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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Linux-Vserver vs OpenVZ



minimike
11.09.06, 01:52
Hi

Ich wollte mich mal erkundigen über die Unterschiede von Linux Vserver zu Open VZ. Für SuSE gibt es ja RPM Pakete für OpenVZ jedoch keine für Linux Vserver. Wenn ihr beides kennt mit was seit ihr zufriedener? Ich selber war bis vor diesem Wochende mit Linux Vserver sehr zufrieden, es braucht so wenig und bietet viel. Währe es sinnvoll doch zu Open VZ zu migrieren?

Meinen Heimserver himself habe ich von Debian auf SuSE 10.1 umgestellt weil mir z.B. die Bedienung des Mailservers, Asterisk, und anderen Diensten besser gefallen. SuSE hat sicher so seine Nachteile wie Updaten aber es nimmt viel dumme und langwierige Arbeit ab. Das Board von der Kiste hat ein buggy Bios so das ich mit den Parametern "irqpoll ide=nodma" booten muss, hdparm macht dann später halt den Rest, ausserdem darf ich einiges nicht fest in den Kernel kompelieren. Aber wenn man das weis konnte ich den Rechner so 1 1/2 Jahre gut mit Debian betreiben. Jetzt hatt ich mir für SuSE extra auch nen neuen Vserverkernel gebaut (2.6.17.11) aber anstatt meine Maschienen laufen zu lassen ich feile seit Samstag morgen herum das das System anständig bootet und die Hardware ordentlich läuft. SuSE ist diesmal unschuldig mit einem ungepachten Vanilla läuft alles bestens. Mittlerweile habe ich seit Samstag 9 Kernel gebaut und die Tage mit Friemeln vebracht und bin so ziemlich angefressen. VMware frisst für das System zu viel Leistung, XEN mag ich da nicht weil das ist auch mein Multimediarechner ist, ich brauche da proprieträre Grafiktreiber und so bleibt mir nur das schlanke Linux-Vserver oder unbekannte OpenVZ

drunkenPenguin
01.06.08, 13:55
Hi,

Alter Post, aber guter Titel ...

Ich kenne Linux Vserver seit einigen Jahren, OpenVZ erst seit kurzem.
Mit Linux Vserver ist das Networking-Setup etwas einfacher, für OpenVZ muss man etwas mehr NATten.
Grundsätzlich gefallen mir das einfachere Setup (abgesehen vom bereits erwähnten Netzwerk-Setup) und die guten Administrationstools von OpenVZ besser. Die Vserver-Utils für Linux Vserver sind teilweise erheblich veraltet und buggy.
Die virtuellen Container von OpenVZ kann man mittels vzdump sehr sauber und relativ schnell (abhängig von der Containergröße) sichern. So etwas fehlt bei Linux-Vserver (noch).
Die Konfiguration einer VE spielt sich bei OpenVZ in einer Datei ab. Bei Linux-Vserver ist die Konfiguration auf mehrere Dateien aufgeteilt. Letzteren Ansatz finde ich persönlich eher unübersichtlich.

Die Kommandozeilen-Syntax von Linux-Vserver zur Erstellung eines Vservers sagt mir überhaupt nicht zu. Zudem ist die Dokumentation zu Linux-Vserver teilweise veraltet, widersprüchlich oder unvollständig (z.B. Capabilities für Vserver).
OpenVZ wirkt besser dokumentiert, die Community scheint lebendiger zu sein, wohingegen man bei Linux-Vserver den Eindruck hat, dass sich die meiste Kommunikation zwischen ein paar wenigen Leuten per IRC abspielt.

Ich persönlich mag den Ansatz lieber, einer Maschine Ressourcen zuzuweisen und diese Maschine notfalls abzuschießen oder den Prozess zu beenden, anstatt einen Vserver alle Systemressourcen an sich zu reissen zu lassen, so dass das Gesamtsystem unbrauchbar ist. Insbesondere in Verbindung mit Heartbeat und DRBD kann so ein Verhalten sehr fatale Auswirkungen haben.

Inzwischen würde ich also eher zu OpenVZ als zu Linux-Vserver tendieren.

craano
25.09.08, 23:13
Hallo,

habe gerade angefagen mich mit vserver bzw openvz für ein kleines Heimserververchen zu beschäftigen.
Die Aussage über die einfachere Administrierbarkeit und die bessere Community Dokumentation habe ich nun schon mehrfach im Netz gelesen.
Gibt es hier im Forum noch weitere Meinungen, die mit die Entscheidung zwischen OpenVZ und Linux - VServer erleichtert?

Grüße.
craano.

minimike
26.09.08, 01:20
Nun ich betreibe mittlerweile produktiv Linux-Vserver. Geplant war auf dem Rooty OpenVZ und Debain 4.0. Jedoch lief OpenVZ auf dem Server nicht rund. Ständige Ausfälle gingen mir nach 14 Tagen so dermassen auf den Geist. System ist ein DS 3000 bei der Firma Hetzner. Und von SuSE bin ich mittlerweile komplett abgekommen. Ich will es nicht wieder gleich bashen. Aber was bunt und Schick ausschaut muss nicht unbedingt zuverlässig sein. Das schöne ist das man /tmp und pidfiles in ein tmpfs ablegen kann. Backup läuft dann per Rsync und Cronjob. Vorgestern besonders darüber gefreut nach dem mir eine Webhostingsoftware die /etc auf dem virtualisierten Webserver zerballert hatte. Binnen 10 min war alles wieder töffte. Ich betreibe so auch den Mail und Mysqlserver und weitere Instanzen die ich vermiete, Was mit Linux-Vserver leider aber nicht geht ist RHEL 4 als Instanz. Die glibc ist für den 2.6.22.19 zu alt und einige Syscalls wie bei RPM werden unkorrekt ausgeführt