Diskettenlaufwerke: 720 KB == 1.4 MB?

[peschmae]

Moin,
oder abend besser. :)

Ich habe da eine alte Brother-Schreibmaschine mit 720 KB 3.5 Zoll Diskettenlaufwerk, das vom Format her verdächtig nach Standard aussieht.
Leider ist es Defekt. :(

Kann ich das nun durch ein aktuelles 1.44 MB - Diskettenlaufwerk ersetzen oder habe ich das Kompatibilitätsprobleme zu befürchten? (z.B. der Treiber versteht sich nicht auf Laufwerke, die soo grosse Disketten lesen können)

Ob dann die Disketten mit 720 oder 1.44 MB formatiert und benutzt werden ist mir egal.

MfG Peschmä

[E S]

Hi,

kann sein, dass da unbedingt die alte Art Laufwerke rein muss. Wenn das zweite Fenster der Diskette zu ist, läuft das Laufwerk als 720kB. Auch gibt es am Interface Leitungen, mit denen man das Laufwerk umschalten kann. (So macht der PC das, wenn die Diskette mit 720kB formatiert werden soll)

Wahrscheinlich gibt es aber das selbe Problem wie beim Amiga und modernen Laufwerken. Zum einen sind die Laufwerke heutzutage alle als zweitlaufwerk intern gejumpert (das verdrehte Kabel macht es dann primär), zum anderen gibt es leichte Unterschiede.

Wenn es mit einem normalen HD-Laufwerk nicht klappt, entweder bei eBay ein Amigadiskettenlaufwerk kaufen oder es damit versuchen:
http://www.aminet.net/aminet.cgi?string=drv-1.44.lha+

Gruß
Elmar

[peschmae]

also: Probieren geht über studieren. :D

Naja, ich kann ja auch zuerst mal das Drive aus meinem PC nehmen und erst dann ein neues kaufen. :D

MfG Peschmä

[peschmae]

Hab mal die Schreibmaschine auseinandergenommen.

Das Floppy sieht so aus:
http://home.pages.at/packer/floppy/kl-floppy-gesamt.jpg

und das Kabel inkl der Buchse in die das gesteckt wird so:
http://home.pages.at/packer/floppy/kl-stecker.jpg

Wie unschwer zu erkennen ist, ist das Floppy nicht "normal". Das Format vom Drive schon. Aber das Kabel nicht. :ugly:

Es hat nämlich kein separates Stromkabel wie "normale" Floppies. Nur so ein Flachbandkabel, dessen blankes Ende (kein Stecker dran, wie die Dinger in den Laptops) einfach in die Buchsen am Floppy/auf der Schreibmaschinenplatine gesteckt werden.

Gibts für sowas Adapter (damit ich da auch ein normales Floppy-Laufwerk reintun kann) oder krieg ich solche Floppy-Laufwerke irgendwo her? (720 KB)
Waren die mal so üblich oder sind das Spezialanfertigungen für die Brother-Schreibmaschinen?

Irgend wer n Tipp was tun?

MfG Peschmä

[E S]

Hi,

das ist ein ganz normales Laptop-Laufwerk. Nur leider gibt es die schon lange nicht mehr. Was genau ist eigentlich daran defekt? vielleicht kann man das mit Hilfe eines normalen 720k-Laufwerk reparieren. Wenn die elektronik noch geht, also das Laufwerk "versucht" zu arbeiten kannst Du die Mechanik austauschen. Leider sind die 1,44MB-Laufwerke mit einem feineren Schrittmotor ausgerüstet, also musst Du dich nach einem 720kB-Laufwerk umsehen. Versuch mal bei Ebay ein Amigalaufwerk günstig zu bekommen. Dann setzt Du die Elektronik Deines Laufwerkes rein. Das könnte Klappen. Ansonnsten einen Uralt Laptop mit 720kB Laufwerk ersteigern. Ich habe noch einen Compaq-Laptop rumliegen, der hat aber einen anderen Stecker. Also keinen Compaq kaufen - ist sinnlos.

