Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nationalstolz & Patriotismus
Hi Leute,
ich sehe in den letzten Tagen sehr häufig Autos, Radfahrer und Häuser, bestückt mit unserer Landesfahne, sehe Menschen, die stolz sind, Deutsch zu sein, und die das ENDLICH auch mal zeigen! Es zaubert mir ein Lächeln auf's Gesicht, nicht weil ich es lächerlich finde, sondern weil ich es GUT finde. Diesen Patriotismus und Nationalstolz BRAUCHT unser Land. Mehr als irgendwelche Steuern oder Autobahnen BRAUCHT dieses Land wieder ein Volk, das hinter ihm steht. Egal, welchen Ursprung jeder Einzelne hat. Ich finde es gut, wenn auch Türken, Polen, Russen, Albaner etc. zusammen mit ihren Deutschen Mitmenschen mit DEUTSCHEN Fahnen auf die Straße gehen und sich mit unserem Land, in das sie eingewandert identifizieren.
Ich weiß, dieser Patriotismus hat seinen Grund in der hier stattfindenden WM. Darüber braucht mich niemand aufklären. Aber ich wünsche mir - und damit bin ich definitiv nicht der einzige - daß dieser Stolz, dieses Wir-Gefühl TROTZ anhaltender Probleme über das WM Finale (bzw. unser eventuell frühzeitiges Ausscheiden) hinaus bestehen bleibt! Das wünsche ich mir! Ich wünsche mir, daß die Menschen nach der WM ihre Fahnen da hängen lassen, wo sie JETZT sind: offen sichtbar für alle! Ich wünsche mir, daß in die Herzen der Menschen wieder das Gefühl einzug hält, in einem guten Land zu leben. In die Herzen ALLER Menschen, die hier leben!
Ich würde mich freuen, wenn ihr alle hier diesen Wunsch ebenfalls hegt - trotz aller Probleme, die dieses Land haben mag. Ich würde mich freuen, wenn ihr sagt: "Dieses Land steht vielleicht vor dem Abgrund, aber wir sind trotzdem stolz, hier zu sein und bereit, zu helfen, wo wir können." Auf daß diese "Hilft ja doch nix"- und "Was soll ich schon bewegen"-Einstellungen endlich mal ein Ende haben.
Und ich würde mich freuen, wenn ihr diesen Wunsch, diese Ideologie, diesen Patriotismus und Stolz auf unser Land weiterverbreitet und selber - jeder Einzelne - dafür Sorge tragt, daß dies alles auch nach der WM noch bestand hat.
Ich jedenfalls bin stolz, Deutscher zu sein!
Da könnte auf jeden Fall das ungute Gefühl abbauen, dass viele Deutsche beim Anblick ihrer eigenen Flagge verspüren.
Ich häng mir trotzdem zur Zeit lieber ne Europaflagge raus. Auf keinen Fall kaufe ich auch nur ein Produkt von diesen Massen-WM-Müll-Vertickern.
Eben, EU oder Pinguin auf weißen grund, fragt sich nur wo man so ne Pinguin Flagge herbekommt...
Dann kauf dir doch Stoffbahnen und näh dir selbst eine Fahne. Das Geld geht dann nicht in dem WM Kommerz unter.
Und wenn es wieder Leute gibt, die auch mit dem Nationalstolz Geld machen; so sei es halt! Wichtig ist doch nur, daß das Volk geschlossen sagt und auch denkt: "WIR SIND DEUTSCHLAND!"
Bitte zieht diesen Wunsch nicht ins Lächerliche! Endlich wird in diesem Land offen die Nation gefeiert.
Nur gut, dass der Patriotismus durch des Deutschen liebstes Kind geschuert wird.
In vier Wochen ist alles wieder vorbei.
'cuda
Was ist daran gut, daß in 4 Wochen alles wieder vorbei ist? Der Fußball, meinetwegen, aber der Nationalstolz? Was ist daran gut, wenn der danach wieder verschwindet? Erklär's mir! Was ist gut daran, wenn man NICHT stolz ist auf sein Land?
aus meiner Sicht zeigt sich dabei wieder eine uns eindoktrinierte Eigenschaft, den ich mal als "gestatteten Eventpatriotismus" bezeichnen würde...
Vermutlich ist der "Spuk" spätestens 2 Wochen nach der WM wieder vorbei...
