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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fetchmail-Fehlermeldung SMTP



Samba
15.10.03, 00:23
Ich habe heute Abend über fetchmailconf fetchmail eingerichtet.
Fetchmail meldet, dass die erste Mail abgeholt wird, aber dann bricht die ganze Sache ab, weil angeblich SMTP nicht eingerichtet ist.

--- schnipp ---

fetchmail: SMTP-Verbindung zu localhost fehlgeschlagen
fetchmail: POP3> QUIT
fetchmail: POP3< <HTML><BODY><div align="left"><table border="1" borderColor="#8f39ac" cellPadding="2" cellSpacing="0" width="100%"><tbody><tr>
fetchmail: SMTP-Transaktion-Fehler beim Abholen von pop.gmx.de
fetchmail: 6.2.4 fragt ab pop.gmx.de (Protokoll APOP) um Mi 15 Okt 2003 00:06:32 CEST: Abfrage beendet
fetchmail: Abfragestatus=10 (SMTP)

--- schnapp ---

Ich kann aber doch in der fetchmailconf SMTP gar nicht konfigurieren :-(

An der APOP-Einstellung liegt es nicht, denn der Protokolltest lief erfolgreich und auch mit POP3 lief es nicht durch.

Ich hole normalerweise Mails über KMail direkt ab. Die SMTP-Einstellungen sind in dem Falle also dort definiert.

Wer kann mir einen Tipp geben?
postfix ist installiert, aber nicht konfiguriert.
Lt. einer Anleitung aus dem Netz (http://www.tuxhausen.de) brauche ich in der fetchmail.conf von SMTP nichts zu schreiben, was mich jetzt gänzlich verwirrt...

Guti
15.10.03, 09:12
Hallo,

ich vermute mal, fetchmail hat auf deinem Rechner niemanden, an den es die geholte Mail abliefern kann (-> fetchmail: SMTP-Verbindung zu localhost fehlgeschlagen).

man fetchmail:
...it fetches mail from remote mailservers and forwards it to your local (client) machine's delivery system...

Welches ist denn dein local machine's delivery system?

Gruss
Guti

Samba
15.10.03, 11:32
Der MTA ist noch gar nicht konfiguriert.

Ich bin nach Anleitung auf http://www.tuxhausen.de -> Artikel -> Linux Email-Server vorgegangen. Mich verwirrt es halt, dass der Autor der wirklich guten Anleitung schon SOFORT als Erstes mit fetchmail anfängt, obwohl der MTA ja noch gar nicht konfiguriert ist. Zudem kann ich WU imap gar nicht mehr bekommen, sondern nur das Paket imap (als Mailer, also Abholen der Mails in var/spool/mail) . Ist das egal? Kann ich also imap genauso gut nehmen? Könnte ich theoretisch auf das PAKET imap ganz verzichten und ganz einfach kmail zum Abholen benutzen? Worum wird so sehr auf ein imap-Programm bestanden, wo doch KMail auch das Protokoll IMAP beherrscht.


Fragen über Fragen... :-))
Ich hoffe, Du kannst mir helfen. Möchte da so gern durchblicken...

Guti
15.10.03, 12:23
Hallo,

wenn du nur eMails von einem POP-Server abholen willst und das Verschicken auch ueber deinen Provider gehen soll, dann vergiss den ganzen fetchmail-Kram.
Du kannst das mit Kmail machen oder zum Bsp. auch Sylpheed (sehr schoener und relativ flinker Client).

Warum fetchmail verwenden?
Sinnvoll ist das nur, wenn man sozusagen ein "Power-Mailuser" ist und man hintendran noch riesige Filterfunktionen benoetigt. Dann ist fetchmail in Verbindung z.B. mit procmail angesagt. Die Filterei kann man so wesentlich feiner tunen als z.B. im Kmail.
Mancher Zeitgenosse verwendet noch fetchmail, weil er fuer den Mailempfang nicht immer extra X-Windows starten will.
Fetchmail, procmail und dazu sendmail als MTA plus mutt als Client, das funktioniert auch alles auf der Konsole, ganz ohne X.

So wie es bei dir aussieht, kannst du auf alles verzichten ausser Kmail und einen Internet-Zugang. Du holst deine Mails per POP und versendest sie per SMTP ueber mail.gmx.net. Das kannst du alles im Kmail konfigurieren.

