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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was wäre wenn....



rettichschnidi
26.02.06, 23:27
Als letztens wieder einmal im Lotto über 100 Millionen zu gewinnen waren, kam mir mal der Gedanke, was wäre wenn ein Linuxbegeisterter diese gewinnen und zu Gunsten von Linux ausgeben würde?

Könnte man mit sagen wir mal 100 Millionen Linux signifikant bekannter machen? So dass man auch mal am Arbeitsplatz jemanden kennt, der auch Linux benutzt, vielleicht dass Linux auf einen Marktanteil von über 10% kommt?


Und die würde man diese Geld wohl am besten ausgeben?


Firmen bezahlen (gratis für sie machen) ihre WinApps auf Linux zu portieren (vielleicht würde es sich Dreamcatcher mit ColdWar nochmals überlegen und Serious Sam 2 gäbe es schon native)

Oder auf das Wineprojekt ein paar Full-Time-Entwikler ansetzen? Transgaming aufkaufen und Cedega (L)GPLen/BSDen und in Wine einbringen? Oder besser die Firma lassen wie sie ist und ein bisschen finanziell unterstützen?

Oder die Firmen dazu zu bringen, ihre Apps wie Google's Pisaca mittels WineLib für Linux anzubieten?

Oder freie Treiber entwickeln mit grösseren Summen vergüten, vielleicht so, dass ein paar Entwickler davon leben können, Treiber für Linux zu enwickeln, oder dass es für Firmen interessant wird, ihr eh schon vorhandener TreiberCode freizugeben?

Was wäre wenn man mal ab und an eine Anzeige schalten oder eine Postwurfsendungen mit LinuxCDs organisieren würde? (was wohl aber Verschwendung wäre)

Vielleicht auch Distributionen stärker unterstutzen. Was wäre wenn man Codecs und DVDPlayer für Linux lizensieren würde, sodass sagen wir mal Ubuntu auf die CDs ein weltweit legaler DVDPlayer packen dürfte.

Oder wäre es besser, das Geld zur Verteidigung gegen irgwelche Ansprüche von Konkurrenten zu verwenden?

Wäre es wohl moeglich, dass MediaMarkt und Fachhändler um die Ecke die Kunden auch mal auf Linux aufmerksam machen und eine LinuxScheibe beilegen?

Eine Art Gütesiegel für Linuxkompatieble Rechner einzuführen? Ein Pingu heisst es läuft alles unter Linux, 2x Pingu heisst, dass alles mittels OpensourceTreibern perfekt läuft (auch die Grafikkarte).

Oder eine Konkurrenz zu iTunes & Co aufbauen (etwas wie https://www.mindawn.com/), die unter Linux laufen und ein massenkompatibles Angebot haben (in etwa allofmp3.com aber klar weltweit legal)?
Oder einfach freie Softwareentwickler so unterstützen, dass sie davon leben können, Software für Linux zu entwicklen?

Natürlich konnte man all diese Vorschläge nicht auf ewig durchziehen, auch viel Geld ist mal aufgebraucht, aber vielleicht könnte man einen Schub erreichen. Oder wäre eine solche Summe ein "Wasser zum Fluss tragen" gegen IBM, Sun und Novell?

Oder sollte man alles so lassen wie es heute ist und damit leben, dass halt nur ein paar versiert PC-Anwender und solche die vom Virengeplagten Windows zu Linux getrieben wurden Linux verwenden begnügen?



Sind nur ein paar Gedanken die ich mal aufgeschrieben habe, mich würde Eure Meinung dazu interessieren.

mfG

ps: Nein, ich habe keine 100Mio gewonnen...

Krischi
27.02.06, 00:47
Siehe Mark Shuttleworth (http://de.wikipedia.org/wiki/Mark_Shuttleworth).
Man mag von Ubuntu halten, was man will, aber dem Bekanntheitsgrad von Linux einen tpchtigen Schub gegeben.

Menschen, die vorher nix mit GNU und Linux zu tun hatten und dies auch nicht wirklich wollten, fragen mich plötzlich nach Ubuntu. (Zitat: "Freie Software? Linux? Ist das sowas wie Ubuntu?")

