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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Linux - wirklich nur das Nötigste?



marcelswietza
04.11.06, 18:09
Hallo Leute!

Ein vollkommener Linux-Neuling meldet sich hier, bitte also schonmal von Kommentaren wie "Erstmal mit Linux befassen, dann meckern!" etc. absehen. Danke! :-)

Also ich hatte bereits Debian-Linux ausprobiert und neulich "zum Spass" auch mal SuSE. Dabei ist mir folgendes aufgefalle.
Beide Distributionen (SuSE: BT; Debian: Schnelle USB 2.0-Treiber/Module) luden bzw. installierten zahlreiche Tools/Treiber/Programme mit, ohne dass man in der normalen Installationsmethode die Wahl hätte, diese zu deaktivieren und sogar ohne dass die entsprechende Hardware nur in den Rechner eingebaut/angesteckt wäre.
Ich plane fest von Windows auf Linux umzusteigen (Open-Source, freundliche Entwicklergemeinden etc.) und dachte da auch an ein evtl. komplett sauberes System. Und ich meine ein wirklich komplett Sauberes.
D.h. ich habe einen aktuellen Kernel und einen etwa 1 Jahr alten Rechner. NForce 550-Chipsatz, SATA-Platte, AMD X2 4200+... Ist es möglich dass das Linux-System (wenn ja: Welches ist das, das so "sauber" installiert?) schon bei der Installation ein wirklich sauberes System aufsetzt? Dann müsste ich bei jeder kleinen Änderung die DVD einlegen doch das wäre mir das wert...

Vielen Dank schonmal für eure Antworten!

Marcel

PS: OK da fängt es schon an; wenn man ein trotzdem einigermaßen benutzerfreundliches System möchte sollte man einige Dienste schon automatisch mitinstalliert bekommen/mitinstallieren, mir geht es jetzt vor allem um Treiber/Tools die gar nichts mit dem Rechner zu tun haben (siehe Oben).

Der Gestreifte
04.11.06, 18:29
Was genau verstehst Du denn nun unter "wirklich sauber"?

Die Module, die "zu viel" geladen werden, stören nicht weiter und lassen sich, wenn man sich denn an ihnen stört, auch nachträglich rausnehmen.
Mindestens bei debian (bestimmt aber auch bei SuSE) gibt es die Möglichkeit, nur das zu installieren, was man auch haben möchte.
Im Grunde ist es bei heutigen HD-Kapazitäten aber eh völlig banane, ob neben kpdf noch xpdf und neben kcalc noch xcalc installiert ist.

marce
04.11.06, 18:40
Können kann das jede Distri - die nicht gewünschten Treiber musst Du nur entweder auskommentieren (modules.conf) oder beim Kernelbauen abwählen.

Dann hinterher aber mit "cd einlegen und gut ist" doch wieder einbinden ist meist so einfach nicht drin...

marcelswietza
04.11.06, 19:18
OK klar ich bin halt (noch) ein bisschen Windows-"verwöhnt" (?)....
Auch hatte ich bisschen einen uralten Rechner mit P2 und 8 GB deswegen bin ich darauf versessen :-)

Also mit wirklich sauber meinte ich dass nur das drauf ist was ich für einen funktionsfähigen Rechner brauche und keinen Komponenten die installiert werden (konnte ich in der Detailansicht sehen) obwohl ich nichts dergleichen im Rechner habe (BT etc...).
Und Kernel kompilieren... Wenn während der Installation kommt: "Kopiere Modul XXXX (Bluetooth-Unterstützung)" oder so ähnlich.. Hat das dann denn was mit dem Kernel zu tun? Das Installationsprogramm kann sie doch einfach rauslassen oder?

Vielen Dank schonmal!

Marcel

marce
04.11.06, 19:51
... und bei den meisten Ditris kann man - wenn man nicht stupide die [Enter]-[Enter]-[Enter]-next-[Enter]-Installation macht auswählen, was er denn so alles installiert.

Bei Suse z.B. über die Variante Minimalsystem und dann zusätzliche Pakete anwählen, bei Debian und Ubuntu über die expert26-Bootoption, ...

