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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie funktioniert das unter Linux?



Windläufer
27.11.01, 08:13
Guten morgen ;) ;) ;)

Ich habe erst vor kurzem begonnen Linux richtig einzusetzten.
Jetzt stoß ich halt auf einige Fragen z.B. :confused:

- Wo hin werden z.B. Programme installiert? Unter Windows hab ich ein extra Pfad angelegt z.B. d:\Programme\ wie mach das jetzt genau so also mkdir /programme oder wie sonst?

- gibt es unter Linux auch soetwas wie eine Registry oder wie ist das ganze organiesiert.

- Wie funktioniert das mit Verknüpfungen auf dem Desktop ich habe bereits eine erstellt und beim nächsten einschalten ging die Verknüpfung nicht mehr!!!

Ich danke für Eure bemühen

Gruß
Windläufer

hunter
27.11.01, 10:56
Programme werden auf drei verschiedene Weisen installiert:

1. RPM Pakete

Rpm Pakete sind bereits für dein System kompiliert. Du kannst damit etwas installieren oder etwas updaten (Windows kann nur das eine oder das andere, RPM beides).

Handhabung:

Nehmen wir mal an du hättest Mandrake. Dann würdest du auf www.rpmfind.net gehen und nach z.B. "samba" suchen lassen. Dann lädst du dir dort die aktuelle Version runter.

Nun öffnest du eine Konsole und wirst Root (z.B. mittels "su"). Nehmen wir mal beide Fälle: a) eine ältere Samba ist schon installiert, b) es gibt noch kein Samba.

cd .../"runter geladene RPMs"

a) rpm -Uhv *.rpm --test --> U = Update, h und v = etwas anzeigen, --test = noch kein Update, nur testen ob Abhängigkeiten erfüllt sind

b) rpm -ihv *.rpm --test --> i = Install

Nun wird er dir vermutlich mitteilen das bestimmte Abhängigkeiten nicht erfüllt sind. Z.B. muss auch samba-common upgedatet oder installiert werden. Das lädst du runter und wiederholst den Befehl oben. Wenn er common hat, wird er wohl auch samba-client haben wollen. So geht das Spielchen dann weiter, bis alle Abhängigkeiten erfüllt sind. Dann lässt du das --test weg und installierst das ganze.

So installierst du was mittels RPM Paket. Das erfüllen der Abhängigkeiten kann verschieden kompliziert sein Kommt drauf an was du machst.


2. Compilieren

Rpm Pakete sind was feines. Einfach zu installieren, da auf dein System schon zugeschnitten. Aber den Service gibts nicht immer. Für viele wichtige Sachen schon, aber nicht für alles.

Der Normalfall ist das du die Quellen (meist in C++ geschrieben) runter lädst und dann selbst für dein System kompilieren musst.

In der Regel geht das so:

tar vxfz "Quellen".tar.gz (Quellen entpacken)
cd "Quellen"
./configure (Konfiguration für dein System erstellen)
make (kompilieren)
make install (installieren)

Zwei Sachen sollte ich noch hinzu fügen:

Manchmal musst du hinter ./configure noch Optionen setzen. Welche das sein können entnimmst du der Dokumentation (bei den Quellen dabei oder auf der Homepage) und dem Befehl ./configure --help

Statt make install kannst du auch checkinstall benutzen. Dieses Programm legt ein RPM Paket an das dann installiert wird. Das hat den Vorteil das du zum deinstallieren nur rpm -e "Paketname" eingeben musst um es zu deinstallieren und die Quellen nicht mehr brauchst.


3. Installscript

Netscape, Staroffice, Realplayer und einige andere bieten ein Installscript wie du es aus Windows kennst. Damit kannst du das ganze dann grafisch installieren. In der Regel musst du den File entpacken und das Installscript ausführen oder bei .bin Dateien die Datei zum ausführen frei geben und dann sh "Name".bin eingeben.


Bei RPM (1) weiß das Paket selbst wo es hin muss und du brauchst dich darum nicht zu kümmern. Bei den Quellen (2) gibt es Standart Verzeichnisse die du ändern kannst, wenn du willst (./configure -...). Und bei 3 kannst du es dir aussuchen. In der Regel wird /usr/local/ genommen. Musst halt nur dafür Sorgen das der User da nachher auch dran kommt, also entsprechende Rechte hat.


