PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : sehr interessantes Interview..



Seiten : [1] 2

cybercrow
24.02.05, 21:35
Hi,
ich habe hier ein sehr interessantes Interview von Richard Stallman gefunden.
Es ist sehr lang und es wird auch über Sachen geredet die sonst nicht so oft in Interviews vorkommen, z.B. über die Zeit vor GNU und sein Studium und die Arbeit am AI-Lab beim MIT, was es imho sehr interessant und lesenswert macht:
http://kerneltrap.org/node/4484

destrukt
24.02.05, 22:02
JA: What if your job requires you to use non-free software?

Richard Stallman: I would quit that job.

Das nenne ich mal Konsequent seine Meinung vertreten.

Sehr Interessant das Interview.

mfg dct.c

Batosai
24.02.05, 22:04
A rose by any other name would smell as sweet, but if you called it an onion you'd get cooks very confused.


Ziemlich passender Spruch!

Mir ist außerdem aufgefallen, das sich der Absatz "Life In The AI Lab" einfacher (verständlicher) liest, wenn man mal ein semester KI-Vorlesung hatte :D

Das wollte ich schon mal los werden, werd jetzt erst mal weiter lesen - is wirklich ziemlich lang das ganze.


Batosai

Samsara
24.02.05, 22:21
Ich war mit dem Typ mal Abend essen (in einer groesseren Gruppe). Ist ein grob unfreundliches und sozial ineptes Wesen. Ist den Leuten, bei denen er uebernachtet hat, ziemlich auf die Nerven gegangen. Ich kann ihn nicht empfehlen, und denke seither auch ueber die GPL etwas anders...

Nur, um mal eine etwas andere Perspektive einzubringen...

Samsara

-

cybercrow
24.02.05, 22:31
Ich war mit dem Typ mal Abend essen (in einer groesseren Gruppe). Ist ein grob unfreundliches und sozial ineptes Wesen.


Naja, ich war mit ihm noch nicht Abendessen, aber ich habe mich mit ihm schonmal etwas unterhalten und kann deine Einschätzung eigentlich nicht teilen....



und denke seither auch ueber die GPL etwas anders...


...aber wenn die Persönlichkeit einer Person dich bei der Bewertung von Arbeiten an denen diese Person beteiligt war beeinflußt, dann spricht das auch nicht unbedingt für deine Persönlichkeit.... (nicht böse gemeint, aber deine Verknüpfung kann ich hier absolut nicht verstehen)

Versin
24.02.05, 22:32
Ich war mit dem Typ mal Abend essen (in einer groesseren Gruppe). Ist ein grob unfreundliches und sozial ineptes Wesen. Ist den Leuten, bei denen er uebernachtet hat, ziemlich auf die Nerven gegangen. Ich kann ihn nicht empfehlen, und denke seither auch ueber die GPL etwas anders...

Nur, um mal eine etwas andere Perspektive einzubringen...

Samsara

-

Warum denkst du deswegen anders über die GPL?

bockionline
24.02.05, 23:01
Werde mir das Interview auch mal zu Gemüte führen, danke für den Link.

Ich habe RMS erst einmal live erlebt - und da hat er mich eigentlich endgültig von der Idee der Freien Software überzeugt. Sicher, er ist (im positiven Sinne!) fanatisch, aber ich glaube, ansonsten käme man gegen die Lobbyarbeit einiger finanzkräftigerer Konkurenten gar nicht an.

mac
25.02.05, 00:48
Mir ist der Mann aber auch irgendwie unsympathisch ... wahrscheinlich auch wegen seinem fanatischen Tick.


JA: What if your job requires you to use non-free software?

Richard Stallman: I would quit that job.

Wenn ich RMS wäre, könnte ich das auch so sagen ;)
Der Rest der Menschheit halt nicht.

LongHornSilver
25.02.05, 05:34
*kopfschüttel*

LongHornSilver
25.02.05, 06:23
Wenn ich RMS wäre, könnte ich das auch so sagen ;)
Der Rest der Menschheit halt nicht.

sollte sie aber seiner ansicht nach:


JA: What about the programmers...

