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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was denkt ihr von Openmoko?



Der Papst
13.10.07, 20:46
Ich interessiere mich sehr dafür, habe bis jetzt nur gutes darüber gehört,...

Was denkt ihr über dieses Einzigartige Projekt?

minze
13.10.07, 22:08
Solange es nicht erschienen ist, sondern immer wieder verschoben wird, handelt es sich für mich, wie bei so vielen zumindest vom Papier her innovativen Produkten um Vaporware.

Bei einem handy handelt es sich meiner Meinung nach um ein tägliches Gebrauchsmittels, das schnell und unkompliziert seinen Dienst verrichten soll. Die Erfahrung mit Smartphones egal ob Symbian, WindowsMobile oder PPC zeigt aber, dass die Vorgaben der schnellen und unkomplizierten benutzung eigentlich nie gegeben sind. Eiinzige Ausnahme scheint zumindest den Berichten nach das iPhone zu sein, was aber nicht allzusehr verwundert, denn Apple ist für die Ergonomie seiner Produkte eben heiß geliebt und hat das eben fast immer erfüllt.

OpenMoko ist aber eine neuentwicklung, die einige nicht grade einfache Vorgaben erfüllen möchte, insbesondere zumindest der Öffentlichkeitsarbeit dieser UNternehmung zufolge die Erfüllung der OpenSource-Idee. Ob darüberhinaus auch die Ergonomievorstellungen einer täglichen Gebrauchsware erfüllt werden, wage ich zu bezweifeln. OpenMoko wird sicherlich viel können, vielleicht auch mehr als alle anderen Smartphones oder PDAs. Aber ob das im Endeffekt für den durchschnittlichen Handybenutzer praktikabel ist?

Ein in dieser Hinsicht guter Vergleich ist mM Nokia 700 und jetzt der Nachfolger 800. Wahnsinns Display, aber man konnte zumindest auf dem 700er keine Youtube-Videos abspielen, weil die CPU zu schwach war. Es gab eine bunte Oberfläche aber kaum brauchbare PIM-Anwendung. FreeNX - die Software, die ich als allererste auf so einem Gerät installiert hätte um mich mittels meiner günstigen Internetverbindung des Handys (das als Modem für das 700 über Bluetooth fungiert) auf meinen PC zuhause verbunden hätte um mir den desktop meines PCs auf das 700 unterwegs zu holen - Pustekuchen - monatelang hat mal einer versucht FreeNX für das 700er Nokia zu kompilieren und es damals nicht geschaft.

Alles in allem bezweifle ich aus meiner bisherigen Erfahrung mit Smartphones, dass openmoko ein gebrauchsgerät auf den Markt bringt, wie Apple es geschaft hat.

Ciao

Sidolin
14.10.07, 01:29
Ich finde das Projekt gut, und hoffe doch sehr dass da eines Tages etwas anständiges bei rauskommt, was auch dringend nötig ist wenn man sich den Handymarkt mal so anschaut. Momentan ist es aber einfach noch nicht so weit, ich schätze mal dass es noch mindestens ein Jahr dauert bis es benutzbar ist.

Von der Hardware her finde ich es im Moment noch zu schwer und groß, und das Display im vergleich zum Rest deutlich zu klein. Allerdings sah die Software schon ganz nett aus, wenn Openmoko nicht irgendwann die Puste ausgeht wird es sicher gut.

ThorstenHirsch
14.10.07, 01:40
Gut an openMoko finde ich ja, dass einige der größten Fehler vom iPhone nicht gemacht werden können:

- die Schnittstellen sind offen
- 3rd party software wird unterstützt
- der Preis wird nicht nach 68 Tagen um 1/3 fallen
- (vermutlich in den meisten Ländern illegale) Bindung an 1 Mobilfunkunternehmen wird es auch nicht geben

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ergonomie im ersten Modell gleich mit anderen Anbietern mithalten kann, aber ich tippe mal, dass - wenn das Projekt ausreichend Unterstützer und Entwickler findet - in spätestens 3 Jahren das openMoko-Handy ein iPhone-Killer ist (...natürlich verglichen mit dem iPhone, das in 3 Jahren auf dem Markt ist).

