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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grub - alleine "lebensfähig"?



Snofix
15.08.06, 10:08
Hallo zusammen!

Ich hab' mal eine "Anfängerfrage" zum Grub-Bootmanager.
Hab auf meinem Notebook Windows und Debian (von der Knoppix-DVD) laufen, zusammen mit Debian hab ich Grub als Bootmanager in den MBR installiert.
Jetzt würd ich gerne Debian durch Slackware ersetzen (ohne den Bootmanager ersetzen sondern nur anpassen zu müssen), dazu meine Frage:
Bleibt Grub wenn ich Debian lösche vollständig vorhanden oder greift es eventuell (beim Umkonfigurieren oder dergleichen) auf files von der Debian-Installation zu?

greetz & danke schon mal,
martin

marce
15.08.06, 10:14
auf mehr als das, was in /boot liegt sollte eigentlich nicht zugegriffen werden...

hp_tux
15.08.06, 11:09
Hallo,

nun, zu Grub gehören aber auch noch Dateien, die sich nicht in "/boot" befinden - ich würde darauf jedenfalls nicht verzichten wollen. AFAIK verwendet Slackware (noch immer) Lilo, und wenn Du ein Diskettenlaufwerk hast, solltest Du Lilo vielleicht auf eine Floppy installieren.

Gruß

hp_tux

towo2099
15.08.06, 11:14
nun, zu Grub gehören aber auch noch Dateien, die sich nicht in "/boot" befinden

Aha, welche denn?

hp_tux
15.08.06, 12:02
Hallo,


Aha, welche denn?
nun, z.B. "/usr/sbin/grub*".

Gruß

hp_tux

Snofix
15.08.06, 14:21
Alles klar, danke für die Info!

greetz,
martin

Stephanw
15.08.06, 21:02
nun, z.B. "/usr/sbin/grub*

Quatsch! /usr/sbin/grub bzw. /sbin/grub ist die Grub-Konsole, die z.B. dazu genutzt werden kann, den MBR zu schreiben.
Normalerweise gibt es doch eine separate boot-Partition, dessen Dateien ausschließlich für den Bootvorgang relevant sind.

grub an sich könnte unter bestimmten Umständen nicht mal auf die Root-Partition zugreifen (z.B. wenn ein nicht unterstütztes Dateisystem benutzt wird, wie etwa Stephanwfs oder weiss der Teufel)....

Gruß Stephan

hp_tux
15.08.06, 21:15
Hallo,


Normalerweise gibt es doch eine separate boot-Partition, dessen Dateien ausschließlich für den Bootvorgang relevant sind.
nein, eine separate Partition für /boot ist nur optional.

Gruß

hp_tux

HEMIcuda
15.08.06, 22:09
Hallo,


nun, z.B. "/usr/sbin/grub*".

Gruß

hp_tux
Noe.

'cuda

hp_tux
15.08.06, 22:17
Hallo,


Noe.
hmm, kannst Du das bitte etwas näher erläutern?

Gruß

hp_tux

HEMIcuda
15.08.06, 22:22
Wenn grub installiert ist, ist er nur noch auf die Dateien in /boot angewiesen. Wird auch klar, wenn man sich die Funktionsweise von grub anschaut und bedenkt, dass zur Bootzeit Zugriff gerade auf /usr noch gar nicht gewaehrt sein muss.

'cuda

hp_tux
15.08.06, 22:27
Hallo,


Wenn grub installiert ist, ist er nur noch auf die Dateien in /boot angewiesen. Wird auch klar, wenn man sich die Funktionsweise von grub anschaut und bedenkt, dass zur Bootzeit Zugriff gerade auf /usr noch gar nicht gewaehrt sein muss.
ja, das ist schon klar - dann haben wir wohl nur verschiedene Vorstellungen davon, was eine "vollständige" Installation von Grub ist bzw. sein soll.

Gruß

hp_tux

HEMIcuda
16.08.06, 10:00
Ist aber fuer die Fragestellung ziemlich irrelevant, wenn der OP nicht vorhat, grub neu- oder nachzuinstallieren.

