Hallo zusammen,
ich bin am Verzweifeln...
Seit Jahren zapfe ich alle 5 Minuten meine Wetterstation über die serielle Schnittstelle an und hole die aktuellen Daten ab. Was mir bisher nicht aufgefallen ist, dass es schon seit Beginn im Jahre 2009 Phasen gab, wo die serielle Schnittstelle Schwierigkeiten hatte. Konkret heißt das: mein Skript ruft per cron die Daten alle 5 Minuten ab und schreibt sie mit Zeitstempel in eine Datenbank. Was mir nie aufgefallen ist: immer um 2 Uhr nachts hat die Schnittstelle die Daten nicht innerhalb von 30 Sekunden geliefert, sondern 3 Minuten dafür gebraucht. Das war lange Zeit unproblematisch, denn der nächste Aufruf kam ja erst nach 5 Minuten.
Nun habe ich aber seit zwei/drei Tagen das Problem, dass die 5 Minuten zwischen den Abrufen nicht mehr reichen. Damit ist die Schnittstelle für den nachfolgenden Aufruf blockiert und ich erhalte von cron dies auch mitgeteilt. Konsequenz war, dass mein Skript nicht mehr zum Ende kam und alle fünf Minuten ein neuer Job generiert wurde, der die Schnittstelle erneut blockierte. Also wieder am Skript rumgebastelt und die Schnittstelle auf offene Verbindungen geprüft, bevor die nächste Anfrage rausgeht. Jetzt gibts zumindest keine Komplettausfälle mehr.
Ich möchte aber verstehen, warum immer um exakt 2 Uhr nachts die Schnittstelle deutlich länger braucht als zu allen anderen Zeiten. Egal was ich auf der Kiste parallel mache (Auslastung), die Daten sind zu jeder Tages- und Nachtzeit innerhalb von wenigen Sekunden da. Nur nicht um 2 Uhr.
Es handelt sich um ein openSUSE 13.2 32bit.
Folgendes hab ich schon ausprobiert bzw. überlegt:
- Auslastung des Systems: Dann müsste ich das Problem vorzugsweise tagsüber haben, denn nachts läuft sonst nichts auf der Kiste
- ein Cron-Job: dazu finde ich aber nichts, zumindest keine Einträge in der Crontab. Cron.daily etc läuft nach meinem Verständnis immer um xx:15 Uhr.
- Zu Beginn 2009 lief das Ganze auf anderer Hardware, die später aus energetischen Gründen ersetzt wurde: das Problem hat damals schon existiert
- Es wurden mehrere Releases von openSUSE verwendet, alle zeigen das Problem.
- Es gab Phasen von einigen Monaten, da war das Problem weg, ich kann aber nicht mehr nachvollziehen, was damals anders gewesen sein könnte
- /var/log/messages gibt um 2 Uhr nichts auffälliges her
- /var/log/warn ist in den Zeiten, indem sonst niemand am Rechner angemeldet ist, komplett leer (also auch um 2 Uhr).
- Die Wetterstation selbst würde ich ausschließen wollen. Selbst wenn man vermutet, dass sie immer um 2 Uhr mit dem DCF-Signal die Zeit synchronisiert und deshalb die Schnittstelle blockiert, würde nicht erklären, dass es diese Phasen gab, wo es um 2 Uhr funktionierte.
Hat jemand eine Idee, was sonst so um diese Zeit nachts auf einem openSUSE-System passiert?
Un nochwas: es gibt im Internet genau einen Kollegen, der auf einem englischsprachigen Wetterstationsforum bereits 2004 genau dieses Problem berichtet. Allerdings hatte er keine Antwort auf seinen Post und auch keine Lösung. Und er hat nicht geschrieben, welches Betriebssystem er nutze. Es war nur die gleiche Wetterstation.
Gruß
michel_vaclav
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