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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Formatierte Partition wiederherstellen



frankpr
29.11.03, 22:09
Nachdem ich heute meine Partition mit allen Datensicherungen, Downloads und selbstkompilierten RPM's formatiert habe (Knoppix hatte mal wieder die Partitionsnummern durcheinandergewürfelt und ich wollte eigentlich nur eine kleine Änderung an der Festplatte durchführen), will ich mal für alle eine kleine Anleitung schreiben, wie ich es unter ReiserFS wieder hinbekommen habe.

1. Ruhe bewahren!
2. NICHTS auf die betreffende Partition schreiben!
3. Knoppix booten, die betreffende Partition suchen, nicht mounten
4. eine root Konsole öffnen
5. fsck.reiserfs --rebuild-tree Devicename_der_betreffenden_Partition ausführen
5.1. Im Summary Screen wird ausgegeben, was alles wiederhergestellt wurde, stehen dort nur 0 Dateien und 2 Verzeichnisse, mit 5.2. fortfahren, sonst mit 6.
5.2. mittels hdparm prüfen, ob UDMA für die betreffende Platte eingeschaltet ist, wenn nicht, einschalten, sonst könnt Ihr während des folgenden Schrittes einkaufen gehen ;)
5.3. fsck.reiserfs --rebuild-tree -S Devicename_der_betreffenden_Partition ausführen
6. die Partition mounten, es sollte jetzt alles wieder da sein
7. im Verzeichnis Lost+Found befinden sich jetzt massenhaft Dateien mit namen aus Nummern, das sind Dateien (oder deren Reste) die irgendwann einmal gelöscht wurden, oder deren Name nicht mehr hergestellt wurde

Unter Knoppix gibt es auch fsck.xxx für alle anderen gebräuchlichen Dateisysteme, habe ich noch nicht probiert, aber vielleicht kann mal jemand anderes seine Erfahrungen damit posten.
fsck.reiserfs entspricht im Großen und Ganzen reiserfschk aus den ReiserFS Tools, mit einem großen Vorteil:
bei reiserfschk sind die wiederhergestellten Daten nur bis zum nächsten Reboot da, danach muß die Prozedur wiederholt werden, also ist eine Sicherung der Daten auf eine andere partition nötig (war zumindest bisher bei mir immer so).

Und nun viel Glück für alle betroffenen.

MfG

xeroc
30.11.03, 13:10
wow .. danke schön .. kann man gut gebrauchen ..

peschmae
30.11.03, 17:38
bisher hab ich mit reiserfschk nur Partitionen zerstört. Das scheint eine ganz neue Anwendung zu sein :eek:

Nur bin ich mittlerweile wieder bei ext2 gelandet :cool: (Das Journal mit Ext3 machts ja nur langsamer ;) )

MfG Peschmä

oldy_but_goody
10.12.03, 10:40
Der Vorschlag hört sich gut an.

Allerdings drängen sich mir in diesem Zusammenhang zwei Fragen auf:

Funktioniert das auch ohne Knoppix?
Ich verwende SuSE 9.0 Professional. Bei mir ist eine externe (USB) Festplatte betroffen. Die Platte ist nicht gemounted. Ich arbeite als root in der Konsole. Bei Eingabe des Befehls
fsck.reiserfs --rebuild-tree /dev/sde1
kommt ein Hinweis:
reiserfsck 3.6.9 (2003 www.namesys.com)

Es funktioniert bis hierher alles wie beschrieben bis zum Erzeugen des Verzeichnisses Lost+Found.
Bei Eingabe von hdparm kommt jedoch eine Warnung
/dev/sde1:
operation not supported on SCSI disks

Wenn ich weiter mache wie beschrieben (fsck.reiserfs --rebuild-tree -S /dev/sde1), geht das extrem langsam (UDMA kann ja nicht aktiviert werden). Der Vorgang bleibt dann bei etwas über 20% stehen, wobei das gesamte System blockiert ist (keine der Notausstiegs-Lösungen funktioniert - außer Reset). Beim Neustart kann die USB-Festplatte nicht mehr gelesen werden, da kein Dateisystem mehr erkannt wird...

Falls Knoppix unabdingbar sein sollte: wo bekomme ich eine CD her, die ohne Installation das System bootet?

