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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Überlegungen und Hinweise bevor Du einen Rootserver mietest



Tomek
03.04.05, 13:12
Dieser Thread soll häufig gestellte Fragen beantworten und typische Missverständnisse hinsichtlich Rootservern bzw. dedizierten Mietservern mit Root-Zugriff klären. Wenn Du also planst einen solchen Rootserver zu mieten oder Du Dir nicht sicher bist, ob Du Dir einen Rootserver anschaffen sollst, nehme Dir bitte etwas Zeit und lies diesen Thread.



1. Brauchst Du wirklich einen Rootserver?


In den meisten Fällen nicht! Denn: Für die meisten Aufgaben wie Web-, Mail- und Datenbankserver, reicht ein normales Webhostingpaket völlig aus. Wenn viel Leistung gefordert ist und man die Server-Resourcen nicht mit anderen Kunden teilen möchte, kann man zu einem Managedserver bzw. Exklusivserver greifen.

Ein Managedserver ist im Prinzip Dein eigener Server. Du hast auf diesen Server jedoch keinen Root-Zugriff. Der Server wird von Deinem Anbieter konfiguriert und gewartet. Die Verantwortung liegt hierbei beim Provider. Dieser kümmert sich um Sicherheitsupdates und die Administration.

2. Wer benötigt wirklich einen Rootserver?


Die Wenigsten! Ein Rootserver sollte nur dann gemietet werden, wenn es um spezielle Aufgaben, Anwendungen oder Konfigurationen geht. Also all das, was mit einem Webhostingpaket oder einem Managedserver nicht möglich ist.

3. Ich will aber einen Gameserver laufen lassen und benötige deswegen einen Rootserver.


Falsch! Dafür ist kein Rootserver nötig. Man kann auch einen eigenen Gameserver mieten, und zwar so, dass man sich um den Server selbst nicht kümmern muss. Es gibt zahlreiche Gameserver-Anbieter, die sich genau auf solche Fälle spezialisiert haben und für diese Zwecke deutlich bessere Mietpakete anbieten.

4. Ich brauche einen Rootserver, weil ich lernen will, mit einem Linux-Server zu arbeiten.


Falsch! Ein Rootserver ist kein Übungsgelände. Wenn Du üben willst, dann benutze einen Linux-Rechner zu Hause im LAN. Wenn Du auf einem Rootserver übst bzw. herumspielst und Fehler machst, kann das u.U. zivil- oder sogar strafrechtliche oder finanzielle Konsequenzen mitsichziehen, die nicht zu unterschätzen sind. (Dazu mehr unter Punkt 8.)

5. Ein Rootserver mit Administrationstools wie Confixx ist ganz einfach und vollständig zu bedienen.


Falsch! Die Administrationstools helfen zwar bei vielen Dingen und Aufgaben, können aber keinesfalls das Know-How für den Umgang mit einem Linux-Server in der Konsole ersetzen [1].

6. Ich will aber ganz allein für meinen Server zuständig sein und benötige deshalb einen Rootserver.


Das ist in Ordnung, aber was passiert mit dem Server, wenn du mal schlafen musst, krank bist oder in den Urlaub fährst? Wer kümmert sich dann um deinen Server? Der Anbieter definitiv nicht.

7. Ein Rootserver bietet alles und ist sehr günstig.


Das ist nicht ganz richtig. Was in der Rechnung fehlt, sind z.B. Dinge wie Administrationsaufwand, das Erstellen von Backups, Serverüberwachung, Monitoring von Diensten und Überwachung der Sicherheit. Ein Managedserver ist zwar auf den ersten Blick etwas teurer, aber langfristig gesehen günstiger als ein Rootserver, da die genannten Punkte bereits enthalten sind.

8. Was ist zum Thema Sicherheit zu sagen?


Das Thema Sicherheit ist wohl der umfangreichste und schwierigste Teil bei einem Rootserver. Bei einem Rootserver bist Du ganz allein dafür verantwortlich, aber auf keinen Fall Dein Server-Anbieter.

