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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Update auf Kernel 2.6.2 und diverse Probleme



dora71
08.02.04, 17:13
Hallo Forum,

zwei Sachen gleich vorneweg: Bin gerade neu ins Forum gestolpert (aktiv) und leider auch kein Linux-Guru, aber ich hoffe, dass mir hier ein paar Leutchen weiterhelfen können.

Benutze RedHat 9.0, habe den Kernel 2.4.20 upgedatet auf 2.6.2 (also von Kernel.org die Quellen geladen usw.), das System bootet auch durch (wie erfreulich!) aber ich habe einige Probleme, die ich leider nicht behoben bekomme.

1.) Meine Soundkarte (SiS 7012), die unter 2.4.20 einwandfrei lief, mag nicht mehr, beim Booten von KDE erhalte ich immer Fehlermeldungen, dass der Treiber nicht richtig erkannt wurde und dass jetzt alles auf das "Dummy-Device" läuft. Nach Aufruf der Soundkarten-Konfiguration sagt mir das Programm, das er den Treiber i810_audio (von Kernel 2.4.20) haben möchte, unter der 2.6.-er Version heißt das Modul jedoch snd_intel8x0, wie und wo kann ich das ändern, ich denke, danach sollte auch der Sound wieder da sein. Auch nachdem ich die erforderlichen Module von Hand eingebunden habe, bleiben meine Boxen leider still :confused:

Hier nochmal die genaue Fehlermeldung unter KDE (von aRts):

Sound server informational message:
Error while initializing the sound driver:
device /dev/dsp can't be opened (No such device)
The sound server will continue, using the null output device.

2.) Hatte unter 2.4. das apt-get-Paket geladen und erfolgreich installiert, nach dem Update auf 2.6.2 erhalte ich bei dem Aufruf apt-get install irgendeinpaket die Fehlermeldung:
rpmdb: unable to join the environment
error: db4 error(11) from dbenv->open: Die Ressource ist zur Zeit nicht verfügbar
error: cannot open Packages index using db3 - Die Ressource ist zur Zeit nicht verfügbar (11)
error: cannot open Packages database in
E: könnte RPM-Datenbank nicht öffnen
Hat hierfür jemand eine Erklärung oder besser noch eine Lösung?

3.) Bei den Bootmeldungen während des System-Starts erscheinen 2 Einträge "fehlgeschlagen", für die USB-Tastatur und USB-Maus (ich benutze allerdings keine von beiden, aber unter Kernel-Version 2.4.20 stand dort ein OK).

Gibts irgendwelche Ideen, meine sind mir ausgegangen und die Nächte sind mir dafür zu schade, sie mir um die Ohren zu schlagen

Schon jetzt danke für die Hilfe, ich denke, ich bin nicht der einzige, der diese oder ähnliche Probleme hat.

Dora71.

atomical
08.02.04, 20:00
Dein Arts-Soundproblem könnte eventuell auf die fehlende OSS-Kompatibilität zurückzuführen sein - die muss in den Kernel einkompiliert sein.

Die Änderungen vom 2.4er zum 2.6er sind nicht grade wenige - z.B. muss man auch die Modutils updaten und ein Kumpel von mir musste in den Scripts für die USB Treiber rumwerkeln.

Prinzipiell sollte das alles kein Problem sein - aber wenn du noch ein bißchen warten kannst - ich glaub im April soll Fedora Core 2 mit dem 2.6er Kernel rauskommen.

frankpr
08.02.04, 21:03
Original geschrieben von atomical
Dein Arts-Soundproblem könnte eventuell auf die fehlende OSS-Kompatibilität zurückzuführen sein - die muss in den Kernel einkompiliert sein.
Jetzt mal scharf nachdenken, der Sountreiber wird nicht geladen, arts findet kein DSP Device, sollte eigentlich alles klar sein. Arts braucht nun einmal eine funktionierende Soundkarte.
Für Kernel 2.6 muß, wie schon geschrieben wurde, unter RedHat 9 einiges aktualisiert werden, daß Problem ist, daß im Netz bisher keine Binarys der entsprechenden Programme für RH 9 zu finden sind. Unter Fedora Core 1 gibt es dagegen keine Probleme mit 2.6, das ist schon für den neuen Kernel vorbereitet. Also auf den neuen Kernel verzichten oder die benötigten Programme selbst kompilieren.

