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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Vernetzung" mit Bluetooth



Frickel
24.10.05, 22:38
Hallo zusammen,

ich werfe einfach mal die Frage in die Runde, ob irgend etwas dagegen spricht, statt einer WLAN-Einrichtung ein Bluetooth-bestücktes Laptop über einen Bluetooth-"Accesspoint" ans Netzwerk / an DSL zu bringen?

Zum Einen habe ich keinen WLAN-Router ins DSL, sondern einen normalen DLink-Router... zum Anderen bin ich mir nicht sicher, einen linuxtauglichen WLAN-USB Stift zu besitzen... obwohl SuSE 10 das erste Linux ist, dass den RA2500 (oder RA2600?) erkannte... nun läuft hier aber Debian Sarge ... und Bluetooth scheint weder bei Debian noch bei SuSE 9.3 Probleme zu bereiten...

Die ersten Gehversuche, begleitet von etwas "Literatur"studium, zeigen:

1. Laptop mit Debian Sarge, bluez* und bluetooth* mittels Synaptic nachinstalliert, ein wenig Editieren...
--> hci-tools scan findet das Nokia 6310i

2. Desktop mit SuSE 9.3, Bluetooth mittels YAST aktiviert, ohne Sicherheitsmanager, aktive Dienste kurz überprüft...
--> hci-tools scan findet das Nokia 6310i

weder das Laptop sieht den PC, noch andersherum.. !

Bisher hatte ich noch nichts davon gelesen, dass Bluetooth nur und ausschließlich zur Verbindung eines PCs mit einem Peripheriegerät wie Handy oder Drucker oder Headset gedacht ist...
immerhin gibt es Profile für z.b. Filetransfer und zumindest unter SuSE 9.3 auch Einstellungen für Dialin (DUN)...
andererseits finde ich derzeit aber auch nichts über einen Bluetooth-AP !

Auch wenn es nicht sooo dringend ist, freue ich mich über Tips und Hinweise.

Manfred

nunja
27.10.05, 15:07
Nunja, es gibt ein Bluetooth AP Gerät z.B. von AVM. DSL Version siehe http://www.avm.de/de/Produkte/BlueFRITZ/Blue_FRITZ_DSL_Set/index.html und ISDN Version siehe http://www.avm.de/de/Produkte/BlueFRITZ/Blue_FRITZ_Start/index.html.
Die AP-ISDN Version unter http://www.avm.de/de/Produkte/BlueFRITZ/Blue_FRITZ_ISDN_Set/index.html kann unter Linux nicht verwendet werden mangels Treibern.
Soviel zu AP Geräten.

Was Du in Deinem Falle wohl suchst ist das Einbinden von Rechnern mit dem Profil PAN für Bluetooth Netzwerke. Es gibt hier zwei Möglichkeiten sich mit dem thema näher zu befassen.
Erstens die Seiten von Marcel Holtmann www.holtmann.org oder zweitens die Suche nach Beschreibungen ähnlich "Wie binde ich ein PDA Gerät mittels Bluetooth in ein Netzwerk ein". Irgendwo gibt es dazu Anleitungen z.B. auf Marcels Seiten bzw. auf diversen Sharp Zaurus Seiten mit dem Stichwort Bluetooth CompactFlash DW650 oder ähnliche.

Grundsätzlich solltest Du einmal herausfinden ob Du einen Bluetooth Stecker hast der das PAN Profil unterstützt - sollte zwar die Regel sein aber nicht alle Hersteller scheinen hier die entsprechenden Normvorschriften gelesen zu haben.

Der technische Aufbau könnte ungefähr wie folgt aussehen.
Handelsüblicher DSL Router/Modem an einem Linuxrechner per Netzwerkkarte angeschlossen - damit vermeidet man den Kauf spezieller Bluetooth AP Geräte.
An diesem Rechner wird ein PAN fähiger Bluetooth USB Stecker angeschlossen und eingerichtet (modprobe bnep - ifcfg-eth1). Der Linuxrechner wird als Gateway und Router eingerichtet und Bluetoothseitig zum AP gemacht.
Zusätzliche PCs werden ebenfalls mit einem identischen Bluetooth USB Stecker ausgestattet (gleicher Hersteller, gleiche Marke) und als Gastsysteme eingebunden. Am Besten mit festen Netzwerknummern - ohne DHCP.