Wenn Du z.B. ein offenes Mail-Relay hast, kann dies, wie schon vorhin erwähnt, u.U. zu zivil- oder sogar strafrechtlichen Konsequenzen führen. Dabei spielt es keine Rolle, ob dies wissentlich oder unwissentlich geschehen ist. Auch kann ein Rootserver plötzlich sehr kostspielig werden, wenn bei einem Hackangriff oder einem durch eine Sicherheitslücke ermöglichten Servereinbruch ein Mehrverbrauch an Netzwerktraffic entsteht.

Sicherheitsrisiken und -probleme sind nicht zu unterschätzen. Es ist nicht damit getan, den Server einmal einzurichten. Verantwortung heisst, das Thema Sicherheit ständig im Internet zu verfolgen, Schwachstellen zu beheben, den eigenen Server zu überwachen und immer wieder Neues hinzuzulernen [2].

Links:
[1] Server und Client HowTo's: http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?t=169531
[2] Links und weiterführende Informationen zum Thema Sicherheit: http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?t=136651


Verbesserungsvorschläge, Kritik oder sonstige Fragen zu diesem Thema sind gerne willkommen.

Tomek
23.06.05, 13:12
Ich habe das Thema für Diskussionen geöffnet.

atomical
10.07.05, 00:06
Gut, waer halt mal nett, wenn man auch von unterwegs auf ein paar Daten zugreifen koennte, die zuhause auf dem Rechner liegen. Dafuer muss das Ding aber immer an sein. Da waere mir persoenlich der Stromverbrauch und der Stress mit der Administration zu hoch./QUOTE]
Mit einem passenden Router und OpenWRT und ggf. in Verbindung mit WakeOnLan auch ohne hohen Stromverbrauch machbar ...

[QUOTE=drunkenPenguin]Ich glaub, dass einige Kabelanbieter bzw. ISP so "halbfeste" IP-Adressen anbieten. D.h., die haben keinen Disconnect nach 24h, aber nach ner laengeren Zeit halt. Bin mir nicht sicher. Ansonsten ueber dyndns.
Es gibt wohl einen Anbieter namens manitou - da bekommt man eine feste IP - aber die AGBs von denen scheinen recht undurchsichtig ...

Stubentigger
09.09.05, 15:09
Mit steigendem Downstream scheint der Upstream ja mittlerweile auch immer dicker zu werden - ist nur die Frage, wer sich das leisten will. Sofern es nicht um (überflüssige - eigene Meinung *heh*) Game-Server geht ist ein "Root-Server zu Hause" wohl echt das beste - hab ich auch, im Besenschrank, fällt gar nicht auf.

Ich kenn auch einige Anbieter, die zu teuren Preisen mittlerweile auch für ADSL feste IPs verkaufen. Meistens zwar weiterhin mit 24h-Disconnect, doch dank TCP und seiner Fehlerkorrektur macht das bei direkter Neueinwahl ja überhaupt nix ;) (Sofern man Linux auf dem Rechner/Router hat - Windows beendet ja gleich alles ^^)

Folgendes ist mehr oder weniger Werbung, kann bei nicht gefallen überlesen oder entfernt werden ;)
Ich selbst bin seit Jahren Kunde bei der RGA-Datentechnik. Das ist son kleiner lokaler Provider, den sonst eigentlich kaum jemand kennt. Bei denen bekommt man ne DSL-Flatrate samt statischer IP schon ab 32 EUR glaub ich... (www.rga-net.de)
Von den Leistungen her sind die Okay und eigentlich auch ne ganz nette Truppe ;)

btw.: Ich stimme Tomek zu - die wenigsten Menschen brauchen einen Root-Server. Doch klingt es für einige recht gut sich damit schmücken zu können ;)

basstscho
02.03.06, 08:41
Hallo zusammen,

was man auch noch beachten muss ist, dass es beispielsweise auch vServer gibt. Das sind zwar auch Root-Server doch die sind um einiges billiger. Wenn man beispielsweise nur eine ganz spezielle Apache-konfiguration oder ein cron-script oder sowas laufen lassen möchte und keine große Power braucht, dann ist sowas denke ich immer noch sinnvoller als den P1 bei sich irgendwo in den Keller zu stellen...denn der kostet schon mehr Strom als der Server im Monat kostet (da gibts schon ab 10€ was rätes)...

