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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Xen + Windows 2000/XP/Vista - Erfahrungen?



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-hanky-
07.01.07, 11:15
Hi,

ich habe zwar ein paar Threads hier gefunden, doch leider geht aus keinem hervor ob jemand in der Praxis Xen mit Windows ( sprich: Linux als Host, Windows als Gast ) auf einer entsprechenden CPU ( Core 2 Duo, Athlon 64 ) nutzt.

Gibt es denn jemanden hier im Forum mit einer solchen Kombination? Ich plane mir demnächst einen Core 2 Duo ( E6400 ) zuzulegen und hätte vorher gerne ein paar Erfahrungswerte. Vor allem geht es mir um die Geschwindigkeit und das Handling im tagtäglichen Betrieb. Wäre nett wenn hier jemand, der das nutzt, von seinen Erfahrungen berichten könnte.

-hanky-

stefan.becker
08.01.07, 20:18
Würde ich auch gerne wissen.

Ich werde in ein paar Wochen mal ne neue Platte einbauen, dann werde ich das mal testen. Vermutlich hat das bis jetzt keiner hier am Laufen, und jeder weiss, das es geht :)

Dann gab es da noch kvm, kannst du ja auch mal antesten:

http://kvm.sourceforge.net/

-hanky-
08.01.07, 20:38
Also mein Board liegt hier schon, leider ist die CPU noch nicht da ( mit etwas Glück kommt sie bis zum Wochenende ). Ich werde es dann auf jeden Fall mal ausprobieren und hier berichten :)

KVM hört sich auch interessant an, vor allem da es ab 2.6.20 im Kernel ist.

-hanky-

stefan.becker
08.01.07, 20:41
Ich habe da noch ein paar :) Links gesammelt, vielleicht kannst du sie brauchen:

http://article.gmane.org/gmane.comp.emulators.xen.user/12411
http://en.opensuse.org/Xen_Full_Virtualization_Example

bla!zilla
09.01.07, 07:12
Würde mich auch interessieren, zumal ich eine CPU mit einer dieser neuen Virtualisierungstechnologien habe.

-hanky-
09.01.07, 12:39
Erstmal danke für die Links, hatte ich beide auch bereits unter den Bookmarks. Besonders der gmane-Beitrag ist lesenswert.

Leider habe ich über das Wochenende keinen Zugriff auf den PC mit dem Core 2 Duo, sofern diese überhaupt bis dahin ankommt.

Sollte ich die CPU zumindest bis Freitag erhalten/ einbauen können, werde ich mich als Erstes an kvm setzen - das scheint mir ein wenig einfacher einzurichten zu sein als Xen - und dann hier erste Eindrücke schreiben.

Falls irgendwelche Benchmarks gewünscht werden am Besten entsprechende Programme hier nennen, ich lasse sie dann durchlaufen.

Am Ende schwebt mir ein Vergleich zwischen Xen, kvm, qemu und qemu ( mit kqemu ) vor ( VMWare hat immer noch diese Lizenzklausel iirc, ich werde keine Benchmarkwerte veröffentlichen können ). Alles jeweils mit Windows XP.

So langsam könnte der C2D kommen, ich bin schon absolut heiß auf das Teil :D Besonders wie es sich im Vergleich zu meinem jetzigen XP 3000+ schlägt :)

-hanky-

-hanky-
11.01.07, 16:14
Sodalle.

Gestern ( und damit deutlich früher als erwartet ) kam mein E6400 an. Xen habe ich noch nicht installiert und werde wohl auch vor dem Wochenende nicht mehr dazu kommen, doch dafür habe ich mir kvm mal etwas genauer angesehen und es mit qemu+kqemu verglichen ( das normale qemu habe ich weggelassen - ich bin ja kein Masochist :ugly: ).

Dieser Beitrag soll deshalb ein wenig über kvm berichten, Xen werde ich wie gesagt erst in einer Woche testen, detaillierte Tests folgen ebenfalls. Das wird nur ein grober Überblick und die Schilderung der ersten Eindrücke.

