PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einfachst Verstärker



buherator
26.04.04, 21:14
Grüß euch!

Nachdem ich Dietrich Drahtlos gelesen habe, (ES, danke für den link :D ) möchte ich selber einen einfachst verstärker bauen. Dieser sollte jedoch schon mit Traffo funzen. v1 bis v6 schienen mir ein bisschen zu unsicher und feuergefährlich :rolleyes:

Hier habe ich eine prinzipielle schaltung gezeichnet, um sicherzugehen, dass ich alles richtig verstehe:
http://www.auhof.eduhi.at/~macska87/roere.gif

Mit der Bitte um Kommentare vertschüße ich mich :D

bitumen

Windoofsklicker
26.04.04, 21:41
aehm... es wäre hilfreich, wenn du eine anwendung angeben würdest.
und dann gibt es da ein tolles programm, mit dem du deine schaltung vorher am pc simulieren kannst: microcap

es gibt eine kostenlose demo für windows. unter wine läuft die so lala...

derguteweka
26.04.04, 21:53
Moin,

Naja, kommt drauf an was du damit machen willst; Richtig Krach machen wird damit nicht gehen, is ja kein Lautsprecher dran ;-) . Was fuer ne Roehre willste denn einsetzen ?
Achja, wenn du bei der Schaltung (bei offenem Gitter) mal den Anodenstrom misst und dich wunderst, dass trotz geheizter (ist nicht eingezeichnet; ist aber wichtig) Kathode ueberhaupt kein Microampere Strom fliesst: Bei offenem Gitter erzeugen die Elektonen, die von der Kathode emittiert werden, eine negative Ladung (des Gitters), die den Anodenstrom unterbricht. Wenn Anodenstrom fliessen soll, dann muss das Gitter auf einem definierten Potential liegen, also z.b. (ueber nen Widerstand) auf Kathodenpotential...
Und nix anfassen, wenn du mit "richtiger" Anodenspannung arbeitest ;-))

Gruss
WK

buherator
26.04.04, 21:54
Zuerst möchte ich, dass es nur Prinzipiell funktioniert. Im Späteren könnte ich auch selber eine bauen. In der Zwischenzeit kann ich als Vertrauensschüler Schulutensilien verwenden :D
Es sollten audio signale verstärkt verden.

MfG; bitumen

buherator
26.04.04, 21:58
@ derguteweka

Ich habe heute bereits meine ersten Versuche mit einer EC92 gemacht. Diese eignet sich laut Anleitung hervorragend zur verstärkung.
Der von dir beschriebene "Nix-Effekt" trat auch heute bei mir auf :ugly: Als Ausrede gab ich die Mangelnde Qualität der Schulausstattung an :D

derguteweka
26.04.04, 22:14
Hihi, nee an der Qualitaet liegts nicht ;-) nur an den rumschwirrenden Elektronen. Das ist ne boese Falle, denn die meisten (Schul)buecher uebergehen einfach diesen Effekt. EC92 is fuer sowas ganz gut, da brauchs nicht solche Monsterspannungen und -stroeme wie fuer die allseits "beliebte" PL504. Nur um nen Lautsprecher damit zu betreiben, ist die n bissl schwach. Da waeren z.b. EL84 , EL95, ECL86, besser. Kommt halt drauf an, was du so 'rumfliegen hast ;-)

Gruss
WK

buherator
26.04.04, 22:56
Nur um nen Lautsprecher damit zu betreiben, ist die n bissl schwach.
oops, ich wollte damit schon ein wenig krawall machen... Da ich aber noch keine Bauelemente habe, kann ich noch frei wählen. Welche Röhre würdest du für einen verstärker mit >=Zimmerlautstärke nehmen?

Mein zweites Problem ist die Anodenspannung. Früher gabs ja die 60v Batterien, die sind jedoch mittlerweile ganz aus der Mode. Eigentlich müsste ich dann nur noch einen gleichrichter als anodenpower verwenden.

Die Gitterspannung kann ich (zumindest bei der EC92) leicht mit einer 9v Batterie oder einem Klingelnetzteil (natürlich Sowjet-made) erreichen.

Gruß, bitumen

derguteweka
27.04.04, 08:54
Moin,

Wenn du noch keine Bauteile hast, bist du dir sicher, dasses dann ein Verstaerker mit Roehren sein muss ? Du kriegst zwar die benoetigten Teile schon noch, aber wahrscheinlich zu Wahnsinnspreisen. Ab besten waere es, wenn du von irgendnem Bauhof ausm Elektronikschrottcontainer 1-2 alte Roehrenradios abgreifen koenntest, wenns sowas noch gibt. Sonst kommt dich n Verstaerker mit Transistoren oder 'nem IC erheblich guenstiger.
In nem alten Radio ist mit grosser Wahrscheinlichkeit auch ein passender Netztrafo, fuer Anoden- und Heizspannung (Muss man nur die richtigen Wicklungen identifizieren). Gitterspannung muss man normalerweise nicht separat zufuehren (nur bei gaaaanz alten Schaltungen). Deine angegebene Schaltung mit der Triode geht schon mit kleineren Anodenspannungen (Wahrscheinlich schon so ab 12 V aufwaers) aber um n bisschen Leistung mit den von mir genannten Roehren zu erzeugen, brauchst du eher Anodenspannungen so um die 250 V...