Und das alles mit nur 10 Millionen Startkapital.

Mit 100? Ja, da ginge wohl noch einiges mehr.

Flying_Eagle
27.02.06, 01:01
Hat hier irgendjemand ne grobe Vorstellung, was es kosten würde einen sowohl hardware- als auch softwareoffenen Computer zu entwickeln, der es jetzt nicht unbedingt mit State-of-the-art-Systemen, aber sagen wir mal nem 1GHz-Athlon aufnehmen könnte?

jay-t
27.02.06, 05:49
Hmm. Was soll da entwickelt werden? Meinst Du damit, daß alle Teile wie Motherboard, CPU, Graka etc. selbstgebaut werden sollen?
Ich denke mal man könnte da FPGAs nehmen, das sind programmierbare Chips.
Das ist aber schon alles was ich darüber weiß.

Wichtiger als Geld ist bei sowas, das man Leute hat die das nötige Wissen haben.
Von der Zeit die sowas braucht rede ich hier erst garnicht... :D

Ist aber schon gut die Idee.

x86-64
27.02.06, 06:26
Viel Geld kann auch eine Gute Sache kaputt machen

PS: ich glaub sowas gehört nach MuM

cyberdyne
27.02.06, 07:21
klar kann viel geld auch vieles kaputt machen, aber richtig eingesetzt ist so eine summe schon was wert.

aber wer setzt sowas ein und denkt nicht an sein eigenes wohl? die zahl der leute die das tun, ist wohl leider mehr als gering.

Tomek
27.02.06, 10:34
Verschoben ins Forum "Meldungen und Mitglieder".

Blackhawk
27.02.06, 11:12
Gib mir das Geld und ich laufe bis ans Ende meiner Tage mit TUX-Klamotten rum und erklaere jedem, der danach fragt was es damit und mit Linux auf sich hat...

x86-64
28.02.06, 21:24
Gib mir das Geld und ich laufe bis ans Ende meiner Tage mit TUX-Klamotten rum und erklaere jedem, der danach fragt was es damit und mit Linux auf sich hat...

des machen wir doch alle sowieso :-)

Russel-Athletic
28.02.06, 21:53
Hmm. Was soll da entwickelt werden? Meinst Du damit, daß alle Teile wie Motherboard, CPU, Graka etc. selbstgebaut werden sollen?
Ich denke mal man könnte da FPGAs nehmen, das sind programmierbare Chips.
FPGAs haben aber auch genau 0 Leistung. Da rechnet man fast im Kopf schneller.

Mr_Maniac
01.03.06, 11:55
Eine interessante Frage wäre:
WOLLEN wir überhaupt, dass Linux so bekannt wird? ;)

bla!zilla
01.03.06, 12:00
Mit 100 Mio. €? Das Geld gut anlegen ein hübsches Penthouse in Frankfurt am Main, Hamburg, Düsseldorf, Köln oder München kaufen und vielleicht nicht mehr als Angestellter arbeiten. Selbstständig machen.... halt sowas in der Art.

rettichschnidi
01.03.06, 18:35
Hat hier irgendjemand ne grobe Vorstellung, was es kosten würde einen sowohl hardware- als auch softwareoffenen Computer zu entwickeln, der es jetzt nicht unbedingt mit State-of-the-art-Systemen, aber sagen wir mal nem 1GHz-Athlon aufnehmen könnte?

http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?t=208388

2 Millionen würden denen schon reichen, um weiterentwickeln zu können

Seblxuser
01.03.06, 22:16
Ich würd erstmal ein paar entwickler von Nvidia und ATI abwerben die können dann Grafikkartentreiber Programmieren, dann ist der streit über unfreie Treiber im kernel zumindest schon bei der grafik vorbei (die ham ja auch schon erfahrung mit denn jeweiligen karten),

- vieleicht noch ein bisschen in Xegl investieren dann noch in KDE und Gnome
- Denn rest auf die bank und von denn Zinsen leben, dann in ruhe nachdenken was man nohc machen kann....

bootleg
01.03.06, 22:30
Naja es gibt schon noch Sachen die wichtiger sind als Linux.