minze
14.10.07, 19:59
Gut an openMoko finde ich ja, dass einige der größten Fehler vom iPhone nicht gemacht werden können:

- die Schnittstellen sind offen
Bis jetzt sind es aber nicht viele. Das einzige bisher herausragende (ok die Loox-Serie von Siemens, die jetzt ausverkauft wird hat zumindest alle Schnittstellen, die das openmoko mal haben soll) ist der USB-Host, der allerdings bis jetzt ohne die 5V und schon gar nicht 500mA auskommen muss und damit recht bescheidene Funktionalität bietet.


- 3rd party software wird unterstützt
Das wird inoffiziell bis jetzt von iPhone auch unterstützt, nachdem sich herumgesprochen hat, dass dem iPhone tatsächlich das MacOSX zugrunde liegt. Überschlagsmässig behaupte ich, dass es bisher mehr ("released") Anwendungen für das iPhone als für openmoko gibt, siehe:
iPhone: http://iphoneapplicationlist.com/
openmoko: http://wiki.openmoko.org/wiki/Applications
Wobei man bedenken sollte, dass die Entwicklung der thirdparty apps bei iPhone erst nach der Einführung von iPhone begonnen werden konnte und das ohne dem Umfang einer ApplikationFrameworks-Dokumentation, die openmoko bereits schon weit vor dem Verkauf des Linuxphones zur Verfügung stand.


- der Preis wird nicht nach 68 Tagen um 1/3 fallen
Sagt Deine Glaskugel? Entschuldige die polemische Antwort aber Annahmen über die Zukunft und diese sogar als Tatsachebehauptungen darzustellen ist nicht die feine Art der Argumentation. Ich habe bis jetzt nur die aktuelle Entwicklung verglichen und konkrete Erfahrungswerte angeführt.


- (vermutlich in den meisten Ländern illegale)
Bindung an 1 Mobilfunkunternehmen ...

In wie fern das illegal "in den meisten Ländern" ist, müsste erstmal erstmal höchstinstanzlich geklärt werden. Angeblich soll das zumindest in Frankreich illegal sein. Wobei ich ganz persönlich sehr wenig vom Rechtsverständnis der Franzosen halte, wenn ich mir das Verbot von KryptographieSoftware und den vorauseilenden Gehorsam der fr. ISPs eine Gesetzesgrundlage zu schaffen um die eigene Kundschaft bei der "Kontent"-Industrie bei eventuellen Verstössen anzeigen zu können. Aber sei's drumm, allgemein bin ich für die größtmögliche Freiheit. Und das bedeutet auch, das ein Unternehem die Freiheit haben sollte den Verkauf seiner Produkte eben einschränken zu dürfen.


... wird es auch nicht geben
ich fürchte sogar, dass es dieses handy fast überhaupt nicht mit einem Handyvertrag, sondern nur im freien Verkauf geben wird. Und das wäre fast der Tod von openmoko, weil nämlich die Handys ihre Verbreitung und damit Bekanntheitsgrad und duerhaften kommerziellen Erfolg eben mittels der breiten Subventionierung im Rahmen eines Mobilfunkvertrages erfahren. überlege mal wie viele Leute alleine aus dem Bekanntenkreis ihr Handy komplett selbst gekauft haben und wie viele im Vergleich dazu ihr Handy als "Zugabe" (in Wahrheit aber subventioniert) zu ihrem Handyvertrag für paar oder null Euro bekommen haben.


Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ergonomie im ersten Modell gleich mit anderen Anbietern mithalten kann, ...