Richard Stallman: What about them? The programmers writing non-free software? They are doing something antisocial. They should get some other job.

na, wie viele von euch anhängern knallen heute ihrem chef die kündigung auf den tisch?
echt, ich kriege so einen hals, sobald dieser typ sein widerliches, selbstverliebtes und dermaßen weltfremdes geschwalle rauslässt.
wenn ich den mal treffen sollte, ****** ich ihm eigenhändig die *****.
das ist keine drohung, sondern eine ankündigung.

Thomas Engelke
25.02.05, 07:24
echt, ich kriege so einen hals, sobald dieser typ sein widerliches, selbstverliebtes und dermaßen weltfremdes geschwalle rauslässt.
wenn ich den mal treffen sollte, ****** ich ihm eigenhändig die *****.
das ist keine drohung, sondern eine ankündigung.

Mr. Silver, 8 Posts, Gewaltandrohung, Beschimpfung.

Mr. Stallman, 20 Jahre im Kampf für die Rechte des Anderen, vertritt seine Meinung.

My sympathy is clear.

TME

Flightbase
25.02.05, 07:42
wenn ich den mal treffen sollte, ****** ich ihm eigenhändig die *****.
das ist keine drohung, sondern eine ankündigung.

sehr sehr realitätsnah.
laß mich kurz nachdenken... ja, fertig - ich würde dich nit einstellen - egal ob open oder closed source. ich müßte ja angst vor dir haben ;)
"ey alter der kaffee in deiner küche is alle - dir hau ich so aufs maul du penner..."
oder so ähnlich. nenene - dafür bin ich viel zu sensibel.
aber vermutlich bist du so hoch quallifiziert, dass mir das egal wäre?


greets, Nik

LongHornSilver
25.02.05, 08:16
was habt ihr bloß alle mit euren gewaltandrohungen?
steht das da irgendwo? :confused:

Samsara
25.02.05, 08:42
...aber wenn die Persönlichkeit einer Person dich bei der Bewertung von Arbeiten an denen diese Person beteiligt war beeinflußt, dann spricht das auch nicht unbedingt für deine Persönlichkeit.... (nicht böse gemeint, aber deine Verknüpfung kann ich hier absolut nicht verstehen)
Ich empfinde die GPL als unfrei. GPL-Programme koennen Code von BSD-lizenzierten Programmen weiterverwenden. Andersherum ist das nicht moeglich. Die GPL ist meinem Empfinden nach konzipiert, um RMS die Macht ueber den Code zu geben. Es hat etwas von Tolkiens Ring.

Die GPL ist nicht mit einem tragfaehigen Geschaeftsmodell vereinbar. Gute Leistung sollte monetaer belohnt werden, und das ist mit der GPL sehr schwierig. Die Open Source Projekte, die wirklich guten Fortschritt machen, haben Mischlizenzen, die eine teilweise kommerzielle Nutzung des Codes erlauben - siehe Wine, Apache.

RMS hat in meinen Augen etwas vom bockigen Kind, dem sein Spielzeug weggenommen wurde. Die GPL enthaelt zuviel Angst.

MfG,

Samsara
.

sirmoloch
25.02.05, 08:50
Ich habe das Interview vor einer oder zwei Wochen gelesen, aber an der Stelle mit dem Kündigen, weil Closed Source Software entwickelt wird, habe ich mich auch gefragt, ob er weiß, dass manche Leute irgendwie ihr Geld verdienen wollen und das man nicht innerhalb von einem Tag einen neuen Job findet. Die Aussage finde ich schwer realitätsfern. Danach hats mir mit dem Interview auch gereicht.

RMS war zur richtigen Zeit am richtigen Ort, aber das kann nicht jeder sein und er sollte das auch mal beachten.

dark_red
25.02.05, 09:24
Naja... einen Job braucht man schlussendlich ja doch.

