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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gepufferte Festplattenstromversorgung?



HEMIcuda
22.06.04, 07:52
Ich hab bei meinem Server das Problem, dass das Netzteil (externes 60W-NT)
nicht genug Strom liefert, um die Platten anlaufen zu lassen. D.h. die Platten
laufen zwar schon an, allerdings fehlt dem Mainboard dann der Strom um an-
bzw. weiterzulaufen. Beim anmachen ist das ja an und fuer sich kein Problem,
einmal kurz Reset gedrueckt und das System faehrt hoch. Allerdings macht sich
das ganze doof, wenn mal die Platten in den Standby-Modus gehen und dann
wieder aufgeweckt werden.
Jetzt meine Frage: besteht irgendwie die Moeglichkeit, aehnlich einer USV, die
Stromversorgung zu puffern, damit sie das Netzteil nicht (so) belastet? Denn ich
plane, den Server in Zukunft von CF-Karte laufen zu lassen und die Platten wirk-
lich nur als Datengrab zu nehmen. Und da werden die Platten wohl schon eher
mal runterfahren.

TIA,

'cuda

formtapez
22.06.04, 08:06
evtl. reichen schon zwei etwas größere Kondensatoren an der 5 und 12 Volt Leitung.

(20.000µF und aufwärts)

MfG
formtapez

HEMIcuda
22.06.04, 08:07
Cool, dann werde ich das mal ausprobieren. Pro Platte?

'cuda

Die Borg
22.06.04, 11:32
Ich würde da eher schon etwas im Farad Bereich nehmen (GoldCaps oder so, nur halt mit mehr Spannung), natürlich für jede Platte einzeln.

Ulli Ivens
22.06.04, 11:49
Da mußt du aber aufpassen das dir nicht das Netzteil abraucht !!

So ein großer Kondensator wirk für eine gewisse Zeit nach dem einschalten (einige ms) des Netzteiles wie ein Kurzschluss. Ist die Frage ob das Netzteil das mitmacht !!

Also vorsicht beim basteln!

HEMIcuda
22.06.04, 11:57
Ui... :(

'cuda

geronet
22.06.04, 19:04
Also wenns schon daran hapert die Festplatten starten zu lassen dann würd ich sofort die Finger von diesem Netzteil lassen..

HEMIcuda
22.06.04, 19:21
Naja, im Moment laeuft das System 24/7 und das auch zufriedenstellend ueber Monate
hinweg. Wenn er erstmal laeuft, ist das ja auch alles kein Problem, da der Rechner nicht
wirklich viel Strom zieht und die Stromspitzen halt nur beim Einschalten der Festplat-
ten auftreten...

'cuda

Sebastian132
23.06.04, 11:34
Da ist wirklich vorsicht geboten bei so dicken Kondensatoren, da können riesige Ströme fließen die das Netzteil garantiert umhauen. Man könnte aber probieren, den Strom durch passende Widerstände bei den Kondensatoren zu begrenzen.

Oder man akuft sich ein anderes Netzteil, sind ja heutzutage nimmer teuer.

HEMIcuda
23.06.04, 11:38
Oder man akuft sich ein anderes Netzteil, sind ja heutzutage nimmer teuer.
Wenn ich ein anderes Netzteil gewollt haette, haette ich mir schon eins
geholt. Aber was will ich mit einem 300W-Netzteil (und dann noch mit
Luefter) an einem Rechner, der unter Volllast gerade mal 40W zieht?

'cuda

fons
23.06.04, 11:48
hi,
überleg dir das mit dem neuen Netzteil...kannst ja dann den ventilator abklemmen...falls das ding echt so wenig storm braucht
neuere Netzteile haben effektivere Wirkungsgrade -> weniger stromverbrauch -> weniger wärme -> weniger geld ;)

denk mal drüber nach :ugly:
gruß

HEMIcuda
23.06.04, 11:53
hi,
überleg dir das mit dem neuen Netzteil...kannst ja dann den ventilator abklemmen...falls das ding echt so wenig storm braucht
neuere Netzteile haben effektivere Wirkungsgrade -> weniger stromverbrauch -> weniger wärme -> weniger geld ;)

denk mal drüber nach :ugly:
gruß
Effektivere Wirkungsgrade gegenueber was? Ich denke nicht, dass ein normales
ATX-Netzteil einen besseren Wirkungsgrad hat als Notebook-Netzteil. Vor allem
nicht bei einer Belastung von vielleicht 15% im Gegensatz zu den 65% beim NB-
Netzteil.

