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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorteile von udev ?



derguteweka
15.01.06, 11:41
Moins,

Wollt' mal n paar Meinungen bzgl. des "Fortschritts" durch udev einholen...

Hintergrund: Ich bastel mir hier gerade einen LFS-basierenden diskless VDR (wobei das diskless ziemlich schmerzfrei fast sofort funktioniert hat).

Jede Menge "Spass" hatte/habbich allerdings bei der Installation der dvb- und lirc Treiber, bzw. eben dem Gedoens, dass die dann auch von udev beruecksichtigt werden und als device nodes an der richtigen Stelle zur richtigen Zeit auftauchen.

Jetzt bin ich noch nicht auf unloesbare Probleme gestossen, musste mich aber doch durch die ein oder andere doc. und das ein oder andere Script wursteln und so wirds auch noch ne Weile weitergehen.

Da frag' ich mich doch so langsam: Wo liegen denn jetzt wirklich die Vorteile von udev gegenueber der "klassischen" Methode, einfach die noetigen device nodes mit mknod anzulegen. Wenn man mal im www bissl rumguckt, gibts ja auch diverse Ratlose, die sich fragen wo ihre gerade muehevoll (mit mknod) erstellen nodes nach dem naechsten Neustart denn wohl hingekommen sind ;)

Mir kommt udev ein bisschen so vor, als haette da jemand den Grundsatz "If it ain't broken, don't fix it" verletzt (OK, gemessen an devfs vielleicht nicht, aber dann wurde bei devfs eben schon dieser Grundsatz verletzt).

OK, oft liest man als Argument fuer udev die hotplug-Faehigkeit. Aber so wie ich das momentan seh', sind das 2 verschiedenene Baustellen, der Kernel generiert die hotplug-events, aber wer sich dann drum kuemmert ist doch wurscht, das muss doch nicht unbedingt dann bei udev landen, oder seh' ich das falsch? Und warum stoeren sich so viele Leute an den statischen device nodes? Bei den momentanen Festplattengroessen kanns doch nicht der Verbrauch von inodes sein?

Gruss
WK

MiGo
15.01.06, 14:20
udev wurde (wie iirc auch devfs) entwickelt, um dem Wildwuchs in /dev Herr zu werden; theoretisch musste ja für jedes unter Linux lauffähige Gerät ein device in /dev angelegt werden, damit alles ohne einrichtung läuft. Somit efanden sich sowas wie 20.000 devices in dem /dev-Verzeichnis einer normalen Linuxinstallation, von denen vielleicht 20 gebraucht wurden. Das mal generell zu devfs/udev vs. static.

Einer der Vorteile von udev ist z.b. dass dein USB-Stick nun endlich /dev/usbstick heissen kann und nicht (je nach dem, was sonst noch so angesteckt ist, /dev/sda1, sdg1 oder sdz (bei static-dev müssten übrigends alle Links schon vorhanden sein, du könntest also noch nichtmal nachsehen, welches device es denn nun sein könnte...).
Die meisten weiteren Vorteile dürften eher systemintern sein ;)
Für all diejenigen, die schwierigkeiten mit udev haben:
http://www.reactivated.net/writing_udev_rules.html
MiGo

clio
15.01.06, 14:28
Hi,

bis jetzt konnte ich auch noch keinen Vorteil feststellen, im Gegenteil:
mit Kernel 2.6.14 oder 2.6.15 werden unterschiedliche Gerätedateien angelegt, aber niemals alle, die benötigt werden.
Einmal fehlt der Drucker, dann fehlt ein cdrom, für meinen cyberjack-Kartenleser wird gar nichts angelegt!
Nach viel Probiererei (ändern von mountpoints und fstab) habe ich dann Drucker und cdrom ans Laufen gebracht, nicht jedoch den Kartenleser.
Nachdem ich HowTo's gewälzt habe, wie ich selbst Rules anlege, und ziemlich sauer über dieses unausgereifte udev war, habe ich kurzerhand wieder hotplug installiert (geht auch bei höheren Kernelversionen) und siehe da, alles funktioniert wieder.
Kann ich also niemandem empfehlen.
Mich stört es auch nicht, ob unter /deb 659 Dateien sind oder 2264, meine Platte ist groß genug.