Für ein selbstbewusstes und geschlossenes Volk, mit einer gesunden Einstellung zur Welt wäre es aber von Nöten, dass Medien wie die Bildzeitung nicht alles einfach kaputtreden.
Bis auf die Umsetzung mit Prominenten, fand ich die WSD-Aktion auch garnicht so blöd. Natürlich etwas peinlich, dass wir so etwas brauchen, nur um zu verkünden, dass wir uns nun wieder ganz offen zum Nachkriegsdeutschland bekennen können.
Was ist daran gut, daß in 4 Wochen alles wieder vorbei ist? Der Fußball, meinetwegen, aber der Nationalstolz? Was ist daran gut, wenn der danach wieder verschwindet? Erklär's mir! Was ist gut daran, wenn man NICHT stolz ist auf sein Land?
Hat sich mein latenter Sarkasmus noch nicht bis in Deine Breitengrade rumgesprochen? Ich sehe die Sache ganz pragmatisch. Wir sind ein von ueberwiegend Nationalmasochisten gepraegtes Land, in dem einem seit der Grundschule eingetrichtert wird, dass wir Damals (TM) was ganz boeses gemacht haben und wir deshalb keinen Nationalstolz mehr haben duerfen. Dieses Stigma wird jetzt fuer vier Wochen mal durch die Fussball-WM kompensiert, bis sich dann rausstellt, dass in Dunkeldeutschland wieder mal ein paar Glatzen ein paar Nicht-Arier geklatscht haben. Dann geht es wieder los, das Betroffenheitsgeheule und ruck-zuck werden die Deutschland-Fahnen wieder eingeholt.
Wie heisst es so schoen? Eine Schwalbe macht noch keinen Fruehling.
'cuda
Ich sehe die Sache ganz pragmatisch. Wir sind ein von ueberwiegend Nationalmasochisten gepraegtes Land, in dem einem seit der Grundschule eingetrichtert wird, dass wir Damals (TM) was ganz boeses gemacht haben und wir deshalb keinen Nationalstolz mehr haben duerfen. Dieses Stigma wird jetzt fuer vier Wochen mal durch die Fussball-WM kompensiert, bis sich dann rausstellt, dass in Dunkeldeutschland wieder mal ein paar Glatzen ein paar Nicht-Arier geklatscht haben. Dann geht es wieder los, das Betroffenheitsgeheule und ruck-zuck werden die Deutschland-Fahnen wieder eingeholt.
wo er recht hat hat er recht... es ist nun einmal einfach so. Außerdem sehe ich in zeiten der globalisierung auch schwarz für unser nationalgefühl... unsere gesamte tradition geht den bach runter oder ist bereits verschwunden... wer von den leuten unter 20 kennt heute schon noch deutsche lieder?! und damit meine ich nicht dsds oder son mist... sowas wie "heute hier morgen dort", "im frühtau zu berge" und wie se alle heißen...
und wenn man keine kultur hat... worauf soll man stolz sein? schöne landschaft? naja... woanders is schöner ^^ gute wirtschaft? naja... ^^ soziale mitmenschen?? naja... ^^ ok wir haben (bis jetzt noch) nette sozialleistungen... aber wirklich viel kann man dann ja auch nicht mehr zusammenbekommen...
mfg
soa2ii
und nein... ich find den gekillten patriotismus auch nicht gut, ich sehe nur keinen wirklichen grund dafür...
Ich freue mich über das neue Selbstvertrauen, dass sich in den Straßen zeigt und kann dem ersten Post von 7.e.Q. eigentlich nur zustimmen.
Obwohl auch ich befürchte, dass sich dieser Patriotismus vermutlich mit dem Ausscheiden unserer Nationalmanschaft legen wird ... (sagte ich gerade Ausscheiden... ich meinte natürlich: "Nach dem 3:1 Finalsieg über Brasilien" :D)
Allerdings zauberte es mir ein Lächeln auf das Gesicht, als beim Eröffnungsspiel tatsächlich unsere schöne Nationalhymne vielstimmig von den Rängen schallte (ok, die Polen haben vor dem 2. Spiel lauter gesungen, aber wir haben dafür gewonnen ;) )
Ich wünsche mir wirklich, dass die WM nicht eine vorrübergehende "Ausrede" ist, um mal wieder stolz auf sein Land sein zu dürfen, sondern dass sie vielmehr ein Auslöser dafür wird endlich zu begreifen, dass wir Deutschland sind und nicht das Großdeutsche Reich... und in froher Hoffnung darauf erspare ich mir jetzt auch den (leider) an vieler Stelle notwendigen Sermon, dass ich die damaligen Verbrechen trotzdem total schlimm finde...
