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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage: IMAP die richtige Wahl?



viijay
22.07.06, 17:36
Hallo Community.

Ausgangssituation:
Einen Debian Server, der die Internetverbindung zur Verfügung stellt und Proxyserver ist.
Zwei Rechner (PC und Laptop) auf denen hab ich jeweils Windows und Linux installiert. Jetzt möchte ich natürlich sowohl unter Linux und Windows Mails checken. Bisher jeweils immer die Mailprogramme konfiguriert und bei 3 OSs die Mails auf dem Server belassen. Natürlich auf jedem OS die Verzeichnisse angelegt. Lästig.

Wunsch:
Einen Mailserver auf dem Debian Server (IMAP?) auf den die Clients dann direkt zugreifen. Der (IMAP) Server holt die Mails der 5 Mail-Konten ab und speichert sie auf dem Server. Die Clients, greifen dann per IMAP auf die, auf dem Server bereits liegenden Mails, zu. Verzeichnisse sind dann auch für alle gleich. Natürlich will ich auch von den verschiedenen eMail-Adresse aus verschicken können. Oder wird das einfach wie bisher über SMTP Einstellungen am Client gemacht? Ich will natürlich, dass die gesendeten Mails auch auf dem IMAP Server liegen, die dort dann von allen OSs eingesehen werden können.

Frage:
Was brauche ich? Was nehme ich dafür am besten? Welchen IMAP Server, welchen SMTP Server, etc.

Info:
Ich erwarte keine Step-By-Step-Anleitung nur eine ungefähre Richtung. Ich weiss ja nicht, ob das per IMAP Server z.B. klappt, so wie ich mir das denke. Wäre halt dankbar für ein paar Tipps und Infos.

Danke und Gruß ViiJay.

bla!zilla
22.07.06, 17:39
Ich habe das bei mir auch so gemacht. ich verwende die Kombination Postfix / Cyrus IMAP / Squirrelmail / Fetchmail.

Fetchmail holt die Mails beim ISP ab (sind vier Konten). Über Postfix kann ich Mails verschicken (arbeitet als Relay in meinem Netz und verschickt die Mails über das Mailrelay meines ISP). So brauche ich im Client nur einen Outbound-SMTP und den IMAP Server angeben. Für Unterwegs nutze ich Squirrelmail als Webmail. Als lokalen MUA verwende ich unter Linux und Windows Thunderbird. Dort kann man mehrere Identitäten angeben, so das man keine Probleme mit mehreren Konten hat.

viijay
22.07.06, 17:54
Ok. Wenn ich das richtig verstanden haben...

Fetchmail holt die Mails und legt sie im IMAP Server ab.
Mit Postfix kann ich die Mails verschicken (kann ich da auch am Client wählen, über welche Adresse ich die verschicke?). Woher weiss denn Postfix, wohin es die Mails weiterleiten soll an welchen SMTP Server (wenn man von unterschiedlichen Mail-Adressen versendet)? Am Client schreibst du, trage ich nur einen Outbound SMTP Server ein. Geht dass denn mit verschiedenen Mail-Adressen?

Ich weiss, Fragen über Fragen. Ich bin halt was Mails angeht noch totaler Beginner.

Webmail bräuchte ich wahrscheinlich nicht unbedingt. Aber wäre dann eventuell interessant für den nächsten Schritt oder die nächste Ausbaustufe! :)

Danke jedenfalls schon mal für die Infos!

Gruß ViiJay.

mamue
22.07.06, 18:07
Postfix wird in der Regel wohl die Mails an den smtp des Providers weitergeben. Man kann aber auch direkt ausliefern. Die Absenderadresse beeinflusst das eigentlich nicht, ausser bei t-online - bei denen muß man dafür zahlen, dass sie das nicht mehr machen. Die Clients bekommen als Ausgangsserver für smtp die Deines Servers.
Im Übrigen weiß Postfix das alles, weil Du den so konfiguriert hast. Das ist meiner bescheidenen Ansicht nach keine einfache Aufgabe.

mamue

tschloss
22.07.06, 18:36
Der Klassiker. Ist sehr oft im Web und in in Heftchen (Linux-Magazin, c`t (dort sogar mit Debian: c´t Projekt!) und sogar in Büchern beschrieben!
Es gibt sogar fertige Distributionen, die so einen Small/Medium Office Server bereitstellen (ist aber damit nicht weniger komplex finde ich). Muss es Debiam sein?
Also bei SUSE 9.3 lief das bereits weitgehend out of the box bzw per YAST konfiguriert.
Beliebte Kombi wie blazilla schon schreibt: Postfix, fetchmail, IMAP (Cyrus oder dovecot soll ganz gut und etwas einfacher sein), dann optional Webmail (squirrelmail oder horde) und Spamassassin / ClamAV (kann man aber schön schrittweise machen).

