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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EU vs. Vista-Sicherheitsfunktionen



Speedator
14.09.06, 21:58
Microsoft und EU-Kommission streiten über Sicherheitsfunktionen in Vista (http://www.heise.de/newsticker/meldung/78111)

Wird das wieder ein Rohrkrepierer wie die "Edition N"?
Wer wird sich durchsetzen?
Ansich ist das ja lobenswert, dass MS sowas mitliefert(davon mal ab wie wirksam das dann wirklich im Einsatz sein wird). Nur ist die Frage nach dem Monopol bei MS sicherlich extreme zu bewerten.

Was ich bei der Suche so gefunden habe: Vista Blog (http://www.vista-blog.de/sicherheit/eu-zu-viel-sicherheit-in-vista/#comments) ('versuchen' sie da nen Pro-Linux-Gegner zu züchten? :D).

PS: Ich will wirklich keinen Flamewar verursachen. Vielleicht ist das auch ein wenig naiv, aber ich bitte um eine sachliche Diskussion.

wildwing
14.09.06, 22:49
Also, dass demnächst schon von Amtswegen Windows unsicher sein soll ist gelinde gesagt seltsam.
Was soll der Schwachsinn?

choener
15.09.06, 00:44
Ein Teil der Sicherheitsproblematik ist den Benutzern geschuldet, ein anderer der ueberwiegenden Homogenitaet im Betriebssystem-Umfeld. Vor diesem Hintergrund kann ich der Kommission nur uneingeschraenkt zustimmen.

In Bezug auf kartellrechtliche Fragen denke ich an den Browserkrieg zurueck und stimme ebenfalls zu.

Abgesehen davon finde ich die Microsoft-seitige Argumentation lustig, denn eine fehlende Firewall, etc sollte ein System eigentlich nicht sofort unsicher machen.

baumgartner
15.09.06, 07:19
Eine Firewall ist auch nur kleiner Teil eines Sicherheitskonzeptes. Wobei meiner Meinung nach eine Firewall nur auf einen Computer gehört der auch für das Routing in andere Netze verantwortlich ist.

Doh!
15.09.06, 08:28
Die EU-Kommission lehnt sich da viel zu sehr aus dem Fenster. Sie wollen mehr oder weniger vorschreiben, welche Features in einem Betriebssystem enthalten sein sollen, und welche nicht und in welcher Form. Es gibt sicherlich auch bei einer festen Integration die Mglichkeit Zusatzfunktionen einzubauen.

Und es gibt ja noch andere Betriebssysteme.

PierreS
15.09.06, 08:33
Ich halte das Vorgehen auch für ziemlich falsch. Die sollte lieber dafür sorgen, daß alle PCs ohne Betriebssystem ausgeliefert werden und dies nur gegen entsprechenden Aufpreis dabei ist. Denn das ist imho die größte Wettbewerbsverzerrung überhaupt.

Sayonara
15.09.06, 08:49
Wobei meiner Meinung nach eine Firewall nur auf einen Computer gehört der auch für das Routing in andere Netze verantwortlich ist.

Das ist korrekt und mittlerweile haben viele Benutzer auch Router für ihren Internetzugang. Das macht eine lokale Firewall natürlich etwas sinnlos, den die meisten Heinanwender brauchen sich auch um Angriffe aus dem eigenen Netz nicht zu fürchten.
Allerdings kenne ich auch noch einige Leute, die ihren Windowsrechner direkt am DSL-Modem hängen haben. Ohne Firewall wäre es nur eine Frage der Zeit, bis das das System lahm gelegt wird.