'cuda

stefan-tiger
23.06.04, 11:53
Wenn ich ein anderes Netzteil gewollt haette, haette ich mir schon eins
geholt. Aber was will ich mit einem 300W-Netzteil (und dann noch mit
Luefter) an einem Rechner, der unter Volllast gerade mal 40W zieht?

'cuda

Evtl. haben neuere Netzteile einen besseren Wirkungsgrad, aber ob sich das bei 40W und nem 300 W Netzteil auswirkt weiß ich net.

Falls aber ja, könntest du damit noch Strom sparen :D

HEMIcuda
23.06.04, 11:57
Evtl. haben neuere Netzteile einen besseren Wirkungsgrad, aber ob sich das bei 40W und nem 300 W Netzteil auswirkt weiß ich net.
Ich weiss nicht, was Ihr mit "neueren" Netzteilen wollt? Das Teil ist noch nicht
mal ein 3/4 Jahr alt. Und wenn mich mein elektrotechnisches Grundwissen nicht
so ganz im Stich laesst, hat ein Netzteil bei irgendwas um 70% rum den besten
Wirkungsgrad. Was will ich mehr (ausser kurzzeitig mehr Saft auf der 12V-Leitung)?

'cuda

atomical
23.06.04, 14:23
Ein Kondensator und ein Ladewiderstand parallel zur Platte sollten es doch tun - oder?

[EDIT] im Puffer-Fall müsste der Ladewiderstand aber "weg" ... nur wie?

Beim Einschalten wär das Problem dann zwar eher größer, aber wenn der Kondensator geladen ist, sollte er puffernd wirken.

Der Ladevorgang des Kondensators (Fall Platte fuhr aus Stromsparmodus wieder an) dürfte aber bei laufender Platte nur so viel Strom ziehen, das das Netzteil nicht wieder aussteigt.

Die erforderliche Größe des Kondensators müsste man durch Messen des Einschaltstromes über der Zeit ermitteln (rein theoretisch - praktisch wird wohl die Messtechnik Grenzen setzen) - je größer er sein muss, umso teurer wird es nämlich.

E S
25.06.04, 15:19
Hi,

besorg Dir ein externes Festplattengehäuse mit eigenem Netzteil. ICh hätte so was für ein CD-ROm rumliegen (Hauptsache NT drinn). Dann hat die Platte ein eigenes Netzteil und belastet den Rechner nicht mehr. Einfach das IDE oder was auch immer Anschlusskabel vom externen Gehäuse durch einen offenes Slotblech in den Rechner führen. Oder halt das Netzteil aus dem externen gehäuse rupfen und in den Rechner hängen.

Für 30 Euro bekommt man ein externes HD Gehäuse (IDE) mit USB2.0 Anschluss. Platte rein und dann an USB. Hat den Vorteil, dass du das Teil dann auch in anderer rechner stöpseln kannst zwecks Datenüberspielen/Backup.

gruß
Elmar

HEMIcuda
25.06.04, 15:37
Das war ich auch schon am Ueberlegen. Werde ich dann vermutlich auch machen.
Aber noch ist ja ein bisschen Zeit. :)

'cuda

atomical
25.06.04, 15:57
Alternativ wäre die Pufferung vielleicht mit einem 12VAkku möglich, allerdings auch nur mit etwas Bastelaufwand (Ladeschaltung für Erhaltungsladung, Relaischaltung, damit bei Computer aus auch die Platten aus).

E S
25.06.04, 16:50
Hi,

ich hätte wie gesagt ein Gehäuse von einem externen SCSI Brenner runliegen. Wenn Du es haben willst, schick ich es Dir (gegen Portogebüren) zu. Da ist ein Netzteil drinn, dass Du dann für die HD benutzen kannst.

Ansonnsten bei eBay ein externes gerät für weinige Euro ersteigern und da die Platte einbauen. Wichtig ist nur, dass im inneren ein std. PC LW sitt, dass 5V und 12V von einem netzteil bekommt.

Gruß
Elmar

HEMIcuda
25.06.04, 17:08
Im Moment ist es noch nicht akut, weil die Platten eh nicht runterfahren.
Aber trotzdem danke fuer das Angebot :)

'cuda

Flying_Eagle
25.06.04, 17:17
im Puffer-Fall müsste der Ladewiderstand aber "weg" ... nur wie?


Ich hab keinen Plan von praktischer Anwendung der Sachen, die man so im Schulunterricht mitkriegt, aber vielleicht kann man das ja mit zwei Dioden realisieren. Die eine, die den Strom sozusagen in den Kondensator reinlaesst ist mit nem Widerstand verbunden. Die andere, die umgekehrt eingesetzt ist hat dann keinen...

