Hi !
http://www.stern.de/politik/deutschl...m-7450238.html
Ich frage mich gerade was ich übersehe. Mir ist nicht klar warum Wehrmachtsandenken in Bundeswehrkasernen jetzt so schlimm sein sollen.
Wären es SS / SA Uniformteile - anderes Thema. Ich gehöre auch nicht zu den "Weißwaschern" die glauben dass die Wehrmacht sich im zweiten Weltkrieg nicht an Kriegsverbrechen schuldig gemacht hätte.
Selbstverständlich "klopfe ich auf den Busch" wenn ich jemanden kennenlerne der der eine Affinität zur Zeit des zweiten Weltkrieges zeigt, oft korreliert das mit rechter Gesinnung- aber eben nur oft.
Ich habe mir auch oft genug die Frage gestellt ob und wie weit ich damals "mitmarschiert wäre" wenn ich in der Zeit des "Dritten Reichs" aufgewachsen wäre. Mein Verdacht ist ob und wieweit jemand von solchen Bewegungen erfasst werden kann hängt davon ab wie weit er selbst schon ideologich gefestigt ist. Am deutlichsten illustriert das die Weiße Rose: die jungen Leute haben sehr früh erfasst dass man als Christ nicht gleichzeitig Nazi sein kann da sich die Ideologien widersprechen.
Helmut Schmidt ist (bekanntlich) über jeden Nazi Verdacht erhaben: wer selbst jüdische Vorfahren hatte fiel bestimmt nicht auf die Hetze rein.
Ein Beispiel aus einer ganz anderen Re-Enactment Szene: als ich sah dass manche Mittelalter-Reenactment Fans auf ihren Autos einen Staatsaufkleber "HRRDN" (Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation) spazierenfahren sprach ich das Thema abends am Lagerfeuer an. Es stellte sich heraus dass die meisten Re-enactors die ich kennenlernte sich massiv darüber aufregen ab und an mit den "Reichsbürgern" in einen Topf geworfen zu werden, und dass gerade in der Re-enactment Szene (soweit ich sie kennenlernte) mit ihren tiefen Kenntnissen der mittelalterlichen Gesellschaft die Wertschätzung des Rechtsstaates den wir in der Bundesrepublik genießen sehr hoch ist.
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