'cuda

Stephanw
16.08.06, 10:20
nein, eine separate Partition für /boot ist nur optional

Das wiederspricht nicht meiner Aussage, das /boot normalerweise eine separate Partition hat.

hp_tux
16.08.06, 10:35
Hallo,


Das wiederspricht nicht meiner Aussage, das /boot normalerweise eine separate Partition hat.
hmm, und woher hast Du das? Und was soll das für Vorteile haben?

Gruß

hp_tux

Stephanw
16.08.06, 14:15
hmm, und woher hast Du das? Und was soll das für Vorteile haben?

Das hab ich aus meiner Erfahrung. Guck dir mal an wie die Installer das überwiegen handhaben.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Wenn du dein Root-Dateisystem geschrottet hast, ist wenigstens noch der Bootloader okay.

Dieser kann dann

-ein alternatives Betriebssystem starten, z.B. Windows 3.1
-einen Linux-Kernel mit einer initrd starten, wobei die initrd Werkzeuge zur Dateisystemreparatur an Bord hat.

Gruß Stephan

quinte17
16.08.06, 14:25
Hallo,


hmm, und woher hast Du das? Und was soll das für Vorteile haben?

Gruß

hp_tux
woher man das hat kann ich dir nicht genau sagen, aber der vorteil liegt klar auf der hand!
es gibt bios-versionen, die nicht mehr als 8gb erkennen (bei festplatten größer 8gb). grub und lilo sind auf die informationen vom bios angewiesen, um von den laufwerken booten zu können. wenn sich der kernel hinter den 8gb befindet, kann grub/lilo ihn nicht mehr finden, und somit nicht booten. die lösung ist eine partition zu erstellen die innerhalb dieser 8gb liegt, somit kann dann grub/lilo den kernel finden, und du kannst immer booten.

greetz

Susu
16.08.06, 14:33
Keines der Linux-Systeme, die ich je installiert habe, hat automatisch eine separate /boot anlegen wollen. Welche Distris machen denn sowas? Ich hab eigentlich immer ne grub-shell auf Diskette rumfliegen (wozu hab ich denn ein Floppy-LW?! *g*), ne Live-Distri zur Hand (eigentlich sowieso Pflicht, wenn man öfters mal rumfrickelt) oder benutze die Installations-CD meines jeweiligen Systems. Natürlich kann man es auch über eine separate Partition lösen, aber so bahnbrechende Vorteile sehe ich da nicht.

@snofix: Wieso sicherst Du nicht die menu.lst vom Debian-System und nimmst erstmal den Bootloader, den Slackware Dir anbietet und haust ihn in den MBR. Der Vorteil liegt darin, dass Du nicht umständlich die menu.list vom grub anpassen musst (weiß ja nicht, wie gut Du Dich mit der Syntax der menu.lst auskennst) und evtl. ein nicht-bootendes System hast. Falls Slack immer noch Lilo benutzt, und Du lieber grub magst, so ist das auch kein Problem, denn grub kann völlig problemlos nachinstalliert werden. Für den Win-Booteintrag guckst Du Dir dann halt die "alte" menu.lst an und kopierst den Eintrag, falls es nicht sowieso ordnungsgemäß eingetragen wurde.

Stephanw
16.08.06, 16:51
Keines der Linux-Systeme, die ich je installiert habe, hat automatisch eine separate /boot anlegen wollen.

Meine gentoo-Installation hat das auch noch nie gemacht. Genauso wenig wie arch.

Aber wenn man sich die nicht-hardcore-frickler-distris ansieh, wie z.B. Suse oder Fedora, findet man dieses Vorgehen oft. Ich hätte noch ne Ubuntu-Platte hier rumfliegen, bin aber zu faul die anzuschließen um nachzusehen, ob es dort auch der Fall ist.

Glaube mir einfach, so ist es häufiger mal...