Viel interessanter ist die Frage: Wenn du die Wahl zwischen zwei Stellen hast, bei einem arbeitest du mit freier Software, beim anderen halt nicht. Allerdings verdienst du bei der Stelle mit der freien Software 20% weniger. Für welchen würdest du dich entscheiden? :D

Multe
25.02.05, 09:37
Ich habe das Interview vor einer oder zwei Wochen gelesen, aber an der Stelle mit dem Kündigen, weil Closed Source Software entwickelt wird, habe ich mich auch gefragt, ob er weiß, dass manche Leute irgendwie ihr Geld verdienen wollen und das man nicht innerhalb von einem Tag einen neuen Job findet.

Guten Morgen,

nur als Anmerkung, er ist ein Ami (?). Dort ist es gang und gebe, das man von heute auf morgen seinen Job los ist. Allerdings ist es dort einfacher einen Job zu bekommen. Bezogen auf Europa, speziell Deutschland ist das in der heutigen Zeit aboulter nonsens. In den USA ist das (noch) anders.

Und das weiss ich nicht nur aus der Presse/Erzählungen sondern habe es auch selbst erlebt.
Ich war 3 Wochen auf Dienstreise und habe miterlebt wie ein Kollege in der 2. Woche seine Sachen gepackt hat. In der letzten Woche (also gut 5 Tage später) hörte ich das er einen neuen Job in einer anderen Firma angenommen hatte.

Gruß Malte

Susu
25.02.05, 09:50
Auch wenn ich nicht RMS' größter Fan bin, so muss ich doch sagen, dass es halt auch "realitätsfremde Spinner" geben muss, weil sich sonst überhaupt nichts verändern kann (nicht nur im Bereich Software, sondern überall). Und gerade solch streitbaren Figuren wie RMS mit ihren ebenso streitbaren, provokanten Aussagen sorgen dafür, dass ein Thema im Gespräch bleibt - ob nun positiv oder negativ ist erstmal zweitrangig.

Ich selbst werde oft genug als realitätsfremd und spinnert bezeichnet, weil ich zu meinen Prinzipien stehe, und ich kann ehrlich sagen, dass ich auch kein Interesse (und keine Vorteile davon) habe, diese aufzugeben, damit ich "Mainstream-tauglich" werde. Insofern haben Leute wie RMS meinen Respekt, denn es ist wahrlich nicht einfach (siehe auch die Aussagen in diesem Thread), seine Meinung standhaft zu vertreten.

Susu

GrafKoks
25.02.05, 10:01
Ein nettes Interview. Stallman hat meine Hochachtung - den Mut, seine Ansichten so offen und standhaft gegen die "vorherrschende Meinung" zu stellen, hat nicht jeder.
Und ob man jetzt seiner Meinung ist oder nicht, auf jeden Fall tut er was und ändert was, ganz im Gegensatz zum Gros derer, die ihre Hände in die Taschen stecken und höchstens mal rummeckern.


Ich empfinde die GPL als unfrei. GPL-Programme koennen Code von BSD-lizenzierten Programmen weiterverwenden. Andersherum ist das nicht moeglich. Die GPL ist meinem Empfinden nach konzipiert, um RMS die Macht ueber den Code zu geben. Es hat etwas von Tolkiens Ring.

Freiheit bedeutet _nicht_, dass man jegliche Entscheidung treffen kann, die man will.
Analogie: Deutschland hat z.B. eine für eine Demokratie sehr fortschrittliche Verfassung, die es erlaubt, verfassungsfeindliche (also nicht-demokratische und "unfreie") Parteien zu verbieten. Dies dient dem Schutz der Freiheit.
BSD-lizensierte Programme haben solche Schutzklauseln nicht, und können sozusagen in eine "nicht-freie Diktatur" umgewandelt werden.
Mal davon abgesehen - wieso bekommt RMS "Macht über den Code"? Irgendwas hast Du da falsch verstanden...