Grüße Johannes

Araberboy
10.07.06, 13:53
Zum Punkt 7:
(7. Ein Rootserver bietet alles und ist sehr günstig.)

Ich verstehe nicht ganz was da gemeint ist. Der Zeitaufwand oder Kostenaufwand. habe einen Virtuellen Rootserver bei unitedHost bestellt bzw nutze es schon seit 2 Wochen. Kosten beträgt ca 10 € im Monat.
So wi ich deins verstanden habe, entstehen Zusatzkosten für alles weitere, die man nicht eingrenzen kann? Wenn ja, bitte ich um Raschlag, bin ja Schüler und kein reicher Freak.

Krischi
10.07.06, 14:15
Die zusätzlichen "Kosten" entstehen Dir in Form von Arbeit am System, die Du selbst verrichten mußt.
Anstatt den Anbieter zu bezahlen, daß er die großen und kleinen Dinge des Alltags für Dich tut, mußt Du sie halt selbst machen.

Das ist in gewisser Weise auch ein Kostenfaktor. Und noch dazu einer, der sich schwer abschätzen läßt.
Bei Managed Servern entsteht ein Teil der Kosten halt durch die Systembetreuung. Diese Kosten bleiben für den Kunden aber immer gleich. Die steigen nicht direkt mit der Anzahl der Sicherheitslücken.
Sie sind stabil, im Gegensatz zum Arbeitsaufwand, den man bei einem root-Server dann selbst hat.

So sollte das wahrscheinlich gemeint sein.

Um Deine Brieftasche brauchst Du Dir diesbezüglich also relativ wenig Sorgen zu machen.
Was weniger wird, ist eher Deine freie Zeit, als Dein Geld.
Es sei denn, Du inverstierst diese Zeit nicht und irgendwas geht schief. Das kann teuer werden ;)

:)

Araberboy
10.07.06, 14:18
naja, wenn das so ist. Ich investiere meine Zeit gerne und lerne immer wieder was neues (ohne etwas kaputt zu machen;-)). Das macht mir halt Spass. So habe ich ein besseres Verständnis vom System, Linux, Internet und alle anderen Zusammenhänge. Danke für deine schnelle Antwort, mfg mj

ulsc
11.07.06, 15:08
Hi,
nur zum 'Rumspielen' ist ein Root-Server sicher das falsche. Man hat keinen 'direkten' Zugriff und kann z.B. nicht erkennen, ob jetzt ein Programm alle Ressourcen blockiert (und z.B. die Festplatte wie wird rumrödelt) oder ob man den Server abgeschossen hat. Das alles geht mit einem lokalen Server deutlich besser.
Allerdings würde ich NIE ein 'shared webhosting' als Alternative zu einem Rootserver ansehen - schon aufgrund der Limitationen in Sachen Datenbank(en), User oder Installationen. Viele Community- oder Groupware-Pakete, Foren usw. benötigen bestimmte Module, Einstellungen in den config-files und teilweise sogar eigene User (z.B. OpenGroupware, User ogo). Alle das läßt sich nur auf 'kompletten' Servern relalisieren.

Ob man aber letztlich zu einem vHost, einem Managed oder einem Rootserver greift, ist von den individuellen Fähigkeiten, Kenntnissen und Bedürfnissen abhängig. Haftungs- und Sicherheitsaspekte sind dabei mit Sicherheit NICHT nachrangig...

Deshalb: Keinen Root-Server zum Rumspielen und Linux-Kennenlernen! Du lernst ja auch nicht im Formel-1-Boliden Autofahren!