Testsystem:

Intel Core 2 Duo E6400 ( 2x2,13 Ghz / 2 MB Cache )
AsRock 775Dual-VSTA
1 GB RAM ( Corsair, PC400 )
MSI GF6600 GT
Host: Slackware 11.0
Gast: Windows XP Professional ( zugeteilt: 384 MB RAM )
KVM 11 ( vom 11.1.2007 )
qemu 0.8.2
kqemu 0.9.3
Kernel 2.6.19.1


KVM - Installation

Die Erläuterung der Funktionsweise von KVM erspare ich mir, wer Details möchte schaut einfach auf der Homepage [1] nach.

KVM lässt sich mit Hilfe der Anleitung auf der Projekthomepage problemlos installieren. Bei der Installation wird das Programm standardmäßig unter /usr/local/kvm abgelegt, unter /usr/local/kvm/bin landen qemu sowie qemu-img. Wie man erkennen kann nutzt kvm ein modifiziertes qemu - wer also bereits ein reguläres qemu installiert hat sollte den Standard-Installationspfad lassen um nicht die Binary zu überschreiben.

Falls ein Kernel ohne KVM-Unterstützung zum Einsatz kommt ( wie bei mir der Fall ) werden bei der Installation auch gleich noch drei Kernel-Module erstellt ( kvm, kvm-amd und kvm-intel ). kvm sowie das jeweilige passende Modul müssen vor dem Aufruf von /usr/local/kvm/bin/qemu geladen werden.

Die Installation klappte bei mir reibungslos, wichtig ist dass man später unbedingt das korrekte qemu-Binary verwendet.

KVM - Installation von Windows XP

Ein Gast-System wird auf qemu-Weise eingerichtet, in diesem Fall per



/usr/local/kvm/bin/qemu-img create -f qcow ~/winxp.img 7G


und



/usr/local/kvm/bin/qemu -hda ~/winxp.img -cdrom ~/install.iso -boot d -m384 -no-acpi

( letzteres ausnahmsweise als Root )

Soweit die Theorie. In der Praxis führte dies zu drei Bluescreens noch während der Installation und einem ziemlich zerschossenen Windows.

Ich habe deswegen ganz normal über das reguläre qemu Windows XP installiert und dieses Image später mit kvm verwendet. Das ist insofern ärgerlich als dass qemu ohne Beschleunigung seeeehr langsam ist und die Installation somit eine ganze Weile dauert.

Nach der Installation kann man dann per



/usr/local/bin/kvm/qemu -hda ~/winxp.img -m 384 -boot c

( auch als Root )

das Gastsystem starten.

KVM vs kqemu - subjektiv

Was mir persönlich direkt aufgefallen ist, ist die ( verglichen mit kqemu ) stellenweise sehr langsame Grafik - das Ändern der Auflösung dauert locker 30s und der Bootvorgang dauert auch bedeutend länger als dies mit kqemu der Fall ist; zwischendurch erscheint ein komplett weißer Bildschirm. Im normalen Windows-Betrieb fällt das jedoch nicht auf, man kann flüssig navigieren ( kqemu ist hingegen bisweilen ein wenig zäh und "hakelig" ). Wie es mit größeren Programmen etc. aussieht werde ich erst mit einer neueren XP-Version testen ( s.o. ). Solange sich die langsame Grafik nur auf den Bootvorgang und den Auflösungswechsel beschränkt kann man denke ich damit leben.

Ansonsten macht KVM subjektiv den deutlich besseren Eindruck als kqemu.

KVM vs. kqemu - SuperPi

Subjektive Eindrücke schön und gut, doch wie ist die Leistung tatsächlich?

