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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie hat man das "damals" gemacht...?



Der_Chef
19.08.04, 09:39
Hi,

Ich habe mal eher ungeschickte Frage und zwar: Wie hat man das eigentlich mit dem deinstallieren von Software gemacht, als man noch kein RPM hatte bzw. sowas wie checkinstall?

Das installieren erklärt sich von selbst, aber wie hatte man gewusst wo welche Dateien von dem Programm liegen was man deinstallieren wollte?

:ugly:

Wäre nett, wenn mich da mal jemand etwas aufklärt...

Danke im Voraus...

AlienSearcher
19.08.04, 09:43
Stichwort: make uninstall

Aber RPM kam ja recht spät, davor gab es ja schon .tgz (Slackware) und .deb (Debian) als Packetformat.

Der_Chef
19.08.04, 09:44
Hi,

Ich habe mal eher ungeschickte Frage und zwar: Wie hat man das eigentlich mit dem deinstallieren von Software gemacht, als man noch kein RPM hatte bzw. sowas wie checkinstall?

Das installieren erklärt sich von selbst, aber wie hatte man gewusst wo welche Dateien von dem Programm liegen was man deinstallieren wollte?

:ugly:

Wäre nett, wenn mich da mal jemand etwas aufklärt...

Danke im Voraus...


EDIT: ich meinte natürlich eine Installation, die mit den Sourcen durchgeführt wurde, also mit kompilieren etc..

Der_Chef
19.08.04, 09:50
Moin,

Jau das mit make uninstall hab ich schon in dem How-To gelesen, aber da steht auch drin, das diese Uninstall-Routine nicht immer vorhanden ist...

Wenn ich ja dann ein Programm runterlade, es entpacke und dann installiere dann nutze ich es... Wenn es mir nicht gefällt will ich es ja wieder entsorgen.. Also muss ich doch irgendwo her wissen, welche Dateien zu löschen sind, auch wenn ich mal keine Helfer habe wie RPM, checkinstall, und halt die Routine make uninstall...

ActionNews
19.08.04, 09:52
Ja wie AleinSearcher schon geschrieben hat: make uninstall.

Meist gibt es für Programme die man mit ./configure make make install kompilieren kann auch eine makeregel zum deinstallieren. Eben make uninstall.

EDIT:

Moin,

Jau das mit make uninstall hab ich schon in dem How-To gelesen, aber da steht auch drin, das diese Uninstall-Routine nicht immer vorhanden ist...

Wenn ich ja dann ein Programm runterlade, es entpacke und dann installiere dann nutze ich es... Wenn es mir nicht gefällt will ich es ja wieder entsorgen.. Also muss ich doch irgendwo her wissen, welche Dateien zu löschen sind, auch wenn ich mal keine Helfer habe wie RPM, checkinstall, und halt die Routine make uninstall...

Dann gibt es nur die möglichkeit das ding drauf zu lassen oder im Makefile nachzusehen wo was bei der installation hinkopiert wurde.

CU ActionNews

Der_Chef
19.08.04, 09:56
Gut danke soweit...

Aber nun werd ich lästig *g*

Was ist wenn der Schritt ./configure mal nicht vorhanden ist?
Oder so gefragt, gibt es denn überhaupt eine möglichkeit die Software zu deinstallieren, wenn man nicht make uninstall und die anderen Helfer hat?


Sorry für meine Sturköpfigkeit, aber ich muss immer alles ganz genau wissen :ugly:

Der_Chef
19.08.04, 09:57
Alles klar... Also doch verdammt aufwendig *g*

Joa, dann is meine Frage beantwortet :))

ActionNews
19.08.04, 09:58
Auch ne gute möglichkeit wenn man sonst RPM als Paketsystem hat: checkinstall!

Das ist ein Programm, dass man statt make install ausführt. Es protokolliert mit wo was hin installiert wird und macht dann gleich ein RPM-Paket, dass man dann auf weiteren Rechnern installieren kann oder dann später auch einfach deinstallieren kann.

CU ActionNews

Der_Chef
19.08.04, 10:29
Eine Frage hab ich aber doch noch *g*

Kann ich irgendwie einsehen, ob es eine uninstall Routine gibt, außer in der Readmedatei bzw. in der Installdatei damit man vorab schon weiß ob man checkinstall nimmt oder doch auf make uninstall vertrauen kann!?

WYSIIB
19.08.04, 10:55
Eine Frage hab ich aber doch noch *g*

Kann ich irgendwie einsehen, ob es eine uninstall Routine gibt, außer in der Readmedatei bzw. in der Installdatei damit man vorab schon weiß ob man checkinstall nimmt oder doch auf make uninstall vertrauen kann!?

schau einfach in den makefile. wenn da eine uninstall routine definiert ist kannst du sie nutzen. wenn nicht dann nicht

Susu
19.08.04, 11:18
Ich hab bis jetzt noch nix gehabt, was man nicht mit make uninstall hätte entfernen können. Vorausgesetzt natürlich, dass man das source-dir behalten hat.

Susu

derguteweka
19.08.04, 12:19
Moin,

Die ganz einfach gestrickte Methode, wieder was selbstcompiliertes loszuwerden, wenns kein "make uninstall" gibt, ist der gute, alte rm Befehl.
Jetzt ist halt nur noch die Frage, welche Dateien man alle loeschen muss. Das kriegt man ueber "make install" raus, indem man einfach mal guckt, was da alles wohin kopiert wird, also z.b. mit "make -n install".

Gruss
WK

PS: Das muss ja auch schon alles gegangen sein, bevor es ein tool wie "make" ueberhaupt gab (Also damals, kurz nach Erfindung des Rads ;) ). Da hiess dann "make install" noch cp und "make uninstall" war eben rm.