Ja, im ersten modell hat es bis jetzt mM kein Handy/Smartphone sowas geschafft - ausser vielleicht das iPhone. Die meisten Smartphones haben nach wie vor ihre Macken, die verhindern, dass man sie als einfaches Gebrauchsprodukt des täglichen Lebens benutzen kann.



aber ich tippe mal, dass - wenn das Projekt ausreichend Unterstützer und Entwickler findet - in spätestens 3 Jahren das openMoko-Handy ein iPhone-Killer ist (...natürlich verglichen mit dem iPhone, das in 3 Jahren auf dem Markt ist).
Dagegen spricht:
- die Popularität von Apple und iPhone: Beide sind Lifestyle der zu überhöhten Preisen von allen möglichen Bevölkerungsschichten konsummiert werden möchte.
- die Hässlichkeit von openmoko. Wenn die diese Eierform nicht schnellstens ändern, dann wird es ebenso, wie das Series 60 Smartphone nGage (das übrigens trotz seiner damaligen technisch deutlich überdurchschnittlichen Ausstatung, wie Bluetooth für Multiplayerfunktionalität und Internetkonektivität sowie problemlosen Anschluss einer GPS-Maus inkl. NaviSoftware und im Verhältnis dazu niedrigen Preises untergegangen ist) perinlich sein, sich so ein Ding beim Telefonieren ans Ohr zu halten.
- das Kapital, das hinter dem Gesamtprodukt(!) openmoko steht im Vergleich zu Apple. Der Hersteller von iPhone ist zB recht zweitrangig und kann bei Bedarf gewechselt werden. Während openmoko auf gedeih und verderb von FICs Gnade abhängig ist. Apple ist dagegen derjenige, der nicht nur dem Hardwarehersteller sondern auch dem Mobilfunkanbieter seine Konditionen diktieren kann.

Was mich neben der Hässlichkeit von openmoko stört ist der mangel von schneller Datenverbindung über GSM. Noch nicht einmal EDGE ist implementiert. Aber grade verschieden Möglichkeiten der Datenübertragung würden sich bei einem Gerät anbieten, das maximale Flexibilität in der Steuerung verschiedenartiger Verbindungsmöglichkeiten auf der Softwareseite bieten könnte. Dieser Mangel wird auch nicht mit der Ankündigung von WLAN in späteren Versionen (der Zeitpunkt dieser Versionen ist in keiner Weise festlegbar, da es einfach zu viele zeitliche Verschiebungen bis jetzt bei opnemoko-Ankündigungen gab) kompensiert, weil ich über zB die Surf&Email-Flat von o2 für grade mal 5EUR/Monat ungleich mehr Internetkonnektivität gesichert hätte als über die relativ wenigen zugägnlichen Access-points.

Ciao

Der Papst
14.10.07, 20:31
Was mich neben der Hässlichkeit von openmoko stört ist der mangel von schneller Datenverbindung über GSM. Noch nicht einmal EDGE ist implementiert. Wen interessiert heute noch EDGE (das niemals richtig ausgebaut wurde) oder gar das langsame GSM?

UMTS ist mittlerweile Flächendeckend (>75%) verfügbar

ThorstenHirsch
14.10.07, 20:35
Das wird inoffiziell bis jetzt von iPhone auch unterstützt, nachdem sich herumgesprochen hat, dass dem iPhone tatsächlich das MacOSX zugrunde liegt. Überschlagsmässig behaupte ich, dass es bisher mehr ("released") Anwendungen für das iPhone als für openmoko gibt
Wollte die Apple nicht alle deaktivieren, bzw. dem iPhone beibringen, nur zertifizierte Anwendungen laufen zu lassen?
In einer alten Ankündigung (http://www.tuaw.com/2007/01/10/apple-vps-confirm-no-3rd-party-iphone-apps/) steht jedenfalls was von "no public api" und in einem 6 Tage alten blog steht: (http://www.engadget.com/2007/10/08/apple-to-offer-limited-3rd-party-iphone-app-support/)
Look, there's simply no way Apple isn't eventually going to open up the iPhone to 3rd party support

Sagt Deine Glaskugel?
Ist ganz einfach: FIC würde bei zu hohen Gewinnmargen schon die Entwickler verprellen, was nicht in deren Interesse liegt, denn sonst würde momentan ja überhaupt niemand das Ding kaufen. Durch das Fehlen eines Vertragspartners, das du später ansprichst, kann openMoko auch bei den Endkunden keine schnelle Verbreitung erlangen, also muss es auch für die günstig angeboten werden. Naja und dass auf einmal die Herstellungskosten um 1/3 fallen ist höchst unwahrscheinlich.

