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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bescheid sagen oder schnauze halten?



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-hanky-
05.02.07, 10:55
Ja, und es gibt auch nur Schwaben auf der Welt... :ugly:

Das ist nicht nur bei den Schwaben so :ugly:

Ich würde denke ich - sofern es sich beim Nachbarn nicht auch um einen guten Freund handelt - eine anonyme Mail schreiben und ihn auf sein offenes WLAN hinweisen, ggf. noch die ersten paar Ziffern seines Zugangskennworts mit reinschreiben um deutlich zu machen dass das kein Scherz ist.

Direkt darauf ansprechen würde ich ihn nicht. Denn wenn in Zukunft irgendetwas ist - er auf Phishing reinfällt, etc. - wird der erste Verdacht immer sofort auf den "bösen Hackernachbarn" fallen, auch wenn das völlig unbegründet ist. Und dann hat man die Probleme am Hals.

So ist IMO die Mentalität der meisten Menschen, besonders der die sich eben nicht so gut mit PCs auskennen. Die sehen sowas gerne mal als Angriff auf die eigene Person.

Deswegen bin ich bei so Sachen immer extrem vorsichtig. Wie gesagt - ich würde eine freundliche Mail schreiben und ihn auf die Problematik hinweisen ( so, dass es auch ein Laie versteht - denn um einen solchen handelt es sich ja offenbar ) und es dann auf sich beruhen lassen.

Wenn er einsichtig ist wird das Netzwerk bald darauf verschlüsselt sein und er sich evtl. per Mail bedanken, falls nicht ist er selbst schuld.

-hanky-

drunkenPenguin
05.02.07, 11:16
Ja, und es gibt auch nur Schwaben auf der Welt... :ugly:

Selbschdverschdaendlich ;)

Reality
05.02.07, 11:38
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was die Paranoia soll.
Man kann einfach sagen, dass man bei der Einwahl des eigenen W-LANs versehentlich die des Nachbarns erwischt hat und das nur möglich war, weil es nicht verschlüsselt ist.
Oder man modifiziert die Geschichte und sagt, dass man bei der Einwahl des eigenen W-LANs entdecken konnte, dass die des Nachbarns unverschlüsselt ist und kriminelle Geister das ausnutzen könnten.

@netzmeister: W-LANs reichen mit speziellen Antennen deutlich weiter als 10 Meter. Hast du schon was von W-LAN-Driving oder so ähnlich, gehört?!

LG
Reality

PierreS
05.02.07, 11:47
Ich wäre sehr dankbar, wenn mich jemand darauf hinweisen würde, daß mein WLAN unsicher ist. Die Einstellung "die Probleme meines Nachbarn sind mir doch egal" finde ich ehrlich gesagt nicht sehr sozial.

Susu
05.02.07, 12:11
Ich würd bei der betroffenen Person persönlich an der Haustür klingeln, mich vorstellen und ihm das Problem erläutern. Den Hinweis, dass seine (sensiblen) Daten quasi für jedermann zugänglich sind, wird er sicherlich verstehen. Gegebenen falls würde ich Hilfe anbieten, Schwaben hin oder her...

artspin
05.02.07, 12:26
Ja Susu, du mit dem einfühlsamen Wesen einer Frau würdest das so machen... wie das wohl bei Eicke aussehend würde möchte ich mir gar nicht vorstellen. :D

craano
05.02.07, 12:31
Ich würd bei der betroffenen Person persönlich an der Haustür klingeln, mich vorstellen und ...

Jetzt mal schnell mein WLAN öffnen und hoffen, dass Du in meiner Straße wohnst.

Grüße.
craano.

Susu
05.02.07, 12:33
Jungs, lasst mal die Drogen weg...

Reality
05.02.07, 12:49
Da hilft nur eins: Zick Zack Dödel ab. :D

fatso_forgotso
05.02.07, 15:26
Ich würd ihm Bescheid sagen. Vielleicht hast Glück und er überhäuft dich mit unermesslichem Reichtum und Schätzen in Form einer uralten Weinflasche oder alten Pralinen.
Oder er hat eine schöne Tochter die er dir zur Frau macht:-)


Erlich wärt am längsten

comrad
05.02.07, 15:29
Ja oder vielleicht nicht und er ändert nix und ihm fehlt irgendwann Geld aufm Konto...wie einige Postings vorher oben schon gesagt wurde, fällt der erste Verdacht dann natürlich auf denjenigen, der sich da mal als "Hacker" bekannt gemacht hat.

