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Thema: PRISM - Erwartungshaltung vs. Realitätscheck

  1. #2986
    naraesk
    Gast
    Zitat Zitat von Newbie314 Beitrag anzeigen
    http://www.heise.de/newsticker/meldu...n-3298161.html


    Geht gar nicht. Offensichtlich haben da staatliche Stellen ihre Pfoten im Spiel. Also Untergrabung der Sicherheit finaziert durch Steuergelder. Geht gar nicht.

    Die Nachrichten aus dem "gesendet" Ordner zu löschen ist dagegen wieder stümperhaft- wenn die Mails einfach nur verschwunden wären wäre das deutlich weniger verdächtig.

    Völlig überraschend hat sich nun folgendes ereignet:

    [UPDATE] Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass anscheinend eine Fehlkonfiguration eines Mail-Clients die Ursache für das Verschwinden der Mails ist.
    [UPDATE, 17.08.2016 17:00 Uhr]Wie der CEO von QuarksLab Fred Raynal gegenüber Kaspersky mitteilte, geht er davon aus, dass das Verschwinden der E-Mails auf eine nicht optimale Konfiguration zwischen Mail-Client und GPGMail zurückzuführen ist.

    Ja, wirklich stümperhaft. Oder sie wurden von der CIA durch Waterboarding dazu gezwungen, dies zu behaupten. Man weiß ja nie.

    Paranoia fressen Verstand auf.
    Geändert von naraesk (21.08.16 um 09:14 Uhr)

  2. #2987
    Newbie and practicing Avatar von Newbie314
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    Danke für den Update!

    Wenn ich Veracrypt Auditor wäre wäre ich schon etwas nervös- die Sache mit der Fehlkonfiguration ist eine gute Nachricht.
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    "Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen" (H. Lesch)

  3. #2988
    Registrierter Benutzer Avatar von Ede
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    Britischer Autor Paul Mason - "Innerhalb dieser sozialen Fabrik zusammenfinden"
    Paul Mason: Zunächst einmal muss man feststellen, dass der Neoliberalismus am Ende ist; allerdings kann auch eine defekte Maschine weiterhin versuchen zu funktionieren. Und das können wir seit 2008 beobachten. Mit Neoliberalismus meine ich das gesamte weltweite Wirtschaftsmodell. Deutschland ist ebenso Teil davon wie China.
    ...
    Greffrath: Wenn man Ihr Buch liest, stärkt das eine optimistische Sicht auf die Zukunft. Schwebt Ihnen auch eine düstere Alternative vor?

    Mason: Ja, der Neofeudalismus. Die Silicon-Valley-Eliten wollen den Staat gerade überzeugen, es wäre am besten, jedem ein sehr geringes Grundeinkommen zu zahlen und dafür den Sozialstaat komplett abzuschaffen. Mit diesem Grundeinkommen müsste man dann auskommen, Kinderbetreuungs-, Gesundheits-und Bildungskosten bezahlen oder eben nicht bezahlen. Und der Staat als solcher würde sich auflösen.

    Greffrath: Das wäre dann eine Art Turbo-Feudalismus ...

    Mason: Ja, das wäre es. Feudalismus auf der Grundlage enormer Vermögen und niedriger Arbeitslöhne. Und natürlich das, wovon wir gerade den Anfang erleben. Absolute Macht, Mercedesse mit geschwärzten Scheiben, von Stacheldraht umzäunte Länder, in denen die Reichen in wiederum umzäunten Enklaven leben. In Manila auf den Philippinen können Sie das sehen, wo Menschen in Slums auf unratverseuchtem Wasser leben. Eigentlich sieht Manila nicht anders aus als das mittelalterliche Köln.
    Tracking - Wie Internet-Nutzer ausspioniert werden

    Social Bots - "Viel stärker in den sozialen Netzwerken aufpassen"
    Geändert von Ede (22.08.16 um 18:04 Uhr)
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  4. #2989
    Registrierter Benutzer Avatar von Ede
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    Integration - Merkel fordert Loyalität von Deutschtürken
    Zitat Zitat von Angela Merkel
    Von den Türkischstämmigen, die schon lange hier leben, erwarten wir, dass sie ein hohes Maß an Loyalität zu unserem Land entwickeln.
    Eh was? lol? Deutschland? Was ist das? Ist Merkel nicht selbst eine, der Verrat von Volk und Land vorgeworfen wird, von Pegida und AfD? In diese geistige Gefilde muss niemand absteigen. Gab es da nicht geheime Verträge zwischen "Deutschland", bestimmten Organen, und anderen Ländern, speziell USA? Da war doch was. Da sind Loyalitätsforderungen völlig absurd. Gab es da nicht Ereignisse in Geschichte und Gegenwart, die geheim gehalten werden? Zu welchem beschissenen Zerrbild von "Deutschland" soll man loyal sein? Was ist mit Merkel eigentlich los, dass sie solchen Propaganda-Rotz verkündet?