Schöne Grüße
Uli

Araberboy
11.07.06, 17:24
Ja, das ist mir bekannt. Gespielt habe ich schon vorher in meinem LAN ;-)

Das eigentliche Problem ist, wie du schon angesprochen hast, die individuelle Einstellungen von Servern und Modulen. Bei Webhosting-Paketen muss man locker jedesmal 20-40 € zahlen, um beispielsweise den Safemode ein-auszuschalten, Httpconf zu verändern usw... Obwohl diese Tätigkeiten meistens nur jeweils 1 Minute benötigen.

Deshalb, bei genung Erfahrung vorausgesetzt, einen Rootserver mieten, macht Spass und ist Kostengünstiger, wenn man gerne Zeit investiert.

Das gute ist sogar, das man diese WEB-GUI namens PLESK hat, in der man mit leichtigkeit bsp. Subdomains erstellt (zb. forum.meineadresse.de), Datenbanken managed, Dienste steuern (Apache ein-aus-neustarten), Benutzer erstellen soviele man will, Zugriffsrechte für Benutzer erstellt (ich bin über ssh root, mein bruder ist nur domainverwalter, d.h. er kann nix falschmachen, außer sein Webdokumente zerschiessen), bzw. weitere Virtuele Hosts erstellen, in der ein virtueller root erst recht nix falsch machen kann ;-)
Greets, mj

kurzschluss
29.01.07, 22:55
Ich habe jetzt 5 Jahre bei Strato einen Rootserver betrieben. Eines stimmt auf jeden Fall: Die Kostenstruktur ist eine andere. Es sind halt immer so 65 Euro, die jeden Monat für den Server weg sind. Das geht über ein Webhostingpaket billiger. Was nicht billiger geht, ist der Festplattenplatz: Hier geizen die Webpakete.
Das mit dem "Learning by doing" bleibt ein gutes Argument für den root-Server.
Man lernt tatsächlich massiv dazu. Und zwar aus Sachzwängen: Da versucht jemand zu hacken, oder glsa-check meldet Sicherheitslücken. All das muss perfekt (!) installiert und upgedated werden und das braucht Zeit, die man so nie eingeplant hatte. Aber eines bleibt: Man lernt massiv! Ich kann heute sagen, mein Server läuft, bis er so lief hat es 3 Jahre gedauert, aber das Wissen und die Erfahrung der drei Jahre möchte ich nicht missen.
Trotzdem melde ich das Ding jetzt ab und bestelle mir ein Strato Premium Pack. Wegen des Geldes. Die Kohle kann ich auch anders ausgeben.
Mein Festplatten-Defizit erledige ich heute durch meine feste IP bei T-COM Business und durch einen ftp Zugang auf meinen Server, und mein Know How, um meine Kiste da abzusichern, stammt aus der Erfahrung mit diesem root Server.
Übrigens möchte ich jedem, der mit einem eigenen Root-Server starten will, empfehlen eine gentoo und nicht eine SuSe oder dergleichen zu nehmen. Dieses System von der Wurzel aus aufbauen zu müssen bringt ne Menge Know-How. Nix yast, Konsolen-Kommandos und ab die Post.
Und - glaubt mir - es macht auch fun.

rudelgurke
03.04.09, 14:24
Übrigens möchte ich jedem, der mit einem eigenen Root-Server starten will, empfehlen eine gentoo und nicht eine SuSe oder dergleichen zu nehmen. Dieses System von der Wurzel aus aufbauen zu müssen bringt ne Menge Know-How. Nix yast, Konsolen-Kommandos und ab die Post.

Wäre es dann nicht besser zu Hause einen Rechner hinzustellen, Tastatur, Monitor - alles weg und nur via SSH im lokalen Netz zu üben ?
Gerade wenn man mit iptables anfängt hat man sich schnell selbst ausgesperrt, zu Hause geht dass noch, nur wenn es auf dem Server passiert geht es los und man wartet auf den Support vom Anbieter.