Was mich bei dem Thema aber nervt. Die EU möchte sichere Computer für den Endanwender haben, will aber auf keinen Fall gebundelte Software mit dem Betriebssystem mitgeliefert bekommen. Aber genau da sehe ich ein Problem. Der überwiegende Teil der Endanwender hat eher wenig Ahnung von Computern und erst recht wenig Ahnung zum Thema Sicherheit und Sicherheitssoftware. Diese Leute schließen ihren neuen Rechner bei sich zuhause an, schalten ihn ein, und surfen im Internet. Was nun ein Virenscanner oder eine Firewall ist, wissen nur wenige. Spyware kennen auch nur die wenigsten. Sind solche Softwarepakete nicht bereits auf dem Rechner installiert, dann werden in der Regel solche auch nie installiert werden. Was man nicht kennt, kann man nicht installieren. Bis es schließlich zum GAU kommt, und der Rechner gehackt oder lahm gelegt wurde, durch Viren und anderer dubioser Software.
Um diesen Fall entgegen zu wirken wird Software gebundelt. Neue Rechner werden oft schon mit einem zusätzlich installierten Virenscanner mitgeliefert. Meist von Norton oder McAfee. Aber halt,.da haben wir ja wieder das Problem, dass der Kunde entmündigt wird, und ein bestimmtes Produkt aufgezwängt bekommt.
Genauso wie bei den Sicherheitsprogrammen, die in dem zukünftigen Windows Vista mitgeliefert werden, kann ich zwar locker diese deaktivieren und meine eigene Software installieren, aber, wer macht das schon? Von den gemeinen Endanwendern bestimmt niemand. Und so verstärkt sich das Microsoft Monopol...
Das will man ja verhindern, also raus mit dem Mist. Nur halt,...es leidet ja dann die Sicherheit wieder drunter...:ugly:
Also doch lieber dabei bleiben, das die Firewall von Zonealarm kommt, der Virenscanner von Norton, und der Spywareschutz von sonst jemanden? Wobei,..ich vergaß,.. Norton liefert ja schon seit längerem die Firewall und Spamfilter gleich mit. Haben die also jetzt ein Monopol drauf? Oder nicht?
Und selbst, wenn nicht,...was ist mit den Leuten, die sich keinen neuen Rechner mit Softwarebundel kaufen, sondern sich das Vista so besorgen (ob nun legal oder nicht)? Da wäre es doch wieder gut, wenn alles aus einer Hand käme und das Vista komplett mit allem ausgestattet wäre. Aber,.tja,..das Monopol von Microsoft,..so was dummes aber auch.....
Was bleibt als Alternative? DAUs dürfen keine Computer mehr benutzen? Wohl kaum.
Besser wäre es wohl, die Leute für das Thema Sicherheit mehr zu sensibilisieren und aufzuklären. Ich frage mich allerdings, ob das überhaupt möglich ist. Und Linux einsetzen? Ich glaube, damit würde die Welt eher ins Chaos gestürzt...
Ich weiß leider keine Antwort, aber wir können ja drüber diskutieren. ;)

baumgartner
15.09.06, 09:24
Allerdings kenne ich auch noch einige Leute, die ihren Windowsrechner direkt am DSL-Modem hängen haben. Ohne Firewall wäre es nur eine Frage der Zeit, bis das das System lahm gelegt wird.


Die wären ja dann wiederrum ihr eigener Router wenn man es so nimmt. ;)

Also meiner Meinung nach sollte die EU es durchsetzen, dass Hardware immer auch ohne Betriebssystem verfügbar sein muss, und Windows nur optional erhältlich (gegen Aufpreis) ist. Und für die Windowsversionen selbst, sollte es dann eine Edition geben ohne Sicherheitsmerkmale dass $Anwender auch was anderes wählen kann oder eine teurere mit den Microsoft Sicherheitsschutzdingens...

Das größte Problem ist PEBKAC! Beispiel:
DAU legt eine UpdateCD zu Programm X in seinen Computer um seine Software auf den aktuellen Stand zu bringen. Kurz darauf erscheint dann plötzlich ein sehr seltsamer Dialog mit mindest 6 Zeilen Text! Was macht $DAU? Genau, er sucht den nächsten der etwas mehr Ahnung hat als er selbst. Bei der Frage was denn passiert ist bekommt man als Antwort dass ein komisches Fenster aufgegangen ist... Am dortigen Computer angekommen steht dann ungefähr folgender Text: "Sehr geehrter Endanwender, herzlich willkommen zum diesjährigen Update von Software X, .........(noch 6 Zeilen Text und unten dann) Bitte klicken sie auf Weiter um mit dem Update zu beginnen.
Tja, eigentlich ne ganz einfache Sache, also dreht man sich mal an die Seite und fragt $DAU was denn nun mit diesem schrecklichen Fenster sei und wo das ist, bzw. ob er das auch gelesen hat....

Bin ich der einzige Mensch der solche Endanwender kennt?

Das selbe Problem wie oben habe ich auch beim 2wöchentlichen Updaten vom Virenscanner wo ein popup von diesem kommt. Und nein, es genügt nicht wenn man 5 mal erklärt dass man nur auf "jetzt updaten" klicken muss.

Wie gesagt: PEBKAC!

Sayonara
15.09.06, 10:14
PEBKAC ist in der Tat ein mir sehr wohl bekanntes Problem.
Mein Vater beispielsweise. Er ist sehr paranoid aber auch naiv was Internet angeht. Jedes ihm unbekannte Hinweisfenster, oder gar eine Fehlermeldung macht in unsicher. Ich musste ihm die Autoupdatefunktion des Virenscanners deaktvieren, weil er sich sehr unsicher fühlte, wenn plötzlich wärend dem surfen das Updatefenster aufging und das Programm etwas aus dem Internet runterlud. :D Er wollte die Updatefunktion lieber manuell ausführen.
Tja,..was soll ich dazu sagen? :ugly:

ThorstenHirsch
15.09.06, 10:17
Die EU-Kommission lehnt sich da viel zu sehr aus dem Fenster. Sie wollen mehr oder weniger vorschreiben, welche Features in einem Betriebssystem enthalten sein sollen, und welche nicht und in welcher Form.
Nein, sie wollen dem Betriebssystem-Hersteller mit einem Marktanteil von ~90% im Desktop-Bereich vorschreiben, welche Features er mit ausliefern darf und welche nicht.

