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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : NFS oder Samba (Umstellung einer Windowsdomäne)



cmaier
09.01.04, 19:17
Hallo,

ich habe da ein kleines Problem das ich nicht abschätzen kann.

Folgender Sachverhalt:

Ich stelle zur Zeit eine Windowsdomäne komplett auf Linux um.
Als Zwischenschritt habe ich Samba eingesetzt damit die Daten vom Windowsfileserver auf einem Linuxsystem legen.
Damit kann ich dann Schrittweise und ohne Streß die Clients nach und nach auf Linux umstellen.

Da wir hier ein ziemlich großes Netzwerk haben (50 Clients) war dieser Schritt notwendig.
Soweit läuft auch alles super und die Linuxclients sind auch schon einsatzfähig (naja bis auf die User *g* die müssen sich noch daran gewöhnen)

Die jetzige Struktur sieht so aus.
Es gibt einen Samba, NIS- und NFS-Server.
Der Sambaserver ist für das noch bestehende Windowsnetzwerk, NIS und NFS sind für das Linuxnetzwerk.

Der NIS-Server wird in der Zukunft dann gegen Openldap ausgetauscht (da ich da auch die Adressbücher etc. zentral in einer Datenbank speichern möchte.)

Nun mein Problem.

Was ist besser als Fileserver in einem reiner Linuxumgebung: NFS oder Samba?

Bei Samba schätze ich das ich sehen kann:

a) welcher User an welchem Rechner angemeldet ist (da die User teilweise täglich an einem anderen Rechner sitzten)
b) ich sehe welcher User welche Verzeichnisse gemoutet hat und auf welche Daten er zugreift.

Bei NFS habe ich so eine Funktion noch nicht entdeckt die mir aber sehr wichtig ist.

Ich habe jetzt einige Diskussionen durchgelesen und fast überall heißt es, das in einer reinen Linuxumgebung Samba nix zu suchen hat. Das verunsicht mich doch ein wenig. Wie kann ich denn dann sehen wo jemand angemeldet ist welche Dateien er geöffent hat oder welche Verzeichnisse gemoutet sind. Ist dieses unter NFS auch möglich?

Welche Vor- und Nachteile haben denn beide Lösungen also Samba gegenüber NFS?
Das NFS ein temporär verfügbares Dateisystem implementiert und Samba ein kontinuierliches ist mir schon bekannt.
Dieses wäre ein Vorteil von NFS und ein Nachteil gegenüber Samba was z. B. einen kurzfristigen Serverausfall betrifft.
Ich hoffe ihr könnt mir hier weiterhelfen.

Gruß

Christian

LKH
09.01.04, 21:45
Hi,

grundsätzlich ist NFS bei reinen Linux-Clients wohl die bessere Wahl, da es das System für Dateiserver unter unixartigen Betriebssystemen ist. Auch mit den Rechten passt es besser.

Samba ist dafür gedacht, den unixartigen Server einer grösseren Welt zu öffnen. Es wird ein Protokoll implementiert, das eben bei Windows und nicht bei Unix zu hause ist.

Wenn ich richtig informiert bin ist ber zur Zeit Smaba sicherer als NFS. Aber sowas ändert sich bekanntlich schnell.

DanielB
10.01.04, 12:40
Hi,

wie bereits gesagt wurde ist Samba eine Entwicklung um eine Interoperatiblität zwischen 2 Welten (Windows und UNIX) zu schaffen. NFS ist in der UNIX Welt zu Hause, das vereinfacht die Einrichtung enorm, da Du Zugriffsrechte nur 1 mal festlegen musst, Kennwörter müssen nicht synchronisiert werden, keine weitere Serversoftwarekonfiguration, Mounten der Samba Freigaben, etc. NFS ist meines Wissens auch schneller als Samba.

Bezüglich der Zugriffe auf Dateien, etc. Das Kommando nfsstat ist hilfreich, des weiteren kannst Du auch lsof verwenden um einen Überblick über geöffnete Dateien zu bekommen.

Als Alternative zu Samba oder NFS käme eventuell noch OpenAFS in Frage, wenn Dir Sicherheit, erweiterete Rechtevergabe und eine gewisse Standortunabhängigkeit am Herzen liegen. Der Einrichtungsaufwand ist jedoch um ein vielfaches höher (Kerberos, AFS Client + Kernelmodule, etc.).

mamue
10.01.04, 13:00
Die uid/gid Informationen werden beim smbfs nicht sodnerlich gut gehandelt, sagt man. Letztendlich macht samba ein Mapping von uid zu windows-like rid, das kann in reiner unix-Umgebung wohl kaum hilfreich sein.
Der ldap-server wird in einer Samba-umgebung auch etwas öfter befragt werden und etwas komplexer werden (sambaAccount, sambaSamAccount) und wohl etwas mehr CPU-cycles fressen. Das hängt stark vom Umfang des Verzeichnisses ab.
Beide nfs und samba sind in etwa gleich schnell, sagt man, wobei ein auf performance getunter nfs-server ein lahmer samba-server sei und umgekehrt (sagt man).
Mit cifs als Ersatz für smbfs wird alles besser, das ist ziemlich sicher ;-)
Ich würde mir mal die Integration von nfs/smbfs in pam_mount anschauen und das danach entscheiden, oder sollen die Homeverzeichnisse von allen usern standardmässig auf allen clients gemountet werden?

mamue

cmaier
10.01.04, 13:09
Erstmal vielen lieben Dank für euere Infos.
Das hat mir schonmal sehr viel weiter geholfen.

Die einzige Frage ist , das was ich ja an Samba so schätze zu sehen wo wer angemeldet ist und welche Datein er offen hat, ob dieses auch mit NFS möglich ist.

Es ist nunmal wichtig das ich im Netzwerk sehe wer sich wo angemeldet hat und welche Datein geöffnet sind. Ist dieses mit NFS möglich oder gibt es da extra Tools?

LG

Christian