Würde eher empfehlen - zu Hause auf einem kleinen Rechner üben wie es so ist wenn nur eine Netzwerkverbindung steht damit zumindest solche Fehler nicht dann passieren wenn es kritisch wird.

HirschHeisseIch
03.04.09, 14:35
Auch, wenn das ganze hier schon 2 Jahre alt ist (der letzte Beitrag... Der Ursprung liegt 4 Jahre zurück...)

Lies einfach das Ausgangs-Posting nochmal. Besonders Punkt 4 könnte für Dich interessant sein. ;)

UdoJ
05.01.10, 19:10
Hallo,
Es werden etliche Argumente geliefert warum man als Noob oder Anfänger die Finger von Root-Servern lassen soll. Aber leider ist nie wirklich rüber gekommen, warum es dann Root-Server gibt und wer sie wirklich braucht oder (außer Lerneffekten) welche Nachteile andere Lösungen haben. Es bietet doch niemand Root-Server nur um die Verantwortung an den nutzer abzuwälzen,oder???
Welchen zweck erfüllen sie, außer volle Admin-Gewallt zu haben?
Irgendwie juckts schon in den Fingern sich da rein zu arbeiten, nur um diese Welt auch mal kennen gelernt zu haben,,,
Gruß Udo

Roger Wilco
05.01.10, 19:22
Aber leider ist nie wirklich rüber gekommen, warum es dann Root-Server gibt und wer sie wirklich braucht oder (außer Lerneffekten) welche Nachteile andere Lösungen haben.
Root-Server ist eigentlich der falsche Begriff, aber das kann dir auch die Wikipedia erzählen (wenn der Artikel noch nicht gelöscht wurde ;)).

Korrekt wäre "dedizierter Server unter Kundenverwaltung" und das beschreibt schon ganz gut, was es ist: ein dedizierter (d. h. nur für den einen Kunden vorgesehener und von diesem genutzter) Server, der auch von dem Kunden verwaltet wird.

Wer braucht einen Root-Server? Nur Leute, die Dienste betreiben wollen oder müssen, die nicht mit der "Ware von der Stange" umsetzbar sind und denen ein spezialisierter Anbieter, der diese Dienstleistung anbietet, zu teuer ist. Dann sollte man allerdings auch das notwendige Know-How mitbringen, um so ein System zu verwalten und zu pflegen.


Es bietet doch niemand Root-Server nur um die Verantwortung an den nutzer abzuwälzen,oder???
Was heißt abzuwälzen? Der Kunde entscheidet sich ja willentlich dafür, die gesamte Verantwortung für das System zu übernehmen. Der Provider liefert dann lediglich den Zugang zu dem System und in den meisten Fällen auch die Hardware. Alles andere ist Sache des Kunden.


Welchen zweck erfüllen sie, außer volle Admin-Gewallt zu haben?
Reicht das nicht? :ugly:


Irgendwie juckts schon in den Fingern sich da rein zu arbeiten, nur um diese Welt auch mal kennen gelernt zu haben,,,
Mit VirtualBox/VMWare/Parallels Workstation/VirtualPC/… und ein wenig Zeitinvestment und du hast, was du willst. Dafür brauchst du keinen "Root-Server".

HirschHeisseIch
05.01.10, 19:30
Warum sonst sollte man was verkaufen? Beim Auto musst du auch selber bremsen, das macht sicher nicht der Hersteller für dich.

