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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie Slackware richtig installieren?



exs
14.11.04, 17:11
Habe neulich versucht Slackware 10 zu installieren. Habe mir zum Ziel gemacht nur Pakete zu installieren, die ich auch wirklich brauche. D.h. ich habe bei der Installation nur das Basissystem installiert mit den Paketen, die das Booten möglich machen. Mehr nicht! So, nun freue ich mir, boote das System, versuche X11 zu installieren, versuche es zu starten und es funzt nicht. Als Fehlermeldung erscheint, dass ich die Glibc's nicht installiert habe. nungut, ich mounte die Installationscd und suche das Paket $(find . -name *glib*) und installiere alles was aus der ausgabe rauskommt. Ich versuche den X wieder zu starten und es funzt nicht. Der gleiche Fehler, anscheinend sind die Glibs noch immer nicht installiert.

Nun mal eine Frage an euch, besonders an die SlackwareUser. Wie installiert ihr euren Slackware eigentlich? Installiert ihr alles aus den beim "menu" vorausgewählten Bereichen oder ist eure Vorgehensweise die der meinen?

Habe noch wirklich keine gescheite Doku gefunden, die mir sagt was ich installieren muss, um unter Slackware Programm x zum laufen zu bringen.

Gibts n Trick, oder n Extraprogramm, was Abhängigkeiten von einem programm ermittelt, die installiert sein müssen, damit das Programm läuft?`Habe da was von "ldd" gehört. Wenn ich das auf /bin/sh ausführe, bekomme ich irgendwelche Libs. Woher weiss ich nun wie die Pakete heissen, die ich installieren muss, um die Libs zu installieren?

Bin da ein bisschen confuse.


Danke im Voraus!

cyberdyne
14.11.04, 19:59
hallo,

ich werde dir wahrscheinlich gar nicht weiter helfen können, da ich einfach das komplette paket instaliert habe und es hat auf anhieb funktioniert.
wie man die einzelnen glib dateien instaliert und vor allem welche, da muss ich passen.

ok es geht mich nichts an, aber wieso instalierst du nicht auch komplett, bei slackware ist es ja nicht so wie bei redhat oder suse, die distribution ist doch eh sehr "klein" gehalten.


grüße

thecarpy
14.11.04, 20:24
es gibt glaube ich slapt-get, slackware's apt-get. Das hilft bestimmt weiter.

Susu
14.11.04, 21:52
Nimm swaret!

TheGhost
15.11.04, 06:57
Moin,
bei einer ersten Installation ist es wohl leichter erstmal alles zu installieren. Ich denke es bedarf schon einigem Wissen um zu erkennen was notwendig ist für die eigenen Ansprüche und was nicht.
Unnötiges kann im Nachhinein immer noch entsorgt werden. Dazu muß man sich dann halt die Arbeit machen und genau die Paketbeschreibungen lesen.
Was die Abhängigkeiten angeht:
Du wirst bei der Installation diverser Programme nie drumrum kommen das installierte Programm erst aus der Konsole heraus zu starten. Dann bekommst Du sofort Bescheid darüber welches Paket noch fehlt (wenn was fehlt).
Und dann muß halt erstmal nach dem fehlenden Paket gesucht werden (z.B. www.linuxpackages.net).
Mit der Zeit findet sich auch eine Menge an Servern auf denen noch dies und das rumliegt.
Und selber Pakete basteln macht auch Spaß.
Zum Updaten (wie Susu schon geschrieben) empfehle ich swaret.
Mit Updates aus dem "Current" ist man schön aktuell.
Und die Updates sind auch sauber, mir ist es bisher nur einmal passiert das bei einem Update nachher Probleme aufgetreten sind.
Das war bei anderen von mir getesteten Distris doch etwas anders...
So ist das halt bei Slackware, ist viel Handarbeit aber wenn`s einmal läuft dann läuft es (und wie)!
Gruß

Ach ja, hier ist eine ganz ordentlich gemachte Seite für alles rund um die Slack-Installation, vielleicht hilft die ja hier und da ;-)
http://shilo.is-a-geek.com/slack/intro0.html

Blackbeard
15.11.04, 08:32
Ich installiere Slackware immer im expert Modus ( bei der Paketauswahl "expert" auswählen.
Hierbei wähle ich NIEMALS Pakete ab, die als "Required" ( "benötigt" ) gekennzeichnet sind.
Die Vorauswahl ist eigentlich schon ziemlich gut, und ich entferne nur die Pakete die ich kenne und nicht benötige, wie zum Beispiel alle Chat Programme, von denen Slackware einige an Board hat, und auch die ganzen Email Programme für die Konsole, die ich nicht brauche, und den Gnome Desktop und Fluxbox usw..., weil ich auf Slackware nur KDE benutze. Ansonsten fliegt noch Bind runter, Apache, MySQL, PHP wird später selbst kompiliert, usw...
Es schadet nichts, die Paketliste im "expert" bei der Installation in Ruhe durchzugehen und das abzuwählen was man kennt und weiss dass man es nicht braucht.