Die GPL ist nicht mit einem tragfaehigen Geschaeftsmodell vereinbar. Gute Leistung sollte monetaer belohnt werden, und das ist mit der GPL sehr schwierig. Die Open Source Projekte, die wirklich guten Fortschritt machen, haben Mischlizenzen, die eine teilweise kommerzielle Nutzung des Codes erlauben - siehe Wine, Apache.

Wine steht unter der LGPL. Früher stand es unter einer weniger restriktiven Lizenz, bis eine Firma ankam, und sich den Code ohne wirkliche Gegenleistung kopierte und ein eigenes unfreies Projekt daraus machte. "Gute Leistung soll monetär belohnt werden", aber warum bekommen dann andere Leute das Geld? Bei der GPL (und weitestgehend auch der LGPL) geht solch unfaires Verhalten nicht.
Leider zeigt dieses Beispiel auch, dass den meisten Menschen ihre Freiheit egal ist und sie solche Praktiken gerne finanzieren und unterstützen.


RMS hat in meinen Augen etwas vom bockigen Kind, dem sein Spielzeug weggenommen wurde. Die GPL enthaelt zuviel Angst.

Ach so, ein Troll. Da hätte ich mir die Antwort ja sparen können.

Samsara
25.02.05, 10:12
Leider zeigt dieses Beispiel auch, dass den meisten Menschen ihre Freiheit egal ist und sie solche Praktiken gerne finanzieren und unterstützen.
Du hast mich leider nicht verstanden. Unfreundlich werden kann ich auch, aber davon haben wir nichts. Bevor Du mich als Troll verschreist, informier Dich bitte erstmal ueber meine bisherige Aktivitaet hier im Forum. Meine 811 Posts habe ich mir nicht mit cut and paste verdient.

Die GPL ist konzeptionell dem Patent nicht entgegengesetzt: der Code sitzt in einem Gefaengnis und darf nur von GPLern verwendet werden. Ein recht exklusiver Club! Zumal RMS gerade fuer die Veroeffentlichung von jeglichem server-side Code auf die Barrikaden geht: Google, Amazon und co. sollen nach seinem Modell alle ihren Code hergeben!

Wenn Du mein Argument ueber die BSD-Lizenzen kontern kannst, melde Dich wieder. Bis dahin wuensche ich Dir fruchtbare Reflektion.

Samsara

Edit: Ich kann Dir auch Cathedral & Bazaar von Eric S. Raymond ans Herz legen, der in einem der im Buch enthaltenen Essays die These vertritt, dass Software einen bestimmten Lebenszyklus durchlaeuft: knapp gefasst, wird sie zuerst nach dem closed-source Modell entwickelt und kommerziell verwertet, und schliesslich, sobald sie kommodifiziert wird, unter einer offenen Lizenz der Community zur Verfuegung gestellt. Nach meinem Empfinden macht das sehr viel Sinn: der Hersteller verdient anfaenglich an den Lizenzen (um sein R&D zu bezahlen, lies Innovation), und das Kulturgut bleibt letztendlich erhalten.
.

oracle2025
25.02.05, 11:01
Die GPL ist konzeptionell dem Patent nicht entgegengesetzt: der Code sitzt in einem Gefaengnis und darf nur von GPLern verwendet werden. Ein recht exklusiver Club! Zumal RMS gerade fuer die Veroeffentlichung von jeglichem server-side Code auf die Barrikaden geht: Google, Amazon und co. sollen nach seinem Modell alle ihren Code hergeben!

Falsch,


but for Google's sake I hope they have the freedom to study, change and redistribute the software used on their server.

Er wünscht Google, das sie die Freiheit haben ihre Software weiterzugeben für den Fall das sie das wollten.

oracle2025
25.02.05, 11:07
Überhaupt,

RMS hat IMHO nie behauptet, das andere ihre Software freigeben müssen, ihr will nur das er selbst und jeder andere die Möglichkeit, oder besser die Freiheit hat selbst zu bestimmen was auf dem eigenen Computer passiert.

Thomas Engelke
25.02.05, 11:10
Die GPL ist konzeptionell dem Patent nicht entgegengesetzt: der Code sitzt in einem Gefaengnis und darf nur von GPLern verwendet werden. Ein recht exklusiver Club!