In Anlehnung an [2] habe ich mit "SuperPi" gebencht und hierfür ebenfalls 4 Millionen Stellen bestimmen lassen. Eigentlich wollte ich zusätzlich noch einen "richtigen" Benchmark durchführen, doch sowohl Everest ( Bluescreen ) wie auch PCMark 2005 ( dutzende fehlende Pakete ) ließen sich nicht zur Mitarbeit überreden. Was vermutlich an der ziemlich betagten Windows-Version ( eine der ersten Windows XP Professional ) lag - ich werde deshalb nächste Woche an der Uni eine neuere Lizenz für ein Windows XP Home mit SP2 holen und dann hoffentlich aussagekräftigere Werte nachliefern können.

Solange muss SuperPi herhalten - und dessen Ergebnisse sprechen Bände. KVM deklassiert qemu ( mit Hardware-Beschleunigung ) förmlich. Selbst wenn man qemu mit "kernel-kqemu" startet und dadurch den "Full virtualization mode" [3] aktiviert ändert sich nur wenig.

Die Zeitdauer zur Durchführung der ersten 4 Millionen Stellen von Pi:

kvm: 2m 48s
kqemu: 20m 00s
kqemu-kernel: 19m 37s

Allerdings hege ich den Verdacht dass die Option "kqemu-kernel" im konkreten Fall ( warum auch immer ) nichts bewirkt, da sich die Ergebnisse sehr ähnlich sind. Auf einen zweiten Durchgang habe ich ( kvm ausgenommen, hier war der zweite Durchgang mit 2m44s geringfügig schneller ) verzichtet, es ging mir nur darum die ungefähren Verhältnisse herauszufinden.

Wer also qemu nutzt und einen Core 2 Duo bzw. eine vergleichbare CPU sein Eigen nennt für den gibt es eigentlich keinen plausiblen Grund nicht auf KVM umzusteigen. Es lässt sich leicht einrichten und bietet den gleichen Funktionsumfang wie qemu selbst bei deutlich höherer Geschwindigkeit.

Nächste Woche kommt dann Xen, von dem ich mir einiges erwarte, und darf gegen KVM antreten.

-hanky-

[1] http://kvm.sourceforge.net
[2] http://blog.fbunet.de/2006/12/27#xen_vs_qemu
[3] http://fabrice.bellard.free.fr/qemu/kqemu-doc.html#SEC7

cane
11.01.07, 17:52
Wie siehts mit VMWare Workstation als Testkandidat für den Vergleich aus?

mfg
cane

stefan.becker
11.01.07, 21:55
Ich habe mal gerade einen Kurztest von kvm mit XP gemacht.

Kernel 2.6.18, Fedora Core 5

kvm nach Anleitung versucht zu installieren. Ergebnis: Fehlermeldung beim Übersetzen wegen verwirrter Register :)

Abhilfe: gcc34 installiert statt gcc32, neu übersetzt, ging.

Das positive: Bereits vorhandene Qemu Images können direkt unverändert weiter genutzt werden. Nur den "-kernel-kqemu" Befehl aus dem Startscript entfernt, schon geht es.

Die Geschwindigkeit der GUI ist im Vergleich zu KQEMU klasse.

Fazit: Einfach einzurichten und dank Qemu Erfahrung auch schnell zu nutzen, ich habe ja schon mehrere direkt nutzbare Gäste.

Viel weiter mach ich im Augenblick nicht, weil ich den Rechner in den nächsten Wochen neu einrichten will.

stefan.becker
11.01.07, 22:16
Nur zur Vollständigkeit: Ich habe einen AMD 64 3800+ Single Core mit Pacifica.

@hanky: Deine Feststellungen zur Grafik kann ich bestätigen. Aber selbst fette Klötze wie Word und IE7 starten im XP SP2 Gast rasend schnell.

Auch das Windows Update lüppt auf einmal wie ne eins.