Thomas Mitzkat
10.12.03, 11:47
Falls Knoppix unabdingbar sein sollte: wo bekomme ich eine CD her, die ohne Installation das System bootet?
Bitte Hirnzellen einschalten -> Google mal wieder.

oldy_but_goody
10.12.03, 13:10
Hallo Thomas,
schön daß Du geantwortet hast. Das mit Google ist schon klar; was ich meinte ist ggf. ein Hinweis auf ein Heft, dem diese CD beiliegt.

Darüberhinaus wäre es weit nützlicher für mich gewesen, wenn Du auf meinen ersten Teil des Postings eingegangen wärst. So weiß ich nämlich immer noch nicht, ob ich überhaupt Knoppix benötige, bzw. ob die von mir erwähnte Version reiserfsck 3.6.9 das Problem eigentlich auch beheben können müßte! (Übrigens: SuSE 9.0 verwendet den Kernel 2.4.21 - Knoppix 2.4.22)

"=> Erst denken, dann posten" trifft meiner Meinung nach aber auch auf Antworten zu! Man könnte das erweitern auf "=> erst vollständig lesen, dann antworten.!" (Nichts für ungut...).

Cosmo
10.12.03, 14:03
Dann will ich auch mal etwas spekulativen Senf dazugeben:


Unter Knoppix gibt es auch fsck.xxx für alle anderen gebräuchlichen Dateisysteme

Ich kann mich irren aber ich gehe mal davon aus das es nur mit journaling Filesystems geht


Funktioniert das auch ohne Knoppix?

Ich glaube das sollte mit allem gehen was sich booten lässt, die Hardware erkannt hat und die Tools bereitstellt, ich tip mal auf ja


operation not supported on SCSI disks
Das ist schon fast selbstredend , keine unterstützung für scsi


Der Vorgang bleibt dann bei etwas über 20% stehen,
Tja hier tun sich dann einige zusätzliche Klippen auf: extern, usb, scsi


Falls Knoppix unabdingbar sein sollte: wo bekomme ich eine CD her, die ohne Installation das System bootet?

Wie sieht es denn da mit Suse "Retungssystem" aus da sollt man ein System laden können das zumindest die wiwchtigsten tools bereitstellt.

@Mitzkat
Bitte mehr Anstand du hast es hier auch nicht nur mit Teenis zu tun, da sollte mann auch unterscheiden können, ansonsten hätte ich dir zugestimmt
:cool:

oldy_but_goody
10.12.03, 16:23
Hallo Cosmo,
vielen Dank für Deine differenzierte Antwort.

Nach einigen Fehlversuchen gelang es mir, mit der o.g. Version von fsck.reiserfs die Operationen wie vom Threadersteller beschrieben vollständig zum Abschluß zu bringen. Ohne UDMA war dies aber ein äußerst langwieriger Prozeß...
Warum es vorher nicht und jetzt plötzlich doch ging, entzieht sich jedem logischen Erklärungsversuch. Die entsprechenden Befehle wurden als root in der Konsole jedesmal exakt gleich angegeben.

Es wurde zwar das Verzeichnis Lost+Found angelegt, allerdings ist kein Inhalt feststellbar. (warum kann ich darauf nur als root und nicht als user zugreifen???)

Das SuSE Rettungssystem mußte ich deshalb nicht bemühen, weil das System ja korrekt startet und der erforderliche Befehl in der Konsole zur Verfügung steht.

Leider wurde offensichtlich durch die vorhergegangenen Fehl-Versuche der letzte noch zu rettende Rest auf der USB-Festplatte geschrottet. Na ja, das buche ich dann eben unter der Rubrik Erfahrung ab...

Dein Beitrag hebt sich wohltuend von dem des Vorposters Thomas Mitzkat
ab. Danke dafür! Deinem Kommentar am Ende ist nichts mehr hinzuzufügen...

K4L
11.12.03, 12:36
funktioniert diese datenrettun gauch einigermasen zuverlässig bei vfat? ich muss de swissen da ich noch nicht alle bekannten/kunden auf linux bekehren konnte

seppelrockt
17.01.04, 15:10
fsck.vfat biete die genannten rebuild-tree funktionen nicht an.
Unter reiser hab ich auf dem hier beschriebenem Weg meine Daten wiedergekriegt, allerdings sind sie schon wieder weg. Ich habe sie verschoben und nach einem neustart waren sie alle verschwunden. Dieses mal hilft mir die --rebuild-tree Funktion wohl auch nicht, die verschobenen Daten sind nicht mehr zu finden, dafür ältere Daten. Wie kommt es, dass ich auf meiner Datenpartiton nach der Wiedeherstellung Verzeichnisse (mit Inhalt) /proc /usr/ /etc ... usw. finde. Die liegen doch auf der /-Partition?!?