Gruss
WK

buherator
27.04.04, 09:16
Danke für die Tips, ich bin gerade draufgekommen, dass ich noch eine gaaaanz altes Röhrenradio ungarischer Herkunft herumliegen habe. Da sind noch Röhren drinnen.
Der Verstärker ist nur ein Versuchsprojekt, ich könnte es auch nicht im Alltag verwenden, da ich hochwertigste Aktivboxen habe.
Ich glaube, es wird doch der EC92, den krigste schon um 3 Euro.
Die Heizspannung habe ich übrigens nicht vergessen, ich konnte sie jedoch auch in anderen Schaltplänen nicht finden. Die EC92 hat gestern schon wie eine glühbirne geleuchtet, da sie 25v Heizspannung von mir bekam :D Die Anleitungen zur der Röhre waren zu dem Zeitpunkt noch verschollen, ich bin erst nachher draufgekommen, dass 6v gereicht hätten :ugly:

MfG, bitumen

derguteweka
27.04.04, 11:35
OK, Bei deutschen Roehrenbezeichnungen gibt der 1. Buchstabe die Heizung an. E=6.3V, P=300 mA, D=1.5V usw... Keine Roehrenheizung koennte naemlich auch Ursache von fehlendem Anodenstrom sein - aber das passt ja bei dir dann. Stimmt schon, die Heizung muss nicht immer eingezeichnet sein. Denn mal frohes Basteln ;-)

Gruss
wK

E S
10.05.04, 13:36
Hi,

Eine Röhre stellt mit dem Steuergitter einen Annodenstrom ein. Damit überhaupt ein Strom fliessen kann, braucht man eine hohe Annodenspannung. Damit überhaupt Elektronen durch das Vakuum fliessen können, müssen die erst mal aus der Kathode herausgeschleudert werden. Das übernimmt die Heitzung. Durch die Brownsche Bewegung werden die Elektronen aus der Kathode herausgeschleudert und bilden eine Wolke. Da sich die Kathode statisch auflädt, fliegen die Elektronen ziemlich sofort wieder zurück. Bietet man jetzt eine Alternative an, also eine Annode, so fliegen die da hin und ein Strom fliesst.

Eine Röhre, die nur aus Annode und Kathode (Heitzwendel) besteht nennt man Diode. Nur wenn die Annode positiver ist als die Kathode, kann Strom fliessen. Mit einer Diode kann man also gleichrichten. Baut man jetzt ein Steuergitter ein, so kann man den Stromfluss steuern. Ist das Gitter negativ geladen, so werden die Elektronen davon abgestossen und können so nicht mehr zur Annode vordringen. Je nach Steuerspannung kann man so also Strom fliessen lassen, hemmen oder ganz zum erliegen kommen lassen.

Der Strom, der durch die Annode fliesst muss durch den Widerstand, den Du da eingezeichnet hast. Je mehr Strom fliesst, desto mehr Spannung fällt am Widerstand ab. Durch die schwache Steuerspannung am gitter kann man so eine kräftige Ausgangsspannung durch den Spannungsabfall am Annodenwiderstand erzeugen. Legt man jetzt ein Audiosignal an das Steuergitter an, so erhält man eine modulierte Gleichspannung. Ein lautsprecher braucht aber eine Wechselspannung um richtig arbeiten zu können. Auch ist die Annodenspannung viel zu hoch (60-80V, kann auch 120V oder mehr sein) und kaum belastbar. Dazu verwendet man dann einen Übertrager. Dieser überträgt nur die Wechselnden Anteile und somit eleminiert er die Gleichspannung. Zudem überträgt er die Leistung, transformiert aber die Spannung auf brauchbare Werte runter. Da die Leistung abgesehen von leichten Verlusten gleich ist, die Spannung aber niedriger, kann man viel mehr Strom entnehmen. P=U*I, kleines U -> grösseres I bei gleichem P.
Ein anderer Weg ist, besonders hochohmige Lautsprecher zu verwenden, die dann mit einer hohen Spannung klar kommen, aber wenig Strom brauchen. Diese lassen sich quasi direkt an einer Röhre betreiben, müssen aber durch einen kondensator entkoppelt werden. Diese Art Lautsprecher sind aber teuer und heutzutage schwehr zu kriegen. Sie fanden in "eisenlosen" (= Übertragerlosen) Endstufen Einsatz.

Basteieien mit einfachen Schaltungen findest Du hier:
http://www.b-kainka.de/bastel0.htm

Interessant ist die Röhre ECC86. Diese wurde entwickelt in den Anfängen der Transistorzeit. Da man zwar die Endstufen prima in Transistortechnik aufbauen konnte, aber probleme bei Tunern mit der Eingangsempfindlichkeit hatte, musste man im Empfängerkreis immer noch eine Röhre verwenden. Dazu brauchte man aber einen sog. Zerhacker, der aus den 6V/12V des Kfz die benötigte Annodenspannung macht. Für eine Röhre ein viel zu hoher Aufwand. Daher hat man die EC86 hoch selektiert und diese Exemplare ECC86 genannt. Das besondere an denen ist, dass die auch mit geringen Annodenspannungen noch brauchbare Annodenströme produzieren.
Mit dieser Röhre kann man schon mal einfache Experimente mit 6V/12V machen: http://www.b-kainka.de/bastel17.htm

Es müssen nicht unbedingt Batterieröhren sein. Die ECC86 ist ja auch eine normale Röhre, die mehr oder weniger zufällig bei 12V arbeitet. Man kann auch hochleistungsröhren verwenden und dann eine gerine Annodenspannung nehmen. Der Annodenstrom ist zwar dann ebenfalls gering, aber bei richtigen Hochleistungsröhren für einfache Sachen noch brauchbar: http://www.b-kainka.de/bastel81.htm

Mit etwas Phantasie kann man die unterschiedlichesten Aufbauten verwenden, es funktioniert auch meist - nur ist es weniger Praxistauglich: http://www.b-kainka.de/bastel72.htm

Gruß
Elmar