Das ist das, was ich immer gesucht habe. Xen war mir bis jetzt zu kompliziert. Einfacher als kvm geht es bald wirklich nicht mehr.

stefan.becker
11.01.07, 22:58
Und noch was: Wie erwartet, geht eine WinDOSe nicht, also voll kompatibel zu KQEMU :)

cane
11.01.07, 23:19
Hmm, ich sehe nichts das mich von meinen VMWare Lieblingen abbringt :)

Wär trotzdem nett wwenn jemand mal die Performance mit VMWare Workstation vergleicht...

mfg
cane

-hanky-
11.01.07, 23:45
Wie siehts mit VMWare Workstation als Testkandidat für den Vergleich aus?

mfg
cane

Wenn du mir 'ne Lizenz spendierst ;)

Nee, ich hab kein VMWare Workstation hier. Oder meintest du den VMWare Player? Davon abgesehen ist das mit Benchmarkergebnissen unter VMWare so eine Sache - oder wurden die Lizenzbedingungen diesbezüglich geändert/gelockert? Im von mir verlinkten Blog jedenfalls ist die Rede davon dass die Lizenz nach wie vor das Veröffentlichen von Benchmarkergebnissen verbietet.

@ stefan.becker:

Mir gefällt kvm auch richtig gut, vor allem weil es wirklich super einfach einzurichten ist. Ich bin wirklich mal gespannt wie Xen sich schlägt. Bei Festplattenzugriffen z.B. geht KVM bei mir schon etwas in die Knie. Ist es eigentlich möglich statt einer Containerdatei eine reguläre Partition zu verwenden ( ich denke mal ja, habe es aber noch nicht probiert )? Eventuell wäre das eine Möglichkeit dem entgegenzuwirken.

Ich denke Xen wird schon noch eine Ecke schneller sein als kvm, die Frage ist nur ob sich das im Zweifelsfall lohnt und den höheren Konfigurationsaufwand ausgleicht. Hinzu kommt dass auch die Geschwindigkeit von KVM demnächst noch einmal kräftig steigt, schenkt man einem Artikel auf pro-linux [1] Glauben.

Dafür kann Xen mit OpenGL-Hardwarebeschleunigung auf dem Gast ( allerdings nur wenn der Linux heißt ) punkten - zumindest wenn es einwandfrei funktioniert [2]. Es bleibt also spannend.

-hanky-

[1] http://www.pro-linux.de/news/2007/10693.html
[2] http://www.cs.toronto.edu/~andreslc/xen-gl/

cane
12.01.07, 09:07
Wenn du mir 'ne Lizenz spendierst ;)

Nee, ich hab kein VMWare Workstation hier. Oder meintest du den VMWare Player? Davon abgesehen ist das mit Benchmarkergebnissen unter VMWare so eine Sache - oder wurden die Lizenzbedingungen diesbezüglich geändert/gelockert? Im von mir verlinkten Blog jedenfalls ist die Rede davon dass die Lizenz nach wie vor das Veröffentlichen von Benchmarkergebnissen verbietet.

Spontan nicht dran gedacht :rolleyes:

Verbieten ist aber nicht ganz korrekt, meines Wissens möchte VMWare Benchmarkergebnisse vorher prüfen um sicherzustellen das die Umstände des Tests das ergebnis nicht verfälschen.

Lösung: Mir ein kurzes Ergebnis per PN schicken :)

mfg
cane

stefan.becker
13.01.07, 00:13
@hanky: Hakelt bei dir die Maus im Gast?

Wenn ja, suche in der Datei kvm-11/qemu/hw/usb-hid.c den Wert "0x33" bei den Mauseigenschaften und ersetze es durch "0x0a". Wirkt wahre Wunder.

stefan.becker
13.01.07, 00:18
Das Lesen der Mailingliste ist auch interessant. Aktuell wird ja noch die Qemu-Netzemulation genutzt. Es wird wohl an einer KVMNET-Emu gearbeitet, die die Geschwindigkeit im virtuellen Netz mal eben um schlappe 5000 % erhöht. Aber lest einfach selbst.

http://sourceforge.net/mailarchive/forum.php?thread_id=31391035&forum_id=50582

-hanky-
13.01.07, 11:34
Spontan nicht dran gedacht :rolleyes:

Verbieten ist aber nicht ganz korrekt, meines Wissens möchte VMWare Benchmarkergebnisse vorher prüfen um sicherzustellen das die Umstände des Tests das ergebnis nicht verfälschen.