/home/franz
05.02.07, 15:39
Bei mir in der Naehe gibt es auch ein offenes WLAN. Ehrlich gesagt, ich wuerde mich freuen, wenn mich jemand auf soetwas hinweisen wuerde; jedoch wohne ich in einem Gebiet, im Schwabenland liegend, in dem nur aeltere Leute wohnen, dies macht es mir unmoeglich als _sehr_ junge Person, diesem WLAN-Besitzer auf verstaendliche Weise die Problematik, ohne beschuldigt zu werden, naeherzubringen.

DERRICHTER
05.02.07, 16:35
Für das Begehen eines Hausfriedensbruchs bedarf es keines Zauns! Gegenwärtig ist das Suchen nach offenen WLAN's nicht strafbar (was aber kurzfristig geändert werden soll, der Gesetzentwurf liegt bereits vor). Strafbar ist das Mitbenutzen eines anderen WLAN, wenn nicht erkennbar das Einverständnis des Berechtigten vorliegt (z. B. Hotspots für den "öffentlichen WLAN-Verkehr"), wobei das Einverständnis nicht daraus geschlussfolgert werden kann, dass jemand keine Verschlüsselung eingeschaltet hat.

Man kann also getrost derzeit (!) dem Nachbarn Bescheid geben, dass sein WLAN leichtfertigerweise offen ist. Man darf aber nicht schauen, was man so alles auf seinem Rechner sehen kann - und sollte ihm deshalb auch nicht mitteilen, dass man entsprechendes gemacht hat.

HEMIcuda
05.02.07, 17:04
Ja, und es gibt auch nur Schwaben auf der Welt... :ugly:

Ich wuerde eher mal sagen: Gebranntes Kind scheut das Feuer.

'cuda

ThorstenHirsch
05.02.07, 17:31
Gegenwärtig ist das Suchen nach offenen WLAN's nicht strafbar (was aber kurzfristig geändert werden soll, der Gesetzentwurf liegt bereits vor).

Nähere Infos dazu, bitte!

craano
05.02.07, 20:06
Jungs, lasst mal die Drogen weg...

Hola, bitte nicht gleich so feindselig.
Hätte mich sicherlich gefreut eine nette, hübsche Fachfrau an meiner Tür begrüßen zu dürfen.

Sollte nur ein kleiner Spaß, ohne Hintergedanken natürlich, sein.
Ah, ich weiss! Ich habe den Smiley vergessen. Das sei hiermit nachgeholt: :)

Grüße.
craano.

jay-t
05.02.07, 20:34
Heißt doch nicht umsonst WLAN hot spot. ;)

Wenn man den Nachbar nicht leiden kann, dann malt man das Symbol für ein offenes
WLAN auf die Straße. Ganz schön fies ich weiß... :D

DERRICHTER
10.02.07, 22:21
@ThorstenHirsch: Sorry, komme leider erst jetzt wieder auf den Thread zurück. Aus Gründen der Einfachheit verweise ich auf Heft 2/07 des Linux-Magazins, welches das Thema ausführlich aufbereitet (Seite 50/51 und 88 bis 90). Nach den geplanten Gesetzesänderungen (vgl. nur www.bmj.bund.de/media/archive/1317.pdf) dürften selbst solche Programme in den Bereich der neuen Strafvorschriften fallen, die der Verbindung im eigenen WLAN-Netz dienen ... und dabei zugleich sämtlich im Sendebereich liegenden sonstigen Netze anzeigen (z. B. Knetwork). Genau dies ist Gegenstand der vielfältigen Kritik an der anstehenden Gesetzesänderung.