Der Gestreifte
04.11.06, 20:00
Hat das dann denn was mit dem Kernel zu tun?Ja, das sind Kernelmodule (vulgo: Treiber).


Das Installationsprogramm kann sie doch einfach rauslassen oder?Die Installationskernel sind natürlich so gebaut, dass sie möglichst viel Hardware unterstützen.
"Möglichst viel" beinhaltet "möglichst alles, was es bis heute unterstützt wird", und das wird dann nach /lib/modules/kernelversion kopiert.
Du könntest (dem Rechner entsprechend) eine Distribution von 1998 nehmen oder einfach Module rausschmeißen und vielleicht 50MB Plattenplatz sparen.
Ob es das Wert ist, ist eine andere Frage - eine 8GB-Platte reicht für eine "ich lerne Linux"-Installation aus.

marce
04.11.06, 20:03
Du könntest (dem Rechner entsprechend) eine Distribution von 1998 nehmen oder einfach Module rausschmeißen und vielleicht 50MB Plattenplatz sparen.

50 MB sparen? Wieso dann nicht eine aktuelle Distribution nehmen, die schon in 50MB gesamt rein geht? Welche das ist, verrate ich aber nicht. Nur so viel - sie ist verdammt klein... :-)

Double HeliX
04.11.06, 21:24
Ohne hier grosse Diskussionen auslösen zu wollen, sag ich einfach mal Gentoo

Ist bis ins kleinste Detail konfigurierbar, ist aber auch eine ganze Menge Arbeit...vor allem wirst du viel lesen müssen, wenn du dich noch nie mit Linux beschäftigt hast...

mfg Double HeliX

Der Gestreifte
04.11.06, 21:33
Ohne hier grosse Diskussionen auslösen zu wollen, sag ich einfach mal GentooWirst Du.

Gentoo hat natürlich den Vorteil, dass man ne Menge Zeit hat, sich einzulesen.
Während der PII munter vor sich hin kompliliert.

Xentronium
04.11.06, 22:05
Sehe ich so wie der Gestreifte.

Bei einem halbwegs aktuellen System ist das Gejaule, dass einige Leute bei Gentoo immer bzgl. Kompilierzeiten anstimmen nicht mehr zutreffend.
Und ja, Gentoo ist schön flexibel und man kann allein durch das Durchziehen einer manuellen Installation schon eine Menge lernen aber Gentoo auf einem P2?
Lieber nicht, zumindest nicht, wenn man nicht auch noch eine große Maschiene habt mit der man die Packete vorkompilieren kann. Das passend einzurichten wäre für einen Neuling dann allerdings wieder etwas zu viel des Guten.

Bzgl. "sauberes" System
Die genannten Beispiele betreffen hauptsächlich den Kernel.
Warum also nicht eine Minimalinstallation der bevorzugten Distribution durchführen und sich danach einen vanilla Kernel selbst konfigurieren und kompilieren (Dürfte sogar auf nem P2 noch innerhalb eines zweistelligen Minutenzeitraums gebaut werden können). So schwer ist das wirklich nicht und wenn man es ein paar mal gemacht hat, weiß man gar nicht mehr, wo überhaupt das Problem ist.

Gruß

Double HeliX
04.11.06, 22:12
Auf einem PII würd ich es auch nicht installieren, aber er hat ja einen Athlon X2...

DH

Der Gestreifte
05.11.06, 00:58
aber er hat ja einen Athlon X2...Mein Fehler. Ich dachte es ginge um den in #4 erwähnten Rechner.
Unter den Umständen ist gentoo natürlich eine gute Möglichkeit, wenn es einem ums "sauber" geht.

kreol
05.11.06, 01:06
marce hat in #5 doch schon alles gesagt: Jede Distri läßt sich wunschgemäß anpassen, man muß sich halt damit beschäftigen und darf nicht nur blind den Standard installieren. Das geht auch bei einer SuSE, da brauchts kein Gentoo für... </flame> ;)

@marcelswietza:
Wenn Du neu einsteigst sind vllt. die Links aus meiner Sig für Dich interessant...