Die Kommission will aber weder Apple noch irgendeinem Linux-Distributor vorschreiben, welche Features mit ausgeliefert werden dürfen und welche nicht.

Das ist übrigens nicht unfair, sondern wettbewerbsfördernd.

Cerox
15.09.06, 10:35
Bin ich der einzige Mensch der solche Endanwender kennt?

Nö, kenne ich auch.

Bei meiner Mutter auf dem Notebook geht jeden Tag das Fenster von Kaspersky auf ("Der letzte Virenscan liegt lange zurück...") - stört die auch nicht^^

Wenn ich die zwei Klicks nicht mache, wird der Rechner auch die nächsten zwei Jahre nicht gescannt.

Domi2005
15.09.06, 10:42
Die EU sollte lieber etwas gegen die Aktivierung, WGA und sonstigen DRM Kram in Windows Vista vorgehen, das wäre eine sinnvollere Beschäftigung ...

bla!zilla
15.09.06, 10:48
IMHO mischt siche die EU bei zuvielen Dingen ein. Manche Dinge an der EU sind wirklich schön, aber so oft wie sich die EU Kommission in der letzten Zeit bei Dingen eingemischt hat, die sie gar nichts angeht... Jetzt muss ja die Telekom auch ihr finanziertes VDSL Netz für die Konkurrenz öffnen. Die Bundesregierung wollte die Telekom davor schützen. Und nun hacken wieder alle auf der Telekom rum, weil sie nichts mehr investieren will. Komisch, oder? Ich hätte der Telekom für ein paar Jahre das Netz alleine überlassen. In diesem Fall ist es der Telekom gegenüber extrem unfair. Sie hat das Netz aufgebaut und andere nutzen es. Und wenn sich die Konkurrenz dann wieder mal über die Nutzungspreise beschwert... Na ja, wollte ich nur mal am Rande erwähnen.

Thema ist auf jeden Fall interessant (EU vs. Microsoft), bin gespannt was da raus kommt.

wildwing
15.09.06, 11:40
IMHO mischt siche die EU bei zuvielen Dingen ein. Manche Dinge an der EU sind wirklich schön, aber so oft wie sich die EU Kommission in der letzten Zeit bei Dingen eingemischt hat, die sie gar nichts angeht... Jetzt muss ja die Telekom auch ihr finanziertes VDSL Netz für die Konkurrenz öffnen. Die Bundesregierung wollte die Telekom davor schützen. Und nun hacken wieder alle auf der Telekom rum, weil sie nichts mehr investieren will. Komisch, oder? Ich hätte der Telekom für ein paar Jahre das Netz alleine überlassen. In diesem Fall ist es der Telekom gegenüber extrem unfair. Sie hat das Netz aufgebaut und andere nutzen es. Und wenn sich die Konkurrenz dann wieder mal über die Nutzungspreise beschwert... Na ja, wollte ich nur mal am Rande erwähnen.

Thema ist auf jeden Fall interessant (EU vs. Microsoft), bin gespannt was da raus kommt.

Bitte nicht noch mit der Telekom anfangen. Es ist zwar richtig, dass die Telekom Marktführer im Bereich Telekommunikation in Deutschland ist aber diese Unternehmung kann man trotzdem nicht als Vergleich zu Microsoft heranziehen.

Microsoft betrügt nicht seine Kunden wie es die Telekom mit falschen Rechnungen macht, siehe hier (http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/26/0,1872,2100602,00.html) und hier (http://www.wdr.de/tv/service/geld/inhalt/20040422/b_2.phtml). Auch liegt möglicherweise die Unterstützung der Bundesregierung darin begründet, dass diese Aktionär der Telekom ist.

Dass die Konkurrenz sich über hohe Preise beschwert ist absolut angemessen. Hier wurde bewusst die marktbeherrschende Stellung der Telekom ausgenutzt. Du solltest dich daher im Zweifel fragen wie die Telekom ihre Netze der Konkurrenz in Rechnung stellt.

Nichtsdestrotrotz ist das Thema des Threads ein ganz anderes! :rolleyes: Also zurück zum Thema, danke! :rolleyes:

bla!zilla
15.09.06, 12:40
Deswegen sagte ich ja, dass meine Ausführung zur Telekom nur eine Randbemerkung war. Ich habe dazu meine eigene Ansicht die wir gerne in einem separaten Thread diskutieren können. Wobei ich glaube das mich eh wieder keiner versteht...

wildwing
15.09.06, 13:42
Deswegen sagte ich ja, dass meine Ausführung zur Telekom nur eine Randbemerkung war. Ich habe dazu meine eigene Ansicht die wir gerne in einem separaten Thread diskutieren können.

Okay, wenn du in einem separaten Thread diskutieren willst, bitte. :cool:


Wobei ich glaube das mich eh wieder keiner versteht...

Das kannst du im Vorfeld gar nicht wissen... ;)