Angeblich soll das zumindest in Frankreich illegal sein.
In USA läuft auch schon eine Klage.

Aber sei's drumm, allgemein bin ich für die größtmögliche Freiheit. Und das bedeutet auch, das ein Unternehem die Freiheit haben sollte den Verkauf seiner Produkte eben einschränken zu dürfen.
Und ich halte diese Art von Freiheit für Gift. Ich bin der Meinung, dass die wahre Freiheit in einer Freiheit besteht, die sich selbst beschützt.

ich fürchte sogar, dass es dieses handy fast überhaupt nicht mit einem Handyvertrag, sondern nur im freien Verkauf geben wird.
Damit könntest du recht haben.

Und das wäre fast der Tod von openmoko
Das muss nicht so sein. Wie gesagt, ich gehe von einem Nischenprodukt mit < 1% Marktanteil für die nächsten 3 Jahre aus. Dann wird sich zeigen, ob die offene Entwicklung Früchte trägt.

Der Papst
15.10.07, 20:23
Ich vermute, es wird wie bei Linux - ein System für Freaks und anspruchsvolle Profis...

ThomasG_gPM
16.10.07, 17:23
Hallo zusammen,

ersteinmal vielen Dank an minze für diesen vor Unwissen, Falschinformationen und sinnlosen Vergleichen strotzenden Beitrag.
Um es klarzustellen: Das iPhone ist noch immer kein Smartphone, zumindest nicht ohne Hacks.
Ich wusste gar nicht, dass sich Vaporware so echt anfühlt und dass man mit einem Vaporwarehandy telefonieren kann - wie auch immer, dann zählt das Gerät das sich hier in meiner Sammlung tummelt ( http://gstaedtner.net/bilder/neo1973/size_comparison3.jpg ) eben unter Vaporware.
Auf dem Bild zu sehen ist übrigens auch ein Nokia 7710 - leider sehr langsam, aber was Bedienkonzept und GUI betrifft dem Handy von Apple ziemlich ähnlich, nur mehrere Jahre älter (das Display löst übrigens ebenso gut auf).

@Sidolin: Auf den Bildern kommt das Gerät definitiv größer rüber als es tatsächlich ist. Das eher kleine Smartphone N70 (siehe Bild) ist in der Hosentasche beinahe etwas aufdringlicher. Alles in allem mag ich das Gerät sehr, die Form ist sehr angenehm, wenn auch Geschmackssache.
Von einem Jahr hingegen kann gar nicht die Rede sein. Bereits jetzt könnte ich das Gerät nutzen, die GUI ist recht komplett, telefonieren geht und die Entwicklung schreitet rasch voran. Man kann auf jeden Fall Anfang nächsten Jahres mit einer stabilen und mehr als nur brauchbaren Softwareplattform reden.

@ThorstenHirsch: Ergonomie ist ein starkes Wort. An der Entwicklung der OpenMoko UI ist OpenedHand beteiligt, die im Softwarebereich hier einige Referenzen aufzuweisen haben.
Was die Hardware betrifft behaupte ich sogar, dass durch das relativ schmale und handfreundliche Format das Gerät ergonomischer ist als das berühmt-berüchtigte iPhone (welches ich übrigens selbst bereits angetestet habe).