MfG

atomical
08.02.04, 21:21
Original geschrieben von frankpr
Jetzt mal scharf nachdenken, der Sountreiber wird nicht geladen, arts findet kein DSP Device, sollte eigentlich alles klar sein. Arts braucht nun einmal eine funktionierende Soundkarte.

/dev/dsp ist OSS und nicht ALSA - im 2.6er ist ALSA Standard und wenn die OSS Kompatibilität nicht explizit mit eingebunden wurde, dann gibt es kein /dev/dsp - also selber scharf nachdenken.

frankpr
08.02.04, 21:37
Alsa ist über eine enthaltene Emulation OSS kompatibel, wenn es richtig kompiliert wurde, nutzt dann also auch /dev/dsp. Sollte in der Kernelkonfiguration irgendwo unter Sound-Alsa-Generic Devices (Oder so ähnlich) stehen. Und daß alsa Standard im 2.6 ist heißt noch lange nicht, daß oss nicht mehr dabei ist.
Zumindest unter Fedora (ich denke mal, auch unter RedHat) fehlen aber die alsa-oss-libs. Am besten ist es da, alsa komplett selbst zu kompilieren, um dann aber einige Abhängigkeiten anderer Programme weiter zu erfüllen, sollten die alsa Pakete nicht mit make install, sondern mit checkinstall und rpm ... installiert werden. Anschließend noch die Soundkarte mit alsaconf neu einrichten, fertig.
Das USB Problem kommt daher, daß die Module auch anders heißen:

2.4 2.6
usb-uhci uhci-hcd
usb-ohci ohci-hcd

MfG

atomical
08.02.04, 22:15
Original geschrieben von atomical
Dein Arts-Soundproblem könnte eventuell auf die fehlende OSS-Kompatibilität zurückzuführen sein - die muss in den Kernel einkompiliert sein.

Original geschrieben von atomical
/dev/dsp ist OSS und nicht ALSA - im 2.6er ist ALSA Standard und wenn die OSS Kompatibilität nicht explizit mit eingebunden wurde, dann gibt es kein /dev/dsp

Original geschrieben von frankpr
Alsa ist über eine enthaltene Emulation OSS kompatibel, wenn es richtig kompiliert wurde, nutzt dann also auch /dev/dsp. Sollte in der Kernelkonfiguration irgendwo unter Sound-Alsa-Generic Devices (Oder so ähnlich) stehen. Und daß alsa Standard im 2.6 ist heißt noch lange nicht, daß oss nicht mehr dabei ist.

Ich hab nirgends behauptet, das OSS nicht mehr dabei ist.

Die Kernel Option im 2.6er heißt OSS API Emulation bzw. SND_OSSEMUL.

kth
09.02.04, 19:17
Original geschrieben von frankpr
Für Kernel 2.6 muß, wie schon geschrieben wurde, unter RedHat 9 einiges aktualisiert werden, daß Problem ist, daß im Netz bisher keine Binarys der entsprechenden Programme für RH 9 zu finden sind. Das kann ich nicht bestätigen. Seit einigen Monaten nutze ich Kernel 2.6 weitgehend problemlos unter Red Hat Linux 9, dank der inoffiziellen modutils-Updates von Arjan van de Ven (http://people.redhat.com/arjanv/2.6/) und der neuen rpm-Version (siehe unten).

@ dora71

Zu 1.): Das RHL9-Tool zur Konfiguration der Soundhardware kannst du mit einem 2.6er Kernel nicht sinnvoll nutzen, weil es lediglich mit OSS, dem alten Sound-System, umgehen kann. Bei mir habe ich den Kernel mit modularer ALSA-Unterstützung kompiliert und die ALSA-Pakete von http://shrike.freshrpms.net/ (alsa-driver, alsa-lib und alsa-utils) installiert. Zusätzlich verwende ich das alsasound-Init-Skript aus dem alsa-driver-Tarball von alsa-project.org (cp alsa-driver*/utils/alsasound /etc/init.d/ ; /sbin/chkconfig --add alsasound), damit die Sound-Module beim Booten geladen werden. In /etc/modprobe.conf (der Konfigurationsdatei der zum Nachladen von Kernelmodulen zuständigen module-init-tools (http://www.kernel.org/pub/linux/kernel/people/rusty/modules/)) steht Folgendes:
# ALSA portion
alias char-major-116* snd
alias snd-card-0 snd-ens1371
# OSS/Free portion
alias char-major-14* soundcore
alias sound-slot-0 snd-card-0
# card #1
alias sound-service-0-0 snd-mixer-oss
alias sound-service-0-1 snd-seq-oss
alias sound-service-0-3 snd-pcm-oss
alias sound-service-0-8 snd-seq-oss
alias sound-service-0-12 snd-pcm-oss