Lösung: Mir ein kurzes Ergebnis per PN schicken :)

mfg
cane

Mal schauen, scheinbar gibt es ja eine Testversion von VMWare Workstation. Die könnte ich dann verwenden.

Allerdings würde ich das dann schon gerne für alle hier machen, das Ergebnis interessiert bestimmt auch andere Forennutzer. Mal etwas genauer die Lizenzbedingungen nachschlagen, vielleicht hat sich das ja auch geändert mittlerweile.

@ stefan.becker: Die Maus hakelt ziemlich stark bei (Festplatten-)Last, wenn ich z.B. Software installiere. Werde den Tipp mal ausprobieren, danke für den Hinweis.

In Sachen KVM tut sich momentan sowieso sehr viel, siehe auch den von mir geposteten Link zu pro-linux. Da ist anscheinend noch ordentlich Potenzial was Leistungssteigerung angeht. Wenn die Entwicklung so rasant weitergeht wird das eine echte Alternative zu Xen, gerade was den Konfigurationsaufwand angeht.

-hanky-

towo2099
13.01.07, 11:51
-hanky-, bei VMware benötigst Du aber die WS 6 Beta, weil erst diese KVM unterstützt.

-hanky-
13.01.07, 13:26
-hanky-, bei VMware benötigst Du aber die WS 6 Beta, weil erst diese KVM unterstützt.

Sorry, ich steh grad auf dem Schlauch - wie meinst du das? KVM wird von VMWare unterstützt?

-hanky-

P.S.: Aber davon mal abgesehen kann man die WS6 Beta scheinbar kostenlos ( nach Registrierung ) herunterladen. Hört sich für einen Vergleich interessant an.

cane
13.01.07, 14:18
Jupp, Workstation 6 ist momentan kostenlos.

Allerdings ist sie ne ganze Ecke langsamer als Workstation 5 da man den Debugging Output nicht (so einfach) abschalten kann.

Ich hab eben VMWare ESX Server und Virtual Center installiert und bin hellauf begeistert. Hab mal 20 produktiv laufende Server auf den ESX Host (DL385 mit 2x DC opterons und 8 GB RAM) geschoben und die Performance ist sehr viel besser als mit VMWare Server. Geil wie granular man alles confen kann.

Ohne VMware müssten wir denke ich einen weiteren Vollzeit-Admin einstellen, genial wie viel arbeit einem VMWare spart...

mfg
cane

stefan.becker
13.01.07, 14:44
Ich würde Workstation 6 nicht als kostenlos bezeichnen, das ist missverständlich. Hört sich an, als ob man jetzt einen Download macht und das unendlich nutzen kann. Dem ist natürlich nicht so.

Es sind natürlich nur Testversionen, die Lizenzen gelten nur für einige Monate im Voraus. Kurze Zeit vor Ablauf der Demolizenz erscheint eine neue Version. Und die ist dann entweder final (und kostet damit) oder wieder Vorab und obiges Spiel beginnt von vorne.

cane
13.01.07, 17:45
Deswegen sagte ich "momentan" kostenlos :)

Ist aber jeden Cent dreimal wert, allein schon die Snapshot Funktionalität vereinfacht so vieles...

mfg
cane

-hanky-
15.01.07, 16:05
So, um mal wieder auf das Topic zurückzukommen:

Ich habe Xen mittlerweile heruntergeladen. Das Problem ist nun wie folgt: Xen baut auf einen 2.6.16.33-Kernel auf, welcher für meinen PC nicht geeignet ist ( der S-ATA-Treiber für mein Mainboard wurde erst später integriert - beim Booten gibt es deshalb einen Kernel Panic ). Es gibt scheinbar irgendwo in den Weiten des Internets einen Patch gegen einen Kernel 2.6.18 - nur leider kann ich den nirgends finden. Fedora z.B. hat einen damit gepatchten Kernel. Ich suche nun schon eine halbe Stunde oder länger und habe Debian-, Gentoo- und Fedora-Repositories durchwühlt, meine Motiviation geht stark gegen Null.