Der_Chef
19.08.04, 12:32
Jau,

da ham wa's :)

Das is mir auch grade beim testen aufgefallen das ich das mit make install alles einsehen kann :)

Dann hab ich geguckt, das man ja noch die Geschichte mit dem -n hat und schon ging das... super :)

Besten Dank euch allen... :cool:

Hirogen2
19.08.04, 21:36
Hi,
Ich habe mal eher ungeschickte Frage und zwar: Wie hat man das eigentlich mit dem deinstallieren von Software gemacht, als man noch kein RPM hatte bzw. sowas wie checkinstall?
Schau dich mal unter BSD um, ich glaub die haben "das Problem" noch -- oder eben sogar MINIX, wo's Betriebssystem auf 2 (3?) Floppies kommt. Natürlich in .tgz.
Ansonten war es wohl damals wie (damals UND heute) Windows: wenn du's per "rm" entfernst, musst du leider damit rechnen, dass irgendwo noch was rumhängt. Bei letzterem Betriebssystem verlangsamt es dich auch noch :ugly:

Dragoran
20.08.04, 09:57
PS: Das muss ja auch schon alles gegangen sein, bevor es ein tool wie "make" ueberhaupt gab (Also damals, kurz nach Erfindung des Rads ). Da hiess dann "make install" noch cp und "make uninstall" war eben rm.
das heist statt make gabs immer gcc +flags..... für jede einzelne datei ??

Hirogen2
20.08.04, 17:09
das heist statt make gabs immer gcc +flags..... für jede einzelne datei ??
Nönö, damals waren die Programme noch nicht so aufgeblasen (wie KDE, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf), da passte alles (in my fantasy) - nach der Unix-Ideologie "a program should do one thing, and do that thing well" - in ein Programm, und ein gcc-Aufruf, war ja nicht so schlimm.

Aber zurück zur Realität: Und wenn schon, bevor es make gab, gab es immer noch die Shell, die das für dich machen konnte, mit all den Flags und so!

derguteweka
20.08.04, 17:38
Moin,


das heist statt make gabs immer gcc +flags..... für jede einzelne datei ??

Hmmm, also so richtig damals, da hat man sich die SW ausgedacht und dann zusammengebaut (= geloetet und geschraubt; z.b. eine Diodenmatrix, um sowas wie ein ROM zu haben), daher heisst die Programmiersprache ja auch heute noch Assembler (to assemble: zusammenbauen).

Waer' mal interessant zu wissen, was aelter ist: Sowas wie ein Compiler oder sowas wie make...

Aber das mach' ich heut' noch so: Wenn ich mal auf die schnelle was hack', schreib' ich doch nicht extra noch n Makefile; wenn man die entsprechenden 2-3 Zeilen einmal in der bash drinnenhat, isses ja auch kein Akt mehr und bei langen include- und lib-Pfaden ist TAB dein Freund.

Gruss
WK

Hirogen2
20.08.04, 20:08
Waer' mal interessant zu wissen, was aelter ist: Sowas wie ein Compiler oder sowas wie make...
Also ich glaube wir können uns darauf einigen, dass die allerallerersten Prozessoren ihre Befehlsfolgen noch als opcodes vom Menschen erhalten haben, per Hand.

Eigentlich isses einfach: Das UNIX-Betriebssystem -- aus C codiert -- existiert schon länger als jedes uns bekannte (GNU make, BSD make, etc.) make-Programm, wonach also der Compiler vor dem make kam.

Der_Chef
20.08.04, 21:30
Moin,

mal nebenbei angemerkt hätte ich nicht gedacht, dass ich damit so ein Interesse wecken würde...

echt klasse *g*

derguteweka
20.08.04, 21:45
Moin,


Also ich glaube wir können uns darauf einigen, dass die allerallerersten Prozessoren ihre Befehlsfolgen noch als opcodes vom Menschen erhalten haben, per Hand.

Yepp, soweit isses klar.


Eigentlich isses einfach: Das UNIX-Betriebssystem -- aus C codiert -- existiert schon länger als jedes uns bekannte (GNU make, BSD make, etc.) make-Programm, wonach also der Compiler vor dem make kam.

Da bin ich mir nicht so sicher. Der Fortschritt bei UNIX gegenueber den anderen damals verwendeten Betriebssystemen war ja, dass grosse Teile davon in C und nicht mehr Assembler geschrieben waren und damit leichter auf andere Maschinen portierbar.
Also gab es vorher schon komplette Betriebssysteme in Assembler (der Sprache, die ja auch irgendwann nicht mehr auf Papier oder im Kopf assembliert werden mussten, sondern mit einer Software namens Assembler ((C-)Compiler brauchte man noch nicht). Damit das moeglichst schnell ging (nur die Programmteile, die sich geaendert haben, muessen neu assembliert werden) brauchts eben ein Tool wie make (Klar, dass es weder GNU- noch BSDmake war; evtl. wars ja AT&T-make oder es hiess noch ganz anders). Deshalb find' ich es noch nicht so klar, dass der Compiler vor dem make kam...

Gruss
WK
EDIT:

So, hab' was gefunden: http://www.english.uga.edu/hc/unixhistoryrev.html




The first edition of the "UNIX PROGRAMMER'S MANUAL [by] K. Thompson [and] D. M. Ritchie" is dated "November 3, 1971". It includes over 60 commands like: b (compile B program); boot (reboot system); cat (concatenate files); chdir (change working directory); chmod (change access mode); chown (change owner); cp (copy file); ls (list directory contents); mv (move or rename file); roff (run off text); wc (get word count); who (who is on the system).

Also gut: Da gabs wohl den B-Compiler vor make :)

Gruss
WK