Ehrlich gesagt kann ich Begriffen wie Nationalstolz und Patriotismus nichts abgewinnen. Nicht, weil man unsere Generation zu Schulzeiten mit Nazi-Deutschland und seinen Gräueltaten dichtgedröhnt hat und uns erklärt hat, das wir uns bitte ganz doll schämen sollen - das ganz sicher nicht. Sondern weil ich glaube, dass es derlei "Heimatgefühl" einfach nicht braucht, um etwas bewegen zu können. Für mich reicht da gesunder Menschenverstand aus. Es ist natürlich schön zu sehen, dass während so einem Großereignis das Gefühl sozialer Kälte einem freundschaftlichen Miteinander aller Nationalitäten und Kulturen weicht. Wer wünscht sich nicht, dass die Gesellschaft in unserem Land wieder näher zusammenrückt?! Dass ich deswegen aber nun Fahnen schwingend und "Ich bin Deutschland!" brüllend durch die Gegend rennen soll, widerspricht meiner Vorstellung vom Wir-Gefühl.
Die Fahnen-Schwingerei halte ich auch nicht für das Kennzeichen eines neu gewonnenen Selbstverständnisses, zumal die fleißigsten Fahnen-Schwenker wahrscheinlich auch die ersten sein werden, die sie einrollen, falls :) unser Team ausscheidet.
Aber ich finde es gut, dass man allem Anschein nach, zumindest für den Moment, die Scheu davor verloren hat...
In den letzten Jahren hingen die einzigen Deutschland-Flaggen, die ich außerhalb von staatlichen Einrichtungen gesehen habe meist neben einer Ferrari-Fahne ;)
Warum faellt mir das jetzt erst auf? Vermutlich, weil ich jetzt erst meinen ersten Kaffee hatte:
Warum wird Unterstuetzung fuer die deutsche Nationalmannschaft bei einer WM mit Patriotismus verwechselt?
'cuda
Weil die Sympthome ähnlich sind, und das Wir-Gefühl. Ich halte es nicht für eine Verwechslung, sondern eher für den Keim eines schon lange gesetzten aber unterdrücken Saatkorns. Er hat erst einen einzigen kleinen Zweig (unsere Nationalelf) und will gegossen werden, um ein großer Baum mit vielen Blättern zu werden.
dragon's might
12.06.06, 09:27
Also, ich finde weder die deutschte Flagge nocht die Hymne in irgendeiner Weise passend. Man hätte lieber Brechts Kinderhymne nehmen sollen und die senkrecht gestreifte Flagge der Republikaner 1848.
dragon's might
12.06.06, 09:28
Weil die Sympthome ähnlich sind, und das Wir-Gefühl. Ich halte es nicht für eine Verwechslung, sondern eher für den Keim eines schon lange gesetzten aber unterdrücken Saatkorns. Er hat erst einen einzigen kleinen Zweig (unsere Nationalelf) und will gegossen werden, um ein großer Baum mit vielen Blättern zu werden.
Ohje, bei so viel Pathos könnt ich kotzen.
Pathos? Was sind Pathos?
Wenn du's nicht verstehen kannst, schreibe ich es nochmal verständlich: wir betreiben die letzten Wochen einen kleinen Patriotismus, der sich erstmal nur auf unsere Nationalelf bezieht (wir lieben unser Team). Es muss jeder einzelne dafür sorgen, daß dieser kleine Patriotismus groß und stark wird und zu wahrem Patriotismus wird, der sich auf alles bezieht, was zu diesem Land gehört. Ich hab das nur eben etwas blumig umschrieben. Wenn's dir nicht gefällt, oder du es nicht verstehst, dann geh meinetwegen kotzen, aber mach's auch wieder sauber!
Mal eine ( zugegebenermaßen ) provokante Frage: Wie kann man stolz darauf sein, Deutscher zu sein? Meines Wissens musste der Großteil der Leute, die ganz besonders stolz auf ihr Land sind ( ;) ) nichts leisten um diese Eigenschaft "deutsch" zugesprochen zu bekommen - sie wurden schlichtweg hineingeboren.