@minze: Zum nächsten Beitrag prinzipiell das gleiche wie zum ersten.
Ansonsten wird die kommende Hardwarerevision mit einem 400 MHz ARM9 erscheinen, der der gleich getakteten ARM11-CPU des iPhone in kaum etwas nachstehen dürfte. Zudem wird es Beschleunigungssensoren, WiFi, GPS, USB, 3D-Grafik-Beschleunigung und einen microSD-Slot haben.
Auch als augenscheinlichem Apple-Fanboy solltest du das soweit zusammenzählen können, dass hier mehr Schnittstellen vorhanden sind als beim iPhone. Mehr Schnittstellen sind im übrigen auch bereits in dem Gerät auf meinem Schreibtisch vorhanden, also Schluss mit dem FUD.
Im Übrigen sind die Applikationen im Wiki keine Referenz, hier sind nur die offiziellen Anwendungen gelistet mit denen das Gerät an Endkunden ausgeliefert werden wird.
Lächerlich, dass du Third-Party-Anwendungen, die offiziell nicht einmal installiert werden KÖNNEN damit vergleichst...
Ich habe auf meinem Neo schon jetzt weit mehr Anwendungen als in der Application-List von deinem Link zu finden ist.
Die Horror-Stories von "Tod von Openmoko" kannst du dir auch sonstwohin stecken (sorry), das Gerät ist definitiv nicht Für Norman Normalverbraucher, wie auch alle anderen Smartphones.
Selbst das iPhone als Nicht-Smartphone richtet sich nur an einen bestimmten Kundenkreis.
Dein Beispiel mit der Surf&E-Mail-Flat hinkt auch. Zum einen wird hier WAP verwendet, wo man kaum von den höheren Geschwindigkeiten bei UMTS und Co. profitiert, zum anderen ist das WAP-Angebot noch eingeschränkter als die öffentlich zugänglichen WLAN-Hotspots (es sei denn du möchtest zugeben, dass du illegal http tunnelst, was mich nicht verwundern würde, zählst du auch Applikationen für eine illegal geöffnete iPhone-Software).

@Der Papst: UMTS ist definitiv nicht auf einer Fläche von 75% verfügbar (zumindest nicht in Deutschland). Zu beziehst dich vielleicht eher auf die Verfügbarkeit für Personen, die etwa in diese Region kommen dürfte, aber einzig und allein durch große Ballungsgebiete abgedeckt wird, die zusammen keine 20% der Fläche Deutschlands ausmachen.
EDGE ist bei T-Mobile auf einer Fläche von über 80% verfügbar, was du sagst ist also falsch.

@Thorsten Hrisch: Ich gehe von einem Marktanteil von deutlich über 1% des Smartphonemarktes aus, über die nächsten 3 Jahre gesehen. Zumindest was die Softwareplattform betrifft.

@Der Papst: Linux ist nur darum so kompliziert, weil jede Distribution auf möglichst viel Hardware laufen will, die für Windows konzipiert ist.
OpenMoko wird auf spezieller Hardware laufen die nicht ständig um irgendwelche Komponenten erweitert wird. Die Zielgruppe liegt also bei der von Symbian und Co.

Sidolin
16.10.07, 18:41
@Sidolin: Auf den Bildern kommt das Gerät definitiv größer rüber als es tatsächlich ist. Das eher kleine Smartphone N70 (siehe Bild) ist in der Hosentasche beinahe etwas aufdringlicher. Alles in allem mag ich das Gerät sehr, die Form ist sehr angenehm, wenn auch Geschmackssache.
Von einem Jahr hingegen kann gar nicht die Rede sein. Bereits jetzt könnte ich das Gerät nutzen, die GUI ist recht komplett, telefonieren geht und die Entwicklung schreitet rasch voran. Man kann auf jeden Fall Anfang nächsten Jahres mit einer stabilen und mehr als nur brauchbaren Softwareplattform reden.


Ich hatte das Neo1973 schonmal in der Hand und ich fand es deutlich zu groß und zu schwer.

ThorstenHirsch
18.10.07, 08:43
Danke für die vielen Infos, Thomas.

Aktuelle in den Nachrichten: die Situation ums iPhone ist in Bewegung, Steve Jobs kündigt heute an, dass im Februar ein SDK für's iPhone bereitgestellt wird. (http://www.apple.com/hotnews/) "3rd party applications" müssen dann zwar (weiterhin?) digital signiert sein, also ein Zugang mit Hindernissen, aber immerhin kein generelles Verbot mehr. Selbst der Spiegel (http://www.spiegel.de/netzwelt/mobil/0,1518,512099,00.html) berichtet darüber.