    Türkische Community - Unverständnis über Loyalitäts-Aufruf der Kanzlerin
    Zitat Zitat von Nevzat Akpinar
    Ich glaube schon daran, dass hinter diesen NSU-Morden - die deutschen Behörden das wussten und die Augen zu gemacht haben. Warum soll ich jetzt gegenüber dieser Behörde loyal sein. Was ist denn das? Ich bin loyal gegenüber Menschlichkeit, Frieden oder Demokratie. Es ist mir egal, wo ich lebe und welchen Pass ich habe. Ich kann doch nicht blind gegenüber einem Staat loyal sein.
    Ach ja, NSU auch noch. Fast schon vergessen.
    Geändert von Ede (23.08.16 um 17:19 Uhr)
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  5. #2990
    Newbie and practicing Avatar von Newbie314
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    So gaanz langsam dämmert den Leuten dass Datenschutz kein Luxus sein sollte.

    http://www.focus.de/digital/handy/di...d_5888136.html
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  6. #2991
    Banned
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    Dämmern?
    Datendämmerung?

    Glaub ich nich.
    Wieviele sind "viele"?

    Aber ich stimme zu:
    Die beste Propaganda für Datenschutz und open source machen die Behörden und die Konzerne.

    Einzigartig gut.

  7. #2992
    Elefantenversteher Avatar von florian0285
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    Ich glaub auch nicht, dass da das große Erwachen kommt. Zugestimmt hat ja wohl schon jeder, der Whatsapp aktuell nutzt. Dann ist die Anspielung von BW auf die Zahlen interessant. Wenn die Nutzer feststellen, dass so gut wie keiner der Kontakte in der Alternative vorhanden ist wird weiter Whatsapp genutzt und der Kreis schließt sich wieder. Helfen würde da nur eine Zwangsinstallation einer neutralen App auf allen Smartphones, damit die Verfügbarkeit der Kontakte vorhanden ist. Aber da ist die Frage wie lange diese App neutral bleibt und bei Zwangsinstallation gibts den Aufstand der Vulkanier. Nebenbei stellt man FB, Google und den Staat ständig als Belzebub vor den Pranger, aber gibt dafür noch mit einem Grinsen seine Handynummer an die Datenkraken drum herum weiter, postet sie in Foren oder trägt sie im Impressum der privaten Homepage ein, damit auch jeder Bot sie crawlen kann. Solange man keine Anrufe oder SMS bekommt sollte man doch den KOSTENLOSEN Dienst, den man nutzt, sich damit finanzieren lassen oder den Dienst einfach NICHT nutzen.

    Die Alternative heißt immernoch Brief.
    Zu Instagram, FB & Co Tagebuch und Fotoalbum. Man hat ja die Wahl und wenn man wählt, dann AfD [emoji12] immer nur das "beste" [emoji6]
    Matthäus 7:3 Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?

  8. #2993
    Newbie and practicing Avatar von Newbie314
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    Schlangenöl mit potentiell desaströsen Nebenwirkungen

    http://www.stern.de/wirtschaft/job/b...t-7038038.html

    Wenn der CEO der Firma die die Dienstleistung anbeitet ihr eine Treffsicherheit von 85 % attestiert, dann bedeutet das immerhin dass bei superoptimistischer Betrachtung 15 % der Kandidaten die sich auf diesen "Test" einlassen mit einer falschen Diagnose rausgehen. Letztere verschwindet dann in den Tiefen der EDV diverser Dienstleistungsunternehmen.

    Eigentlich müsste so ein Blödsinn im Interesse der Gesellschaft direkt verboten werden.