Gruß Stephan

WFlyer
16.08.06, 22:34
Keines der Linux-Systeme, die ich je installiert habe, hat automatisch eine separate /boot anlegen wollen.

Das habe ich auch das Letzte mal so vor zwei Jahren gesehen das zwei getrente Partitionen angelegt werden mit der Standart Installation.
Früher gab es ja das Problem mit der 1024 Zylinder grenze da wahr es logisch.

Ich arbeite selber mit zwei Partitionen, ist irgendwie hängen geblieben, finde es komfortabeler und es ist gut um wichtige configs zu sichern.

Thomas Mitzkat
16.08.06, 22:46
Greetz, Leute. Schaut doch mal nach /boot/grub. Da liegen die Dateien, die Grub braucht um die Dateisysteme zu entfalten, damit auf den Kernel irgendwo zugegriffen werden kann. Im Gegensatz zu Lilo, wo die physikalische Position des Kernels und des Initrd direkt angesprungen werden, springt Grub seine Dateien an, entfaltet das Dateisystem und spricht dann aus dem entfalteteten Dateisystem heraus den Kernel und Initrd an. Daher braucht man Grub ja nicht mehr nachzurichten, wenn ein neuer Kernel/Initrd installiert wird - im Gegensatz zu Lilo.

fuffy
17.08.06, 07:06
Hi!


Daher braucht man Grub ja nicht mehr nachzurichten, wenn ein neuer Kernel/Initrd installiert wird - im Gegensatz zu Lilo.
LILO auch nicht, wenn man "make install" verwendet. :)

Gruß
fuffy

Thomas Mitzkat
17.08.06, 22:30
Hi!


LILO auch nicht, wenn man "make install" verwendet. :)

Gruß
fuffy

So, so. Ist ja ein dolles Ding.

Lindiot
17.08.06, 23:11
Im Gegensatz zu Lilo, wo die physikalische Position des Kernels und des Initrd direkt angesprungen werden, springt Grub seine Dateien an, entfaltet das Dateisystem und spricht dann aus dem entfalteteten Dateisystem heraus den Kernel und Initrd an.


Das konnte das MS-Äquivalent schon 1996 oder 1997

Thomas Mitzkat
17.08.06, 23:28
Im Gegensatz zu Lilo, wo die physikalische Position des Kernels und des Initrd direkt angesprungen werden, springt Grub seine Dateien an, entfaltet das Dateisystem und spricht dann aus dem entfalteteten Dateisystem heraus den Kernel und Initrd an.


Das konnte das MS-Äquivalent schon 1996 oder 1997

Es fliegen heute sogar Flugzeuge, die vor über 60 Jahren entwickelt wurden und man hält das für modern.

HEMIcuda
18.08.06, 00:32
Es fliegen heute sogar Flugzeuge, die vor über 60 Jahren entwickelt wurden und man hält das für modern.
SR-71 (http://youtube.com/watch?v=v1veEc50Fso)? Ziemlich aehnlicher Verlauf zur IT...

'cuda

Koberon
18.08.06, 19:23
Meines Wissens ist im Verzeichnis /boot/grub alles enthalten, was grub braucht, unter anderem auch die Konfigurationsdatei fuer grub, menu.lst.

Stephanw
19.08.06, 17:54
Meines Wissens ist im Verzeichnis /boot/grub alles enthalten, was grub braucht, unter anderem auch die Konfigurationsdatei fuer grub, menu.lst.

Da hat mal wieder jemand den gesamten Beitrag gelesen. Aber es ist ja auch auch unwahrscheinlich, dass diese hochkomplexe Frage nicht in gut 2 Seiten beantwortet wird...

Thomas Mitzkat
19.08.06, 23:45
SR-71 (http://youtube.com/watch?v=v1veEc50Fso)? Ziemlich aehnlicher Verlauf zur IT...

'cuda

B2-Stealth-Bomber und Horten GO 229 - 1945 (Illustrationen)

http://www.kheichhorn.de/assets/images/horton_229_2.jpg