install snd-card-0 /usr/sbin/alsactl restore >/dev/null 2>&1 || :
remove snd-card-0 /usr/sbin/alsactl store >/dev/null 2>&1 || :Zu 2.): Dass die standardmäßig installierte rpm-Version unter dem 2.6er Kernel nur mit einem Work-around läuft (z. B. durch vorheriges Eingeben von export LD_ASSUME_KERNEL=2.4.1), ist ein bekanntes Problem (https://bugzilla.redhat.com/bugzilla/show_bug.cgi?id=99498). Abhilfe kannst du durch Installieren der (inoffiziellen) neuen Version schaffen; dazu lädst du die .i386.rpm-Pakete von ftp://ftp.rpm.org/pub/rpm/test-4.2/ und führst per rpm -Fhv popt*.rpm rpm*.rpm ein Update durch.

Zu 3.): Das Init-Skript /etc/rc.sysinit versucht, die Module keybdev und mousedev (Unterstützung für "USB Boot Protocol"-Modus) zu laden. Bei 2.6 heißen sie jetzt usbkbd und usbmouse. Probier folgende Einträge in /etc/modprobe.conf, um den Ladevorgang ruhigzustellen:
install keybdev /bin/true
install mousedev /bin/true

dora71
10.02.04, 18:22
@kth:
Zuerst schon einmal vielen Dank für die grosse Mühe beim Posten...

Zu 2. + 3. habe ich auch schon Erfolge zu verzeichnen: Apt-Get sowie rpm laufen unter 2.6.2 wieder einwandfrei, zum Sound habe ich noch ein paar Fragen:

Bei mir funktioniert das ganze noch nicht ganz...muß ich irgendetwas von Deiner Beschreibung anders machen, wenn ich die Sound-Sachen fest in den Kernel einkompiliere? Hast Du die Einträge in der modprobe.conf manuell erzeugen müssen (und andere dafür herausnehmen müssen)? Ändert sich hier etwas bei fester Verankerung im Kernel?

Die ALSA-Pakete habe ich auf jeden Fall installiert, ist Version 0.9.8-1.fr (ich hoffe, die Version ist ok). Jetzt werde ich mich mal auf die Suche nach dem init-script machen, ist noch Neuland für mich, deswegen habe ich damit noch gezögert...

Der Treiber müsste doch ok sein, ich benutze den intel8x0 (zumindest stand da die SiS 7012 - Karte mit aufgeführt).

Wäre schön, nochmal eine "modifizierte" Anleitung für die feste Kernel-Integration des Sounds zu bekommen, ansonsten versuche ich es nochmal mit einer neuen Kernel-Kompilation.

Nochmals danke.

Dora71

dora71
10.02.04, 20:30
Hallo@alle
Im Kampf für den Sound unter Kernel 2.6.x geht es in eine neue Runde.

Habe es mittlerweile hinbekommen, dass die Lautsprecher mehr als nur ein PIEP von sich geben...

das ging wie oben beschrieben, auch ganz gut, allerdings nur, wenn die Sound-Sachen als Module eingebunden sind.

Habe ich auch nichts dagegen, nur ich habe noch ein Problem:

Beim Starten von KDE tritt nach wie vor die Fehlermeldung auf (kann man abschalten, kein Problem), ich muß aber noch "von Hand", d. h. via modprobe das Modul snd_pcm_oss nachladen (die anderen sind nach dem Bootvorgang vorhanden), dann installieren sich die Module snd_pcm_oss sowie snd_mixer_oss und dann klappts auch mit dem Nachbarn (bzw. dem Sound).

Es gibt doch mit Sicherheit eine Möglichkeit, die beiden Module direkt beim Starten mit einzubinden, die Frage von mir ist nur, WIE ??? :confused:

Wäre schön, nochmals Hilfe von Euch zu bekommen, dann bin ich auch mit dem Kernel 2.6.2 bzw. 2.6.1 zufrieden.