Man kann stolz auf eine außergewöhnliche Leistung seines Landes sein oder ganz generell stolz auf dieses Land, aber das könnte ich auch als Deutscher in einem fremden Land.
Wenn man aus diesen Gründen stolz auf sein Land ist ist das doch ok und damit habe ich auch gar kein Problem. Nur bin ich persönlich es nicht, weil wir uns gerade politisch in eine Richtung bewegen ( nicht nur hier in Deutschland ) die ich absolut nicht gutheiße und auch bestimmt nicht stolz darauf bin.
Trotzdem habe ich eine Deutschland-Fahne. Nicht weil ich Deutschland oder gar die Umsetzung dieser WM durch DFB und FIFA gut finde ( das ganz sicher nicht... ), sondern weil ich unserer Mannschaft im sportlichen Sinne eine tolle WM wünsche, sie haben es sich einfach verdient.
Was ich damit sagen will - nur weil jetzt sehr viele Menschen Deutschlandflaggen aushängen haben heißt das nicht dass sie das aus neu gefundenem Nationalstolz tun, sondern aus dem ganz einfachen Grund dass wir eben eine Fußball-WM haben. Deswegen sollte man das Ganze nicht überbewerten, auch wenn es jetzt für eine schöne Atmosphäre sorgt :)
Nach der WM werden die Fahnen vielleicht noch eine Weile hängen bleiben ( falls wir Weltmeister werden sollten sowieso :D ) aber ein Dauerzustand wird das nicht bleiben.
-hanky-
Er hat erst einen einzigen kleinen Zweig (unsere Nationalelf) und will gegossen werden, um ein großer Baum mit vielen Blättern zu werden.Als obs eine Nationalelf erst seit dem 9. Juni 2006 geben würde. Leute, die mit der Bundesfahne wedeln, gibts auch des Öfteren, sei es bei der Formel 1 oder diversen anderen internationalen Sportveranstaltungen, wie z. B. der Olympiade (sowohl im Sommer, als auch im Winter). Demzufolge müsste Deutschland bereits ein riesiger Wald sein, gleicht aber oft genug eher einem Sumpf. Aber auch der lebt bekanntlich vom Wasser...
Viele dieser von dir beschriebenen Menschen haben unsere Flaggen aber doch gerade deswegen draußen hängen, weil's momentan alle tun, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich persönlich habe die Flagge auch draußen hängen, und nicht nur weil ich unserer Nationalelf eine gute Zeit wünsche, sondern weil ich im Innern immer stolz war und bin, was unser Land in 60 Jahren Nachkriegszeit geleistet hat. Die politische Richtung, die wir eingeschlagen haben, gefällt mir genau so wenig. Sie wurde aber nur eingeschlagen, weil alle ja und amen dazu gesagt haben, bzw. gar nichts. Niemand hat etwas dazu gesagt, weil es nichts gibt, das uns zusammen hält. Und was hält ein Volk besser zusammen, als der Stolz auf seine Abstammung, und/oder auf das Land, in dem es lebt. Als Deutscher kann man natürlich auch im Ausland stolz sein auf sein Geburtsland. Andersherum darf man aus Ausländer natürlich auch stolz sein auf das Land, in das man eingewandert ist. Das verbietet einem niemand.
@susu: gute Analogie. Diese Veranstaltungen sorgen vielleicht immer wieder dafür, daß ein gewisser Nationalstolz aufkeimt; diese Keime sind allerdings aufgrund mangelnder "Bewässerung" jedes Mal wieder eingegangen. Aber in dem Maße, wie die WM zur Zeit für Einheitsgefühle sorgt - auch über Nationsgrenzen hinaus -, habe ich es mit meinen 25 Jahren noch nie erlebt.
@susu: gute Analogie. Diese Veranstaltungen sorgen vielleicht immer wieder dafür, daß ein gewisser Nationalstolz aufkeimt; diese Keime sind allerdings aufgrund mangelnder "Bewässerung" jedes Mal wieder eingegangen. Aber in dem Maße, wie die WM zur Zeit für Einheitsgefühle sorgt - auch über Nationsgrenzen hinaus -, habe ich es mit meinen 25 Jahren noch nie erlebt.
