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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : HP MSA1000 spiegeln



olc
09.09.06, 10:18
Hallo Leute,

ich habe ein Frage bezüglich der Spiegelung einer HP MSA1000:

Von Hause aus ist es ja nur in größeren SAN-Klassen möglich, die Daten zu spiegeln (z.B. EVA). Die MSA bringt diese Funktion leider nicht mit.

Gibt es irgend eine Möglichkeit (außer über Software auf den Servern und zwei HBAs jeweils zu beiden SANs) die Daten der MSA zu spiegeln? Die Spiegelung sollte nicht offline oder zeitversetzt erfolgen, sondern live. Angeschlossene BS sind Windows Server und Linux Server.

Brauche im Grunde kein "HOWTO" - dafür sind es sicherlich auch zu wenige Informationen ;) - aber ein paar Ideen würden mir sicherlich weiterhelfen...

Danke und Gruß
olc

bla!zilla
09.09.06, 10:52
Hallo,

Zu deinem Problem: Wie du schon selber herausgefunden hast ist ein controller-based Mirror (wie bei der EVA mit CA) nicht möglich. Dir bleibt ein host-based Mirror (halt LUNs von primärer und sekundärer MSA am Host über einen Spiegelsatz / RAID 1 spiegeln) oder halt eine 3rd Party Lösung wie z.B.

HP OpenView Storage Mirroring (http://h18000.www1.hp.com/products/quickspecs/11779_div/11779_div.html)
VERITAS Replication Exec™ 3.1 (http://eval.veritas.com/mktginfo/de/DE/downloads/pro/de/DE/de_replication_exec_31_ds.pdf)

Bitte beachten: Beide Lösungen sind eher für Windows (und OV Storage Mirroring auch für VMware Umgebungen) gedacht. Ich möchte an dieser Stelle mal eine Lanze für host-based Mirror brechen. :) So schlimm ist das mit der Performance gar nicht. Die Last ist zwar höher als bei einem controller-based Mirror, dafür ist es günstiger und in Clusterumgebungen brauchst du nicht aufwendig skripten oder Zusatzprodukte, damit ein Node von der primären auf die sekundäre Seite schwenkt.

Bitte denke an die Länge der Verbindung. Irgendwann solltest du von synchronen Mirroring auf asynchrones Mirroring umsteigen (oder replizieren), da die Performance sonst arg einbricht. Das ist dann aber auch wieder etwas, was du mit einem host-based Mirror nicht machen kannst.

Sonst hast du wirklich nur noch die Chance auf eine kleine EVA umzusteigen. Die 3000er und 5000er sind aus den Preislisten geflogen, daher wird es, vor allem die 3000er nun sehr günstig geben, bzw. es gibt sie schon für wenig Geld. Dann brauchst du nur noch die CA Lizenz, insgesamt vier Switches, zwei HBAs pro Server und halt zwei EVAs mit min. 8 Platten. :)

Hope that helps.

olc
09.09.06, 11:15
Hallo,

danke für Deine ausführliche Antwort.

In Bezug auf die Softwarespiegelung unter Windows habe ich mir einmal die Veritas / Symantec Storage Foundation angeschaut - läuft auf das hinaus, was Du geschrieben hast.

Problem beim Host-based Mirroring sind die HBAs. Die kosten bei HP ca. 1.500,- €. Wenn ich alle Server mit einem zweiten HBA ausstatten muß, kann die Firma zu machen. :D

Beim Durchsuchen des Forums habe ich gesehen, daß Du Dich recht gut mit HP auskennst. ;)
Was hast Du für Erfahrungen mit der MSA gemacht? Bei mir läuft Sie unglaublich stabil - ich habe halt nur die (berechtigte) Angst, das SAN auf nur einer MSA abzubilden. Die Daten darauf sind unternehmenskritisch und sollten in keinem Fall "längere Zeit" nicht verfügbar sein. Klar, dann sollte man mehr Geld für EMC oder EVA Systeme anfassen, aber das geht im Moment leider nicht. :rolleyes:
Ich suche nun nach dem goldenen Mittelweg aus Investition und Sicherheit - die eierlegende Wollmilchsau also. :D

Danke auch für die anderen Tipps - die habe ich auf dem Schirm.