Kreol

marcelswietza
05.11.06, 08:27
Vielen Dank.

Ja also jetzt habe ich noch einen P2 werde mir aber demnächst (Weihnachten, nächstes Jahr) das besagt System mit dem X2 anschaffen...

Ihr empfehlt also Gentoo-Linux... Ich dachte mir bisher: "HM, erstmal eine sehr "einfache" Distribution à la Windows, genauso wie Du das damals mit MS gemacht hast machst Du das auch hier: Erstmal einfach damit die alltgl. Aufgaben meistern (Textverarbeitung, Surfen etc.) und dann unter die Haube gucken.
Oder denkt ihr nicht dass das der richtige Weg ist und sollte man von vornheirein schon das ganze System durchblicken?
Wenn dem so wäre dann bliebe doch praktisch nur Gentoo übrig oder? Denn da muss man das Sytem "checken" um es zum Laufen zu bringen.

Marcel

Double HeliX
05.11.06, 11:03
Einfacher ist der Einstieg sicher wenn du erst mal eine andere Distri nimmst.......(K)Ubuntu finde ich eine gute Wahl zum einsteigen.....

Wenn du dich damit dann hinreichend beschäftigt hast, kannst du dir noch immer überlegen ob du die bestehende Distri anpasst oder Gentoo installierst (wobei letzteres, meiner Meinung nach, einfacher ist, da das anpassen bei Gentoo besser Dokumentiert ist)....


DH

kreol
05.11.06, 17:48
In jedem der 129.567 hier bereits existierenden "Welche Distri?"-Threads kam kurz oder lang der Hinweis auf Distrowatch (www.distrowatch.com). Warum also nicht auch hier... :rolleyes:

Auch ich empfehle erst mal einen Einstieg, bei dem Du nicht nur Frusterlebnisse hast. Laß auf Deiner HD doch einfach eine 5-8 GB Partition unbelegt, dann kannst Du immer noch ein Gentoo (oder $DISTRIBUTION) parallel zur bestehenden nachrüsten. Oder installiere Dir gleich ein paar Distributionen mehr und sieh zu, mit welcher Du am besten klarkommst. Dafür tuns i.ü. auch die Live-CDs vieler Distributoren.


Kreol

IMehler
05.11.06, 18:00
nimm dsl linux. kommt mit 50 mb aus.

bla!zilla
05.11.06, 18:32
*Messerwetz*

Sollen wir den Thread gleich schließen, oder sollen wir uns hier noch etwas fetzen?

Zum Thema: Der Installer macht nur was du ihm sagst. Wenn du die falschen Pakete auswählst, dann installiert er halt auch die falschen Sachen. Unnötige Tools gibt es nicht und viele kleine, sinnvolle Tools gehören zur Basisinstallation. Aber das wirst du erst später verstehen, glaub mir das. :rolleyes:

Debian, SUSE, Gentoo, DSL - ******* egal! Geht bei jeder Distri. Unnötig geladene Kernelmodule gibt es nicht. Wenn der Kernel meint ein Modul zu laden, dann gibt es dafür einen Grund, entweder weil er dafür die passende Hardware gefunden hat, oder weil es Modulabhängigkeiten gibt. Aber schau dir mal die /etc/modprobe.d/blacklist an. Modulnamen eintragen und glücklich sein.

Ampheus
06.11.06, 01:15
Dein Vorteil wäre, dass Gentoo berühmt dafür ist, extrem gut dokumentiert zu sein. Ich benutze es hier selber auf 4 Rechnern und ja, auch auf einem p2 266Mhz :D Mit crosscompiling geht das alles. Nebenbei gibt es noch www.gentoo-wiki.com . Da findet man so ziemlich alles, was an Problemen auftreten könnte. Wenn man auch nur einmal Portage erlebt hat denkt man sich: Warum arbeiten nicht alle Paketverwaltungen so zuverlässig?

My 2 cents

bla!zilla
06.11.06, 06:06
SUSE oder Debian sind nicht gut dokumentiert?