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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Samba Fileserver Konzeption



JimKnopf
13.09.05, 15:48
Hallo Allerseits

Ich habe mich gerade an die Aufgabe gemacht einen Fileserver zu konzeptionieren. Als aller erstes mal die Anforderungen

Es soll ein Fileserver sein für etwa 30-40 GB (tendenz steigend). Es wird nicht ständig zu gegriffen, wenn, dann aber große Datenmengen.
Des weiteren soll eine Datenbank drauf laufen, recht klein und evtl ein Intranet web Front-end (so, oder so ähnlich).
Was evtl noch dazu kommt ist ein Groupewareserver.
Das Ganze in einem Netzwerk mit ca. 20-30 Clients und einem AD auf einem Win2003 Server

So und folgendes habe ich mir gedacht: Als Betreibssystem wollte ich ein Mandriva Linux nutzen, 10.1; das ist das Linux, das wir hier am meisten einsetzen. Darauf aufbauend wollte ich einen Samba Server laufen lassen, der die Datenmengen verwaltet, teilweise mit bestimmten Gruppenzugriffsrechten und vielleicht auch mit Userzugriffsrechten.
Des weiteren hatte ich mir gedacht ein Apache mit Mysql und php zu nutzen, für die Datenbank.
Über die Groupeware herrscht noch keine klarheit.

Als Hardware hatte ich gedacht ein Via Epia board mit 800MHz CPU und 512MB-Ram zu nutzen. Dazu einen SATA Raid Controller und WD Caviar RaidEdition platten (250 oder 300 GB) in einem Raid5.

Jetzt zu meinen Fragen. klingt diese Hardware vernünftig? ich meine so leistungsmäßig? Die CPU hatte ich überlegt, weil sie doch recht stromsparend, und Strom ja auch teuer ist.
Des weiteren suche ich einen Raidcontroller der auch unter Linux arbeitet und nach möglichkeit nicht so teuer ist.
Ich hatte angedacht die neuste Samba Version zu nutzen, gibt es die irgendwo als rpm oder muss man die sich selber kompilieren?

Für weitere Ideen und vorschläge wäre ich jederzeit offen.

Besten dank und schöne grüße
Jim

cane
13.09.05, 19:27
Zu dem kompletten Szenario kann ich wegen Zeitmangel gerade nichts sagen.

Ich würde allerdings einen Augenmerk auf das Dateisystem richten - hier unterscheiden sich die Kandidaten enorm...

Beispiel: ReiserFS ist sehr performant bei kleinen Dateien.
Die Performance von XFS steigt je größer die Dateien sind.

Im neuen Linux-Magazin war ein interessanter Bericht mit Benchmarks dazu...


Deine Konzeptionierung sieht an sich sehr ordentlich aus -einzig bei der CPU wäre ich vorsichtig. Die könnte bei Groupware & Datenbank & Filserver zum Flaschenhals werden.

Genauer kann ich dir das nicht sagen - habe keine Erfahrungen mit solchen CPUs...

mfg
cane

Fly
13.09.05, 21:58
Via Epia CPU als Server hab ich noch nie gesehen... keine Ahnung was solche CPU´s leisten, aber ich dachte, dass die für Desktop sehr ideal sind, da sie ohne Lüfter auskommen. Wenn das System (Kernel) richtig konfiguriert ist, so dass die CPU nicht ständig unter Vollast läuft, so kann man "Strom sparen" und lieber ein Pentium III CPU nehmen.

RAID 1 reicht vollkommen aus, denn man müsste die Daten sowieso jeden Tag sichern auf Band usw. sichern...

