CPU-Auslastungsabhängige LAN-Geschwindigkeit

[apriori]

Hi allerseits!

Ich habe einen Dell Latitiude C610 (1.2GHz PIII Celeron, 128MB, 20GB, 3Com LAN).
Hier der Output von lspci:


0000:00:00.0 Host bridge: Intel Corporation 82830 830 Chipset Host Bridge (rev 04)
0000:00:01.0 PCI bridge: Intel Corporation 82830 830 Chipset AGP Bridge (rev 04)
0000:00:1d.0 USB Controller: Intel Corporation 82801CA/CAM USB (Hub #1) (rev 02)
0000:00:1e.0 PCI bridge: Intel Corporation 82801 Mobile PCI Bridge (rev 42)
0000:00:1f.0 ISA bridge: Intel Corporation 82801CAM ISA Bridge (LPC) (rev 02)
0000:00:1f.1 IDE interface: Intel Corporation 82801CAM IDE U100 (rev 02)
0000:00:1f.5 Multimedia audio controller: Intel Corporation 82801CA/CAM AC'97 Audio Controller (rev 02)
0000:00:1f.6 Modem: Intel Corporation 82801CA/CAM AC'97 Modem Controller (rev 02)
0000:01:00.0 VGA compatible controller: ATI Technologies Inc Radeon Mobility M6 LY
0000:02:00.0 Ethernet controller: 3Com Corporation 3c905C-TX/TX-M [Tornado] (rev 78)
0000:02:01.0 CardBus bridge: Texas Instruments PCI1420
0000:02:01.1 CardBus bridge: Texas Instruments PCI1420

Nebenbei, ich verwende Gentoo Linux.
Kernelversion: 2.6.12-gentoo-r9

Das verrückte ist, wenn die CPU gar nicht arbeitet, gerade also im Leerlauf ist und ich sagen wir irgendwas von meinem Router runterladen möchte (sagen wir so 800MB), dann ist die Geschwindigkeit bei sagenhaften 800 kb/s (anstatt der üblichen 8-12MB/s). Beim Hochladen erhalte ich die richtige Geschwindigkeit von 8-9MB/s.

Belaste ich allerdings beim Runterladen die CPU mit irgendwas ( ein "while [ true ]; do echo 1; done" reicht dafür sogar) steigt die Geschwindigkeit auf 8-9MB/s.

Kann mir vielleicht jemand erklären woran das liegen könnte?
(Routerprobleme sind ausgeschlossen, da ich diesen mit anderen Rechnern auf Herz und Nieren geprüft habe und das Problem bei Verbindungen mit anderen Rechnern ebenfalls auftritt).

Danke schonmal!

MfG
apriori

[George Mason]

Lässt sich das Problem in irgend einer Form eingrenzen? Zum Beispiel könntest Du einmal eine andere Netzwerkkarte ausprobieren (gleicher oder anderer Typ wäre egal, es würde eine Menge aussagen)
Könnte ein IRQ-Konflikt vorliegen?

[apriori]

@George Mason

Ich hab's gerade eben mit einer auf Realtek 8139C basierenden PCMCIA Karte versucht - exakt dasselbe Verhalten.

Zu den Interrupts:
Nahezu alles läuft auf IRQ 11 (Sound, beide Netzwerkkarten (onboard, PCMCIA), Graka, USB-HUB, PCMCIA-Controller). Scheint wohl ACPI zu sein, das habe ich allerdings im Kernel gar nicht erst mit rein kompiliert (hat unangenehme Nebeneffekte) sondern nutze noch APM.

Hier die Tabelle:


CPU0
0: 539901 XT-PIC timer
1: 1780 XT-PIC i8042
2: 0 XT-PIC cascade
8: 2 XT-PIC rtc
11: 156083 XT-PIC yenta, yenta, uhci_hcd:usb1, Intel 82801CA-ICH3, Intel 82801CA-ICH3 Modem, radeon@pci:0000:01:00.0, eth1, eth0
12: 589 XT-PIC i8042
14: 9260 XT-PIC ide0
15: 25 XT-PIC ide1
NMI: 0
LOC: 0
ERR: 0
MIS: 0

Anzumerken wäre noch, dass das Problem unter Windows nicht auftritt.

