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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Elektronik Fragen



Kiminator
24.10.03, 14:27
Moin moin,

nachdem was ich hier in diesem Forum so alles gelesen habe, reizt es mich mal so eine Relais-Paralleport zu bauen.
Reicht ein Optokoppler um die Schalt- und Lastkreise von einander zu trennen?
Oder muss noch ein Relais rein, oder wie von ES in einem anderen Beitrag geschrieben eine Treiber (74LS240) dazwischen. Muss man dann noch mit Dioden absichern?

Drehe ich das ganze dann für die Eingänge einfach um? (Vorausgesetzt die Spannung beträgt 5V) Wie sieht das ganze Software mäßig aus?

Dann habe ich jetzt des öfteren von Entprellen im Zusammenhang mit Elektronik gelesen. Was heisst das?

Bedanke mich für Aufklärung.

oClock
24.10.03, 22:34
Dann habe ich jetzt des öfteren von Entprellen im Zusammenhang mit Elektronik gelesen. Was heisst das?


Wenn du einen Schalter betätigst, dann schwingen die mechanischen Kontakte. noch eine Weile bis sie einen stabilen Zustand erreicht haben.

Hast du den Schalter beispielsweise an einem Eingang eines µC angeschlossen, dann "sieht" er dieses Schwingen (das entsprechende Bit pendelt eine Weile zwischen logisch 0 und logisch 1 hin und her, bis ein stabiler Zustand erreicht wird) und das ist unter umständen sehr störend.

Um dieses Problem zu beheben gibt es im wesentlichen zwei Möglichkeiten:

1. Entprellen per Software
2. Entprellen per Hardware

Am einfachsten ist das Entprellen per Software, wenn der Schalter an einem µC angeschlossen ist. Vereinfacht gesagt wird nach dem Betätigen des Schalters noch eine Weile gewartet, bis ein stabiler Zustand entsteht und liest erst dann den Wert aus.

Wenn du einen Schalter aus irgend einem Grund per Hardware entprellen möchtest, dann kannst du dazu spezielle ICs kaufen, oder andere Tricks anwenden (zb RS-Latch). Such am besten mal mit google nach "schalter entprellen" o.ä. Da findest du genug.

Gruß,
oC

E S
25.10.03, 22:49
Hi,

Die TTL-Treiber entlasten den port und schützen ihn vor kurzschluß, da dann nur der billige Treiberchip zerstört wird. Möchte man andere Spannungen schalten, dann ist der Einsatz eines Relais sinnvoller. Relais haben nur den Nachteil, dass sie langsam sind und prellen.

Prellen bedeutet, wie schon angesprochen, dass die Kontakte beim einschalten hüpfen. Lass mal eine Schraube, Murmel oder Kickerball auf einen harten Boden fallen. Das ist der gleiche Effekt.

Störend wird das Prellen bei Eingabetastern. Denk mal an Deine Tastatur. Wäre die nicht entprellt und Du drückst eine Taste, dann denkt der Computer durch das prellen, dass die Taste mehmals schnell hintereinander gedrückt wird. nnnniicccchht sseeehhhhrrr pprrraaakkktttiiissssccchhh beeiiim sssschhrreeeiiiibbeeennnn.

Dageben gibt es mehere "Waffen":
- Hardware:
Kondensator verschleift die Impulse, so dass die Leitung ihren Zustand nur langsam ändern kann. So wird zwar verzögert auf Tastendruck und loslassen reagiert, das Prellen geht aber unter.
Präzisions-Doppelkontakte. Zwei Kontake schließen fast gleichzeitig und hüpfen so abwechselnd. So wird das prellen minimiert, aber elider nicht 100% unterdrückt. postrelais verwenden diesen Trick. Für eine telefonleitung ausrechend.
Quecksilberbefeuchtete Kontakte (mercury wetted contacts). Sobald die kontakte sich berühren bildet das Quecksilber fäden zwischen den Kontakten, die den Strom aufrechterhalten. Schmier Dir Honig auf Daumen und Zeigefinger. Damit kannst Du das nachspielen.
Umschaltkontakt. Ein Flip-Flop (Speicher) schaltet sich auf ein, sobald der Ein-Kontakt einmal kontakt hatte. Danach kann der Kontakt hüpfen wie er will. Er wird gar nicht mehr gebraucht. Der Ein- Zustand wird so lange aufrechterhalten bis der andere Kontakt durch loslassen des Tasters betätigt wurde
Software:
Mit Umschalter wie bei der Hardwarelösung, nachteilig ist, dass hier zwei Eingangsleitungen benötigt werden
Wenn tastendruck erkannt wurde, wird eine bestimmte Zeit gewartet, nach der der Kontakt mit Sicherheit nicht mehr springt 100µs-10ms (ja nach Kontaktart).

Gruß
Elmar