Danke und Gruß
olc

bla!zilla
09.09.06, 11:32
Hallo,

also ich kenne die MSA1000 seit ihrem Erscheinen bei Compaq. Ich habe auch noch an MA8000 rumgeschraubt auf denen DIGITAL stand. ;) Die MSA1500cs benutzt ja die gleichen Controller wie die MSA1000, aber eine andere Firmware, die MSA1500cs kann mittlerweile auch Active/Active. Mit den MSAs habe ich bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht. Solange man sie nicht überfordert sind das durchaus brauchbare Arbeitstiere. Die Controller machen 30.000 I/Os pro Sekunde, selbst bei 42 15k HDDs komme ich da nicht dran. :) Nachteilig ist halt das die Controller nur U160 machen. Ist halt Smart Array Technik drin. Die Platten sprechen zwar U320, aber intern wird es wieder auf U160 heruntergebrochen. 512 MB unmirrored Cache sind auch etwas wenig. Zudem kann einem das 32 LUN Limit schnell das Genick brechen. Wir haben auch nur einen Kunden der eine MSA über host-based Mirror spiegelt. Liegt aber auch daran das auf jeder Seite nur zwei Nodes stehen und alles ein four-node Cluster ist. Ansonsten setzen wir die MSA in verschiedenen Bereichen ein. I.d.R. hängen da irgendwas zwischen zwei und max. 16 Nodes hinter. Alles was mehr braucht setzt EVAs ein.

Wichtig ist alles schön redundant zu machen. Also redundante Switches, Controller, Cache, HBAs und SecurePath bzw. MPIO. Außer du legst auf die MSA Daten die nicht zwingend verfügbar sein müssen. Zudem solltest du natürlich CarePacks zu dem ganzen Kram haben, der die das einhalten deiner SLAs garantiert.

Du machst dir nur um die HBAs sorgen? Denk daran was dich eine zweite MSA kostet? Ich kenne deine Konfiguration nicht, aber du brauchst auf der zweiten, sekundären Seite auch eine MSA, bei einem host-based Mirror brauchst du da vielleicht nicht exakt die gleiche Plattenkonfiguration, macht aber auf jeden Fall Sinn. Du brauchst zwei weitere FC-Switches. Wenn du bisher die Entry-Level Varianten der Switches im Einsatz hast, brauchst du auch noch ISL, und evtl. weitere Port Lizenzen. Du könntest die alten HBAs auch in Zahlung geben (sofern das dein IT-Partner macht) und dafür dann z.B. die FC2214DC nehmen. Das sind Dual-Channel HBAs, quasi zwei FCA2214 auf einer Karte. Aber: Das wäre dann wieder ein SPoF. ;)

olc
09.09.06, 12:23
Die MSA1500cs benutzt ja die gleichen Controller wie die MSA1000, aber eine andere Firmware, die MSA1500cs kann mittlerweile auch Active/Active.

Kann man die MSA1000 auf eine MSA1500cs umrüsten?


Die Controller machen 30.000 I/Os pro Sekunde, selbst bei 42 15k HDDs komme ich da nicht dran.

Da komme ich im Leben nicht ran. :D


Nachteilig ist halt das die Controller nur U160 machen. Ist halt Smart Array Technik drin. Die Platten sprechen zwar U320, aber intern wird es wieder auf U160 heruntergebrochen.

Das ist natürlich eine sehr interessante Sache - das war mir gar nicht bewußt...


Wichtig ist alles schön redundant zu machen. Also redundante Switches, Controller, Cache, HBAs und SecurePath bzw. MPIO. Außer du legst auf die MSA Daten die nicht zwingend verfügbar sein müssen. Zudem solltest du natürlich CarePacks zu dem ganzen Kram haben, der die das einhalten deiner SLAs garantiert.

