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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geniale OpenMoko-ISDN-Idee



baba_melone
05.10.07, 16:57
Hallo,
neulich unterhielt ich mich mit einem Freund darüber, wie wir Internet in unser Internat kriegen, da die Schule theoretisch komplett beobachten müsste, was wir im Internet machen, was ein WLAN im gesamten Schulgelände unmöglich macht. Ich fand es so pervers, dass zuhause mein DSL16000-Anschluss unbenutzt bleibt während ich nicht ins Internet kann. Dann ist mir eingefallen, dass ich ja kostenlos telefonieren kann mit meiner SIM-Karte und dass man mit der OpenMoko-Software auf dem Handy softwaretechnisch quasi alles möglich ist. Wäre es möglich, meine Fritzbox oder Linksys-WRT-Router(welcher mit der OpenWRT-Software wahrscheinlich besser geeignet wäre) anzurufen(VoIP ist eingerichtet) und über die als Router ins Internet zu gehen? Das müsste doch theoretisch(zwar nur mit ISDN-Geschwindigkeit und einer enormen Latenzzeit, aber immerhin) möglich sein? Gibt es entsprechende Daemons für die Frotzbox/den WRT-Router? Gibt es eine entsprechende Software für OpenMoko oder irgendein anderes Handy-Betriebssystem(theoretisch bräuchte ich ja nur einen ordentlichen ISDN-Treiber)? So wäre es wirklich möglich (fast) überall ins Internet zu kommen, also ich finde die Idee genial! Ich wäre für Anregungen dankbar, ich muss dieses Projekt einfach durchziehen!!

EDIT:
Habe gerade Asterisk entdeckt, damit ist es vielleicht möglich.

unux
05.10.07, 19:13
Hi,

haben das als die Baseverträge noch neu waren mal ausprobiert. Mit dem Laptop über Handy in nen Server eingewählt und darüber dann ins Internet. Allerdings sind die Leute nicht ganz blöd und haben das dann als Datenverbindung abgerechnet.
Was du allerdings mit dem VoIP und Asterisk in derlei Verbindung erreichen willst ist mir schleierhaft.

Greetz UnuX

baba_melone
05.10.07, 19:23
Wie konkret bist du denn dabei vorgegangen?

unux
05.10.07, 19:29
Hi,

ich hab auf nem Server nen ppp installiert und nen Modem drangehängt. ppp so konfiguriert, dass man sich übers Festnetz in den Server einwählen konnte. Dann wurde dem Client die Defaultroute gepushed und gut wars.

Howto (http://www.r-hoffmann.de/beschreibung/linuxalsserver/linux8.html)

Greetz UnuX

baba_melone
05.10.07, 19:34
Was für eine Software hast du denn auf dem Handy gehabt, um die Verbindung aufzubauen? Was war das für ein Modem, doch ein Analog-Modem, oder? Kann man ein Analog-Modem mit PPP ansprechen? Ein DSL-Modem kann man doch nicht anrufen?
Upps, hab das Howto übersehen, sry.

unux
05.10.07, 19:45
Hi,



Was für eine Software hast du denn auf dem Handy gehabt, um die Verbindung aufzubauen?


Handy als Modem am Laptop über serielle schnittstelle



Was war das für ein Modem, doch ein Analog-Modem, oder?


Ja



Kann man ein Analog-Modem mit PPP ansprechen?


Ja, wenn du den PPP-Daemon dazu überedest am Modem zu lauschen, siehe mgetty



Ein DSL-Modem kann man doch nicht anrufen?


Nein, da DSL-Modem keine Modems im klassichen Sinn sind



Upps, hab das Howto übersehen, sry.


Ok ;-)

Greetz UnuX

baba_melone
05.10.07, 19:52
Das sieht doch schonmal gut aus, nun muss ich nur noch rausfinden, wie der Netzbetreiber eine Datenverbindung von einem normalen Telefongespräch unterscheidet.

baba_melone
05.10.07, 21:34
Also, ich habe noch ein wenig recherchiert und dabei folgendes(äußerst lehrreich!) gefunden:
http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=88252
Wäre es denn jetzt möglich, einen Daemon auf dem OpenMoko zu installieren, der keine Datenverbindug aufbaut, sondern eine Sprachverbindung zur Datenübertragung, oder wäre dazu die Bandbreite zu gering, da GSM zu stark codiert?