Das ist eine eigentümliche, wenn auch nicht unbekannte Argumentationsweise. Seit mehreren Jahren gibt es bereits Bestrebungen, dieses Lizenzmodell als illegal hinzustellen. Viele Anwälte werden von großen Firmen bezahlt, um endlich an fremder Kreativität verdienen zu können. Interessant, daß es bisher nicht eine einzige gewonnene Klage gegen die Infektiösität der GPL gibt. Nicht ohne Grund wird die GPL ja gerade in die nächste Version gehoben, um solchen Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen.

Du abstrahierst hier den Begriff des "GPLers", als wäre es eine Umwandlung in eine neue Spezies, aus der es dann kein Entrinnen gibt. Solche Bilder sind für eine sachliche Diskussion um Lizenzmodelle sicherlich nicht dienlich. Es ist auf Projektebene entscheidbar, GPL-Code zu nutzen oder dies nicht zu tun. Niemand wird unwiederruflich transformiert und kann niemals zurück.

Wenn die Demokratie sich selbst schützt, indem sie antidemokratische Äußerungen verbietet, dann darf sich auch die GPL selbst schützen, nicht mißbraucht zu werden. Ich glaube, daß die GPL meine eigene Freiheit schützt, wie die Demokratie meine Versammlungs-, Rede- und Meinungsfreiheit schützt.

TME

Samsara
25.02.05, 11:17
Er wünscht Google, das sie die Freiheit haben ihre Software weiterzugeben für den Fall das sie das wollten.
Ich bin ja nicht RMS' Chronist, aber in seiner oeffentlichen Vorlesung in Edinburgh vor etwa einem halben Jahr hat sich das noch ganz anders angehoert - und er ist in der Frage-und-Antwort Session dafuer heftig angefeindet worden. Er hat uebrigens keinen der Fragesteller ausreden lassen, und auch die Fragen nie zufriedenstellend beantwortet. Seine Technik ist, die Legitimitaet der Frage zu leugnen und dann keine weitere Stellung zu nehmen. O-Ton: "that is not even the question".

Samsara
.

oracle2025
25.02.05, 11:17
Die GPL ist konzeptionell dem Patent nicht entgegengesetzt: der Code sitzt in einem Gefaengnis und darf nur von GPLern verwendet werden. Ein recht exklusiver Club!

Du darfst Programme unter der GPL für jeden beliebigen Zweck einsetzen.

Samsara
25.02.05, 11:26
Du abstrahierst hier den Begriff des "GPLers", als wäre es eine Umwandlung in eine neue Spezies, aus der es dann kein Entrinnen gibt. Solche Bilder sind für eine sachliche Diskussion um Lizenzmodelle sicherlich nicht dienlich. Es ist auf Projektebene entscheidbar, GPL-Code zu nutzen oder dies nicht zu tun. Niemand wird unwiederruflich transformiert und kann niemals zurück.
Das ist jetzt Haarspalterei um Ausdrucksweise. Meine Bedeutung ist klar: wenn Code einmal unter der GPL steht, ist er fuer jegliches kommerzielle Projekt, dessen Geschaeftsmodell auf dem Verkauf von Lizenzen basiert, verloren.

Wenn die Demokratie sich selbst schützt, indem sie antidemokratische Äußerungen verbietet, dann darf sich auch die GPL selbst schützen, nicht mißbraucht zu werden.
Wobei ich Deiner Praemisse nicht zugestimmt habe. Dass Demokratie sich gegen Meinungsausdruck "schuetzen" muss, finde ich skandaloes. Eben das habe ich mit "Angst" beschreiben wollen, wofuer ich obenstehend angefeindet wurde.

um endlich an fremder Kreativität verdienen zu können.
Ich beschaeftige mich mit der anderen Frage: wie kann ich an der eigenen Kreativitaet verdienen? Wenn ich unter GPL veroeffentliche, baut der naechstbeste Software Engineer mit besserer IT-Vorbildung eine bessere Software mit der gleichen Idee/dem gleichen Algorithmus. Kreativitaet und Innovation per se werden nach diesem Geschaeftsmodell eben nicht belohnt.