Windoofsklicker
11.02.07, 09:26
Mehr gibt das StGB nicht her.

http://bundesrecht.juris.de/stgb/__263a.html
http://bundesrecht.juris.de/stgb/__303b.html

ThorstenHirsch
11.02.07, 11:19
@DERRICHTER: Aber die Gesetzesänderung ist doch noch gar nicht durch, oder? Selbst der BDI hatte sich mal negativ zu dieser Gesetzesänderung geäußert - also wenn der BDI und die "bösen Hacker vom CCC" dagegen sind, wer ist denn eigentlich dafür? Ich meine, da muss es doch irgendeine Lobby geben, die Frau Zypries gesagt hat, dass die Gesetzesänderung ganz toll ist.

bla!zilla
11.02.07, 11:40
@DERRICHTER: Aber die Gesetzesänderung ist doch noch gar nicht durch, oder? Selbst der BDI hatte sich mal negativ zu dieser Gesetzesänderung geäußert - also wenn der BDI und die "bösen Hacker vom CCC" dagegen sind, wer ist denn eigentlich dafür? Ich meine, da muss es doch irgendeine Lobby geben, die Frau Zypries gesagt hat, dass die Gesetzesänderung ganz toll ist.

Frau Zypries hat ja auch keine Ahnung. Das ist ja das Schlimme an Ministern - die müssen von dem Gebiet, für das sie Minister sind, nicht mal was verstehen...

aevil
11.02.07, 12:20
Frau Zypries hat ja auch keine Ahnung. Das ist ja das Schlimme an Ministern - die müssen von dem Gebiet, für das sie Minister sind, nicht mal was verstehen...

Na dann bräuchten mir mehr Minister :ugly:
Bedenklicher ist doch eher das die alle ein Riesenministerium unter sich haben, aber da anscheinend auch nur Honks sitzen.

drunkenPenguin
11.02.07, 12:41
Na dann bräuchten mir mehr Minister :ugly:
Bedenklicher ist doch eher das die alle ein Riesenministerium unter sich haben, aber da anscheinend auch nur Honks sitzen.

Weshalb denkst Du, ist der Deutsche Beamtenbund so gefuerchtet?
Lies mal diesen Artikel: http://www.stern.de/id/politik/deutschland/523558.html?nv=ct_cb
Sehr interessant und sehr aussagekraeftig hinsichtlich der Frage, wer denn dieses Land in Wahrheit regiert.

Susu
11.02.07, 12:55
Frau Zypries hat ja auch keine Ahnung. Das ist ja das Schlimme an Ministern - die müssen von dem Gebiet, für das sie Minister sind, nicht mal was verstehen...Ich stimme Dir da voll und ganz zu. Und Leute, die sowohl Verstand als auch Verständnis (fürs Thema) und Courage haben, treten freiwillig zurück, weil sie den Mist nicht mitmachen wollen. Die Rede ist jetzt im Speziellen von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (ja, ****** Name, ich weiß). Glücklicherweise hat sie es auch nach Rückgabe ihres Postens als Bundesministerin der Justiz geschafft (mithilfe von anderen Mitstreitern), den Großen Lauschangriff mittels Klage vorm Bundesverfassungsgerichts in großen Teilen als verfassungswidrig erklären zu lassen. Ich war und bin kein großer Fan von ihr, aber das finde ich jedenfalls mal konsequent. Ne Meinung haben, und auch dazu zu stehen. Diese Fähigkeit ist aktuellen und semi-aktuellen Politikern leider abhanden gekommen... oder sie hatten sie per se nie. Wie auch immer...

Basti
11.02.07, 18:30
Hallo,

ich würde AUF JEDEN FALL mit ihm reden!

Hier kamen schon die meiner Meinung nach richtigen Vorschläge (einfach ansprechen, zeigen/demonstrieren, absichern, etc.). Auch sollte es unabhängig von persönlichen Einstellungen zur IT-Kenntnis anderer (DAU = "Hatt´s verdient" oder "bin zu faul, ihn darauf hinzuweisen") einfach eine Frage der Fairness im Miteinander- oder auch Nebeneinanderleben sein, anderen zu helfen, wenn sie von der Industrie (Kaufen, kaufen, und dann sieh´ zu, wie Du zurecht kommst) so sträflich allein gelassen wird.

Das ist für mich auch etwas der Open Source Philosophie: "Hilfe zur Selbsthilfe".