Gruß
Elmar

[peschmae]

Heisst das die Laptops hatten damals so Riesenlaufwerke?
Das Teil ist genau so gross, wie ein "normales" 1.44MB-Laufwerk

Ich denke der Defekt liegt in der Mechanik. Es ist so ein "manchmal geht es aber meistens nicht"-Problem.
Mal schaun ob ich irgendwo so ein Teil herkriege. :)

MfG Peschmä

[E S]

Hi,

mal so zur Geschichte der Laufwerke:

Die ersten Diskettenlaufwerke verwendeten Disketten, deren Scheibe so groß war wie eine Schallplatte. Danach wurden die dann auf 5 1/4" verkleinert und konnten 150kB pro Seite speichern. Der C64 verwendete so eine ähnliche Speicherdichte, nur in einem anderen Format. SD (Single Density) nannte man das dann, als die Magnetbeschichtung verbessert wurde (doppelte Anzahl Sektoren) und man in der Lage war 300kB pro Seite zu verwenden, das war dann die berühmte DD (Double Density). Zu der Zeit wurden auch immer mehr Laufwerke mit zwei Schreib-/Leseköpfen ausgeliefert, also 600kB Insgesamt ohne umzudrehen.

Die Japaner entwickelten parallel dazu ein eigenes Diskettenformat. Diese Disketten waren Stabiler, handlicher und kleiner. Auch entfielen die Lästigen Schutzhüllen, da die mit einer Metallklappe versehen wurden, die die Schreib-/Leseöffnung schüzt. Auch das lästige überkleben der Schreibschutzkerbe entfällt und wurde durch einen Schieber eingestellt. Das ist das Format, was wir (deutschen) heutzutage ausschließlich verwenden: 3 1/2". Die Amerikaner haben noch sehr lange Zeit die großen "Schlappscheiben" verwendet. Außer im Laptopbereich, wo die kleineren Laufwerke schnell einzug gehalten haben waren die Desktops lange Zeit mit beiden Formaten bestückt. Lange sogar das 5 1/4" LW als Primärlaufwerk gejumpert.

Da die DD-Laufwerke im 3 1/2" Format mehr Daten speicherten und eine verbesserte Magnetscheibe besitzen wurde bei den 5 1/4" Laufwerken das selbe Material verwendet und duch verdopplung der Tracks 1,2MB erreicht. zudem konnte die Drehzahl erhöht werden. Kurze Zeit später rüstete man bei den 3 1/2" Laufwerken auf, auch dort wurde die Beschichtung nochmals verbessert und durch verdopplung der Tracks auf 1,44 MB aufgerüstet. Das Shugart-Interface sah das ja mit der Trackverdopplung und den Umschaltleitungen vor. Die Umschaltleitungen erkaufte man sich dadurch, dass man die Steuerleitungen vom 3. Laufwerk belegte und so nur noch zwei Laufwerke möglich sind. Im festplattenzeitalter kein Problem.

Etwa zum HD-Umstieg gab es keine Jumper an den Laufwerken mehr. Die waren dann ausschließlich als B: bzw. 2. Laufwerk fest gejumpert. Eine verdrehung der Steuerleitungen im Kabel macht das Laufwerk dann zum 1. Laufwerk bzw. A:. In der Übergangszeit waren aber noch Jumper am Laufwerk, falls man das gedrehte Kabel nicht hat. heutzutage sind diese Jumper aber verschwunden.

Bei der Schreibmaschine muss man also aufpassen, dass zum einen die Steuerleitungen da sind (HD-LWs müssen durch brücken am interface in den DD-Modus gezwungen werden) und zum anderen die Schreibmaschine das Laufwerk als "B:" anspricht. Sonnst müssen die Leitungen gekreutzt werden.

Gruß
Elmar

[peschmae]

Danke für die Geschichte. :)
So alt bin ich nämlich noch nicht.

Verspricht kompliziert zu werden. (Das Teil ist gejumpert ohne jumper su haben :rolleyes: - praktisch).

Hab mal Brother nach Daten angefragt. Hoffentlich wissen die noch, was ne LW-35-Schreibmaschine ist ;)

Da bin ich bei Toshiba jeweils froh. Die haben meist sogar Ersatzteile (zu >300 Euro das Stück, aber eben...). Mal schauen wies bei Brother ist. :)

MfG Peschmä