ThomasG_gPM
18.10.07, 09:22
Dieser Schritt ist nicht ungewöhnlich und war eigentlich zu erwarten. Zudem war es recht geschickt, konnte man das Gerät ohne jegliche Verpflichtungen, eine stabile API/ABI und ohne SDK bereits verkaufen.
Damit darf sich das iPhone dann auch gerechtfertigt Smartphone nennen - eine offene Plattform ist es aber natürlich auch dann nicht.

Ein Bekannter hat die Vermutung geäußert, dass sich 3rd-Party-Applikationen evtl. nur (kostenpflichtig) über iTunes installieren lassen werden, was ich mir durchaus vorstellen kann.

OpenMoko basiert übrigens auf OpenEmbedded, welches nicht nur im Buildsystem, sondern auch in der fertigen Distribution ein komplettes Paketmanagement mitliefert, was komplette Systemupdates ermöglicht und es auch sehr einfach macht Pakete aus Repositories nachzuinstallieren.

Übrigens ist das Neo1973 dem iPhone auch in Sachen Speicherkapazität voraus.
Es sind bereits erste 8 GB mircoSDHCs am Markt zu finden, ich selbst habe aktuell eine Karte mit 6 GB im Gerät.
Bis Ende nächsten Jahres darf man mit 16 GB microSDHCs rechnen (ohne Gewähr ;) ).

Der Papst
21.10.07, 18:53
@Der Papst: UMTS ist definitiv nicht auf einer Fläche von 75% verfügbar (zumindest nicht in Deutschland). Zu beziehst dich vielleicht eher auf die Verfügbarkeit für Personen, die etwa in diese Region kommen dürfte, aber einzig und allein durch große Ballungsgebiete abgedeckt wird, die zusammen keine 20% der Fläche Deutschlands ausmachen. Nein, ich beziehe mich auf das UMTS-Netz des Betreibers One in Österreich
Wie es in Deutschland aussieht weiß ich nicht

serum
25.10.07, 14:52
Also für mich ist das Openmoko Projekt und das Neo 1973 Klasse, um nicht zu sagen GENAU das was ich gesucht habe.
Bisher konnte ich mich nicht durchringen, für einen meist ganz saftigen Preis beim neuen Handyvertrag ein Smartphone (o.ä.) zu kaufen und habe daher immer zu den 1 Euro Modellen gegriffen, mit denen sich ja schließlich auch telefonieren lässt.
Ich wollte keine 100 Euro aufwärts ausgeben, um dann doch an den Begrenzungen/Unzulänglichkeiten des Gerätes zu scheitern. Nun hoffe ich, mit dem Neo 1973, endlich das mit dem Telefon zu machen, was ICH machen möchte - und genau das ist ja auch der Sinn, wie ich das verstanden habe.
Ich bin gespannt auf den offiziellen Erscheinungstermin und hoffe, dass das Telefon dann auch eine schnellere Datenverbindung beherrscht, UMTS wäre schon ganz schön.
Kann mir vielleicht jemand sagen welche Datenraten mit EDGE erreicht werden können? Möglicherweise reicht das ja auch (weiss aber nicht ob das Neo das kann...?).

So oder so werde ich mir dieses Teil früher oder später holen, das steht außer Frage für mich.

ThomasG_gPM
25.10.07, 23:54
Nein, ich beziehe mich auf das UMTS-Netz des Betreibers One in Österreich
Wie es in Deutschland aussieht weiß ich nicht

Auch da liegst du falsch. One gibt an bisher knapp 70% der Bevölkerung Österreichs zu erreichen (die 90% sind ein Ziel für Ende 2008), was aber wie gehabt nichts mit der Fläche zu tun hat. alleine 25% der Bevölkerung Österreichs lebt direkt in Wien, die 70% werden direkt mit einer Versorgung der Ballungsgebiete erreicht.

