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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Platinen belichten, entwickeln, ätzen in Berlin



babu
07.08.04, 02:55
Hallo,

weis jemand wo mann in Berlin günstig Platinen Ätzen lassen kann ?

bis denne und Danke,

Mark

iceface
07.08.04, 03:07
Warum machst Du das nicht selbst?

minisalami
07.08.04, 07:10
Hi,
Conrad bietet so etwas an http://www.conrad-leiterplattenservice.de/
aber sollte das Layout nicht all zu kompliziert sein, kann man sich auch selber rantrauen.
Das ganze Zeug dafür gibt es auch bei Conrad.

Viel Erfolg Cu minisalami

Azrae1
07.08.04, 09:13
Wer mal selber Platinen machen will

Hier (http://www.mikrocontroller.net/forum/list-6-1.html) gibts jede menge Informationen über die verschiedenen Arten der Platinenherstellung.

Von Laserdrücker -> Aufbügeln, Belichten -> Entwickeln -> Ätzen

Und es gibt auch einige Diskussionen über die verschiedenen Ätzmittel

mfg Azrael

babu
07.08.04, 12:07
Hallo,

würde das ja gerne selber machen.
Möchte mir aber nicht extra ein Säurebad kaufen, oder wie das heisst.
Was ist denn die preisgünstigste Methode das selber zu machen, und was brauche ich dafür ?

Danke


Mark

derguteweka
07.08.04, 12:20
Moin,

Zum Aetzen gibts einfache oder gute Rezepte :)

Einfach: EisenIIIChlorid, Problem: Aetzbad ist nach ner Weile nicht mehr zu gebrauchen, sieht auch supereklig aus.

Ammoniumpersulfat: Zieht sich ziemlich lang hin, oder das Bad muss ordentlich erwaermt werden. Aetzbad ist aber nach ner Weile rumstehen auch nicht mehr zu gebrauchen.

Mein Favorit (Aus dem Radio-RIM Katalog 1981, S.587 :) )

200ml Salzsaeure 35% (Obacht!)
30ml Wasserstoffsuperoxid 30% (Obacht!)
770ml Wasser

Das Zeugs geht noch nach langem rumstehen, kritisch ist bloss immer die H2O2 und HCl Konzentration. Bilden sich viele Blaesschen auf der Platine, ist zuviel H2O2 drinnen, wenn nix mehr abgeaetzt wird, ist zu wenig H2O2 drinnen, usw. d.h. man braucht n bisschen Uebung.
Ideal isses, wenn bei Badbewegung Schlieren ueber dem Cu der Platine sichtbar sind.
Aus Oeko-Sicht wahrscheinlich auch am besten, weil am wenigsten Abfall entsteht weil man das Zeugs mit H2O2 ziemlich lange regenerieren kann.

Gruss
WK

minisalami
07.08.04, 16:08
bei der Salzsäure Wasserstoffsuperoxid Ätzung sollte man noch anmerken, diese im Freien oder unter
einem Abzug durchzuführen. Es entsteht Chlorgas, welches gesundheitsschädlich ist.

Weiterhin sollte man nicht in der Nähe von Metallen arbeiten, fängt alles an zu rosten.

Vernünftige Arbeitskleidung sollte bei allen Ätzmitteln Voraussetzung sein (Schutzbrille. Handschuhe,Kittel)

Und ein Tipp aus meiner Schulzeit:"Erst das Wasser, dann die Säure, sonst passiert das Ungeheure!!"

CU minisalami

derguteweka
07.08.04, 18:28
Moin,

Klaro; da habbich wohl nicht eingehend genug drauf hingewiesen: Egal welches Aetzmittel, giftig is das natuerlich alles (alleine schon die Kupferionen), aetzen tuts natuerlich auch menschliches Gewebe und Schleimhaeute. Saemtlicher Abfall ist fuers Giftmobil aufm Gemeindebauhof o.ae.; natuerlich greift das ganze Zeugs alle moeglichen Metalle an, und es ist eine Riesensauerei und das Ergebnis wird nie auch nur annaehrend so gut sein, wie Platinen, die von Leuten gemacht werden, die das den ganzen Tag machen.

Gruss
WK

tobgle
07.08.04, 18:44
Und ein Tipp aus meiner Schulzeit:"Erst das Wasser, dann die Säure, sonst passiert das Ungeheure!!"

CU minisalami

Noch ein Tipp aus der Schulzeit:"Erst die Säure, dann das Wasser, dann wirds krasser!"

:cool:

Greetz...

E S
09.08.04, 10:42
Hi,

"schütte Wasser nicht auf Säure, sonnst entsteht das Ungeheure" - so kenn ich es.

Leiterplattenfertigungsfirmen inserieren oft in der Elektor. Wenn es nur eine Platine ist, lohnt sich das abklappern von Elektronikläden. Die meisten können das einschicken, oder wissen an wen man sich wenden kann.

Berechnet wird meist nach Anzahl der Löcher und Fläche der Platine.

Slebstmachen ist gar nicht so schwehr. Wenn man nur hin und wieder eine Platine macht, dann reicht eine Ätzschale, Ätzmittel und ein Säurefester Behälter, der richtig dicht schliesst. Das Zeugs lagerst Du am besten im kühlen keller.