cane
13.09.05, 22:19
Ich würd auch ein Raid1 nutzen - wenn Du drei Platten in nem Raid5-Verbund hast und zwei fallen aus sind alle Daten weg. Raid5 wird eigentlich nur genutzt weil ein Raid1 bei grossen Datenmengen zu teuer ist. Mittlerweile hat man aber die Nachteile (o.g. Ausfälle die vor allem bei vielen Platten schnell auftreten) des Raid5 erkannt und es wird im professionellen Bereich kaum noch neu installiert. Verstärkt wird dieser Trend durch die Warnungen grosser Recovery unternehmen wie Kroll dessen CEO, ich hoffe es war der CEO, kürzlich besorgt darüber sprach das in letzter zeit vermehrt Schäden im Bereich "SATA & Raid5" reinkommen. In meinen Augen hat die Kombi "SATA & Raid5 & viele Platten" im professionellen Bereich nichts zu suchen. Leider verstehen viele nicht dass die SATA Platten nur eine "Mean Time Between failure (MTBF)" von ~ 300.000 - 400.000 gegenüber den > 2.000.000 einer guten SCSI-Platte haben. Und wirklich robuste SATA-Platten die das ändern könnten sind in meinen Augen erst gerade in den Anfängen der Markteinführung.


mfg
cane

emba
14.09.05, 12:30
die cpu mag stromsparend sein, wenn du dir aber vergleiche anschaust, die die leistung pro watt angeben, so dreht sich das verhältnis schon wieder. mit einem athlon64 und dessen stromsparmechanismen machst du sicher einen guten kompromiss.

samba bekommst du von ftp.samba.org oder ftp.sernet.de

raid controller für linux bieten 3ware und icp vortex

was die sicherheit und performance angeht: als filesysteme kommen da wahrscheinlich nur reiser und xfs in frage, bevorzugt xfs
es stimmt, dass die fehlertoleranz bei raid5 niedriger als bei raid1 ist
du solltest erwägen, ein scsi system zu bauen oder eben sata platten einzuzusetzen, die primär auf 24/7 ausgelegt sind - alle führenden hersteller bieten seit einiger zeit dafür platten an
wir selbst setzen seit einigen jahren sata platten im raid50 verbund erfolgreich ein - dabei dürfen zeitgleich 2 platten (nicht desselben verbunds) ausfallen und die performance ist hoch
natürlich kann man darüber streiten, aber man sollte kosten- und nutzenaufwand abwägen. desweiteren steht unser raid50 verbund NICHT ohne backup da :)

greez

JimKnopf
15.09.05, 10:47
die Festplaten die ich fand sind mit einer MTBF von 1Mio stunden angegeben, ich denke das das erst mal reichen sollte.

sowohl ein SCSI als auch ein System mit Athlon64 kommt nicht in frage, da es möglichst kosten günstig werden soll. eigentlich ist hier auch noch ein 350 MHz PII vorhanden, aber imho ist das echt zu wenig leistung.

Auf jedenfalls besten Dank für euere Tipps. Ich denke mal ein Raid5 mit 3 Festplatten ist auch noch nicht so gefährlich, und bietet doch wesentlich mehr speicherplatz als ein Raid1.

Grüße

checkup
15.09.05, 12:51
ich hab hier in der firma sowas aufgesetzt. Mit einem 3ware Controller und einem sata tower nebendran. raid5.

Obwohl ich mandrake sehr sehr gerne benutze, empfehle ich ausdrücklich eine sarge auf dem server! in der sarge ist samba 3.0.14a drin und das erledigt diesen job sehr gut. Authentifiziert wird bei uns gegen ein windows 2000 ADS.

Das Teil als Fileserver+DB+Groupware+apache zu benutzen geht zwar, wenn möglich wuerde ich aber davon absehen.
Wenn es aufs Geld ankommt wuerde ich den Fileserver so lassen wie Du es beschreibst, den Rest dann aber auf eine andere Machine machen ohne Raid und co.
Dort dann täglich Backups machen und gut ist.

Für den Fileserver empfhielt sich der Einsatz eines LVM.

Gruß
Marco

JimKnopf
15.09.05, 13:45
kann man denn ein schickes niegel nagel neues Samba 3.*.20 nicht auch auf einem Mandriva benutzen? Das sollte doch auch ganz gut gehen. Sarge hätte den Nachteil, das ich davon keinen Plan habe.

emba
15.09.05, 16:04
natürlich läuft ein entsprechendes binary (oder selbstkompilat) auch auf mandriva

greez

checkup
15.09.05, 16:32
klar kann man das. in der cooker ist die 3.0.20 schon drin.
Aber die cooker ist halt ne "unstable". Was du machen kannst ist die cooker quellen mit eintragen und dann samba installieren. Dabei ziehst Du aber die Abhängigkeiten aus dem cooker mit!