Och, einige Hersteller bieten mittlerweile (mehr oder minder funktionierende ;)) Bremsassitenten an, die das zur Not sogar für einen übernehmen. ;)

Aber es gibt durchaus Gründe für Root-Server.
Beispielsweise wird speziell angepasste Software oder Konfiguration benötigt, die kein "08/15"-Hoster anbietet...
Oder es werden einfach so viel Kapazitäten benötigt, dass es günstiger ist, Root-Server von eigenen Admins betreuen zu lassen, als das ganze über Managed Server o.ä. zu regeln.
Oder oder oder...

nopes
05.01.10, 22:14
Oft ist es auch einfach ein Vorteil seine Server selbst konfigurieren zu können, viele mögen es z.B. nicht die Skripttimeout werte zu ändern, solche Probleme gibt es da natürlich nicht.
Ich kann es dir eigentlich nur empfehlen, denn:
Du musst außerdem bedenken, daß die in Netzwerken mit einer entsprechend guten Anbindung zum Inet stehen, wenn du sowas Inhouse machen willst, dann kannst du ab 1000 Euro+ pro Monat loslegen, es fehlen dann außerdem noch die professionellen Räumlichkeiten, ein Server will es schließlich kühl haben, Notstrom usw..
Der Strom selbst ist übrigens auch nicht ganz unwesentlich, bei den billigsten Angeboten bezahlt man erstmal kaum mehr als den Strom der verbraucht wird, muss dann aber auch seinen Traffic im Auge halten.
Für ein bisschen mehr kriegt man auch richtig coole features, z.B. Backups, Consolen-Zugang auf den Com-Port, falls das ding mal völlig zerbröselt ist etc.
Es gibt außerdem noch die möglich seine eigene Hardware in Rechenzentren zustellen, dann hat man auch noch dafür die Verantwortung übernommen...

Gruß nopes

UdoJ
06.01.10, 06:35
Danke für diese zahlreichen und fundierten Antworten.
Das hat einiges in meinem Weltbild was Server angeht gelichtet.
Gruß Udo

Neutrino_2003
28.12.11, 22:59
Hallo alle Mitschreibende oder, -in diesem Thread besser gesagt- sich beteiligt Habende :)

Ja, ich weiß, es ist nicht gerade die beste Voraussetzung in solche einen alten Thread zu schreiben - doch was bringt es, nocheinen genaudenselben irgendwo anders hier aufzumachen? Das gäbe doch wahrscheinlich ausschliesslich Verwirrung...

Tja - auch mein Thema, bzw. mein Vorhaben ist es einen Root anzumieten um darauf eine Webseite mit einem CMS zu erstellen. Es wird entweder Joomla oder ModX werden. Später kommt evtl mal ein Technik-Board dazu. Aber erstmal will ich klein beginnen, denn ich weiss noch nicht, ob die Seite den Erfolg haben wird, den ich mich erhoffe.

Ich hoffe inständig, das Wort 'Root-Server' löst hier nicht den wie woanders leider oft gesehenen Anfeindungsmatsch aus, wenn man nur vom Root-Server zu erzählen beginnt ;)

Was ich von Euch möchte, ist, nach meinem, diesen Beitrag vielleicht eine kleine Einschätzung:

Zunächst möchte ich etwas über mich und meine Kenntnisse erzählen, damit Eure Einschätzung auch gelingen kann:

Ich bin Windows- UND Linux - User. Windows übernimmt aber lediglich die Rolle bei mir, Programme benutzen zu können, die entweder wine nicht unterstützt oder es allgemein für Linux in der Form nicht gibt. Darunter fallen auch BIOS-Updates und einige Arbeiten mit Video-Engineering.
Nagut, kommen wir wieder zurück zu Linux:
Mein erstes hatte ich (SuSE 5 - wenn ich mich recht erinnere) im Jahre 2002 vor mir. Es war während eines Kurses - Linux-Grundlagen. Linux reizte mich aber mehr und ich kaufte mir damals diese SuSE Version für mein damalige Notebook, was aber nicht so besonders damit lief. Auch eine SuSE Version 7.1 kaufte ich damals im Handel (um halt ein Handbuch dazu zu haben). Ok. Mit SuSE wurde ich allerdings nie richtig glücklich. SuSE und YAST erinnerten mich irgendwie immer an Windows. Durch Bekannte aus einem IRC bekam ich 2004 Kontakt zu Debian. Ich lernte es anfangs durch großartige Hilfe seitens dessen, der es mir empfohlen hatte - und dann auf eigene Verantwortung und Experimente damit - immer besser kennen. Doch Debian verfolgt -was den stable Sektor angeht- eine äusserst restriktive Updatepolitik- und meine -meist relativ neue Hardware- kam damit nie klar. Ich war auf Gedeih und Verderb auf 'sid' angewiesen. Das hatte zur Folge, das ich manchmal auch neuinstallieren musste, wenn durch Updates der 'sid' ein 'faules Ei' eingespielt wurde.