Eine Regestry gibt es eigentlich nicht. Programme und Bibliotheken werden in /usr/bin, /usr/lib usw. gespeichert. Die Konfiguration ist für jeden Benutzer unterschiedlich un ist in /home/USER/.keineAhnungWas gespeichert. Systemeinstellungen die User Unabhängig sind findest du in /etc.


Gnome und KDE können mit Icons umgehen. Eigentlich sollte es aber kein Problem sein. Hast du das Icon vieleicht bei Root oder so angelegt ? Auch diese Einstellungen sind Benutzerabhängig.


Zwei Sachen hab ich aber noch nicht gesagt:

1. www.rpmfind.net funktioniert Prima für Mandrake. Mit Redhat oder Suse kommst du da aber nicht weit. Da musst du dann auf www.redhat.com oder ftp.suse.de nach Paketen suchen.

2. Auf den CDs deiner Distri gibt es auch schon einiges an Progs. Es gibt dafür in der Regel einen Installer. Z.B. Yast2 für Suse oder das RPMDrake von Mandrake.

Windläufer
27.11.01, 12:13
Super :D :D

Danke für deine mühen !!
Damit komm ich dann schon weiter

Gruß
Windläufer

marcdevil
27.11.01, 14:14
1.)
/bin
/usr/bin
/usr/X11/bin
/usr/local/bin
um die 4 wichtigsten zu nennen, da sind die executablen

/lib
/usr/lib
/usr/X11/lib
/usr/local/lib
um die 4 wichtigsten zu nennen, da sind die bibliotheken

/usr/share
/usr/X11/share
/usr/local/share
da sind daten, wie icons, sounds, levels, usw

unter /opt sind auch programme installiert, zb. staroffice, gnome, kde, ...

/usr/.. da sind die meisten sachen
/usr/local/.. da sind meist die von dir nachträglich installierten sachen.
/usr/X11/.. da sind die programme, die X benötigen, also graphische programme

2.)
executables sollten in der $PATH Variablen drinnen stehen , das ist so wie unter DOS. man tippt einfach xcalc ein und der taschenrechner wird gestartet, man muss nicht wie unter win noch den pfad angeben, obwohl man das unter linux auch machen kann, und nur muss, wenn xcalc nicht in $PATH stehen würde.
bibliothekenpfade stehen in der /etc/ld.config drinnen. (also PATH für libs)

3.)
KDE:
rechtsklick auf desktop, neu, verknüpfung, ! bei kommando, die anwendung eintippen, wenn es ein terminalprogramm, wie mc ist, dann "im terminal starten" anklicken.
gnome:
rechtsklick auf desktop, neu, starter, ! bei kommando, die anwendung eintippen, wenn es ein terminalprogramm, wie mc ist, dann "im terminal starten" anklicken.

micha
27.11.01, 14:57
@hunter

Angenommen, ich will ein Paket installieren/updaten, und benutze kein "--test", die Abhängigkeiten sind aber nicht erfüllt, bricht rpm mit genau der gleichen Fehlermeldung ab, wie mit der Option "--test".
Sind die Abhängigkeiten allerdings erfüllt, spar ich mir ohne die Option "--test" einen Durchgang und das Paket wird sofort installiert. Noch ein Auszug aus der ManPage:


--test Don't really un/install anything, just go through the motions. Useful in conjunction
with the -vv option for debugging.


Was also hat "--test" in diesem Bezug für einen Sinn ?

Gruß micha

hunter
27.11.01, 15:09
Also bei mir wird nichts installiert wenn ich das --test schreibe. Denn wenn ich das --test anschließend weg lasse, dann erst installiert er und nicht vorher. Das --test hat also sehr wohl einen Sinn. Und wäre dem nicht so, müsste er beim weblassen von --test ja melden das es schon installiert wäre, tut er aber nicht.

Warum ich es aber dann nicht gleich weg lasse ? Wenn ich es ohne --test mache und es kommen Meldungen, dann sind das Fehlermeldungen. Wenn ich es hin schreibe, dann sind das Warnhinweise. Alles klar, oder ? :)

Möglich das es unnötig ist, aber über Sinn und Unsinn solcher Kleinigkeiten diskutiere ich nicht.