Läuft die iSCSI Anbindung über eine separate NIC bzw. einen iSCSI HBA? Was ist das für ein Storage? Gibt es kein Backup auf Band? Mich macht das RAID-6 stutzig. Erfahrungsgemäß nimmt man das nur, wenn man z.B. eine große Anzahl von SATA Platten im Storage verwendet. Lässt für mich zwei möglich Schlüsse zu: Billiges RAID mit vielen SATA Platten, oder keine Ahnung von der Materie.

ja, iSCSI anbindung liefe über eine zweite onboard gbit ethernet karte. laut hoster ist das iSCSI storagesystem von fujitsu siemens (typ weiß ich nicht), backup auf band ist optional möglich (sdlt 320).

spricht aus deiner sicht was gegen die verwendung von sata platten mit raid 6? es wird extra raid 6 eingesetzt, weil der hoster raid 5 als nicht zuverlässig genug ansieht.

bla!zilla
02.12.07, 12:56
Höhöhö, wenn ich einen Arsch voll SATA Platten einsetze, dann würde ich auch auf RAID 6 setzen. SATA Platten sind nicht unbedingt die zuverlässigsten, vor allem dann, wenn man sie falsch behandelt. RAID 6 schützt dich vor allem bei Plattenausfällen beim Rebuild. Wenn dir bei einem RAID 5 eine Platte ausfällt, dann bist du ohne Schutz. Ein weiterer URE und alles ist weg. Da setzt RAID 6 an. Im Falle eines Plattenausfalles bist du noch sicher. Erst bei zwei Plattenausfällen ist das RAID Verwundbar.

Ich setze RAID 6 nur dann ein, wenn ich eine große Anzahl von SATA Platten einsetzen (muss). Immerhin hat RAID 6 auch noch eine viel größere Write-Penalty als RAID 5. Bei random write I/Os ist das eine Katastrophe....

Von FSC? Wird eine FibreCat sein. Na ja... gibt Besseres.

hellberry
02.12.07, 13:02
ok, besseres gibt es natürlich immer, aber würdest du das zumindest eine vernünftige lösung nennen?

bla!zilla
02.12.07, 13:08
Besser als Nichts, oder?

solarix
03.12.07, 15:25
Also wenns wirklich zuverlässig und vor allem performant sein soll.. würde ich mir niemals SATA Platten ins Haus holen, der Gbyte Preis ist zwar sehr viel günstiger als bei einer Scsi/FibreChannel Storage. Aber allein vom I/O ist es ein Riesen Unterschied.

Kommt eben drauf an was Du auf dem Server alles laufen lässt. Ich würde mir schon gut überlegen was ich mir in den Schrank stelle, oder stellen lasse.

Lässt Du den Server "housen" oder ist das einer von der Stange der üblichen "Haumichblauhoster" ?
Wenn Du den Server housen lässt sollte es ja kein Problem sein, eine vernünftige Storedge Deiner Wahl dort reinzustellen.