Swaret
Wichtig: das Paket "slocate" ( in den find-Utils ! ) sollte installiert sein, wenn man mit Swaret richtig arbeiten möchte ( slocate ist schneller als find )
Swaret gibts hier -> www.swaret.sourceforge.net
Das Paket muss umbenannt werden:

mv swaret*.tgz.tar swaret.tgz
Dann installieren:

installpkg swaret.tgz
Jetzt muss die Datei /etc/swaret.conf.new umbenannt werden:

mv /etc/swaret.conf.new /etc/swaret.conf
Und nun muss die Datei bearbeitet werden, man kann die gewünschten Mirrors eintragen, bzw. ein- oder auskommentieren.
Dpendencie-Check ( Überprüfung der Abhängigkeiten ) ist standardmässig aktiviert und sollte auch so bleiben. Dann kümmert sich Swaret um die Auflösung der Abhängigkeiten ( weitestgehend ).
Wenn slocate installiert ist sollte man noch einstellen dass slocate zum Suchen der installierten Pakete verwendet wird ( ebenfalls in der swaret.conf )
Wichtig: Die aktuelle URL zur Liste der Abhängigkeiten, die Swaret braucht, muss ebenfalls in der swaret.conf eingetragen werden !
Du erfährst die aktuelle URL auf www.swaret.sourceforge.net ( die Voreinstellung stimmt nicht mehr ! )

Nachdem alles eingestellt ist sollte man erstmal slocate auf den neusten Stand bringen:

updatedb
beim ersten mal produziert das eine Fehlermeldung, bzw. den Hinweis dass die Datei /var/lib/slocate/slocate.db fehlt, welche man getrost ignorieren kann weil das Programm diese Datei anlegt.
Nachdem slocate auf dem neusten Stand ist, kann swaret loslegen.


swaret --upgrade
swaret --update -a
swaret --dep

Das iwrd ne Weile dauern, weil Swaret die benötigten Pakete aus dem Netz lädt.
Wichtig: Swaret ersetzt keine Konfigurationsdateien, sondern nennt eventuell neue Dateien: dateiname.conf.new oder so ähnlich.
Also erstmal alles suchen was mit .new endet und mit den alten Konfigurationsdateien vergleichen. Was dann durch die neuen Dateien ersetzt werden muss, musst du selbst wissen ( ich kenne ja dein System nicht ).

Um übrigens bei Slackware in den Genuss des "bleeding edge" zu kommen, also die aktuellsten Pakete aus dem "current"-Zweig, sollte man $VERSION in der swaret.conf auf "current" setzen.
Kannst aber auch bei Versiojn 10 bleiben und dir nur die Updates holen, Swaret ist da sehr flexibel.

Allgemein muss ich noch sagen, dass viele Leute Bedenken haben Swaret die Abhängigkeiten des Systems zu überlassen.
Ich selbst benutze Swaret seit ich Slackware benutze und hatte niemals Schwierigkeiten damit. :)

Hoffe ich konnte helfen.
Slackware ist ein klasse System, welches jedoch sehr viel Handarbeit und Lernarbeit vorraussetzt. Zum Dank bekommt man sehr viel neues Wissen über Linux, und ein überaus schlankes stabiles und schnelles System. :)

Merkt man eigentlich dass ich seit Jahren verliebt in Slackware bin ? :D

Blackbeard
15.11.04, 08:38
Ich vergass noch zu erwähnen dass man updatedb immer aufrufen sollte bevor man was mit swaret macht, damit Swaret die aktuellen Pakete und Dateien auf deinem System kennt. Ansonsten könnte das zu Fehlern bei Updates führen !
Wie man updatedb als Cronjob einrichtet, steht irgendwo im Swaret Manual.
man swaret und swaret --help sind deine Freunde

TheGhost
15.11.04, 09:02
Merkt man eigentlich dass ich seit Jahren verliebt in Slackware bin ? :D

Och, das dürfte bei (fast) allen Slack-Usern der Fall sein :)

Blackbeard
15.11.04, 10:57
Ja, weil -> "simplicity, carried to an extreme, becomes elegance" ;)
Und Slackware ist sehr elegant :)

exs
16.11.04, 21:39
Danke einmal für die schönen Hilfestellungen. Jo, also n komplettes Slack installieren hab ich nicht gerne. Auch wenns dumm klingt und den Anschein hat, dass ich keine Ahnung habe, um es so zu machen, wie ich es vor hatte zu machen: Nur die Pakete drauf, die ich wirklich brauche.

