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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zu verstärker schaltplan



björn2
21.07.05, 22:19
Hi,
ich habe vor einen Verstärker zu bauen mit zwei TDA 7294 als herzstück.
Ich habe hier einen scheinbar brauchbaren Schaltplan gefunden:
http://mitglied.lycos.de/hellelectronics/100w_ic.htm

Allerdings gibt es bei dieser Schaltung keine Kondensatoren mit hoher Kapazität. Werden solche nicht zum ausgleich bei Bässen o.ä. gebraucht? Kann man mit diesem Schaltplan was anfangen oder macht der z.b. bei starker belastung schlapp?

Muss ich da vll noch ein paar hochkapazitative Elkos an die stromversorgung hängen?

Entschuldigt die vielen fragen, aber bei soetwas will ich immer auf nummer sicher gehen.

Ich binn für jede Info dankbar! :)

MFG Björn

derguteweka
21.07.05, 22:40
Moin,

Hihi - grosses Verstaerkerbasteln hier im Forum :)

Allerdings gibt es bei dieser Schaltung keine Kondensatoren mit hoher Kapazität.
Doch die gibts, da steht ganz klein 5mF an 2 Kondensatoren, also 5000µF; das sind dann schon dickere Brummer.

Kann man mit diesem Schaltplan was anfangen oder macht der z.b. bei starker belastung schlapp?
Nur anhand dieses Schaltbilds wuerd' ich dirs nicht empfehlen. Das ist ein bisschen knapp gehalten; guck' dir lieber mal noch zusaetzlich das Datenblatt des Chips an und kalkulier' mal die Kosten und elektrischen Parameter fuer die Stromversorgung: Du brauchst ja 1-4 dicke Trafos und Gleichrichter, eben die dicken Elkos und noch dicke Kuehlbleche - das sind dann die Bauelemente, die die Gesamtkosten ziemlich nach oben treiben...

Gruss
WK

björn2
21.07.05, 22:56
Doch die gibts, da steht ganz klein 5mF an 2 Kondensatoren, also 5000µF; das sind dann schon dickere Brummer.



Ups, hab mich da doch verlesen....
Danke für die schnelle Antwort!
Ein paar Fragen hab ich aber noch:
Wieviel Ampere würde diese schaltung warscheinlich maximal schlucken?

Ich hab mir das ganze mal zusammen gerechnet und das einzige, was ich nicht so billig bekommen kann währe die Stromversorgung.

Ist es möglich mehrere Netzteile in reihe bzw paralell zu schalten um auf die nötige spannung/leistung zu kommen? Muss man dabei was besonderes beachten? :confused:

derguteweka
22.07.05, 09:44
Wieviel Ampere würde diese schaltung warscheinlich maximal schlucken?
Weia, so ne Frage solltest du dir aber selbst beantworten koennen, wenn du so n Dingens zusammenbasteln willst. Kommt jetzt bisschen drauf an, ob du 4 oder 8 Ohm Lautsprecher anschliessen willst und ob du wirklich auch noch das letzte bisschen Leistung, dass die Chips abkoennen ausreizen willst. Grob geschaetzt, wuerd' ich mal sagen, dass du pro Verstaerker so mit ca. 100-200W max. Leistungsaufnahme rechnen kannst, abhaengig von obengenannten Faktoren und evtl. Reserven; das waeren dann an Strombedarf jeweils was oberhalb von 2 A.

Ich hab mir das ganze mal zusammen gerechnet und das einzige, was ich nicht so billig bekommen kann währe die Stromversorgung.
Klaro, das ist bei Endstufen immer so. Wenn du da vernuenftige Teile nimmst, bist du alleine fuer Trafo, Siebelkos, Kuehlblech und Gehauese viel mehr Geld los, als wenn du zum Elektrodiscounter gehst, und dir dort nen Verstaerker kaufst. Und dann hast du auch nur Endstufen, beim gekauften Verstaerker gibts noch Eingangswahlschalter, Klang- und Lautstaerkeregelung etc. dazu.

