Zitat von
Eddie Bushyhead
Wir Cherokee können unsere Heimat auf Erden nicht von unserem Leben in dieser Heimat trennen, auch nicht von unserer Vorstellung und Bedeutung als Volk. Von Geburt an wird uns gelehrt, dass die Bäume, ja alle Pflanzen und Tiere, mit denen wir unsere Heimat teilen, unsere Brüder und Schwestern sind. Wenn wir also von Land sprechen, meinen wir nicht Besitz oder Territorium, auch nicht das Stückchen Boden, auf dem unsere Häuser stehen und unser Getreide heranreift. Wir verstehen darunter etwas wahrhaft Heiliges.
Am Anfang der Zeit lebten wir Cherokee im Gälalati, im Himmel, und spähten durch ein Loch auf die Erde hinunter. Damals bestand die Erde nur aus feuchtem, formlosen Schlamm, also sandten wir den grossen Geier zur Erde. Er sollte einen Platz finden, der trocken genug für die Cherokee war, um dort zu leben. Als er über die Erde flog und nach trockenem Land Ausschau hielt, wurde er müde. Seine Flügel berührten die Erde und formten die Berge und Täler, in denen wir Cherokee heute leben.
Als wir vom Himmel auf die Erde kamen, wurden wir von den Tieren und Pflanzen willkommen geheissen. Doch als wir uns ausbreiteten, wurden wir arrogant und dachten, dass alles nur für uns bestimmt wäre. Der Schöpfer hatte uns Gebete mit auf den Weg gegeben, um die Tiere um Erlaubnis zu fragen, sie zu töten. Doch wir Cherokee hatten diese Gebete vergessen. Dann hielten die Tiere Gericht. Jedes Tier trat vor den Bären und den Wolf, die Häuptlinge der Tiere, und brachte seine Beschwerde vor. Das Urteil, mit dem sich die Teire an uns rächten, war, dass jedes einzelnte Tier eine Krankheit auf die Cherokee übertragen sollte. Die Pflanzen aber, die Freunde der Cherokee waren, sahen das, und boten sich ihrerseits als Medizin an, um diese Krankheiten zu heilen.
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