Von 100 Mio. würde ich vielleicht 20 Mio. für Linux spenden, ein Bißchen für mich und Freunde und den Rest ab in Entwicklungsprogramme.

Linux ist für mich ein super OS, aber ich rette lieber einige 1.000 Menschen in Afrika als Linux bekannter zu machen.

Krischi
01.03.06, 22:59
Da magst Du recht haben.

Aber man kann auch beides sehr einfach verbinden.
Um nochmal auf Mark Shuttleworth zurückzukommen:
Est durch obigen Wikipedia-Artikel erfuhr ich erstmal von seinem Freedom-Toaster-Projekt (http://de.wikipedia.org/wiki/Freedom_Toaster). So etwas kann mehr sein, als nur ein Projekt zur Verbreitung freier Software.
Gerade solche Projekte können in einem gewissen Rahmen ja auch soziale Projekte sein (ob man die Freedom Toaster jetzt schon als solche betrachten kann ist eine andere Frage).

100 Millionen brauchts sicherlich nicht, um freier Software einen ordentlichen Schub zu geben und es gibt eine Menge Dinge, wo dieses Geld möglicherweise besser aufgehoben wäre.
Aber immerhin: es gibt auch ein Paar schlechtere Dinge die man damit anfangen könnte.
Freie Software, freies Wissen allgemein, kann ja gerade auch für Entwicklungsländer eine Menge bedeuten und bei der Entwicklung helfen.

Sollte hier jemals tatsächlich jemand in die Verlegenheit kommen, nicht zu wissen, wo er mit 100 Millionen hin soll, gibt es reichlich Möglichkeiten in Bezug auf Freie Software und noch wesentlich mehr Möglichkeiten jenseits davon.
Derjenige sollte dann am besten Entscheiden können, wo er sein Geld am liebsten sehen will.

:)

Ergänzung:
Wenn ich 100 Millionen hätte wüßte ich nur eines, was mit einem Bruchteil davon hundertprozentig sicher täte:
Zwei oder drei weitere Rechner anschaffen.
Was ich damit will?
Siehe Signatur ;)
Auch das kann Leben retten.

rettichschnidi
01.03.06, 23:44
Naja es gibt schon noch Sachen die wichtiger sind als Linux.

Von 100 Mio. würde ich vielleicht 20 Mio. für Linux spenden, ein Bißchen für mich und Freunde und den Rest ab in Entwicklungsprogramme.

Linux ist für mich ein super OS, aber ich rette lieber einige 1.000 Menschen in Afrika als Linux bekannter zu machen.

Ich glaube, ein weit verbreitetes, frei verfügbares Betriebssystem und einen Hauften freie Software dazu, gäbe auch etwas ärmeren Ländern die Gelegenheit, Produkte herzustellen, für deren Herstellung man grobgesagt "nur" Köpfchen und irgendeine Rechner-Gurke braucht. Klar, den Allerärmsten die hier und jetzt Hunger haben, ist damit auch nicht geholfen, aber 100Mio wären nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Bitte nicht falsch verstehen, aber ich würde eher darauf setzen, dass dadurch, dass die Armen eine (gute?) Chance bekommen, einen gewissen Lebensstandart zu erreichen, wodurch Armut viel effektiver bekämpft werden kann.

Aber solange eine Firma wie MS den Weltmarkt mit CS-Software beherrscht, denke ich dass fast niemand in Entwicklungsländern eine mehr oder weniger faire Chance bekommt sich in diesem Bereich "hinaufzuarbeiten".

Natürlich ist das jetzt alles sehr einseitig, es gibt bestimmt Bereiche, in denen man genausogut helfen könnte, aber ich glaube, dies wäre ein guter Weg, diesen Leuten auch ein bisschen Wohlstand abtreten/teilen zu können und sich irgendwann zu einem Selbstläufer entwickeln würde.

stefan.becker
01.03.06, 23:54
Um etwas herzustellen, brauchst du erstmal was zum Futtern.