Ist es möglich mehrere Netzteile in reihe bzw paralell zu schalten um auf die nötige spannung/leistung zu kommen? Muss man dabei was besonderes beachten? :confused:
Prinzipiell ja, dann kann man auch Geld beim Trafo sparen, aber dann wirds auch beliebig schlecht. Viele Trafos mit kleiner Leistung sind mechanisch groesser als ein Trafo mit der Summe der Leistungen, machen mehr magn. Streufeld, haben hoeheren Innenwiderstand, etc. bla. -> Kurz: schei55e.

schlechtes Beispiel (bloss nicht nachbauen!):
Mit 6-8 gleichen Trafos (Best. Nr. 300416 oder auch 300388) vom Pollin koenntest du ne halbwegs passende Stromversorgung fuer 2 Endstufen hinkriegen, die wahrscheinlich billiger ware, als mit 1-2 "grossen" Trafos...

Ueberlegs dir lieber nochmal, Endstufen in der Groesse selberbauen ist nix zum Einsteigen und auch nix zum Geld sparen gegenueber fertig gekauften Geraeten.

Gruss
WK

björn2
22.07.05, 16:46
Grob geschaetzt, wuerd' ich mal sagen, dass du pro Verstaerker so mit ca. 100-200W max. Leistungsaufnahme rechnen kannst, abhaengig von obengenannten Faktoren und evtl. Reserven; das waeren dann an Strombedarf jeweils was oberhalb von 2 A.


Hmm, Watt sind doch das gleiche wie VA, oder irr ich mich da? Demnach müsste der Trafo biszu 200VA liefern, was bei 40V doch 5A währen, d.h. in Stereo müsste der Trafo doch ~10 A liefern oder schmeiß ich da grad etwas durcheinander?



Klaro, das ist bei Endstufen immer so. Wenn du da vernuenftige Teile nimmst, bist du alleine fuer Trafo, Siebelkos, Kuehlblech und Gehauese viel mehr Geld los, als wenn du zum Elektrodiscounter gehst, und dir dort nen Verstaerker kaufst. Und dann hast du auch nur Endstufen, beim gekauften Verstaerker gibts noch Eingangswahlschalter, Klang- und Lautstaerkeregelung etc. dazu.


Das is wohl wahr, allerdings habe ich noch recht viele teile übrig die ich dafür verwenden kann und das was mir noch fehlt dürfte nunmal nicht allzuviel kosten (die beiden ICs zusammen 7€, paar wenige elkos...)

Ich hab schon eine mehr als ausreichende Kühlung geschenkt bekommen, somit fallen die meisten kosten eben beim Trafo an...
Kann ich dafür auch einen 12V trafo mit entsprechend hoher Ampere zahl nehmen (sofern ich soviel leistung brauch wenn meine rechnung stimmen sollte) und die Spannung erhöhen? Es lässt sich doch sicherlich bei google ein Schaltplan mit günstigen bauteilen finden...

Gruß Björn

derguteweka
22.07.05, 17:21
Moin,


Hmm, Watt sind doch das gleiche wie VA, oder irr ich mich da?
Hmm, eigentlich nicht - aber hier dann doch :)