Das Layout kannst Du per Fotolack und Entwickler übertragen (Kontaktbelichtung), es ist eine Starke Lichtquelle (Bauscheinwerfer) oder Speziallampen nötig. Hervorragend funktioniert auch ein 70er Jahre Tischkopierer, der mit Transferfolie arbeitet. Normalerweise legt man Vorlage und Transferfolie oben drauf, belichtet es und steckt die Transferfolie mit Spezialpapier "zum Bügeln" in das Walzensystem. Bei meinem legt man das Layout und die Photolackbeschichtete Platine auf und drückt zwei mal auf voller Zeiteinstellung ab. Das Ergebnis ist sehr gut.

Alternativ kann man auf eine spezielle Folie per Kopierer oder Laserdrucker das Layout aufdrucken und das dann auf eine blanke Platine aufbügeln - Toner ist Säurefest.


Ammoniumpersulfat lässt sich länger lagern, ist aber nicht so aktiv. Ohne erwärmen geht das kaum. Entweder Heizfolie in die Wanne legen, oder man verwendet einen alten Plattenkocher und einen Emailietopf. Das Problem beim Emailetopf ist, dass wenn die emailie beschädigt ist sich der Topf an der stelle auflöst und irgendwann ausläuft. Daher am besten einen alten oder ganz billigen Kocher verwenden und eine grössere Säurefeste Wanne drunterlegt. Aber vorsicht: Die Säure nicht aufkochen! Ein säurefestes Thermometer (Glasthermometer) zur Kontrolle verwenden. Ein normales Billigthermometer tut es auch. Einfach bei der gewünschten Temperatur das Glas markieren und das Metall-, Holz- oder Plastikgehäuse entfernen.

Gruß
Elmar

stefan-tiger
09.08.04, 11:35
Ich weiß noch wie wir mal in der Realschule einseitige Leiterplatinen gemacht haben:

- Kuperbeschichtete Kuntharzplatte (bin mich nicht sicher) nehmen
- Mit einem Edding (!!!) und Lineal die Leiterbahnen aufzeichnen
- In ein Äzbad damit
- Hoffen, daß der Edding hält bis alles drum herum weg ist :ugly:

Naja, später hatten wir ne mini-CNC Fräse dafür.

Gruß

E S
09.08.04, 13:07
Hi,

dafür gibt es extra säurefeste Stifte. In den meisten Elektronikkatalogen bei Zubehör in der Ätzabteilung.

Gruß
Elmar

therealmisterx
10.08.04, 08:33
hast du niemand in deinem freundeskreis der eine schule für e-technik o.Ä. besucht? bei uns in der schule stehn in diversen werkstätten uv-röhren, entwickler, ätzbäder und bohrer für die holes rum......

babu
12.08.04, 12:04
hast du niemand in deinem freundeskreis der eine schule für e-technik o.Ä. besucht? bei uns in der schule stehn in diversen werkstätten uv-röhren, entwickler, ätzbäder und bohrer für die holes rum......

Nee, im Augeblick leider nicht.
Denke, werde mir die Platienen doch bestellen.
So oft mache ich das ja nicht und die Anschaffung lohnt sich nicht.
Aber wenn jemand soetwas hat kann ich Ihm ja die Layouts schicken (3).

danke

Mark

E S
12.08.04, 12:44
Hi,

bei kleinen Schaltungen nimmt man eh besser Lochstreifenplatinen. Mit dem Programm "Lochmaster" kann man dann die Bauteilanordungen, Brücken und Unterbechungen gut planen und anschliessend die vorbereitete Lochstreifenplatine (unterberchungen und Brücken nach Plan durchgeführt) wie eine geätzte Platine bestücken.

Gruß
Elmar

babu
12.08.04, 14:05
Hallo ES,

lochmaster ? Hört sich gut an.
Wo bekomme ich das ?


Mark

E S
12.08.04, 15:41
Hi,

1.0 habe ich damals bei Conrad bestellt.

So weit ich weiss ist 3.0 oder höher raus. 1.0 ist schon ziemlich gut. Man plaziert die Bauteile und Brücken, macht die Unterbrechungen usw. und kann dann mit einer "probe" die Verbindungen checken. Dann kann man die Platine 1:1 ausdrucken und auf die Lochstreifenplatine legen. Mit einem Bohrer macht man dann die Unterbrechungen (oder per Spezialwerkzeug) und die 1:1 gedruckte bestückungsseite klebt man danach auf die andere Seite. Bauteile einstecken und festlöten - kein vergessen von Teilen und schnell und einfach zu bestücken wie eine gedruckte Platine - sind halt mehr Brücken nötig. Eine Einkaufsliste wird auch erstellt - die kann man dann zum bestellen benutzen oder zum kontrollieren, ob kein Teil vergessen wurde einzuplanen.

Gruß
Elmar

bronto
12.08.04, 16:20
also falls du richtige professionelle haben willst
also durchkontaktiert usw. würde ich das hier bestellen.
http://www.pcb-pool.de

falls es eher was simples ist würde ich das selber löten.
aber auf keine fall diese drecksarbeit zu hause machen.

phenomenon
16.08.04, 16:10
Hi Du,

wenn du ne Platine brauchst dann schau mal dort:

http://www.electronic-network.de/home/index.php?Cat1=2&Cat2=6&Lang=de

ist ne elektronikbude in der ich im rahmen meiner ausbildung auch mal arbeiten musste, dort werden professionell platinen hergestellt. Dort wird alles gemacht auch z.B. bestücken und verlöten von Platinen mit SMD Bausteinen, Prototypenbau usw...

Ich hoffe ich konnte helfen

Gruss phenomenon