Samsara
.

Susu
25.02.05, 11:27
Er hat uebrigens keinen der Fragesteller ausreden lassen, und auch die Fragen nie zufriedenstellend beantwortet. Seine Technik ist, die Legitimitaet der Frage zu leugnen und dann keine weitere Stellung zu nehmen. O-Ton: "that is not even the question".Es liegt dann aber zum Teil auch an den Fragestellern, wenn sie sich so einfach abwürgen lassen oder sich mit "halbherzigen" Antworten zufrieden geben. Naja, oder ich sehe das falsch...wäre auch möglich. *g*

Susu

AceTheFace
25.02.05, 11:36
Es liegt dann aber zum Teil auch an den Fragestellern, wenn sie sich so einfach abwürgen lassen oder sich mit "halbherzigen" Antworten zufrieden geben. Naja, oder ich sehe das falsch...wäre auch möglich. *g*
Susu

Na ja, wer RMS mal erlebt hat weiss, dass wenn er keine Lust hat auf eine Frage richtig zu antworten, dann tut er es auch nicht...egal wie hartnäckig man auch sein mag.

Gruß,

Ace

Samsara
25.02.05, 11:37
Mal davon abgesehen - wieso bekommt RMS "Macht über den Code"? Irgendwas hast Du da falsch verstanden...
Um mich nochmal klar auszudruecken: der Ursprung der ganzen Idee war (und so erzaehlt RMS die Geschichte selbst!) dass er angepisst war, weil er seinen Druckertreiber nicht verbessern konnte (erstaunlich, dass gerade in diesem Bereich die GPL zum wenigsten Fortschritt gefuehrt hat - bei Hardwaretreibern kann ich den Sinn tatsaechlich erkennen!). Der Druckertreiber wurde nur binaer vertrieben. RMS hat es gestoert, dass er nicht dran basteln durfte. Urspruenglich war die Idee der GPL also ein eigennuetziges Ansinnen - RMS wollte die Moeglichkeit haben, soviel Code wie moeglich nach dem eigenen Gusto zu veraendern, bzw. sich Algorithmen anzugucken. Dass durch die GPL dieses Recht auch jedem anderen zufaellt, ist wohl nur als rechtfertigendes Beiprodukt anzusehen.

Was mich stoert, ist, dass die GPL zu einer Bifurcation (hab meinen Langenscheidt nicht hier, sorry!) der gesamten Softwarebranche fuehrt. Alle klauen Code von BSD (und was hat es BSD geschadet, frage ich!), und Microsoft werden nach und nach geheimniskraemerischer um ihre APIs. Ich weiss, ich weiss, auch als MS-DOS regierte, war nicht alles koscher um MS, aber derartige Spezifikationen wurden meinem Eindruck nach doch noch etwas grosszuegiger geteilt, als dies im heiligen Krieg MS vs. GPL (oder umgekehrt) der Fall ist.

Samsara
.

oracle2025
25.02.05, 11:42
Das ist jetzt Haarspalterei um Ausdrucksweise. Meine Bedeutung ist klar: wenn Code einmal unter der GPL steht, ist er fuer jegliches kommerzielle Projekt, dessen Geschaeftsmodell auf dem Verkauf von Lizenzen basiert, verloren.

Erstens kann ich wenn es unbedingt notwendig ist, ein Modell wie Trolltech oder MySQL verfolgen, Zweitens kann ich meine Produkt unter den Bedingungen der GPL verkaufen.

Damit erwirbt jeder Kunde die damit verbundenen Rechte, und ich krieg trotzdem Geld dafür. Und bei Spezial-Software, (und das ist die meiste Software) hat der Kunde gar kein Interesse daran sie kostenlos weiterzugeben.

Nur weil ich GPL Software baue heißt das nicht das ich automatisch gleich ein Projekt bei Sourceforge anlegen muss.