So einige werden jetzt bestimmt sagen das Du es auch selbst bauen kannst. Das stimmt zwar, aber für den Zweck muss es mit krb und co compiliert werden und da musst Du auf alles selber achten. Da würde ich lieber den cooker weg gehen wenn es schon mandriva sein muss.

Samba wurde über 3.0.14 bis 3.0.20 vor allem in diesem bereich weiterentwickelt (winbind krb usw...)

Gruß
Marco

cane
16.09.05, 12:54
Wobei man sagen muss das sich die Änderungen in der neuesten Version nur in Umgebungen mit sehr vielen Usern (tippe mal > 1000) bemerkbar machen.

In Umgebungen mit einigen hundert Usern laufen sowohl der Winbind als auch die Kerberos-Implementierung stabil :)

mfg
cane

emba
16.09.05, 16:41
@cane
das sehe ich anders
das neue privileg SeTakeOwnerShip, inherit owner und printmig sind für mich schlagkräftige argumente

greez

RichieX
16.09.05, 18:47
@cane

Ich würd auch ein Raid1 nutzen - wenn Du drei Platten in nem Raid5-Verbund hast und zwei fallen aus sind alle Daten weg.
Also cane, wo hast du denn sowas her?
-> Und wenn bei einem RAID1 zwei Platten ausfallen, was passiert da ... ? :confused:


Raid5 wird eigentlich nur genutzt weil ein Raid1 bei grossen Datenmengen zu teuer ist. Mittlerweile hat man aber die Nachteile (o.g. Ausfälle die vor allem bei vielen Platten schnell auftreten) des Raid5 erkannt und es wird im professionellen Bereich kaum noch neu installiert.

Das seh ich aber ganz anders. RAID5 bietet die gleiche Datensicherheit bei Ausfällen wie RAID1, ist jedoch deutlich performanter als RAID1. Deshalb wird oft in "professionellen Bereich" RAID 5 eingesetzt. Ein richtiger! RAID-Controller der Level 5 unterstützt bietet zudem die Möglichkeit mind. _einer_ Spare-Disk, die bei Ausfall sofort für die defekte einspringt.


Verstärkt wird dieser Trend durch die Warnungen grosser Recovery unternehmen wie Kroll dessen CEO, ich hoffe es war der CEO, kürzlich besorgt darüber sprach das in letzter zeit vermehrt Schäden im Bereich "SATA & Raid5" reinkommen. In meinen Augen hat die Kombi "SATA & Raid5 & viele Platten" im professionellen Bereich nichts zu suchen. Leider verstehen viele nicht dass die SATA Platten nur eine "Mean Time Between failure (MTBF)" von ~ 300.000 - 400.000 gegenüber den > 2.000.000 einer guten SCSI-Platte haben. Und wirklich robuste SATA-Platten die das ändern könnten sind in meinen Augen erst gerade in den Anfängen der Markteinführung.

Das liegt aber nun wirklich nicht am RAID-Level, sondern an den Plattenherstellern.

Es ist richtig, dass Consumer-Platten der (S)ATA-Serien nicht für den Dauerbetrieb ausgelegt sind. Man sollte sich solche aussuchen die dafür geeignet sind (bei Zweifel, Hersteller kontaktieren).

Im "professionellen Bereich" werden aber zumeist SCSI-Platten eingesetzt, weil die nämlich erstens für Dauereinsatz geeignet sind und zweitens eine längere Herstellergarantie haben.

ramsys
16.09.05, 19:59
Kann mich dem vorredner nur anschliessen.
Wir nutzen eigentlich nur Raid5. Neuerdings auch raid10.
Oder auch im verbund Raid 1 fürs sys / Raid 5 Daten.
Allerdings sind das auch vernünftige Server in Autopreislagen.
Und mit vernünftigen Controlern wo immer ne Spare Platte mit drinhängt.

Zum Sata bereich und Raid5 kann ich allerdings nichts sagen.