Ja, die meisten Optionen davon haben wir dabei - aber 4 Stunden Ausfall kann bei den auf der MSA liegenden Daten ein Halsbrecher werden. Das ist eben das Problem: Auf der einen Seite finanziell nicht so unabhängig zu sein, ein "großes" SAN kaufen zu können, auf der anderen Seite jedoch die Features eines SANs zu benötigen. Dabei kommt man eben ganz schnell an die Grenzen... Deshalb möchte ich nun - im nächsten Ausbauschritt - bestimmte Optionen dazukaufen, um die Risiken zu verringern. Letztendlich hat HP die MSA ja nicht umsonst im Einsteigerbereich angesiedelt - man muß dann eben auf einige Features verzichten.


Du machst dir nur um die HBAs sorgen? Denk daran was dich eine zweite MSA kostet? [...]

Da hast Du natürlich Recht. ;) Die zweite MSA habe ich aber kostentechnisch schon in meine Rechnung aufgenommen und zähle sie sozusagen nicht mehr dazu. ;) Letztendlich geht es also um die Zusatzoptionen, die ein gespiegeltes Arbeiten oder grundsätzlich eine größtmögliche Redundanz bei dieser Ausbaustufe ermöglichen.

Ich werde mir Deine Anmerkungen noch einmal durch den Kopf gehen lassen und es in die Planung mit einbeziehen. Vielen Dank für Deine Unterstützung!

BTW OT: Wo kann man eigentlich HP Hardware-Schulungen machen? Hast Du vielleicht eine URL für mich? Läßt sich das auch als Privatperson bezahlen? Habe mal was von 3.000,- € für 5 Tage gehört, um z.B. ein paar Server "auseinander zu bauen" oder eine MSA "anzuschauen". ;)

Danke und Gruß
olc

bla!zilla
09.09.06, 12:41
Kann man die MSA1000 auf eine MSA1500cs umrüsten?


Ja, geht. Du brauchst das MSA1500cs Controller Shelf (leer), je nach Anzahl der Controller ein oder zwei FC I/O Module und halt x SCSI I/O Module (eins für jede MSA30 SB). Wenn du nun 14 Platten in deiner MSA1000 hast, brauchst du zusätzlich zum MSA1500cs Controller Shelf, eine MSA30 SB. Bei 28 Platten, halt zwei MSA 30 SB. Pro MSA30 SB brauchst du ein SCSI I/O Modul. Pro SCSI I/O Modul kannst du eine MSA30 SB, oder zwei MSA20 anschließen. Max. vier SCSI I/O Module sind möglich. Damit sind dann max. 56 SCSI HDDs, oder 96 SATA HDDs möglich. Mischkonfigurationen sind erlaubt, aber nicht an einem SCSI I/O Modul (also eine MSA30 SB und eine MSA20 an einem SCSI I/O Modul). Wenn du die Controller in das neue Shelf gepackt hast, musst du die Firmware noch updaten. Ein Umzug von embedded FC Switches aus der MSA1000 in die 1500cs ist nicht möglich.



Da komme ich im Leben nicht ran. :D


Das habe ich auch schon andere Kunden sagen hören. ;) Einer musste innerhalb eines Jahres von einer MSA1500cs auf eine EVA6000 mit 42 Platten umsteigen. Die haben die Last ihres ERP Systems und der Fileservices falsch eingeschäzt. Zum Glück war das alles geleast. *g* Kostet dir nur einen geringfügigen Betrag mehr im Monat. ;)



Das ist natürlich eine sehr interessante Sache - das war mir gar nicht bewußt...


Sieht man wenn man sich mal direkt auf die Controller klemmt.