Durch meine Arbeit dann und den Zwang umzusteigen und wieder nur auf Windows zu bauen kam ich (leider leider) wieder von Linux ab. 2008 und 2009 hatte ich Ubuntu 8 (verzeiht, wenn ich die Versionen durcheinander bringen sollte, ich habe einige einige Distris damals getestet) - Ubuntu auch deshalb, da es auf Debian aufbaut und der Paketmanager gleich sind. Es gibt Unterschiede, ja. Beispielsweise bei der Bildung der locales. Da gehen Debian und Ubuntu auseinander.

2008 hatte ich einmal eine Homepage durch einen Webhoster. Doch auch das hat mir nicht gefallen. Ich konnte noch nicht einmal selbst bestimmen, wieviele User in ein etwaiges Forum Zugang gehabt hätten. Enttäuscht kündigte ich das Webhosting Paket wieder.

Anfang 2011 kam mir wieder die Idee, eine Webpräsenz aufzubauen. Doch diesmal sollte es kein Webpaket sein. Das es kein Windows-Server wird, das steht für mich ausser Frage. Ich begann, mich wieder -und diesmal intensiver als je zuvor- mit Linux und allen möglichen, damals noch nicht für mich in Frage gekommenen Derivaten eindringlich zu befassen und 'mein' Linux zu finden. Wohl das, was einige FAQs als 'Distro-Hopping' beschreiben. Ubuntu kam, (hier bin ich enttäuscht) nicht mehr für mich in Frage, da ich Unity absolut nicht mag. Meine Graka läuft wie ein Sack Nüsse und selbst der proprietäre Treiber hilft kein Stück.
Das war mir ein Anlass, noch mehr in die Tiefe zu gehen. Fedora war die Enttäuschung pur (mir 2mal den Bootloader von Win auf der anderen Platte gekillt, OBWOHL ich /dev/sdc1 angab und nicht /dev/sda. /dev/sdc liess Fedora 15 erst garnicht zu. Warum - keine Ahnung?! NATÜRLICH /dev/sdc in den Boot-Block. Wohin sonst. Doch Fedora schlägt/schlug mir nur /sdc1,sdc2... vor. Schwachsinn.

Über Arch kam ich dann zu 'meinem Linux' - Gentoo.

Gentoo gibt keine Richtungen vor - ALLES kann und muss man wer oder weniger SELBST machen. Man lernt das System schon bei dessen Aufbau kennen. Damit arbeite ich jetzt etwa seit einem halben Jahr. Ja - es gab und gibt ab und wann Fragen, die ich noch nicht weiß. Aber ich bin lernbereit und lerne jeden Tag. Ich habe mir eine Testumgebung mit unverschlüsselten und SSL-vhosts erstellt. MySQL. Php konfiguriert (weshalb ich noch nicht weiss ob ich Joomla als CMS vertrauen kann, da man dort um ein Update machen zu können eine riskante php-Funktion -fopen_wrappers_url-) zugänglich machen muss. Das halte ich für eine wirklich bitterböse Sache.
Gentoo hat mich in dem Willen - Root-Svr - ja/nein - noch mehr bestärkt. In Gentoo gibt es das, was der User möchte. In Gentoo gibt es nichts, was dem User aufs Auge gedrückt wird. Kein Monopol - keine Firma. Kein Canonical - kein Mark Shuttleworth mit der immer mieser werdenden Ubuntu-Blamage. (Ich möchte damit keineswegs Ubuntu-User beleidigen, doch ich kenne Ubuntu aus anderen Zeiten, und damals wr es so gut wie Debian... Jetzt ist es Lindows mit 1000Managern. Fehlt nur noch Windows-Update.