    Zur 85 % Diagnose: während alle Geheimdienste der Welt offensichtlich daran gescheitert sind wirklich funktionierende Lügendetektoren zu konstruieren behauptet hier ein Startup anhand von ein paar Minuten Interview den Charakter eines Menschen komplett korrekt zu diagnostizieren. Sehr plausibel.
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  9. #2994
    Registrierter Benutzer Avatar von ThorstenHirsch
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    Schade, dass das Programm nicht Voight-Kampff heißt. Aber was soll die Aufregung? Ein privates Unternehmen bietet eine Sprachanalysesoftware und ein anderes privates Unternehmen setzt sie ein im Bewerberprozess. What shall's?!
    ¡Nuestro amigo... el Computador!

  10. #2995
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    Nu ja, prinzipias obsta heißt es nicht ohne Grund.

  11. #2996
    Newbie and practicing Avatar von Newbie314
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    Spätestens wenn du wegen solchem Schlangenöl bei der Jobsuche "schwer vermittelbar" wirst wird es eng. Blicken wir der Wahrheit ins Auge: viele Mittelmanager und Personaler suchen doch gerade nach etwas Schlangenöl das ihnen die Verantwortung für die Bewerberauswahl abnimmt- und auf das man verweisen kann wenn man daneben gegriffen hat ("aber im Voight Kampff Test hatte der Kandidat eine gute Punktzahl").

    (Ich habe in meinem Berufsleben nur sehr wenige Chefs erlebt die bei Einstellungen "ein Händchen" für die Mitarbeiter hatten- das waren allerdings jeweils auch im Arbeitsalltag Top-Chefs. Ich könnte das nicht so gut.)

    Nein, aus meiner Ansicht müssten solche Dinge verboten werden, selbst wenn sie wirken würden.

    Würdest du als Chef jemanden einstellen bei dem in so einer Analyse eine Tendenz zu Depressionen oder gar zu manisch-depressivem Verhalten diagnostiziert wird ? Selbst wenn der Bewerber zu der Krankheit neigt heißt es noch lange nicht dass die ausbricht. Was tun wir mit all den Leuten die auf diese Art aus dem Arbeitsprozess aussortiert werden ? Dauerharzen lassen ?

    Verfahren mit denen Leuten Arbeitsuntauglichkeit bescheinigt wird ohne dass "im Zweifel für den Angeklagten" verwendet wird sollten generell verboten werden- sonst laufen wir gesellschaftlich in eine ganz böse Richtung.
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  12. #2997
    Registrierter Benutzer Avatar von ThorstenHirsch
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    Grundsätzlich halte ich es für sehr begrüßenswert, wenn Prozesse, die auf einem "Händchen" basieren, rationalisiert werden. Dadurch passiert nämlich genau das Gegenteil von dem, was Du befürchtest: (fähige) Sonderlinge bekommen so überhaupt erst die Chance, sich gegen angepasste Lackaffen durchzusetzen.

    Deine Befürchtung ist offenbar, dass das Programm sehr hohe Standards ansetzt und viel mehr Bewerber durchfallen lässt als ein menschlicher Entscheidungsträger. Selbst wenn dem so ist, ändert sich weder die Anzahl der offenen Stellen noch die Anzahl der Bewerber gegenüber den Verfahren ohne diese Software; damit will ich sagen: die Stellen bleiben nicht offen - es wird dann halt der am wenigsten schlecht beurteilte Bewerber genommen. Man kann dann entweder die Software justieren, damit die den Bewerbern im Schnitt 50 von 100 Punkten attestiert - oder man lässt die Software so wie sie ist und stellt auch Leute mit 35 Punkten ein, wenn es niemand mehr über 40 schafft.
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  13. #2998
    Newbie and practicing Avatar von Newbie314
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    Ich befürchte eher eine Art "Scharlachroter-Buchstabe-Effekt". Wenn diese Art Bewerber auszusortieren da sie scheinbar "objektiv" ist sich ausbreitet besteht die Gefahr dass manche Bewerber Stigmata ("Faul", "Psychisch instabil", "Neigung zu Depression", "Neigung zu Alkoholismus", "Manisch Depressiv") erhalten die sich Cloud sei Dank unkontrolliert verbreiten und es bestimmten stigmatisierten Personen unmöglich machen qualifizierte Jobs zu finden.

    Echte objektive Kriterien wären wünschenswert, dass so eine Software die bieten kann habe ich in meinem ersten Beitrag schon angezweifelt. Wie die Welt des "Scoring", der diversen Auskunfteien zeigt ist man vor "Scoring" und "attribuierung" in Datensätzen auf die man keinen Zugriff hat bereits jetzt nicht mehr sicher. Wenn sich das noch im beruflichen Umfeld mit durchsetzt wird es bitter.