K4L
17.01.04, 15:40
mhh wie sieht des aus kann man aucch die daten von disketten wiederherrstellen, da ist ja hauptsaechlich fs vfat? und meine frage ist noch nicht ganz beantwortet :-)

giftnudel
17.01.04, 21:39
Hallo,

ich lehne mich extrem weit aus dem Fenster, aber soweit ich mich erinnere wird bei fat irgendwie der erste Hex-Wert der Datei (in irgendwas (E0?)) verändert, die Datei gilt dann als gelöscht. Wenn man nun diesen Wert wieder ändert (mit einem Hex-Editor) dann sollte das irgendwie gehen.

Vorrausgesetzt natürlich es wurde vom Rest der Datei nichts verändert. Mehr Informationen kann ich dir auch nicht geben, es sind ja bis jetzt nur Erinnerungen, als ich einmal meinem Vater zu geschaut habe (vor etwa 4 Jahren) und der mir das so (glaub ich) erklärt hat :)

giftnudel

Edit: Hex Editor natürlich auf Dateisystem Ebene, nen normaler wird nicht reichen :)

hp_tux
22.01.04, 23:43
Hallo giftnudel,


soweit ich mich erinnere wird bei fat irgendwie der erste Hex-Wert der Datei (in irgendwas (E0?)) verändert, die Datei gilt dann als gelöscht. Wenn man nun diesen Wert wieder ändert (mit einem Hex-Editor) dann sollte das irgendwie gehen.

nun, ich glaube, was Du meinst ist nicht der FAT-Eintrag einer Datei, sondern der Eintrag des Dateinamens im Directory. Wird dort der erste Buchstabe so verändert, wie Du das beschreibst, dann gilt die Datei als gelöscht. Allerdings bekommt die FAT das nicht mit; "chkdsk" meldet dann sowas wie "verlorene Cluster" (dosfsck dürfte sinngemäß das gleiche melden).

Gruß

hp_tux

P.S. Bitte um Rückmeldung, sollte ich hier großen (oder kleinen) Mist verzapft haben - Danke!

Sirius_Alpha
06.02.04, 15:12
Funktioniert das auch mit FAT32? (wenn ja wie?)

Ich habe nämlich gerade unter DOS eine falsche Partition formatiert. (logische Partition)

Es wäre toll wenn mir schnell jemand helfen könnte



mfg Sirius

seppelrockt
06.02.04, 16:12
Nein, ich muss dich enttäuschen, unter fat steht keine vergleichbare Funktion zur Verfügung. Hab auch gehofft, ich kann die 25 GB mp3s auf der FAT Partition wiederherstellen, nix wars.
Hab ein win Freeware-Tool Namens Filerecovery benutzt (googlen), dass ließt alles blockweise aus, bringt aber nicht für alle Daten was (man hat tausende Bruchstücke, ich z.B. mp3s mit ca. 1 Min 20 Sec spiellänge und Namen ala 09829038760810437). Also nix um viele Daten wiederherzustellen.

datensurfer
30.09.04, 08:09
Thx 4 tutorial, habe genau das gleiche Problem! Wollte mit knoppix nur eine kleine Änderung mit qparted vornehmen und seit dem geht die ganze HD nicht mehr zu mounten! *grml* Obwohl ich nur an einer von 2 Partitionen etwas geändert habe.

Hoffentlich klappt das wieder herstellen, kann es erst heute abend testen!

Thomsen
01.10.04, 13:47
Hallo datensurfer,

hast du da etwas hinbekommen und wenn ja, wie? Ich hatte ein etwas ähnlich gelagertes Problem, das ich hier beschrieben habe.

http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?t=153702


MfG Thomsen

CodeReaver
03.10.04, 12:42
Es wurde zwar das Verzeichnis Lost+Found angelegt, allerdings ist kein Inhalt feststellbar. (warum kann ich darauf nur als root und nicht als user zugreifen???)

Wenn z.B. die /etc/shadow (da stehen die Passwörter der user drin) verloren geht, würde sie wieder in Lost+Found auftauchen, wenn sich dann jeder User in Lost+Found rumtreiben könnte, hättest du ein relativ großes Problem, da jeder deine Passwörter lesen kann. :)
Und deshalb gibt es diese beschränkung ;)