MfG
apriori

[George Mason]

Ach Du benutzt ein Notebook? Klar, hätte ich mir auch denken können, wegen des PCMCIA-Controllers.
Hast Du noch einen fertigen Kernel rumliegen, der ACPI beherrscht? Würde mich ja schon interessieren, ob es damit geht. Ansonsten, probiere mal, Dir eine größere RAM-Disk einzurichten, und darauf die Daten aus dem Netz zu schreiben. Nicht dass der Flaschenhals am Ende gar nicht am Netzwerk, sondern an der Platte liegt (funktioniert DMA nicht? denn dann aktiviert sich der CPU-ZEIT fressende PIO-Modus...)

[apriori]

Eben backen, dauert ne Weile...
Nach Möglichkeit möchte ich es aber vermeiden, ACPI zu verwenden, denn dann funktioniert mein Suspend to RAM nicht mehr.

Und sorry, dass ich vergessen habe, dass es ein Notebook ist ;)

[George Mason]

In der Zwischenzeit, wie gesagt, überprüfe mal Deinen DMA Status der beteiligten Festplatte(n) (Sender und Empfänger). PIO-Modus belastet die CPU, und wenn die CPU mit anderen Dingen beschäftigt ist, kann sie die Platten nicht schnell genug bedienen.

[apriori]

Kann es sein, dass du vielleicht etwas verdrehst?
Ich sagte nicht, dass bei CPU Belastung die Netzwerkgeschwindigkeit abnimmt sondern beim Fehlen dieser... das ist das verrückte.

Laut hdparm läuft die Platte im UDMA 5 (hat mich schon ein wenig gewundert, da die Platte sicherlich nicht so neu ist).

Danke, dass du dir Zeit nimmst ;)

[George Mason]

Stimmt, ich habe diese nicht unwesentliche Kleinigkeit überlesen. Hm und nu? Das kann doch eigentlich gar nicht sein! :cool:

[George Mason]

Probier mal dies hier:

bei belasteter CPU:

/sbin/hdparm -Tt /dev/hdb

Vorausgesetzt die fragliche Platte heisst hdb.
Damit testest Du die tatsächliche Geschwinidigkeit Deiner Platte. Das machst Du 3x im Abstand von 30 Sekunden und dann das ganze nochmal bei 0% Auslastung! Vergleiche die Ergebnisse und report back to me!

[apriori]

Naja, was soll's, wenn das Kernelbacken gerade läuft, wozu abrechen?
Wer weiß, vielleicht ist es ja ein Schuß ins Blaue....

[George Mason]

Naja, was soll's, wenn das Kernelbacken gerade läuft, wozu abrechen?
Wer weiß, vielleicht ist es ja ein Schuß ins Blaue....

Kannst es ja pausieren. Hab ja nix von abbrechen gesagt.

[apriori]

Siehe Sendezeit..
Das war nicht auf deinen Beitrag mit hdparm bezogen

[apriori]

Es liegt an ACPI....
Mit ACPI erreiche ich 9-10 MB/s....verdammt.

[George Mason]

Komisch. Sagtest Du nicht, das Problem würde unter Windows nicht auftreten? Oder meintest Du da, mit eingeschaltetem ACPI?

[apriori]

Praktisch beides... unter Windows gibt's das Problem nicht, offensichtlich gerade WEIL ACPI verwendet wird. Mit dem ACPI-fähigen Kernel habe ich die Geschwindigkeitsprobleme auch nicht mehr, dafür gehen mir aber sämtliche Funktionstasten inklusive Suspend-Modus flöten - und das ist inakzeptabel (zumindest die CRT/LCD-Switch Funktionstaste brauche ich!) :(

[George Mason]

OK, verstanden.
Warum aber deaktiviert ACPI Deine Funktionstasten und den S3-Modus? Hast Du schon etwas darüber rausgekriegt?