Leberwurstsaft
15.01.06, 14:45
und ziemlich sauer über dieses unausgereifte udev war, habe ich kurzerhand wieder hotplug installiert
Warum hast du udev ohne hotplug betrieben?

ThorstenHirsch
15.01.06, 14:53
udev vs. statische nodes...? Nun ja, einfach die Dynamik, vermute ich mal. ;) ...okay, auch wenn die noch nicht so ausgereift zu sein scheint. Aber prinzipiell ist es ja schon geschickt, wenn das Betriebssystem merkt, dass sich da ein neues Gerät angeschlossen hat und dann einen entsprechenden Eintrag selbst generiert als dass für ALLE denkbaren Geräte ein statischer Eintrag vorhanden ist. Ist vielleicht nicht so benuterfreundlich in Deinem Fall wenn udev auf ein Gerät nicht recht vorbereitet sein mag und ebenso ist das mit den Rechten so ne Sache. Aber da ist ja noch so einiges an Potential vorhanden.

udev vs. devfs: Das war ne strategische Entscheidung. Ich glaube, keiner von den Entwicklern wollte das im Kernel drin haben und die waren alle froh, dass man das mit udev rausbekommen hat.

udev vs. hotplug: ...ist hotplug überhaupt eine Alternative zu udev? Ich dachte, das ist ein Add-On und löst weitere Ereignisse im System aus wenn Geräte eingesteckt werden...aber die devices unter /dev werden afaik nicht von hotplug angetastet.

clio
15.01.06, 18:51
Warum hast du udev ohne hotplug betrieben?

Hi,

weil beides zusammen ab udev Vers. 0.5.6 nicht mehr möglich ist. Im Augenblick ist Vers. 0.7.9 aktuell, und diese kollidiert mit hotplug.
Ich habe auch die alte Version installiert, diese verursacht aber Abhängigkeitsfehler mit anderen libs, welche genau habe ich jetzt nicht mehr im Kopf.
Ich habe Tage damit verbracht und habe mich dann doch gegen udev entschieden (höflich ausgedrückt....:( )

MiGo
16.01.06, 09:55
weil beides zusammen ab udev Vers. 0.5.6 nicht mehr möglich ist.
Hm, bei mir läuft beides...
udev 0.070-2
hotplug 0.0.20040329-25

- From kernel version 2.6.15 on, the hotplug helper /sbin/hotplug should
be disabled with an init script before actions like loading kernel
modules are taken, which may cause a lot of events.
Das ist das Einzige, was ich dazu finden konnte (aus der Readme-Datei von udev-0.80)

derguteweka
16.01.06, 18:40
Moin,

Scheint ja keiner hier so recht Luftspruenge zu machen weils endlich udev gibt :)
Wegen der dyn. Erzeugung: Wenn ich mir mein /dev anguck' bei udev, dann hats ca. 600 Eintraege, und das ist die selbe Groessenordnung, wie wenn ich mir meine Devices mittels MAKEDEV-script erzeuge.
Naja, mal gucken, wies mit udev weitergeht...

Gruss
WK

peschmae
18.01.06, 16:28
Ihr Miesepeter. :D

Ich mag udev und es läuft auch gut auf den PCs wo ichs einsetze. Probleme hatte ich eigentlich nur am Anfang welche (da wars halt noch wirklich grün hinter den Ohren) und wenn in /sys man wieder was geändert wurde und meine rules nicht mehr passten. Aber sonst läufts perfekt.

MfG Peschmä

Pixelbrei
18.01.06, 17:39
Ich find udev auch klasse. Endlich den devices aussagekräftigen Namen. Ich kann mich auch erinnern, das devfs mich oft genervt hat, was udev nicht mehr tut. weiss aber nicht mehr warum...

Susu
18.01.06, 17:42
Seit ich "anno dazumal" (nutze udev schon seit Anfang 2004) gelernt habe, was es mit der udev.rules auf sich hat, finde ich es schlichtweg genial. Simpel, gut zu durchblicken und man hat ein aufgeräumtes /dev. Zudem kann udev bei gewissen Events (sprich Initialisierung eines Gerätes) z. B. einen Daemon starten. Und bloß gut, dass das hotplug-Gewurschtel jetzt ein Ende hat...

Susu