Mit "make mkpatches" ist es möglich, einen Patch erstellen zu lassen; sobald man diesen jedoch auf einen aktuellen Kernel anwendet hagelt es ( verständlicherweise ) Fehlermeldungen. Also auch keine Lösung. Xen-Unstable/Testing bauen beide ebenfalls noch auf 2.6.16.33 auf.

IDE-Festplatten habe ich nicht ( und würde ich auch nicht nutzen wollen ). Insofern ist Xen vermutlich erst einmal gestorben, mir ist wirklich jegliche Lust vergangen.

-hanky-

cane
15.01.07, 18:39
@hanky

Also für Debian beispielsweise scheints laut diesem Post noch ne ganze Ecke weitere Kernel mit xen zu geben:

http://www.debianforum.de/forum/viewtopic.php?p=483914&sid=18cc8f594e4501b27dbb08f4648c2f77

Zieh Dir zu Not die Debian Sourcen...

mfg
cane

-hanky-
15.01.07, 23:00
@hanky

Also für Debian beispielsweise scheints laut diesem Post noch ne ganze Ecke weitere Kernel mit xen zu geben:

http://www.debianforum.de/forum/viewtopic.php?p=483914&sid=18cc8f594e4501b27dbb08f4648c2f77

Zieh Dir zu Not die Debian Sourcen...

mfg
cane

Hi,

danke für den Hinweis, darauf wird es vermutlich auch hinauslaufen.
Ich hatte mir bereits diverse Fedora-Kernel gezogen, sie allerdings noch nicht ausprobiert. Werde das morgen nachholen. Ich vermute ( und hoffe es vor allem ) dass der Treiber für meinen S-ATA-Controller in den Fedora/Debian-Kernel rückportiert wurde, denn offiziell ist er erst ab Kernel 2.6.19 dabei ( wen es interessiert: Es geht um den VIA VT8237A-Chip ).

Ganz generell habe ich mir die Patches die bei Xen mitgeliefert werden genauer angesehen; insgesamt sind es 35 Stück. Davon schlagen 11 Stück vollständig bzw. teilweise fehl, 16 Stück wurden laut Patch-Meldung bereits in den Kernel übernommen und 8 Stück lassen sich auf den Kernel 2.6.19.2 anwenden.

Die 11 Stück werde ich mir im Detail ansehen, vielleicht spiele ich mit den Xen-Sourcen rum und hoffe auf das Quentchen Glück...

-hanky-

stefan.becker
15.01.07, 23:20
Hört sich irgendwie fürchterlich kompliziert an.

Hast du den Maushack bei kvm mal getestet?

cane
16.01.07, 00:26
Hab mich grad mal mit befreundeten Techies ein wenig schlau gechattet was KVM angeht, die Jungs munkeln das im Bereich Virtualisierung demnächst eventuell was Innovatives aus den dunklen Entwicklerkellern eines neuen startups ans Tageslicht kommt.

Die Namen sprechen für sich:
http://www.qumranet.com/team.php


mfg
cane

cane
16.01.07, 00:59
Mal schauen, scheinbar gibt es ja eine Testversion von VMWare Workstation. Die könnte ich dann verwenden.

Allerdings würde ich das dann schon gerne für alle hier machen, das Ergebnis interessiert bestimmt auch andere Forennutzer. Mal etwas genauer die Lizenzbedingungen nachschlagen, vielleicht hat sich das ja auch geändert mittlerweile.

http://www.vmware.com/pdf/WS55_Benchmarking_Guidelines.pdf

mfg
cane

-hanky-
16.01.07, 11:47
Hört sich irgendwie fürchterlich kompliziert an.