Demnach müsste der Trafo biszu 200VA liefern, was bei 40V doch 5A währen, d.h. in Stereo müsste der Trafo doch ~10 A liefern oder schmeiß ich da grad etwas durcheinander?
Ja, ein bisschen. Du brauchst ja eine Doppelstromversorgung, d.h. deine Endstufen brauchen einmal +40V und einmal -40V; Dadurch halbiert sich der von dir berechnete Strom. Hier mal paar Beispielrechnungen:
Der Verstaerker soll 100W Leistung (an den Lautsprecher) abgeben. Also muss er ja auch mindestens 100W Leistung (aus dem Stromnetz) aufnehmen. Alleine schon wegen der Energieerhaltung. Aber ein Verstaerker hat keinen Wirkungsgrad von 100%, d.h. er nimmt mehr Leistung auf, als er an den Lautsprecher abgibt. Dieses Mehr an Leistung wird dann in den Halbleitern in Waerme verwandelt; deshalb brauchts die dicken Kuehlbleche.
Eine ganz grobe Schaetzung des Wirkungsgrades eines Verstaerkers dieser Art liegt vielleicht bei 50%. Also nimmt der Verstaerker 200W auf, und gibt 100W an Waerme ans Kuehlblech und 100W Krach an den Lautsprecher. Das war Mono. Stereo -> 400W Leistungsaufnahme...
Noch was anderes: Stell dir vor der Verstaerker laueft mit Betriebsspannung von +/- 35V; und du hoerst einen Sinuston mit maximaler Lautstaerke. Dann heisst das, dass der Momentanwert der Ausgangsspannung im Maximum einer Sinuswelle vielleicht so bei 28 V liegt. (28Vpeak = (28V/sqrt(2))effektiv; also 19.8Veffektiv; Leistung ist U²/R; hier dann (19.8V)²/4 Ohm = fast 100W. Aha; also genau was wir wollen. So, und jetzt mittels Ohmschem Gesetz mal den Spitzenstrom durch den Lautsprecher ausrechnen: 19.8V/4Ohm -> Oops - fast 5 Ampere. Zum Glueck ist das nur der Maximalstrom, der auch nur in jeder 2. Halbwelle von einer der beiden 35 V Spannungsquellen geliefert werden muss, so mittelt sich das ganze dann wieder ein wenig, aber so ca. 2Ampere + bisschen Reserve bleibt. Pro Kanal. Pro Spannung.

Das is wohl wahr, allerdings habe ich noch recht viele teile übrig die ich dafür verwenden kann und das was mir noch fehlt dürfte nunmal nicht allzuviel kosten (die beiden ICs zusammen 7€, paar wenige elkos...)

Ich hab schon eine mehr als ausreichende Kühlung geschenkt bekommen, somit fallen die meisten kosten eben beim Trafo an...

Wollt' nur mal am Anfang drauf hinweisen, das man sowas auch billig und simpel fertig kaufen kann :)

Kann ich dafür auch einen 12V trafo mit entsprechend hoher Ampere zahl nehmen (sofern ich soviel leistung brauch wenn meine rechnung stimmen sollte) und die Spannung erhöhen?Theoretisch ja, praktisch nein. Um z.b. aus 12V Wechselspannung sowas wie +/- 36V zu erzeugen, braeuchtest du z.b. mittels Kaskadenschaltungen 6 Dioden und 6 richtig fette Elkos, die zusammen viel teurer sind, als ein richtiger Trafo. Auch ist eine so erzeugte Spannung recht instabil. Sowas wuerd' echt kein Mensch aufbauen. Dagegen waere die Loesung mit den Pollin-Trafos noch hochserioes.

Es lässt sich doch sicherlich bei google ein Schaltplan mit günstigen bauteilen finden...
Das glaube ich nicht, Tim :D

Halt' mal im Internet Ausschau nach 'ner richtigen, kompletten Bauanleitung, incl. Schaltbild der Stromversorgung mit Angabe von Bauteilwerten. Moeglicht auch mit detaillierten Aufbauhinweisen. Sonst bist du ziemlich chancenlos.
Vielleicht fuer den Anfang auch was mit etwas weniger Leistung, die +/-40 V zwiebeln naemlich auch schon ordentlich, wenn man drankommt und bei Kurzschluessen wirst du dich wundern, wie simpel Punktschweissen geht und wie schnell auch dickere Draehte durchschmurgeln koennen - und das ist nicht so scherzhaft gemeint, wie's sich's vielleicht jetzt liest.

Gruss
WK

björn2
22.07.05, 17:57
Vielen Dank für die Aufklährung!!
Werd mal sehen wann ich alle teile zusammen habe *g*

Gruß Björn