Deinen MTA (Sendmail oder Postfix) konfigurierst du am besten ueber das uebliche Distri-Tool, im SuSE also Yast nur fuer den lokalen Gebrauch. Bei SuSE muss man, glaub ich auswaehlen "Rechner ohne Netzwerk" oder so aehnlich.
Wenn du dann Kmail einrichtest sagst du bei Versand -> SMTP und dort traegst du den SMTP-Server von GMX ein.
Wenn du hier Sendmail auswaehlen wuerdest, muesstest du deinen eigenen MTA fuer den Versand nach GMX konfigireren (Stichwort relay host bzw. smart host), kannst du dir aber schenken.

Tu dir fetchmail, procmail etc. nur an, wenn du es wirklich brauchst oder wenn du ein bisschen tuefteln willst und wissen willst, was da so alles abgeht. Es sind super Tools aber ich glaube, du schiesst mit Kanonen auf Spatzen.

Nun noch zu imap. Das Paket imap ist ein kompletter Mailserver, der sowohl ueber IMAP4, als auch ueber POP2 und POP3 angesprochen werden kann. Das brauchst du nur, wenn du selbst einen Mailserver betreiben willst. Aus dem was du bisher geschrieben hast entnehme ich das dem wohl nicht so ist.
Sollte ich falsch liegen, lass es mich wissen.

Gruss
Guti

Samba
15.10.03, 13:38
vielen Dank für Deine sehr ausführlichen Erläuterungen, ich weiß, dass ein Otto-Normal-User sowas nicht benötigt, aber ich habe hier ein kleines Netzwerk und möchte noch eine Menge lernen, weil ich einfach total wissbegierig bin ;)
Das ist ja gerade das interessante an Linux. Es ist mein Hobby...

Ich hab hier halt 3 Rechner und möchte empfangene Mails von jedem Rechner aus beantworten können und nicht jedesmal explizit einen bestimmten Rechner dafür nutzen, sondern flexibel sein.

Fetchmal hat mir gerade 8 Mails abgeholt und brav nach /var/spool/mail/fetch gelegt (hab einen Extra-User namens "fetch" angelegt. Der Fehler lag in der fetchmail.conf, dort hatte ich keinen Eintrag für mda, das heißt, dass Meindrake (*g*) bei mir den Aufruf von procmail explizit benötigt, damit die Nachrichten auch nach /var/spool/mail/* kommen. Wundert mich zwar etwas, denn lt. Anleitung müsste es auch ohne die Option "mda" gehen, aber vermutlich ist die Anleitung auf tuxhausen.de schon etwas älter bzw. mein fetchmail ist neuer. Die Optionen in der Manpage von fetchmail haben mich gestern fast erschlagen :-( Ist wohl eher was für Gurus. :o)


Mich erinnert das Ganze an mein altes Mailboxsystem anno 1994 auf dem Amiga. Damals gab es auch diese Mailer, CronJobs, Crontabs usw., in so fern ist es mir nicht ganz unbekannt.


Jetzt habe ich aber wieder neue Fragen. Ich möchte, dass Fetchmail das automatisiert. Dafür gibt es ja die Crontab. Soweit, so gut. Nun habe ich gesehen, dass fetchmail unter Mandrake als Daemon ausgeführt wird. Wie hängen jetzt Daemon und Crontab zusammen? Oder anders ausgedrückt: wie rufe ich fetchmail mit Daemon-Status in einer solchen Crontab auf? Was macht dieser Daemon für einen Sinn, wenn ich fetchmail doch auch ganz einfach per Cronjob starten kann?

Guti
15.10.03, 15:25
Wissbegierig ist immer gut. Du faehrst Mandrake, davon habe ich null Ahnung, ist aber fuer die Mailerei nicht so von Bedeutung.

Jetzt zu deinen Fragen:
Fetchmail kann man entweder im Daemon-Mode betreiben oder auch nicht. Leg in deinem HomeDir eine .fetchmailrc an. Sie sollte inetwa diesen Inhalt haben:
set logfile "/home/dein_name/logfiles/log.fetchmail"
set postmaster "dein_name"
set no bouncemail
set no spambounce
set properties ""
set daemon 300
poll name_des_popservers with proto POP3
user 'mustermann' there with password 'test' is 'mustermann' here options fetchall

Der Parameter "set daemon 300" bewirkt, dass fetchmail im Daemon-Mode startet und alle 300 Sekunden Mails abholt. Starten kannst du es z.B. ueber den KDE Autostart-Ordner.
Die Mails landen in /var/spool/mail
Gleichbedeutend waere der Aufruf fetchmail -d 300, dann braucht in der .fetchmailrc die set daemon Anweisung nicht zu stehen.

Der Daemon-Mode macht vor allem dann Sinn, wenn du eine staendige Verbindung zu deinem POP-Server hast.

Alternativ ist der einfache Aufruf von fetchmail und den kannst du dann ueber cron zeitsteuern. Also nicht Cronjob und Daemon sondern oder.

