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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Watchdog als Bastelprojekt



Nello
28.04.05, 10:05
Hallo Forum,
und vor allem: Hallo Bastler! Wir möchten unseren kleinen Serverraum sowohl technisch als auch optisch ein bisschen aufwerten, und nebenbei auch ein bisschen Bastelspaß haben. Was wir uns vorstellen, ist ein Rechner in einem 19''-Gehäuse, 4 HE groß, der sinnvolle Funktionen und Show in sich vereint.
Auf der Kiste soll ein Linux laufen, darauf die Watchdog-Suite "Nagios", um diverse Server und deren Dienste zu überwachen. Eine USV ist dabei obligatorisch. Wichtig ist auch eine Temperatur-Überwachung mit mindestens zwei, besser vier bis fünf Sensoren. Bei kritischen Werten soll über verschiedene Kanäle (akustisch, Mail, SMS ...) Alarm an die Admins gehen. Das ganze hängt gemeinsam mit Servern und Storage in einem großen Rack. Soweit die Pflicht.
Nun die Kür: Ganz wichtig ist blaues Licht. Das ganze Rack soll eisblau strahlen. Nun, das ist keine große Kunst, aber es wäre nett, wenn am Frontpanel des Watchdog ein paar Schalter, Zustands-Anzeigen und dergleichen wären. Ein LCD-Display, zum Beispiel für die Temperatur-Überwachung, wäre auch wünschenwert. Und noch ein paar Spielereien, die einfach nur wichtig aussehen. LED-Ketten, die rhytmisch blinken (vielleicht ein 8-Bit-Binärzähler), solches Zeug.
Wenn also jemand Anregungen hat, Links zu Bastel-Howtos, Erfahrungen mit ähnlichen Projekten: Wir sind für alles dankbar! Insbesondere interessant ist die Anbindung von Temperatur-Sensoren an Standard-Schnittstellen und Software zur Alarmierung beim Eintreten bestimmter Events.
Nello

.:itse mee:.
28.04.05, 13:09
wie wärs mit nem knightrider geblinke?http://home.pages.at/electronicfox/knightryder_CMOS.php
lcd unter linux:https://ssl.bulix.org/projects/lcd4linux/
modding-faq.de (http://www.modding-faq.de) da gibt unter lüftersteuerungen ein paar ideen für ein frontpanel (aus milchigem plexi z.b.)

ich hoffe es ist was dabei :D

E S
29.04.05, 13:20
Hi,

Das LC-Display kann der PC selber ansteuern. Da gab es hier mal einen Link auf (blau leuchtende) Display, die direkt per USB angeschlossen werden und mit einem kleinen Programm einige Zustände des Rechners anzeigen.

Die Herausforderung ist, die Meßwerte in den Rechner zu bekommen.
Bei ELV gibt es das M232, das ist ein Meßmodul mit RS232 anschluß. Betrieben wird es mit einem Steckernetzteil und hat intern einen A/D Wandler.
Es steht ein 8-Bit i/O Bus zur Verfügung, man kann die einzelnen Pins separat setzen/löschen/abfragen. Dazu gibt es 6 Analoge Eingänge (0-5V) und einen 16-Bit Zähler (Auf der 8. I/O-Leitung). Angesteuert und abgefragt wird es per RS232 im Pseudoklartext.
Man sendet ein Zeichen, was es machen soll, also welche Pins gesetzt oder gelöscht werdebn sollen oder welcher Kanal abgefragt werden soll und es sendet den entsprechenden Wert zurück. Es ist sehr einfach zu programmieren.
Mit diesem Modul und einigen kleineren Sensorschaltungen sollte das Projekt leicht möglich sein. Man kann ja bis zu 6 Temperatursensoren unabhängig anschließen. Der Rechner muss das dann selber (über selbstgeschriebenes Programm) abfragen und darauf reagieren. Man kann die Werte via Webinterface ins Intranet stellen und bei kritischen Werten irgend einen Alarm auslösen. Z.B. eine Mail schreiben.

Watchdog ist da schon was schwieriger. Man muß eine Leitung regelmäßig takten und bei ausbleiben des Taktes reagieren.
Im einfachsten Fall legt man die Ausgabe irgendeines Programms, dass regelmäßig Daten generiert (top z.B.) auf eine RS232. Diese wird durch die gesendeten Daten ständig "flattern". Dahinter ein Monoflop, das von dem geflatter ständig nachgetriggert wird. Fehlen die Impulse, so läuft die Zeit ab und das Monoflop kippt. Und darauf kann man reagieren.
Statt der RS232 und dem Mißbrauch von einem Programm (hier top) kann man auch ein eigenes Programm schreiben und es den Takt generieren lassen. Das geligt natürlich auch mit dem ELV Meßmodul, da es ja 8 I/O Pins hat. Dann taktet man einfach einen davon und lässt den von dem monoflop auswerten. Ein Monoflop ist übrigens so eine Art treppenlichtautomat. Durch ständiges drückes und somit wiederaufziehen der Uhr bleibt das Licht an. geht das Licht aus, so stimmt was nicht.