Danke schon jetzt.

Dora71

kth
10.02.04, 21:20
Original geschrieben von dora71
Habe es mittlerweile hinbekommen, dass die Lautsprecher mehr als nur ein PIEP von sich geben...

das ging wie oben beschrieben, auch ganz gut, allerdings nur, wenn die Sound-Sachen als Module eingebunden sind.Merkwürdig... Hattest du wirklich alles, was mit Sound zu tun hat und direkt in den Kernel kann, auch im Kernel drin?
ich muß aber noch "von Hand", d. h. via modprobe das Modul snd_pcm_oss nachladen (die anderen sind nach dem Bootvorgang vorhanden), dann installieren sich die Module snd_pcm_oss sowie snd_mixer_oss und dann klappts auch mit dem Nachbarn (bzw. dem Sound).Stehen denn bei dir in /etc/modprobe.conf schon die Sound-relevanten Zeilen (insbesondere die sound-service-Aliase), die ich genannt habe? (mit der Ausnahme, dass du snd-intel8x0 statt snd-ens1371 brauchst)
Es gibt doch mit Sicherheit eine Möglichkeit, die beiden Module direkt beim Starten mit einzubinden, die Frage von mir ist nur, WIE ??? :confused: Z. B., indem du in /etc/rc.local die Zeile /sbin/modprobe snd_pcm_oss schreibst.

cao1
11.02.04, 01:49
dora, wäre nett wenn du auch noch nebenbei erwähnen würdest, wie du die sachen zum laufen gekriegt hast.. würde nämlich zukünftigen lesern die chance geben dasselbe zu tun (falls das das problem ist)

hanmic
13.02.04, 20:24
Hi ich habe etwas hilfe, und auch probleme:D :D
Also ich habe bei mir festgestellt, das in /dev/snd die rechte nich user kompertiebel sind.
Habe also kurzerhand alle recht überprüft und den user auch mit angepasst.
und in der /etc/group die gruppe audio mit user
z.b(audio:x:200:user,root) eingesetzt dann ging mein xine und mein xmms .
Soviel dazu:confused:
Das problem bei mir ist auch oss technisch.
Alles läuft soweit :D
Nur wenn ich etwas gnome mässiges starte totem gnomemixer oder gnomemeeting
meldet er mir das er keine soundkarte findet .
esdcat zeigt mir an das etwas läuft aber er will dennoch die dsp nicht nutzt.
snd_pcm_oss 53412 0
snd_mixer_oss 19136 1 snd_pcm_oss
ist beides geladen weiss aber auch kein rat.

hat jemand eine idee

danke im vorraus

hanmic
slackware 9.1 kernel 2.6.2
sound emu10k1 und via 82cxx

dora71
15.02.04, 18:48
Wollte nur noch mal ein kurzes Feedback geben zum Thema Sound unter RH9 und dem neuen Kernel.

Habe den Sound nun modular eingebunden und das fehlende OSS-Modul (snd_pcm_oss) in die Datei /etc/rc.local mit /sbin/modprobe snd_pcm_oss eingebunden.

Seitdem ist alles ok.

Zu den anderen Problemen hatte ich ja bereits gepostet, daß ich diese mit Hilfe von kth's Tipps (s. o.) in den Griff bekommen habe.

@hanmic :
Benutze die Sound-Ausgabe nur unter KDE für den Audio-Player und für den XINE, da läuft beides problemlos.

Danke nochmal für alle Tips, das hätte ich alleine nicht geschafft.

hanmic
16.02.04, 19:50
Na ja , ich bin ein Gnom nutzer.
Aber das liegt nicht an kde -gnome-tvm-xfce-blackbox-icevm-... (hoffe keinen vergessen:confused: :confused: )
Das problem ist der soundserver esd und arts (fast) alles geht soweit.
Nur meine gnomemeetig will nicht , angeblich keine karte oder berechtigung.
esdcat zeigt mit das /dev/dsp läuft arts meldet das auf /dev/dsp kein gerät ist.
Ich werde es erstmal so als gegeben hinnehmen.
Der 2.6..... und ich werden es dann noch hin bekommen.

thx nochmal an alle.

hanmic
slackware 9.1 kernel 2.6.2
sound emu10k1 und via 82cxx