Mit einer fetchmail.conf kann ich nichts anfangen. Heisst die .fetchmailrc auf Mandrake so?
Bei mir laeuft es mit der .fetchmailrc so wie oben beschrieben, als MTA hab ich postfix drauf und procmail laeuft auch fuer die Filterei.

So, wenn du die Mails im Spoolverzeichnis hast, musst du als naechstes den IMAP/POP-Server aufsetzen. Jetzt brauchst du natuerlich schon imap. Den kenne ich aber nicht, wir arbeiten mit qpopper, weil wir kein IMAP machen.
Wenn du einen richtigen Mailserver bauen willst, reicht Kmail natuerlich nicht.

Dann soll die Linux-Kiste ja so eine Art Postausgangsserver werden. Du musst also deinem MTA sagen, von wem er Mails aktzeptieren soll und wo er sie hinschicken soll (vermutlich mail.gmx.net). Und dann kanns los gehen.

Gruss
Guti

Samba
15.10.03, 15:54
Danke, Guti, nun sind alle meine Fragen beantwortet.
Ich bin Dir wirklich sehr dankbar dafür, dass Du Dir die Zeit für mich genommen hast. Manche Anleitungen im Netz wie unter tuxhausen.de verwirren halt manchmal und sind teilweise veraltet. Ist alles nur ein reines Verständnisproblem. Aber wenn man einmal den Faden gefunden hat, dann rollt es. :-)

Mit fetchmailconf meinte ich dieses grafische Utility, welches einem bei der Einrichtung von fetchmail unterstützt. Ich hatte halt nur versehentlich einen Punkt dazwischengesetzt. Vorhin habe ich mir die komplette Fetchmail-Manpage ausgedruckt.

Ich habe übrigens die Download Edition 9.2 rc2. In der Kaufversion sind Frontends dabei, die ich aber nun mal nicht habe. :-)

Vielen Dank nochmal und einen schönen Mittwoch Abend wünsche ich Dir!!

Samba

Samba
15.10.03, 17:01
Muss doch noch mal kurz stören.

Meine fetchmailrc sieht so aus:
--- schnipp ---

# Configuration created Wed Oct 15 16:26:41 2003 by fetchmailconf
set postmaster "fetch"
set bouncemail
set no spambounce
set properties ""
poll pop.gmx.de with proto POP3
user 'xxxxx' there with password 'xxxxx' is 'marristwoone' here options fetchall stripcr
mda '/usr/bin/procmail'

--- schnapp ---

"set daemon 300" hab ich rausgelassen, da es default ist und auch jetzt unwichtig. Ebenso habe ich natürlich Kennung und Passwort unkenntlich gemacht.

Der User, der fetchmail ausführt, heißt "fetch".
Die Mails werden brav abgeholt und landen in der Datei /var/spool/mail/fetch.

Meine Fragen sind:
1. Warum landen sie nicht im File des Users "marristwoone", wie in fetchmailrc angegeben?
2. Warum kann ich die Nachrichten mit dem Befehl "mail" nicht abrufen, obwohl die Datei Daten enthält? - der Text ist mit dem mc lesbar (reiner ASCII-Text).

Bin gespannt, woran es liegt.

Samba
15.10.03, 17:23
Ein "mail -f /var/spool/mail/fetch" gibt aus "0 messages" - obwohl wie gesagt die Datei vorhanden und nicht leer ist und ich mit einem Texteditor den darin enthaltenen Text anschauen kann.

Komisch. :-/

Samba
15.10.03, 19:51
Alles in Butter, der smtp-Daemon von Postfix lief nicht.
Ich hatte wohl zu viel rumgebastelt und dann gar nicht gemerkt, dass der Daemon nicht läuft.

Kann die Nachrichten unter /var/spool/mail/ jetzt abrufen, sogar mit kmail.

Ich wünsch' Euch allen einen schönen Abend!!

Guti
16.10.03, 11:40
Hallo,

bin abends meistens offline, deswegen meine Antwort erst jetzt.
Ich bin mit fetchmail auch nicht so fit, so dass ich jetzt nur Vermutungen anstellen kann. Wo liegt deine fetchmailrc, unter /etc?
Welche Rechte hat der User fetch?
Fuehre mal fetchmail mit root-Rechten aus. Wo landen die Mails dann?
Moeglicherweise darf fetch die Datei /var/spool/mail/marristwoone gar nicht schreiben?

Bau in deine fetchmailrc noch ein
set logfile "/home/fetch/log.fetchmail"
ein und starte fetchmail mit -v.

Gruss
Guti