@serum:
Das Neo unterstützt kein Edge, nur GPRS mit einem (im T-Mobile- und Vodafone-Netz) praktisch erreichbaren Durchsatz von 40 kbit/s.
Als schnelle Datenverbindung wird dir allerdings WLAN b/g zur Verfügung stehen - keine Alternative, aber häufig recht nützlich.

ThorstenHirsch
05.11.07, 17:53
Und wieder ein bisschen Bewegung im Handy-Markt: Google steigt ein und will ein offenes Betriebssystem für Handys entwickeln (http://www.spiegel.de/netzwelt/mobil/0,1518,515504,00.html).

ThomasG_gPM
05.11.07, 18:54
Auch wenn Google als exzessiver OpenSource-Anwender bekannt ist sieht es mit der Entwicklung von OpenSource-Anwendungen ganz anders aus.
Ich erwarte mir davon nicht allzuviel.

und3r
05.11.07, 18:59
Ich finde das ne gute Idee (openmoko), damit wird man in sachen Handy Software mit sicherheit mehr auswahl und spass haben, zumindest die Linux User. Nur wird Openmoko mit sicherheit ein problem mit der Kompatibilitär der Handys haben. Denn nur auf ihrem Gerät überlebt es nicht lange.

ThorstenHirsch
06.11.07, 14:59
Hier mal was zum Schmunzeln: Ben Worthen (Wall Street Journal) erklärt, was ein offenes Betriebssystem mit sich bringt - hier in Bezug nehmend auf Google:

Information-technology departments will ban employees from connecting phones that run Google’s operating system to their computers or the corporate network. The reason is that Google’s operating system is open, meaning anyone can write software for it. That includes bad guys, who will doubtlessly develop viruses and other malicious code for these phones, which unsuspecting Google phones owners will download.
Quelle (http://blogs.wsj.com/biztech/2007/11/05/google-phone-a-business-tech-nightmare-waiting-to-happen/)

ThomasG_gPM
06.11.07, 16:01
Soll ich lachen oder weinen?
Die Aussage ist ja lustig, aber dass solche Leute dann für den Börsenwert von Tech-Unternehmen beeinflussen wovon Arbeitsplätze abhängen eigentlich nicht mehr.

Takeshi
16.11.07, 14:41
In der aktuellen LinuxUser ist ein Test des Neo1973.

Leider ist das Gerät im momentanen Status wenig benutzerfreundlich, die Schaltpläne des Gerätes sind nicht offengelegt, die OS-Gemeinde wird nicht richtig in die Software-Entwicklung eingebunden und selbst einfachste Dienste (wie telefonieren und sms) funktionieren noch nicht reibungslos.

Alles in allem wohl noch viel Arbeit, bis das Gerät endgültig auf dem Markt ist...

triPleSEVEN
24.11.07, 18:48
Nur wird Openmoko mit sicherheit ein problem mit der Kompatibilitär der Handys haben. Denn nur auf ihrem Gerät überlebt es nicht lange.

Nun, Openmoko läuft auf mehr als nur dem NEO1973, bereits jetzt. Ich habe ein Motorola A780, auf dem ich es erst heute per boot_usb getestet habe - mit einem 20 Tage alten Snapshot... Bugs gibt es noch, und Telefonfunktionen funktionieren auf dem A780 auch noch nicht - aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Ansonsten läuft OpenMoko meines Wissens bereits u.a. auf dem HTC Universal (z.B. MDA Pro, VPA IV). Und es werden sicher noch mehr Plattformen hinzukommen.

grenzdebil
24.11.07, 19:29
Ansonsten läuft OpenMoko meines Wissens bereits u.a. auf dem HTC Universal (z.B. MDA Pro, VPA IV).

Bestätigt.

Dafür gab es schon vor 2-3 Monaten ein Openmoko-Image, das bei mir aber extrem langsam lief (die Oberfläche).

Außerdem hatte Ich das Gefühl, daß die 640x480 des Universal mit dieser GUI geradezu "Perlen vor die Säue" waren - Opie oder gpe sind meiner Meinung nach auf solchen PDAs deutlich sinnvoller.

Openmoko hat ja auch eher den Fokus auf klassischen Mobiltelefonen. :-)