Liegt wohl daran, dass die letzte WM in Deutschland schon >25 Jahre zurueckliegt.
'cuda
Viele dieser von dir beschriebenen Menschen haben unsere Flaggen aber doch gerade deswegen draußen hängen, weil's momentan alle tun, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich persönlich habe die Flagge auch draußen hängen, und nicht nur weil ich unserer Nationalelf eine gute Zeit wünsche, sondern weil ich im Innern immer stolz war und bin, was unser Land in 60 Jahren Nachkriegszeit geleistet hat. Die politische Richtung, die wir eingeschlagen haben, gefällt mir genau so wenig. Sie wurde aber nur eingeschlagen, weil alle ja und amen dazu gesagt haben, bzw. gar nichts. Niemand hat etwas dazu gesagt, weil es nichts gibt, das uns zusammen hält. Und was hält ein Volk besser zusammen, als der Stolz auf seine Abstammung, und/oder auf das Land, in dem es lebt. Als Deutscher kann man natürlich auch im Ausland stolz sein auf sein Geburtsland. Andersherum darf man aus Ausländer natürlich auch stolz sein auf das Land, in das man eingewandert ist. Das verbietet einem niemand.
Genau so sehe ich es nicht ( ganz ). Falls jeder in diesem Land ( oder ganz generell ) Ja und Amen zu dem gesagt hätte was gerade abgeht, dann wäre das schlimm, aber auf Unwissenheit/Ignoranz etc. zurückzuführen und dann müsste man das erstmal so akzeptieren.
Dem ist/war aber nicht so. Nur leider schaffen z.B. Verfassungsfeinde wie Herr Beckstein und Herr Schäuble es ihre abstrusen Vorstellungen eines Rechtsstaats fast auch noch durchzusetzen ( zum Glück kassiert das BvfG meistens noch rechtzeitig die schlimmsten Auswüchse... ).
Oder Frau Zypries, die gerne mal blinde Kuh spielt bzw. nur offene Augen für eine Lobby hat.
Oder oder oder... Ich will das jetzt hier nicht weiter fortführen.
Jedenfalls ist so etwas der Grund, warum ich nicht stolz auf unser Land bin. Das hat weder mit unserer Vergangenheit zu tun noch mit den rechten Dumpfbacken die hier ab und zu aufmarschieren, sondern einzig und allein mit unseren jetzigen Volks"vertretern" ( Ausnahmen bestätigen die Regel ).
Und aus diesem Grund wird auch nach der WM ( außer vielleicht bei Länderspielen ) keine Deutschlandfahne mehr bei mir hängen.
-hanky-
der Stolz auf seine Abstammung
Die Landschaft hier war frueher slawisches Siedlungsgebiet, dann waren mal die Daenen hier, MekPom war mal schwedisch, ein grosser Anteil der Bewohner des Ruhrgebietes stammt aus Polen usw, usw. Die Bewohner der BRD sind ein Mix aus unterschiedlichen europaeischen Volksgruppen. Was ist denn ein Deutscher? Nach der Abstammung kann man da nicht gehen.
Und aus diesem Grund wird auch nach der WM ( außer vielleicht bei Länderspielen ) keine Deutschlandfahne mehr bei mir hängen.
Deutsche Farbenlehre
Über unserem Vaterland ruhet eine schwarze Nacht,
und die eigene Schmach und Schande hat uns diese Nacht gebracht.
Ach wann erglänzt aus dem Dunkel der Nacht
unsere Hoffnung in funkelnder Pracht?
Und es kommt einmal ein Morgen, freudig blicken wir empor:
Hinter Wolken lang verborgen, bricht ein roter Strahl hervor.
Ach wann erglänzt aus dem Dunkel der Nacht
unsere Hoffnung in funkelnder Pracht?
Und es zieht durch die Lande überall ein goldnes Licht,
das die Nacht der Schmach und Schande
und der Knechtschaft endlich bricht.
Ach wann erglänzt aus dem Dunkel der Nacht
unsere Hoffnung in funkelnder Pracht?
Lange hegten wir Vertrauen auf ein baldig Morgenrot;
kaum erst fing es an zu grauen, und der Tag ist wieder tot.
Ach wann erglänzt aus dem Dunkel der Nacht
unsere Hoffnung in funkelnder Pracht?