Postfix wird häufig auch für die Kommunikation zwischen fetchmail und der Auslieferung (zB Cyrus) oder zum Einhängen von Spam- und Virenschutz benutzt. Ob du ihn beim Versenden nutzt oder direkt vom Client an deinen SMTP Server beim Provider gehst, ist Geschmackssache.

Greetz
Thomas

Ach ja: mit Thunderbird oder KMAIL gibt es auch die Möglichkeit, die Mails in einem Offline Modus mitzunehmen. Änderungen und geschriebene Mails werden dann beim nächsten mal verarbeitet/versendet.

viijay
22.07.06, 18:42
Hallo zusammen,

vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten. Und ich gebe zu, dass es wohl nicht das exotischste Thema ist. Trotzdem danke für die Hilfestellung am Anfang.

Ich werde mich dann mal ranmachen und ggf. hier noch weiter nach Problemlösungen fragen. Bin schon sehr gespannt, wie ich das hinbekomme.

Einzig die Sache mit den Absenderadressen ist für mich noch sehr wichtig. Wenn das nicht gehen würde, wäre es mal für den Popo. Und bei dem rosa Riesen bin ich zum Glück nicht. Deshalb sollte auch das Problem machbar sein.

Danke noch mal! Ich berichte dann, wie weit ich so gekommen bin.

@tschloss: Ja es soll schon Debian sein. Der Server läuft seit langer Zeit sehr gut und wollte nicht auf SUSE umsteigen. Ich mag Debian. Mal sehen, ob es damit leichter / schwerer wird. :D

Gruß ViiJay.

BedriddenTech
22.07.06, 19:06
Mal interessehalber: Wie kann man Qmail konfigurieren, daß er dasselbe wie Postfix in dem Fall tut (also nicht selbst ausliefert, sondern als Relay dient)?

Roger Wilco
23.07.06, 01:43
http://www.google.com/search?q=qmail+relay :ugly:

BedriddenTech
23.07.06, 02:21
Gesucht hab' ich schon, so ist's ja nicht. Das Problem ist, daß ich mit Qmail zwar künstliche SMTP-Relayrouten setzen, aber nicht gegen die Server authentifizieren kann.

bla!zilla
23.07.06, 15:20
Postfix wird in der Regel wohl die Mails an den smtp des Providers weitergeben. Man kann aber auch direkt ausliefern.


Leider / Glücklicherweise nehmen viele ISPs Mails auf Dial-In Bereichen nicht an. Daher immer besser über das Relay des ISPs schicken.

Postfix muss nicht wissen wo die Mail hingeht, der stellt sie einfach zu. ;) Der MUA setzt ja die Empfänger- und Absenderadresse und der MTA stellt die Mail dann einfach an den Recipient zu (username@rechner.domäne.tld, wobei man mit Hilfe eines MX-Records im DNS einen Rechner als Mailempfänger für eine Domäne festlegen kann. Damit kann @rechner entfallen).

tschloss
23.07.06, 16:10
Leider / Glücklicherweise nehmen viele ISPs Mails auf Dial-In Bereichen nicht an. Daher immer besser über das Relay des ISPs schicken.

Postfix muss nicht wissen wo die Mail hingeht, der stellt sie einfach zu. ;) Der MUA setzt ja die Empfänger- und Absenderadresse und der MTA stellt die Mail dann einfach an den Recipient zu (username@rechner.domäne.tld, wobei man mit Hilfe eines MX-Records im DNS einen Rechner als Mailempfänger für eine Domäne festlegen kann. Damit kann @rechner entfallen).

Mit "direkt" könnte mamue auch vom Client zum eigenen Provider-MTA gemeint haben. Das wäre auch ok.

Greetz
Thomas

bla!zilla
23.07.06, 16:37
Korrekt, das ist natürlich auch möglich.