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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Babyfon-Handy?



Gho
03.01.04, 16:25
Moin
Ich hab drüber nachgedacht mir mal eine Art Babyfon-Handy zu bauen, doch irgentwie komme ich nicht weiter.
Ich bin soweit das man ein altes Handy mit Prepaid nimmt, an den "Wählen" Knopf zwei Drähte anlötet und die Nummer, die angerufen werden soll schon mal eingibt. Dann verbindet man diese 2 Drähte so mit dem Babyfon, dass wenn das Babyfon(welches auf Lautstärke reagiert) anspringt, der Kontakt geschlossen wird und das Handy zu wählen beginnt.

Doch das Problem ist, dass das Babyfon wenn die eingestellte Lautstärke erreicht ist, nicht eine dauerhafte verbindung herstellt, sondern nur einmal kurz was sendet. Man müßte also noch irgentwie nen flipflop oder ein Relais einlöten, das denn dauerhaft umspringt. Was sollte man da nehmen?

So eingentlich ich wollte nur fragen ob jemand sowas schon mal gebaut hat und/oder ob meine Ideen überhaupt in die richtige Richtung gehen.

Vielen Dank im Vorraus!

Ps: Heißt das nun Babyfon oder Babyphon?

E S
03.01.04, 20:57
Hi,

ich weiss nicht genau, was Du vorhast. Wenn das Babyphon anspringt soll ein Handy eine Nummer wählen? Das Handy braucht nur einen kurzen Impuls um zu wählen oder nicht?

Falls es eine Kurzwahltaste ist, die länger gedrückt werden muss, kann man ein sog. monoflop verwenden. Das macht aus einem kurzen Impuls einen Impuls mit definierter Länge. Der 74LS123 kann so was. mit einem Kondensator und einem Widerstand stellt man da die Impulsdauer ein. Zwei Stück sind in dem Chip drin. Der braucht 5V versorgungsspannung. Man kann auch aus einem 4011 ein Monoflop bauen, dann kann man bis 40V als Versorgungsspannung verwenden.

Das Ausgangssignal des Monoflops kann man per Transistor auf ein relais geben, dass dann die Drähte miteinander verbindet.

Gruß
Elmar

Gho
04.01.04, 12:35
Wenn das Babyphon anspringt soll ein Handy eine Nummer wählen?

Jo genau das. So ein Babyphon reagiert ja wenn ein bestimmter Geräuschpegel überschritten ist und baut eine Funkverbindung zum anderen Babyphon auf.
Diese Reaktion möchte ich nutzen um (wir gehen jetzt mal von einem Nokia Handy aus) den Kontakt für den Wählen Knopf (Grünen Hörer) zu schließen, die Nummer gibt man denn vorher einfach schon ein.

Ich hab es eben noch mal mit allen Handys probiert dich ich gefunden habe, man kann so oft und so lang wie man will auf die Wählen-Taste drücken, also brauche ich das mit Impulslänge auch nicht.

Also könnte ich doch auch ein ganz einfaches Relais nehmen, das hätte den Vorteil das ich von der Spannung weitestgehend unabhängig bin (Zur Not halt ein 230 Volt Relais) und das ans Funkmodul im Babyphon anlöten so das es umspringt wenn gefunkt wird. Das würde denn ja reichen.

Hmm plötzlich hab ich keine konkrete Frage mehr, ich glaub das wird so gehen.
Aber die Chipnummer merk ich mir sowas ist praktisch (Woher bekommt man eigentlich diese Nummern? Weißt du die im Kopf oder gibt da ne Art Datenbank wo das nach Funktion sortiert ist?)

E S
04.01.04, 12:55
Hi,

Das Relais muss die Spulenspannung haben, mit der das Babyphon arbeitet.

Freilaudiode nicht vergessen, sonnst entsteht beim abschalten des Relais eine Selbstinduktionsspannung, die das Babyphon zerstören kann. Dazu einfach eine Herkömmliche Diode 1N400x (x=1..7) parallel zur Spule (am besten direkt am relais) anlöten. Plus ist dann an den Diodenring anzuschließen. Anders herum würde die Diode die Versorgungsspannung des Relais kurzschließen.

Die Nummern weiss man irgendwann auswendig - zumindest die, die oft benötigt werden.

74xxx und 40xxx (auch 45xxx) sind Digitalchips. Die enthalten meist nur Logikgatter wie UND, ODER, UND NICHT, ODER NICHT, EXKLUSIV ODER, ... , oft auch schon zusammengefasste Logikbausteine wie Flip-Flops, einige auch komplexere Zusammenfassungen wie Monoflops usw.

74xxx bedeutet TTL-Logik, also genau(!) 5V Versorgung.
40xxx bedeutet CMOS-technik, also 3V bis 40V. Dabei sind die Nummern aber nicht gleich. Die Chips sind aber oft Pinkompatibel. Statt einem 74LS00 kann man einen (CD)4011 einsetzen.