Slackware hat ohnehin schon grob-zusammgeschmießene Sofware an Paketen. Nicht wie bei Debian, wo vieles unterteilt ist wie z.b. bei mozilla-mail mozilla-psm mozilla-chatzilla etc. Bei Slackware haste da nur mozilla.tgz was dir _alles_ draufhaut, was mozilla zu bieten hat. Wenn du dabei nicht aufpasst, kannst du bei solchen Paketen relativ schnell ein volles System bekommen, was ich vermeiden möchte.

Hm, ja, X über swaret zu installieren, auf die Idee bin ich noch nicht gekommen. Haben mir auch viele Slackwareuser abgeraten, weil die meinten, nach einem Update ein kaputtes System zu haben.

Nehme ansonsten immer _slackpkg_ was keine Abhängigkeiten löst, sondern nur das installiert, was du eingibst: slackpkg install <paket>

Werde mal in ferner Zukunft versuchen Slackware mit swaret langsam aufzubauen.

Eine andere Frage jetzt mal. Habe es irgendwie geschafft Dropline-Installer zum laufen zu bringen. Habe mir das Gnome da installiert, was allerdings am Ende nicht funktioniert. Nautilus ging gar nicht und ein paar weitere Programme. Benutze Slackware 10. Hattet ihr das Problem auch?

Oder andere Schwierigkeiten beim Dropline?

Wurde ja gesagt, dass Dropline Gnome unter Slackware 9 kompiliert wurde und beim Install kernel 2.6 empfohlen wird. Hatte beim Install 2.4, da ich schon wieder irgendein Paket nicht installiert hatte, was mir den Compile vom Kernelsource ermöglicht hätte.

Nunja, versuche es vielleicht später nochmal.

btw, hatte make, gcc, binutils, bc installiert. Ohne jetzt mich zu zwingen die Fehlermeldung anzugeben. hat jemand Ahnung was für ein Paket ich vergessen habe zu installieren?

Oder gibts ne Kernel-image 2.6 für Slackware?

Blackbeard
17.11.04, 11:02
Von Dropline Gnome rate ich ab. Es mag Leute geben die damit sehr zufrieden sind, aber mir greift das Ganze zu sehr ins System ein.
Was ich an Linux bzw. Slackware ( und anderen Distributionen ) so mag, ist ja gerade dass ich genau weiss was wie und wo eingestellt ist, mit anderen Worten, weitestgehende Kontrolle über mein System. Insofern überlasse ich weitgreiffende Änderungen am System nur sehr ungern Programmen, und schon garnicht einem modifizierten Gnome.
Wenn ich Gnome möchte, installiere ich Gnome und passe es an mein System und meine Bedürfnisse an.
Ich hatte irgendwann mal, ich glaube es war noch Slackware 9.1, den Dropline Installer ausprobiert und mir mein System komplett zerschossen.
Gebranntes Kind scheut das Feuer, sagt man, und bei mir trifft das zu, zumindest auf Dropline-Gnome.
Aber wie gesagt, ich bin da ein Einzelfall und es gibt sehr viele Leute die sehr zufrieden damit sind.
Meine Sache ist es nicht.

Zum Kernel-Image. Ich glaube du kommt um das selbst kompilieren nicht rum.
Dies ist übrigens der Grund warum ich auf meinem Laptop Debian den Vorzug gebe ( aktuellerer Kernel ), denn ich kompiliere nicht gerne nen neuen Kernel. ( keine Ahnung warum, iss einfach so... )
Leider muss ich aber auch hier den ( allerdings schon vorhandenen ) Kernel neu kompilieren, wenn ich irgendwann mal meinen Wireless-Kram erledigen will ( bin zu faul, steck ich halt das Patchkabel rein, ist bequemer.... :D )

Da fällt mir auf, momentan hab ich garkein Slackware installiert :rolleyes:
Auf meinem Hauptrechner tummelt sich Ubuntu ( zum ausprobieren ), und auf dem Laptop werkelt Debian Sarge....

Auf dem Hauptrechner wird aber wohl bald wieder Slackware zu finden sein...