Off-Topic sind wir ja eh schon ...okay, reden wir über den merkwürdigen Vortrag. Ich finde ja, dass Netanel Rubin sehr überheblich rüberkam. Fefe fand den Vortrag "großartig", das könnte aber auch ironisch gemeint sein, weil er nach Popcorn ruft. In der Perl-Community kam er erwartungsgemäß weniger gut an.
Die Bugs, die Netanel in den Web-Anwendungen gefunden hat, sind natürlich krass. Und sie hängen direkt mit Perl zusammen, damit hat er auch recht. Man kann also sagen, dass Perl nicht gut für Web-Anwendungen geeignet ist und - wenn man von einer richtigen OO-Sprache wie Python/Ruby/Java kommt - nicht intuitiv reagiert. Netanel zieht daraus den Schluss, dass Perl sch*** ist und nicht mehr verwendet werden sollte. Damit könnte er kaum falscher liegen. Wenn sich Perl immer genau so verhalten würde wie Python, hätte man Python nicht gebraucht. Eine bessere Gegenüberstellung Perl vs. Python gibt's hier.
Übrigens ist Perl keine "write-only language". Nur weil man Perl-Code gut "obfuscaten" kann, würde heute kein Perl-Entwickler für vernünftige Projekte etwas anderes verwenden als "modern perl" (use strict und so). Die von Netanel angesprochenen Probleme umgeht man hierbei ganz automatisch, da man OO-like arbeitet, also bspw. bei größeren Datenstrukturen Referenzen auf Arrays und Referenzen auf Hashs benutzt anstatt Arrays und Hashs. Die Referenzen sind Skalare, weshalb sich die Frage gar nicht stellt, ob Arrays/Hashs im Code aufgelöst werden oder nicht. Und man hat zudem die schöne, objektorientierte Pointer-Schreibweise im Code.
Ich frage mich eher, warum er Perl ausgerechnet mit Python vergleicht. Da es keinen Migrationspfad von Python2 zu Python3 zu geben scheint, wird dieses Problem die Python-Entwicklung/-Community noch sehr viele Jahre hemmen. Ruby (besser lesbare Syntax und besseres OO als Python) oder JS/node.js (viel schneller als Python) sind daher meiner Meinung nach viel attraktivere Ziele, wenn man unbedingt von Perl weg will.
Lesezeichen