Projekte von Karl Heinz Böhm mit Hilfe zur Selbsthilfe sind da hilfreicher als ein freies Betriebssystem.

obzidian
02.03.06, 00:33
Naja es gibt schon noch Sachen die wichtiger sind als Linux.


Das ist hier hoffentlich fast jedem klar, dem Threadersteller ging es aber um das Gedankenexperiment, was wäre wenn man 100 Millionen für Linux ausgeben könnte. Global gesehen ist das fast nichts. Was das Experiment interessanter werden läßt.

rettichschnidi
23.10.06, 15:36
Es scheint wirklich Leute zu geben, welche ein grosses Portemonaie haben UND wissen, wie sie die Allgemeinheit davon profitieren lassen können.

Wikipedias Traum (http://golem.de/0610/48530.html)

snowcrash23
23.10.06, 17:53
also wenn mal jemand hier aus dem forum die 100 mio. gewinnen sollte, dann kauft doch bitte gnome und kde entwickler, setzt sie zusammen in einen keller, und die sollen dann bitte eine vernünftige oberfläche bauen. dieses ganze gnome/kde ist meiner meinung nach wirklich unnütz und bremst die entwicklung nur. gnome und kde zusammen könnte eine wirklich gute, intuitive, benutzterfreundliche oberfläche basteln, die dann auch jeder DAU bedienen kann. meine stille hoffnung ist ja das kde 4 einen schritt in diese richtung geht.

ThorstenHirsch
23.10.06, 18:07
Ähm... die hocken schon längst beieinander und arbeiten an der Kompatibilität. Und selbst wenn es ein Projekt mit 100.000.000$ Budget gibt, das eine neue, bessere Oberfläche erschaffen soll, wird praktisch zeitgleich ein Projekt mit dem Namen Wir-sind-gegen-das-100-Mio-Dollar-Projekt-und-bauen-was-viel-besseres gegründet.

=> Viele Projekte mit dem gleichen Ziel, das ist ein Feature und kein Bug von freier Software! Beim Thema "freie Marktwirtschaft" beschwert sich doch auch keiner, dass er es so blöd findet, zwischen Thomy und Kühne wählen zu müssen, wenn er Senf kaufen will.

-hanky-
23.10.06, 18:10
also wenn mal jemand hier aus dem forum die 100 mio. gewinnen sollte, dann kauft doch bitte gnome und kde entwickler, setzt sie zusammen in einen keller, und die sollen dann bitte eine vernünftige oberfläche bauen. dieses ganze gnome/kde ist meiner meinung nach wirklich unnütz und bremst die entwicklung nur. gnome und kde zusammen könnte eine wirklich gute, intuitive, benutzterfreundliche oberfläche basteln, die dann auch jeder DAU bedienen kann. meine stille hoffnung ist ja das kde 4 einen schritt in diese richtung geht.

Lass doch bitte den Nutzer entscheiden ob er Gnome oder KDE nimmt. Wettbewerb fördert die Innovation und alleine schon aus diesem Grund bin ich froh um die beiden konkurrierenden Desktopumgebungen...

-hanky-

oracle2025
24.10.06, 17:12
Gute Software kann man nicht für Geld kaufen, schau dir mal an, was für riesen Projekte mit Millionen-Budgets in den Sand gesetzt werden.

Mal eben schnell einen signifikanten Vorsprung für Free/Open Source Software rauszuholen ist einfach nicht drin. Solche Entwicklungen gehen langsam, und neben dem Geld braucht man auch noch jemanden der das managed und so weiter...

dipesh
25.10.06, 09:57
Ich würde einzelne Projekte wie KOffice unterstützen. Bedeutet, den entsprechenden Entwicklern Geld zukommen lassen, damit sie Vollzeit daran arbeiten können. Problematisch ist dabei natürlich immer, daß man mit soviel Geld vorsichtig umgehen muß um nicht den gegenteiligen Effekt zu erreichen und ein funktionierendes Ökosystem zu zerstören.