E S
25.06.04, 17:25
Hi,

ist noch einfacher:

Einen Widerstand vor den kondensator. Der Widerstand wird dann von einer Diode überbrückt. Wenn die Spannung um die Knickspannung der Diode (~0,7V Si, ~0,4V Shottky) heruntergeht, so leitet die Diode und der Kondensator puffert die Eingangsspannung. Bevor die Diode leitet fliesst schon mal ein bischen durch den Widerstand. So wird dann bei höherer Differenz die Diode aktiviert.

Gruß
Elmar

atomical
25.06.04, 17:36
Hi,

ist noch einfacher:

Einen Widerstand vor den kondensator. Der Widerstand wird dann von einer Diode überbrückt. Wenn die Spannung um die Knickspannung der Diode (~0,7V Si, ~0,4V Shottky) heruntergeht, so leitet die Diode und der Kondensator puffert die Eingangsspannung. Bevor die Diode leitet fliesst schon mal ein bischen durch den Widerstand. So wird dann bei höherer Differenz die Diode aktiviert.

Gruß
Elmar

Kannst du das mal aufmalen - ich kann dir nicht ganz folgen - wäre man bei der Diodenlösung nicht wieder beim Problem des zeitlich unkontrollierten Ladens des Kondensators?

E S
27.06.04, 13:13
Hi,

Geht ja nur ums Prinzip. Diese Schaltung löst Dein Problem nicht, da es genau das gegenteil macht, also beim starten mehr Last zieht und nur Lastspitzen im Betrieb etwas abfängt.

Oberes Bild:

Die Diode sperrt, da die Spannung im Kondensator kleiner ist als die Versorgungsspannung. Der Strom fliesst allein durch den Widerstand in den Kondensator:

Iq (Quellenstrom) = Ir (Strom, der durch den Widerstand in den Kondensator fliesst) + Il (Strom, der in die Last fliesst)



Wird die Spannungsquelle zu stark belastet und bricht ein, so leitet die Dioden, wenn die Spannung im Kondensator grösser ist als die Knickspannung der Diode + Quellenspannung. Der Kondensator pumpt seine Ladung auf die Versorgungsleitung und unterstützt somit die Quelle:

Il (Laststrom) = Iq (Quellenstrom) + Id (Strom, der aus dem Kondensator durch die Diode fliesst)




Diese Schaltung kommt z.B. bei Notbeleuchtungen zum Einsatz. Die Quelle ist ein Netzteil, dass eine Lampe (Last) betreibt. Statt dem Kondensator befindet meist ein Bleiakku in der Schaltung. Das Netzteil lädt den Akku schondend über den Widerstand. Fällt die Netzspannung aus, oder wird geringer, so öffnet die Diode und betreibt die Lampen aus dem Akku.

Gruß
Elmar

frankpr
29.06.04, 20:55
Was waren das noch für selige Zeiten, als man im BIOS eine Anlaufverzögerung für Festplatten einstellen konnte.
SCSI Platten können das heute noch (spin up on command), die fahren, sofern der zuständige Jumper gesetzt ist, erst hoch, wenn der Hostadapter ihre ID scannt.
Es ließe sich doch sicher etwas machen, wenn man über eine kleine Schaltung die Festplattenspannung erst 1 Sekunde nach dem Einschalten des Rechners zuschalten läßt, evtl. auch jede Platte einzeln in Sekundenabständen. Das BIOS wartet eh, bis die Platten fertig initialisiert sind.

MfG

E S
29.06.04, 22:00
Hi,

dann läuft das System aber ausserhalb der Specs. Ungeduldige Boards sagen dann, dass da keine HD drann ist und verlangen eine Startdiskette. Ich denke mal, dass das externe Netzteil die bessere Wahl ist.

Möglich ist auch, das externe USB-Gehäuse anzuzapfen und die Festplatte direkt an IDE anzuklemmen. Später dann, wenn das nicht mehr gebraucht wird, kann man dann das Ding immer noch seinem originalen Verwendungszweck, also als USB Platte verwenden.

So teuer sind die Dinger ja auch nicht mehr.

Gruß
Elmar

HEMIcuda
30.06.04, 06:16
Was waren das noch für selige Zeiten, als man im BIOS eine Anlaufverzögerung für Festplatten einstellen konnte.
SCSI Platten können das heute noch (spin up on command), die fahren, sofern der zuständige Jumper gesetzt ist, erst hoch, wenn der Hostadapter ihre ID scannt.
*seufz* Jap. Schoen waer's. Allerdings waeren da nur meine Startprobleme,
nicht aber die Probleme im laufenden Betrieb geloest. Ich glaube, ich werde
doch die Sache mit den externen Platten ins Auge fassen.

'cuda