Sämtliche bluetooth Stecker sollten der Klasse 1 entsprechen (Reichweite 100m).

Ich hoffe die Angaben helfen Dir ein wenig weiter.

PS:
Kleiner Hinweis am Rande für alle die hier mitlesen und und zufällig ein Siemens M75 Mobiltelefon mit Fedora Core 4 unter KDE verbinden möchten auch das geht in 5 Minuten ;)

Frickel
31.10.05, 21:38
Danke Nunja,
dein Beitrag trifft es ziemlich gut...
Es ist ein "kleiner PC" im hauseigenen Mininetz im Betrieb... mit einem Blutooth-Stift...
Debian Sarge (Kernel 2.6.8)
und ein Laptop, ebenfalls mit Debian Sarge und einem Bluetooth-USB-Stift...
allerdings zwei unterschiedliche USB-Adapter, einer als Geschenk, der andere "mal eben" dazu gekauft... der eine (Acer, class2) soll 20m, der andere (Hama?)bis zu 40m schaffen...
Auf beiden sind die grundsätzlichen (Bluetooth-Pakete) / Einstellungen erledigt
(abweichend von diversen Literaturstellen, auch von denen bei Holtmann, finden sich die Konfigurationsdateien unter /etc/bluez-utils statt /etc/bluetooth.
Der Kleine bekommt (als Master oder AP vorgesehen), in der /etc/bluez-utils/hcid.config als Link-Mode ein "lm accept, master", das Laptop dementsprechend ein "lm accept", beide werden mit /etc/init.d/bluez-util restart neu gestartet, der Master wird per "pand -s -M " scharf gemacht und beim Laptop wird per "hcitool inq" oder "hcitool scan" nach aktiven Geräten gesucht...
mit der mitgeteilten "MAC"-Adresse 11:22:33:44:55:66 (des Masters) läßt sich beim Laptop per anschließendem "pand -c <MAC> eine Verbindung aufbauen...
So weit, so gut...
Ein "pand -l" beim Laptop zeigt ein bnep0 <MAC> PANU für pan User oder Client,
ein "pand -l" beim Master eingegeben sollte statt PANU ein NAP (für Network AccessPoint) zeigen, aber beide zeigen nur PANU als Verbindungs"methode" an !!
d.h. der Master hält sich bedeckt...
Anfänglich war dennoch ein "ping <MAC>" erfolgreich... mit schwankenden Verbindungszeiten von ca. 15ms bis 150ms... je nachdem, wie ich das Laptop im Zimmer hielt... Jetzt allerdings bekomme ich nur noch ein "Host unbekannt" beim pingen...
Ich vermute jedoch, dass die Verbindungsqualität in die Küche ;-) äußerst bescheiden ist, schlechter als ins Wohnzimmer... und die Verbindung nur von sehr kurzer Dauer ist...
(der Artikel in der c't Heft 21 über die neuen, schnelleren Bluetooth Adapter läßt mich zweifeln, ob Class2 Geräte eine besonders gute Wahl waren... :-(( )

Was macht sehr irritiert, sind die "Kernel-Patche" für Bluetooth...
Ich hatte sie beim Installieren über Synaptics gleich mit genommen, obwohl ich beim Lesen verstanden hatte, dass die Bluetooth Unterstützung im 2.6er Kernel per se vorhanden ist...
Nach etliches Stunden ohne zufriedenstellenden Ergebnissen nahm ich mir das Bauen eines Kernls vor, um die Patche gleich zu verwenden.
(die Seite von Holtmann ist wirklich sehr hilf- und lehrreich, auch wenn manche Pfade bei mir etwas anders aussehen...)
Das Ende vom Lied:
nach mehreren eigenen 2.6.8er Kernel ist der Start-Eintrag für das parallele XP aus GRUB verschwunden
(update-grub als Abschluß der Kernel-Installation sortiert sämtliche Kernel-Varianten ein, kümmert sich aber keinen Deut um fremde Betriebssysteme... fast wie die aus Redmond *g*),
und kein einziger Versuch führt weiter als zur Kernel-Panik.. :-((
irgendwas in der Art, "kann kein VFS finden /starten... " oder so...
ok,ok,der erste Kernel hatte die Reiser-FS Unterstützung als Modul.... keine geschickte Art, wenn "/" auf einem solchen liegt... ;-)

Langsam gehen mir die Ideen aus...

man liest sich....