Es ist eigentlich gar nicht kompliziert. Die Installation von Xen verläuft an sich reibungslos; man zieht sich die Quellen und ruft ein einfaches "make world" auf. Dann je nach CPU und Internetanbindung ( Kernel 2.6.16.33 wird falls nicht vorhanden heruntergeladen ) einen ( großen ) Kaffee holen und warten.

Danach befördert ein einfaches "make install" Xen samt Kernel auf die Platte.

Alternativ ist es natürlich möglich nur Xen und dessen Doku ( make install-tools && make install-xen && make install-docs ) zu installieren und den Kernel extra ( make install-kernels ). Hat den Vorteil dass man so am Kernel herumschrauben kann ohne jedes Mal das komplette Xen ersetzen zu müssen.

Abschließend noch Grub anpassen ( lilo funktioniert nicht! ) und neu booten.

Danach bootet dann, zumindest in der Theorie, Kernel 2.6.16.33 mit Xen. Bei mir nur halt leider nicht wirklich, da mein S-ATA-Controller erst ab Kernel 2.6.19 unterstützt wird.

Aber es ist wirklich kein Hexenwerk, vorausgesetzt sämtliche Hardware wird von Kernel 2.6.16.33 unterstützt.

Ich hab mal ein wenig auf diversen Mailinglisten gestöbert. Es wurden ja bereits einige Patches ( siehe meinen obigen Beitrag ) in den Kernel integriert und langfristig ist ja sowieso geplant Xen in den Kernel aufzunehmen. Damit gehören dann auch meine Probleme der Vergangenheit an. Stellt sich halt nur die Frage wann genau Xen im Kernel landet....



Hast du den Maushack bei kvm mal getestet?


Ich habe das Mausproblem auch mit dem Hack noch. Hauptsächlich tritt das Ruckeln bei Festplattenlast auf. Er rödelt stellenweise auch ganz schön. Ich vermute dass das Problem sich erledigt wenn ich eine richtige Partition anstelle eines Images zuteile. Werde das testen und dann hier berichten :)


Hab mich grad mal mit befreundeten Techies ein wenig schlau gechattet was KVM angeht, die Jungs munkeln das im Bereich Virtualisierung demnächst eventuell was Innovatives aus den dunklen Entwicklerkellern eines neuen startups ans Tageslicht kommt.

Die Namen sprechen für sich:
http://www.qumranet.com/team.php

mfg
cane

Hört sich wirklich sehr interessant an. Virtualisierung steckt halt ( trotz des namhaften Xen ) noch in den Kinderschuhen, aber ich freue mich schon auf die Zukunft. Und bekanntlich belebt ja Konkurrenz das Geschäft.


http://www.vmware.com/pdf/WS55_Benchmarking_Guidelines.pdf

mfg
cane

Ich schau es mir mal an :)

-hanky-

cane
16.01.07, 12:56
Hört sich wirklich sehr interessant an. Virtualisierung steckt halt ( trotz des namhaften Xen ) noch in den Kinderschuhen, aber ich freue mich schon auf die Zukunft. Und bekanntlich belebt ja Konkurrenz das Geschäft.

Finde ich nicht, Virtualisierungslösungen gibt es doch schon ewig, nur halt bis vor einigen Jahren nicht für x86 Hardware.

Im Hinblick auf Konsolidierung sind VMWare und XEN Enterprise IMO voll enterprise-ready, den Mehrpreis von VMWare zahlt man für die vielen netten Tools wie VMotion, Backup und HA-Agenten.

Leider hab ich bisher keinen guten Vergleich von VMware ESX und XEN Enterprise gefunden. Vielleicht sollte ichs selbst einen schreiben, das Linux-Mag wäre bestimmt interessiert...

mfg
cane