    Wollen wir das - dass sich ein Jobprekariat entwickelt das aus "Harz" nicht mehr rauskommt obwohl die Leute leistungsfähig und leistungsbereit wären ? Analog zur ständigen Werbetrommel vom "Fachkräftemangel" während es gleichzeitig ab 50 enorme Zunahmen in der Dauerarbeitslosigkeit gibt.
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  14. #2999
    Registrierter Benutzer Avatar von Ede
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    Zitat Zitat von ThorstenHirsch Beitrag anzeigen
    Grundsätzlich halte ich es für sehr begrüßenswert, wenn Prozesse, die auf einem "Händchen" basieren, rationalisiert werden.
    Ja, zumal das gewöhnliche Bewerbungsgespräch sich als ungeeignet erweist:
    Iris Bohnet: Gleichstellung leicht gemacht
    Zitat Zitat von Iris Bohnet
    Es ist tatsächlich so, dass es Hunderte von Studien gibt, die zeigen, dass unstrukturierte Bewerbungsgespräche, unstrukturierte Interviews, in denen wir eben so bisschen diskutieren, Sie erzählen mir ein bisschen von den Hobbies und was sie vorher gemacht haben, was für Sie wichtig ist, dass da diese Vorurteile naürlich reinkommen, und dass diese Bewerbungsgespräche die schlechtest mögliche Methode ist, zukünftige Produktivität vorherzusagen. Das ist nicht neu. Es gibt, deshalb kann ich das wirklich mit grossem Selbstvertrauen sagen, Hunderte von Studien, die das zeigen.

    Zitat Zitat von ThorstenHirsch Beitrag anzeigen
    Dadurch passiert nämlich genau das Gegenteil von dem, was Du befürchtest: (fähige) Sonderlinge bekommen so überhaupt erst die Chance, sich gegen angepasste Lackaffen durchzusetzen.
    Da ist was dran.
    Zitat Zitat von Iris Bohnet
    Und wenn man Leute, die andere Leute interviewen müssen, wenn man die nachher befragt, worauf haben Sie so geschaut, dann würden diese selbst, sie sind selbst auch nicht schüchtern dann zu sagen: "Ja, also ich muss schauen, ob die Person passt, auch so ein bisschen denkt, wie ich halt so denke." Eigentlich sagen uns die Leute: Ich versuche mich zu replizieren. Wenn jemand den FCZ lieber hat als die Grasshoppers oder umgekehrt, dann denkt man gleich: "Ah ja, das ist wahrscheinlich eher mein Mensch." Das ist natürlich das Problem. Dass wir dann uns eben replizieren und homogen bleiben und Leute, die den gleichen Sportclub mögen und die halt so aussehen wie wir und die vielleicht diegleiche Sprache sprechen, vielleicht sogar den gleichen schweizer Dialekt, das führt zu diesem In-Group-Bias, wo wir halt Leute bevorzugen, die genauso sind wie wir.

    Zitat Zitat von Newbie314 Beitrag anzeigen
    Ich befürchte eher eine Art "Scharlachroter-Buchstabe-Effekt". Wenn diese Art Bewerber auszusortieren da sie scheinbar "objektiv" ist sich ausbreitet besteht die Gefahr dass manche Bewerber Stigmata ("Faul", "Psychisch instabil", "Neigung zu Depression", "Neigung zu Alkoholismus", "Manisch Depressiv") erhalten die sich Cloud sei Dank unkontrolliert verbreiten und es bestimmten stigmatisierten Personen unmöglich machen qualifizierte Jobs zu finden.
    Das kann passieren. Hat jemand einen schlechten Tag, lässt sich vom Computer interviewen. Das schlechte Ergebnis landet in der Cloud und wird in Zukunft an anderer Stelle wieder zur Bewertung herangezogen. Austricksen liesse sich so ein Programm wohl auch. Man lässt eine andere sprachlich versierte Person für sich sprechen oder besucht vorher einen Kurs, bei dem trainiert wird, welche Sprechweise das Computerprogramm am besten bewertet. Oder man lässt von einem Computerprogramm Tonfolgen erzeugen, die das bewertende Computerprogramm als guten Bewerber identifiziert. Welche idealen Tonfolgen das wären, müsste noch untersucht werden, durch Versuche oder durch Analyse des Programmcodes des bewertenden Programms. Das muss vielleicht gar keine echte Sprache sein, um für einen guten Bewerber gehalten zu werden. Natürlich kann man auf solche Betrugsversuche reagieren und nur echte menschliche Sprache zulasen. Die Sprachprogramme sind wohl noch so schlecht, dass sie sich sehr einfach vom Menschen unterscheiden lassen. Die ideale Lösung wäre wahrscheinlich eine Kombination aus Mensch und Programm. Vielleicht werden also Sprachfilter (Vocoder) angeboten, die das Frequenzspektrum des Gesprochenen für das bewertende Programm optimieren.