Die schwarze Kommandozeile -Shell- bin ich gewohnt bei gentoo. Manchmal frage ich mich jetzt, warum ich früher ebenfalls zu denen gehörte ich alles lieber durch GUI machten. Die Shell gefällt mir persönlich besser.
SSH werde ich noch 2-3 Wochen üben. Und dann denke ich (denke ICH) das ich mich an den Root herantrauen darf. Bei Gott - hoffe ich irre mich nicht. Wenn man manche Hiobs-Ratschläge sieht, könnte man wirklich das Fürchten bekommen ;)

Im Gegensatz zu einigen, schätze ich es, Verantwortung zu haben und zu übernehmen. Es bedeutet mir dann erst recht viel mehr, wenn ich weiss, das ein Fehltritt teuer werden kann. Es ist für mich undenkbar, eine Arbeit zu verrichten , nur um sie zu tun. Weil das ein Chef von mir verlangt, obwohl er selbst garnicht mit der Praxis, sondern nur mit Papierkram vertraut ist. Nur um Geld zu verdienen - eine Marionette anderer sein? Haltet mich für krank, für verrückt, Meinung ist frei - doch vielleicht werdet Ihr mich ja doch in gewisser Hinsicht verstehen können. Ein Diskogänger bin ich nicht, und Reisen ist auch nicht mein Hobby. Zeit werde ich für die Administration haben. Und Freude auch, wenn ich weiß, "DAS was ich tu, tu ich für MICH".

Wenn das nicht die richtigen Voraussetzungen für einen Root sind, dann weiß ich nicht, wer dafür geboren ist.

Interesse ist da
Sachkenntnis erweitert sich jeden Tag stundenlang
Verantwortungsbewusstsein ist auch selbverständlich
Das es keinen GUI-Installer gibt ist auch sonnenklar.

Was meint Ihr? Habt Ihr noch ggf spezielle Ratschläge, was ich noch Können muss, etwas, was Euch vielleicht aufgefallen ist, was ich nicht erwähnt habe?

Naja, ich hoffe, krieg sie jetzt von Euch 'nicht direkt vorn Kopp' ;)

Vielleicht wird dieser Thread ja auch schon nicht mehr gepflegt und ich habs umsonst geschrieben :/

Bis dahin
Gruß
Neutrino_2003

kreol
28.12.11, 23:12
Du liest und Du machst Dir Gedanken. Beste Voraussetzungen für Dein Vorhaben :)

Mir fällt darüber hinaus bislang nur ein, dass es sehr vorteilhaft ist, einen eigenen Rechner im LAN aufzusetzen, mit dem man gefahrlos experimentieren kann.

Falls spezifische Fragen anfallen sind sie (mit einem aussagekräftigen Threadtitel versehen) und mit kurzer, knackiger Info (Configs, Logs, Systemmeldungen etc. im Wortlaut, code-Tags, siehe meine Sig) im passenden Unterforum immer willkommen.

Für einen Root war niemand hier "geboren", wir haben uns alle erst eingelesen...

In diesem Sinne: Viel Spass und viel Erfolg.

Kreol

TheDarkRose
29.12.11, 00:00
Ich habe jetzt nich alles gelesen, aber lobenswert, dass du dich zu Hause einarbeiten willst. Aber ehrlich, du brauchst für ein CMS ala Joomla gerade mal ein Webspacepaket mit PHP und MySQL und jut ist.

framp
29.12.11, 00:09
Ich denke der Thread ist eher als Reference- als Discussionthread gedacht. Eine Diskussion darüber ist sicherlich immer sinnvoll. Aber IMHO in einem neuen Thread mit Link auf diesen - ergo denke ich ein Split des Threads vom Mod ist empfehlenswert

stefan.becker
29.12.11, 00:19
Diskussion erwünscht. Siehe #2.