Immer unerfüllt noch stehen Schwarz, Rot, Gold im Reichspanier:
Alles läßt sich schwarz nur sehen, Rot und Gold, wo bleibet ihr?
Ach wann erglänzt aus dem Dunkel der Nacht
unsere Hoffnung in funkelnder Pracht?Wenn Du den Text für Dich entsprechend interpretierst, könnte gerade jamand wie Du einen Grund sehen, die Flagge immer hängen zu haben und eben nicht nur zur WM.
:)
Oder oder oder... Ich will das jetzt hier nicht weiter fortführen.
Das Gesamtbild eines Landes ergibt sich aber nicht ausschließlich durch die Politik. Genauso wenig, wie es sich ausschließlich durch eine handvoll schlagender, ewig Gestriger ergibt. Oder durch viele andere, in den Medien gerne aufgegriffene Aspekte, die uns in ein schlechtes Gesamtbild rücken. Deutschland büßt bekanntlich gerne. Und wenn es für Fehler anderer ist. Dieses Land ist so schlecht, diese Bevölkerung wandelt auf dem schmalen Grad zwischen Patriotismus und Neonazismus.
Das solche Aktionen wie "Du bist Deutschland" hier (IMHO zu recht) in den völlig falschen Hals kommen ist doch nichts Neues. Das man aber hier eine Grundsatzdebatte über politische Richtungen und die feigen Bürger anstößt, weil draußen ein paar Deutschland-Flaggen im lauen Sommerlüftchen wehen und die WM als solche gefeiert wird versteh ich nicht.
Sollen sich die Deutschen in den kommenden vier Wochen so verhalten, als wären sie gar nicht anwesend? Damit man mit den Fahnen, den Fangesängen und anderem übertriebenen Aktivismus die Gäste aus der Ferne bloß nicht stört? Damit auch jeder weiterhin das Bild des scheuen, ewig kritischen und humorlosen Deutschen in die Welt trägt? Weil wir ja alle auch genau so sind?
Hauptsache immer dagegen. Nur dagegen zu sein ist nämlich auch einfach und liegt auch grad im Trend
@SierraXTC: Du sprichst aus, was meiner Formulierung fehlte. Genau meine Meinung. Das war es, was ich mit "allen Facetten" meinte.
Kann man nicht einfach friedlich in einem Land zusammenleben, ohne flaggenschwingend mit pathetischen Begriffen wie Stolz und Patriotismus um sich werfen zu müssen? Auf eine Gesellschaft, in der der gesunde Menschenverstand die Menschen verbindet und nicht ein künstlich erzeugtes, wackliges Zusammengehörigkeitsgefühl, könnte ich sicher stolz sein. Und zwar im Stillen, ohne es lauthals kundtun zu müssen.
Und was das vielzitierte "Damals" angeht, das wie wir alle wissen, schon lange überwunden ist: stimmt es euch nicht nachdenklich, dass es notwendig ist, ausländischen WM-Gästen, die bekanntlich "zu Gast bei Freunden" sind, Verhaltensregeln zu empfehlen, damit sie ihren Deutschland-Aufenthalt möglichst überleben?
Hauptsache immer dagegen. Nur dagegen zu sein ist nämlich auch einfach und liegt auch grad im Trend
Nicht im Trend, sondern in der Natur des Deutschen.
'cuda
Ich kann die Meinung von 7 e.Q. ganz gut verstehen, auch wenn ich es nicht so dramatisch sehe. Und wie man diesem Thread auch wieder entnehmen kann jammern die meisten Deutschen sehr gerne. Warum? Ganz einfach weil wir es uns leisten können. Hier wird auf einem sehr hohem Niveau gejammert über die derzeit schlecht geführte Politik die mangelnde Wirtschaft und und und...
Aber es wird oft vergessen, das es uns eigentlich sehr gut geht, auch im Vergleich zu anderen Ländern.
Ich weiß, dass man nur weil es eigentlich ganz gut läuft, sich nicht ausruhen soll. Aber man soll beim ganzen meckern auch nicht vergessen, wie viele Grundlegende sachen in Deutschland sehr wohl gut funktionieren. Daher meine Meinung: Deutschland sollte mal den Kopf aus dem Arsch ziehen. Die Amis haben viel zu viel, aber wir zu wenig Nationalstolz.
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