Gruss

Basti (der ein verschlüsseltes DLan hat)

Flightbase
11.02.07, 21:16
ich würde auch bescheid sagen. ich hab durch war driving schon oft genug die gelegenheit genutzt offensichtlichen DAUs nen hinweis zu geben.
bisher hab ich das immer so gemacht:
"entschuldigen sie das ich störe - aber ich wohne jetzt hier in der nähe. es nervt ziemlich, dass mein computer mir immer vorschlägt sich mit ihrem wlan zu verbinden, da man keine zugangsdaten braucht. können sie das wlan vielleicht mal gegen fremdbenutzung absichern? dann hab ich meine ruhe - und sie ein potentielles problem weniger.... heissen dank und tschüss."

ich hab mich nie auf gespräche eingelassen, jedes "warten sie doch mal" überhört - und mich einfach auf den nächstbesten 14 jährigen verlassen, der dem "opfer" über den weg läuft und für einen hungerslohn einen eh nichts bringenden schutz einrichtet. wenn die person irgendwelche wichtigen daten hat, wird sie vermutlich eh bei professionellen nachfragen, die dann hoffentlich wissen, was ein VPN ist.

greets, Nik

DERRICHTER
11.02.07, 22:16
@windoofsklicker: Das Gesetz gibt mehr her, nämlich bereits jetzt den § 202a StGB: http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__202a.html.

@ThorstenHirsch: Es handelt sich, wie aus dem Link ersichtlich, um einen Entwurf. Gleichwohl wird er wohl so auf den Weg gebracht. Dann mag bei den Lesungen und in den Ausschüssen geprüft werden, was davon geht und was nicht. Aber immerhin erstaunlich, was aus dem Hause Zypries kommt.

@drunkenPenguin: Die allgegenwärtige Beamtenschelte ist rührend und bestand schon zu Zeiten, als es noch keine Beamten gab. Wer vom Staat fröhlich erwartet, dass ihm morgens selbst der Ar*** von Vater Staat abgewischt wird, der wird sich schon Gedanken darüber machen müssen, wo das Personal herkommt, dass diese Aufgaben erledigt. Und das alte Gerücht, die Privatwirtschaft mache das besser und preiswerter, also machen wir "Outsourcing", ist ein dämliches Gerücht und beweist umgekehrt, dass es die Beamtenschaft gar nicht schlecht macht. Wenn die Privatwirtschaft irgendwelche Arbeiten preiswerter macht, dann allenfalls, weil die privat Angestellten zu Dumpingpreisen eingestellt werden. Der Service ist in der Regel auch keinen Deut besser. Nur ein Beispiel: Berlin hatte die Wartung für sein Straßenlaternennetz ausgesourct. In der Tat führt dies zu einer dramatischen Entlastung bei den Kosten. Der Private war deutlich billiger als der öffentliche Dienst (übrigens besteht der größte Teil des öffentlichen Dienstes aus Arbeitern und Angestellten und nicht aus Beamten). Als allenthalben Straßenzüge im Dunkeln saßen, sah man sich die Verträge nochmals an. Der Private war preiswerter, weil er die Laternen nicht mehr wöchentlich, sondern nur noch vierteljährlich zu überprüfen hatte. Alle Laternen, die innerhalb einer solchen Periode ausgingen, blieben aus - bis zur nächsten vierteljährlichen Kontrolle. Und was die Bezahlung des öffentlichen Dienstes angeht, liegt die hinter denen in der Privatwirtschaft bei vergleichbarer Qualifizierung zum Teil deutlich zurück.

Windoofsklicker
12.02.07, 07:09
Ach ja, den habe ich überlesen. Aber mann beachte:


(1) Wer unbefugt Daten, die nicht für ihn bestimmt und die gegen unberechtigten Zugang besonders gesichert sind, sich oder einem anderen verschafft, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

frankpr
12.02.07, 21:23
Wobei es ja mittlerweile Gerichte gibt, die WEP nicht mehr als wirksamen Schutz eines WLANs ansehen und entsprechen urteilen, wenn über ein solchermaßen "geschütztes" Netz Straftaten begangen werden..

ThorstenHirsch
12.02.07, 21:45
Echt? Welche denn? Das würde ja der Philosophie bei DVDs vollkommen widersprechen, denn der dortige Schutz ist ja noch nichtmal ein Kopierschutz, trotzdem wird er als Schutzmechanismus angesehen. Ob wirksam oder nicht ist egal, Schutz ist Schutz - so hatte ich zumindest bisher gedacht, würden die Gerichte das interpretieren.