LS, HC, HCT bei der 74xxx-Reihe deutet auf die verwendete Technik hin, was sich dann auf Stromverbrauch und Schaltgeschwindigkeit auswirkt. Die Schaltfunktionen sind gleich. Am gebräuchlichsten sind 74LSxxx und 74HC(T)xxx.

Um die Nummern rauszufinden hat man entweder ein Tafelwerk oder muss sich im Internet die Bezeichnungen raussuchen.

Datenblätter gibt es kostenlos im Internet, da die Hersteller ihre Produkte ja verkaufen wollen. Daher sind die wie Werbung kostenlos, nur nicht aufdringlich :)

Warum aber der Aufwand mit dem Babyphon?
Bau Dir doch die Schaltung komplett selber:
http://knollep.de/Hobbyelektronik/projekte/32/
Hat den Vorteil, dass Du das Babyphon nicht öffnen und umändern musst. ist sowiso fraglich, ob Du die VOR-Schaltung findest und anzapfen kannst.

Gruß
Elmar

Gho
04.01.04, 13:09
Vielen Dank für den Link und die Erklärung mit den Nummern!
Ich werde mir wirklich so einen Klatsch-Schalter bauen, wegen den von dir genannten Vorteilen(Auch ich war mir nicht sicher ob/wie ich die VOR Schaltung finde ;) )
Ok ich werde in den nächten Tagen bei Conrad bestellen, wenn ich denn mal dazu komme (Einen Monat hab ich noch) werde ich das Ding denn bauen.

Vielen Dank nochmal!

Grüße
Olav

E S
04.01.04, 13:31
Hi,

ist auch eine "sauberere" Lösung, da man weiss, was man hat. relais ist ja auch schon dabei. Einfach den jumper auf Impuls setzen und Du hast, was Du willst. Statt Jumper kannst Du natürlich auch festverdrahten.
Die Schaltung kann man auch auf Lochraster aufbauen.

Beachte Aber den Nachtrag, dass die ICs noch eine Spannungsversorgung brauchen, die im Schaltplan vergessen wurde. Wenn Du nicht sicher bist wie, schick mir ne Nachricht.

Bestell auch gleich ein passendes Steckernetzteil mit. Diese Schaltsteckernetzteile haben eine glatte Ausgangsspannung und brauchen daher nicht noch mal extra einen Glättungselko oder Spannungsregler. Sie sind etwas teuer als die herkömmlichen, sind aber kleiner, leichter und robuster. Brauchen auch weniger Strom.
Setze aber noch eine Sicherung zwischen Netzteil und Schaltung, damit nicht alles abraucht, wenn Du einen Fehler machst. 500mA/F sollten richtig sein. Ein Spritzer Löptzinn zwischen zwei Leiterbahnen passiert schneller, als man denkt.

Lass Dir auch nicht allzuviel Zeit mit der Bestellung, wenn Du einen termin hast, dann hast Du mehr Zeit fürÄnderungen udn Fehlersuche.

Gruß
Elmar

E S
04.01.04, 13:40
P.S.:

Tip:

Du kannst eine Punktrasterplatine verwenden und druckst den Bestückungsplan etwa 1:1 aus. Diesen klebst Du auf die Lochstreifenplatine und steckst die bauteile direkt auf den bestückungsplan und lötest sie auf der Rückseite an. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Teile etwas daneben liegen, perfekt kriegt man das nie hin. Überstehende Drähte kannst Du schon mal abknipsen. Danach kannst Du mit versilbertem Draht die Lötpunkte der Bauteile wie auf dem Platinenlayout miteinander verbinden (eventuelle Brücken nicht vergessen!) Solange Du nur einen Lötpunkt schmilzt, bleiben die Bauteile, die ja mehr als ein Bein haben an ihrem Platz.
Wenn Du statt blanken Draht isolieretn Schaltdraht verwendest, musst Du auch nicht aufpassen, ob sich die Drähte berühren. Ist einfacher und man kann weniger falsch machen. ist nur etwas aufwändiger die Drähte zurechtzuschneiden und die Enden abzuisolieren.

Bei der Mikrofonkapsel musst Du eine aussuchen mit "Phantomspeisung" bzw. nur zwei Anschlüssen. Für die mit drei Anschlüssen muss man die Schaltung anpassen.
Vielleicht hast Du ja noch einen geschlachteten Kasettenrecorder, geschlachtetes modernes telefon oder so was. Die haben meist die Zweidrahtversionen drinn. Die Kapseln sehen aus wie eine sehr dickr Knopfzelle und haben entweder zwe Drähtchen drann oder zwei lötpunkt, wovon einer meist mit dem gehäuse verbunden ist (die Masse).


Steich beim "leiterbahnziehen" die gezogenen Bahnen auf dem Plan mit einem roten Stift durch, dann kannst Du nichts vergessen.