ThomasG_gPM
10.10.07, 01:03
GSM bietet dir in dem einen Zeitschlitz den du bei einer Telefonverbindung bekommst etwa 13 kbit/s (maximum) für Sprachübertragung. Dort lässt sich auch nichts mehr rausholen - und 13 kbit/s sind quasi nutzlos.
Tatsächlich wären die 13 kbit/s bei einer Datenverbindung über die Sprachkodierung wohl bei weitem nicht zu erreichen.
GSM bietet für Datenverbindungen 9,6 kbit/s (selten bis 14,4).

Bei UMTS wäre unter sehr guten Empfangsbedingungen ein AMR-WB-codierter Sprachkanal mit etwa 23 kbit/s möglich, was das ganze Vorhaben aber auch nicht sinnvoller macht.

Wenn ich schätzen müsste würde ich sagen, dass es nicht möglich ist mehr als 5 kbit/s mit Daten zuverlässig über einen 20-kbit-Sprachcodec zu kriegen, wenn es denn überhaupt möglich ist (es wird nicht garantiert, dass Pakete ankommen, bei Sprache machen auch etliche Bitfehler praktisch keinen Unterschied).

Mein Tip: Vergesst es.

minze
13.10.07, 21:43
Hallo,

so wie ich das verstanden habe möchtest Du Daten mittels eines handys zu einer Festnetznummer (an der zB eine Fritzbox hängt) übertragen und zwar kostenfrei, da Du eine Handyflatrate ins festnetz hast, ja?

Um die Frage der Bepreisung einer solchen datenübertragung zu klären, musst Du anhand deines Mobilfunkvertrages zwischen den verschiedenen Übertragungsarten im Mobilfunk unterscheiden: CSD, GPRS, EDGE, UMTS und HSCSD. AFAIK kannst Du nur mit CSD Daten zu einer Festnetznummer senden. AFAIK geht das eine Flatrate ins Festnetz vorausgesetzt nur mit T-Mobile, o2 und vielleicht auch Vodafon. Mit Eplus ziemlich sicher nicht - auch nicht mit dem Basevertrag. Datenverbindungen werden von Sprachverbindungen im GSM automatisch unterschieden und entsprechend bepreist. Nur CSD wurde bis jetzt ausser bei eplus genauso bepreist, wie Sprachverbindungen, sprich: mit einer Festnetzflatrate (also kostenlose Gespräche vom handy ins Festnetz) konnte man mittels CSD Daten kostenlos zu einer Einwahlnummer ins Internet schicken und empfangen, allerding mit höchstens 9600Kilobit/Sekunde (die 14,4KBit/sec wurden nur von Anbietern ermöglicht, die CSD nicht im Rahmen der Sprachverbindung sondern extra bepreist haben, wie zB eplus), was verdammt langsam und höchstens für Emails oder WML-Seiten benutzbar ist. Damit zu surfen kannst Du also eigentlich vergessen. Vor vielen Jahren als es kein DSL geschweige denn ADSL gab waren die 9600KBits beim Surfen sogar die Standardgeschwindigkeit, allerdings waren die www-Seiten auch entsprechend schlank und es dauerte trotzdem noch lange, bis eine Seite aufgebaut war.
Übrigens lässt sich datenübertragung über CSD heutzutage nach wie vor auch mit entsprechenden Prepaid-Tarifen kostenfrei durchführen (von T-Mobile und o2 gibt es Prepaidtarife, die kostenlose Sprach und CSD-Verbindungen am Wochenende erlauben).

Eine bessere Alternative zu Deinem Lösungsvorschlag wäre sich gleich nur die Base-Internet-Flaterate für 25EUR/Monat zu besorgen (mittlerweile ist das Buchen der Sprachflatrate mit zusätzlichen 25EUR nicht mehr Voraussetzung für die Internetflatrate).

Gibt es in Eurem internat denn keine TAE-Dosen über die man eine normale DSL-Verbindung (mit mehereren Leuten zusammen) ordern würde?

Ciao