Ja, die meisten Optionen davon haben wir dabei - aber 4 Stunden Ausfall kann bei den auf der MSA liegenden Daten ein Halsbrecher werden. Das ist eben das Problem: Auf der einen Seite finanziell nicht so unabhängig zu sein, ein "großes" SAN kaufen zu können, auf der anderen Seite jedoch die Features eines SANs zu benötigen. Dabei kommt man eben ganz schnell an die Grenzen... Deshalb möchte ich nun - im nächsten Ausbauschritt - bestimmte Optionen dazukaufen, um die Risiken zu verringern. Letztendlich hat HP die MSA ja nicht umsonst im Einsteigerbereich angesiedelt - man muß dann eben auf einige Features verzichten.


Na ja, du brauchst du noch viel mehr als "nur" eine weitere MSA. Du brauchst auf jeden Fall eine zweite MSA. Wenn du jetzt zwei Switches einsetzt (egal ob Brocade, McData oder Cisco MDS oder halt B-, M- oder C-Series von HP), brauchst du auf der entfernten, sekundären Seite auch zwei Switches. Evtl. würde es klappen wenn du die sekundäre MSA auf deine vorhandenen Switches konnektierst, aber davon rate ich ab. Wenn du zwei weitere Switches hast, brauchst du ISLs zwischen den Switches. Evtl. hast du keine ISL Lizenz (wenn du z.B. die B-Series Entry-Level Switches hast). Die kostet auch noch mal. Dazu kommen HBAs, Kabel, zusätzliche Lizenzen für SecurePath usw.



BTW OT: Wo kann man eigentlich HP Hardware-Schulungen machen? Hast Du vielleicht eine URL für mich? Läßt sich das auch als Privatperson bezahlen? Habe mal was von 3.000,- € für 5 Tage gehört, um z.B. ein paar Server "auseinander zu bauen" oder eine MSA "anzuschauen". ;)


Bei HP oder Onsite, zumindest war ich immer bei denen (okay, vorher auch Compaq) Alternativ mal bei HP auf der Homepage gucken. Aber eine offene Bemerkung von mir: Wenn du die Dinger nicht im Enterprise Umfeld administrieren musst, oder als System-Engineer / Consultant unterwegs bist - spar die das Geld und such die einen IT-Dienstleister der dir bei sowas zur Seite steht und bei komplizierten Dingen zur Hand gehen kann.

olc
09.09.06, 12:57
Au Backe - wenn ich Deine Ausführungen so lese wird mir klar, daß da noch so einiges im Argen liegt. ;)

Thema Hardware-Schulung: Wir haben einen sehr guten Dienstleister, der sich um die Sache kümmert. Ich möchte jedoch gern selbst auch ein wenig bescheid wissen, was man genau wie machen kann. Ist ein besseres Gefühl. ;)
Aus dem gleichen Grund mache ich mir auch Gedanken über eine solche Schulung: Meine Firma zahlt sowas leider nicht - ich merke jedoch, daß ich für meine Begriffe zu wenig von dem Thema verstehe (wie von ca. 12.000 anderen Themenbereichen auch ;) ) und gern mehr darüber wissen möchte. Und da man sich nicht alles selbst draufziehen kann, muß man im Zweifel auch mal selbst ein wenig Geld anfassen... :rolleyes:
Es treibt mich also der unbändige Drang nach mehr Wissen / Input. ;)

Danke nochmal und Gruß
olc

bla!zilla
09.09.06, 13:04
Buche bei deinem IT-Dienstleister einen Workshop. Quasi training on the job. Dann ist das auch auf dein System zugeschnitten, da der Workshop bei dir onsite stattfinden sollte. Da reichen zwei bis drei Tage locker aus. IMHO musst du nicht wissen wie die MSA z.B. write I/O auf die Platten verteilt, oder was die FC Schicht 1 macht. Für dich sind eher administrative Dinge wichtig, Vor- und Nachteile verschiedener Zonings usw.

olc
09.09.06, 13:17
Das ist eine gute Idee. Werde mal schauen, was sich diesbezüglich machen läßt.

Danke und Gruß
olc