Gruß
Elmar

o_smile
03.05.05, 22:08
Hallo,

Temperatursensoren lassen sich ganz einfach anschließen per RS232. Von Maxim gibt es sogar recht präzise DS18S20-Sensoren , die per One-Wire-Bus angeschlossen werden. Die Daten von diesem Sensor werden digital ausgegeben, was den weiteren Schaltungsaufwand deutlich reduziert im Vergleich zu anderen Temperatursensoren. Vor allem haben diese Sensoren durch das Bus-System den Vorteil, dass du nahezu belibieg viele anschließen kannst und nur ein 2-adriges Kabel brauchst.

E S
06.05.05, 21:04
Hi,

RS232 ist nicht 1-Wire. RS232 braucht separate hin- und Rückleitungen. Beide sind zwar asynchron, aber RS232 ist was anderes. Auch die SPannungen stimmen nicht über ein. Eine Uart (Soft oder Hard) wird nicht funktionieren. Es geht aber per Software über den Parport.

Gruß
Elmar

baumgartner
07.05.05, 13:17
bei mehreren sensoren bist du wahrscheinlich noch günstiger und besser beraten wenn du mit pt10 sensoren einen multivibrator aufbaust, diesen mit einem pic oder nem µC ausliest (zur temperaturbestimmung ist dann ein bissi mathe gefragt) und dieses dann über die serielle verschickst ( jetzt brauchst ledeglich nen max232), dass ist einfach und der verdrahtungsaufwand ist ziemlich gering. Am Pc lässt sich dieses dann schnell mit nem C Prog auswerten.

mfg Baumi

o_smile
08.05.05, 10:12
Hallo,

für alle "Zweifler", hier (http://www.linuxnetmag.com/de/issue8/m8temperature1.html) ist eine Anleitung, wie das mit mit den DS1820 an RS232 einfach zu realisieren ist.

Die Sensoren sind in der Tat nicht ganz billig (~ 5 EURO pro Stück). Alles in allem kostet die Lösung mit 5 Sensoren also etwa 30 EUR.

MfG

nobody0
01.06.05, 22:23
Ich habe mal einen Watchdog gebastelt, der an den 5 V Standby angeschlossen ist:

http://random.linux-site.net/files/unsorted/skizzewdq3a.gif
http://random.linux-site.net/files/unsorted/wdq3aski.gif
http://random.linux-site.net/files/unsorted/wdq3a.gif
http://random.linux-site.net/files/unsorted/wdq3ac.jpg
http://random.linux-site.net/files/unsorted/wdq3ab.jpg
http://random.linux-site.net/files/unsorted/wdq3aa.jpg
http://random.linux-site.net/files/unsorted/watchd1b.jpg
http://random.linux-site.net/files/unsorted/watchd1a.jpg
http://random.linux-site.net/files/unsorted/heartbeats.c

E S
01.06.05, 22:54
Hi,

ich habe nicht gesagt, dass es unmöglich ist. Man kann bei einer standart-Uart auch alle LEitungen separat abfragen/steuern. Nur ist das nicht gerade elegant. Den abweichenden Pegel kann man mit Dioden und Widerständen korrigieren. Einfacher zu Programmieren und vor allem "sauberer" ist halt der Parport.
Die Klimperei auf der PC-Uart kann schief gehen, spätestens dann, wenn man USB<->RS232 konverter benutzt. Die können bei der Manipulation der UART versagen, da die nicht unbedingt eine echte UART wie sie im PC verbaut ist haben.

Gruß
Elmar

nobody0
02.06.05, 00:22
Hi,
Einfacher zu Programmieren und vor allem "sauberer" ist halt der Parport.


Nein, denn mein Programm kippt nur ein paar Bits und ob das auf der seriellen oder parallelen Schnittstelle ist, ist egal. Da ändern sich halt nur die I/O-Adresse und die Pins, aber sonst nix.
Eine parallele Schnittstelle über einen USB-Adapter funktioniert übrigens auch nicht, wenn man da Pins wackeln (on oder off schalten) will.

Nachtrag: Portabler ist es nur eine Sorte von Flanken an einer seriellen Schnittstelle abzufragen; dann funktioniert es auch mit USB-RS232-Adaptern.
Ich habe sowas mal mit einem Supervisor-IC an einem Mikrocontroller realisiert, bei dem unter anderem TxD vom MC den Watchdog im Supervisor-IC zurücksetzt.

E S
02.06.05, 01:10
Hi,

aber es hat (noch) jeder PC einen Parport. Serielle Schnittstellen gibt es bei Laptops schon standartmässig nicht mehr, bei Desktops gibt es meist auch nur noch eine. Druckerports gibt es also noch eine Weile und sind Dank USB-Druckern oft ungenutzt. Und einen Parport Drucker kann man immer noch an einen USB Adapter hängen, da hat man den eingebauten "echten" PArport zum basteln übrig.
Selbstverständlich kann man übrigens noch an einem USB-Parport "wackeln". Wäre dies nicht möglich, so könnte man keine Parportgeräte am USB-Adapter nutzen.
Notfalls verbindet man Strobe mit Busy und Ack, dann kann man einfach Druckdaten senden (nur Text Druckertreiber) um an Leitungen zu "wackeln".

Gruß
Elmar

nobody0
02.06.05, 07:49
Das Wackeln geht über Adapter aber nur über das Device und nicht direkt über eine I/O-Adresse; das ist komplizierter und mit mehr Latenz sowie jitter.