    Zitat Zitat von Newbie314 Beitrag anzeigen
    Wollen wir das - dass sich ein Jobprekariat entwickelt das aus "Harz" nicht mehr rauskommt obwohl die Leute leistungsfähig und leistungsbereit wären ? Analog zur ständigen Werbetrommel vom "Fachkräftemangel" während es gleichzeitig ab 50 enorme Zunahmen in der Dauerarbeitslosigkeit gibt.
    Darauf kann man mit ThorstenHirsch antworten:
    Zitat Zitat von ThorstenHirsch Beitrag anzeigen
    Deine Befürchtung ist offenbar, dass das Programm sehr hohe Standards ansetzt und viel mehr Bewerber durchfallen lässt als ein menschlicher Entscheidungsträger. Selbst wenn dem so ist, ändert sich weder die Anzahl der offenen Stellen noch die Anzahl der Bewerber gegenüber den Verfahren ohne diese Software; damit will ich sagen: die Stellen bleiben nicht offen - es wird dann halt der am wenigsten schlecht beurteilte Bewerber genommen. Man kann dann entweder die Software justieren, damit die den Bewerbern im Schnitt 50 von 100 Punkten attestiert - oder man lässt die Software so wie sie ist und stellt auch Leute mit 35 Punkten ein, wenn es niemand mehr über 40 schafft.
    Geändert von Ede (04.09.16 um 20:00 Uhr)
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  15. #3000
    Newbie and practicing Avatar von Newbie314
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    Ich glaube ich muss es etwas anders ausdrücken:

    Jeder weiß dass Vorstellungsgespräche eine hohe Fehlerquote haben. Wenn also ein Vorstellungsgespräch schiefgeht und das negative Ergebnis irgendwo im Datensatz des Bewerbers landet erhält er wahrscheinlich trotzdem weitere Chancen- einfach weil jeder weiß dass diese Dinge eine hohe Streubreite haben. Das Problem mit Vorstellungsgesprächen das Frau Bohnet nennt ist allgemein bekannt.

    Wenn dagegen der "objektive" Computer mit "wissenschaftlichen" Methoden ein Urteil fällt fürchte ich dass das überbewertet wird. Sowohl positive als auch negative Urteile, sie stammen ja von "wissenschaftlichen Methoden".

    Angesichts der Tatsache dass es keine unabhängige Studie zu diesem Programm gibt und angesichts der Tatsache wie kläglich die Wissenschaft bereits bei Lügendetektoren versagt hat bezweifle ich erst einmal dass der Ansatz eine vernünftige Treffsicherheit hat und befürchte dass er überbewertet wird.

    Ein Beispiel dafür ist die Graphologie. Ich selbst kenne keine vernünftige Studie in der versucht wurde dem Phänomen auf den Grund zu gehen, trotzdem sind die graphologischen Analysen nicht totzukriegen und in manchen Ländern sogar bei Bewerbungen üblich.

    Wir alle versuchen im Alltag von der Stimme auf den Menschen zu schließen, wir haben mit die mächtigsten neuronalen Netze zwischen den Ohren die es auf dem Planeten gibt- trotzdem liegen wir regelmäßig falsch.


    Bei Lügendetektion: es gibt bekanntlich einzelne Menschen die eine hohe Treffsicherheit aufweisen, ulkigerweise sind die sehr selten. Wenn man so ein Verfahren mit der nötigen Vorsicht verifiziert und die Ergebnisse mit der nötigen kritischen Distanz betrachtet kann ich mir vorstellen dass es auf Dauer mehr Nutzen anrichtet als Schaden. Wenn ich mir die Marktgesetze ansehe befürchte ich aber dass der Schaden überwiegen wird.

    (Link zu den "menschlichen Lügendetektoren": http://www.welt.de/gesundheit/psycho...ndetektor.html ich wäre auch gerne einer )
    Geändert von Newbie314 (04.09.16 um 14:16 Uhr)
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