PRISM - Erwartungshaltung vs. Realitätscheck

[Newbie314]

Ein Smartphone kann vom Besitzer ("Diktiergerät") oder sogar von einem Dritten als Wanze missbraucht werden. Entsprechende Apps sind sogar kommerziell erhältlich. Die sind in Deutschland zwar illegal, aber dafür müsste man denjenigen der so etwas nutzt erst man erwischen.

@Scorpius: ich weiß dass Putin über 60 % Zustimmung in der eigenen Bevölkerung findet - mehr als jeder demokratisch gewählte Staatsführer, aber das macht ihn noch lange nicht zum Demokraten. Merkel und Obama bezeichnest du als undemokratisch weil sie das was wir "Wille des Volkes" nennen unter ihre Machtinteressen stellen. Putin tut das Gleiche- ein Teil seiner Popularität basiert sicher auch auf der Gleichschaltung der Medien.

Anderes Beispiel: ich glaube es war Sierra Leone--- dort wurde der grausamste Warlord wirklich demokratisch gewählt einfach weil die Leute wussten dass wenn sie irgendeinen anderen wählen der Bürgerkrieg und die Gemetzel weitergehen. Demokratisch gewählt, aber definitiv nicht demokratisch legitimiert. Ein Wahl"kampf" der Form "wähl mich oder ich erschieß dich" ist für mich kein demokratischer Vorgang...

Schröder ist sicher nicht dumm, meine Theorie zu seiner Aussage steht bei Wolfram von Eschenbach: "wess Brot ich fress, des Lied ich sing".

[Ede]

Damit ist Frankreich nach GB das nächste europäische Land wo die Demokratie gekippt ist. Ironischerweise wird das mit den Anschlägen auf Charlie Hebdo begründet.

Dass die Täter längst überwacht wurden als sie ihren Anschlag begingen interessiert in dem Zusammenhang kein Schwein.... http://www.spiegel.de/netzwelt/netzp...a-1037778.html

Verschwörungstheorien eines Journalisten

Cyber-Attacken - Krieg der Hacker

Strafsache Luther - Wie Rom die Reformation verhindern wollte

[Newbie314]

Nachschlag zu "wes Brot ich fress...":

http://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1038506.html

[Ede]

Bundestag beschließt IT-Gesetz - Nachrichtendienste wollen Sicherheitslücken

[scorpius]

@Scorpius: ich weiß dass Putin über 60 % Zustimmung in der eigenen Bevölkerung findet - mehr als jeder demokratisch gewählte Staatsführer, aber das macht ihn noch lange nicht zum Demokraten. [...] ein Teil seiner Popularität basiert sicher auch auf der Gleichschaltung der Medien.

Und der unabhängigen, kritischen und freien Presse des Westens ist es zu "verdanken", dass "unsere" Politiker nicht solche Spitzenwerte erreichen und deshalb "echte" Demokraten sind? Ich lach mich schlapp! Nein, entweder sind Putins Hofberichterstatter besser als die der westlichen Politiker, oder aber er macht wirklich Politik für sein Volk, was man von "unseren" Marionetten nun wirklich nicht behaupten kann. Ich tendiere zu Letzterem.

Die Hegemonie der USA bröckelt und sie und ihre Vasallen versuchen alles, um es aufzuhalten. Der hieraus resultierende Propagandakrieg, bzw. auch echte Krieg, hilft da nicht mehr. Menschen können sich frei informieren, andere Bündnisse werden bereits geschmiedet. Eine bessere Welt ist möglich, mit Russland, aber nicht mit diesen USA.

Schon komisch, dass Terroristen immer aus den Staaten kommen, in denen es Öl und Gas gibt. Russland hat eigene, riesige Vorkommen. Vielleicht wären sie sonst genauso skrupellos wie die USA, aber sie haben es nicht nötig. Und nun sind sie eben wegen ihrer Öl- und Gasvorkommen selbst ins Visier der USA geraten.

Wenn es gelänge, den Energiebedarf der Welt zu 100% aus Erneuerbaren Energien zu stillen, wäre das ein Friedensbeitrag, der seines Gleichen suchen würde. Und nachdem ich den letzten Satz geschrieben habe, fällt mir Seehofer und seine Ablehnung gegenüber der Stromtrassen ein und ich denke, mit solchen Vollpfosten an der Macht, gehen wir alle kaputt!

[Newbie314]

Ich habe oben auch Beiträge verlinkt die zeigen dass ich unsere Politiker auch nicht für Demokraten halte. Unterschied ist, wir können hier schimpfen ohne verhaftet zu werden (oder 1000 Peitschenhiebe zu kassieren). Das ist ein eklatanter Unterschied.

Ich halte unser System für demokratisch, nur die Art wie es gehandhabt wird ist eine Oligarchie (in anderen Worten: Lobbyherrschafft). Das liegt aber auch an uns als Wählern.

Hier nochmal was aus der Ecke "Posse":

http://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1038659.html

Ein Highlight:

Zuerst soll die sinkende Wahlbeteiligung genauer untersucht werden. CDU-Generalsekretär Peter Tauber sagte der "SZ", ihn interessiere beispielsweise, ob "eine Nichtteilnahme automatisch eine Ablehnung des demokratischen Systems" sei. Nicht zu wählen könne "ja auch Ausdruck von Zufriedenheit mit der Regierung sein".

Das ist doch klasse- in Bezug auf die Rhethorik dahinter. Wer nicht wählt lehnt laut Tauber automatisch das demokratische System ab- oder ist mit der Regierung so zufrieden dass er nicht wählen gehen muss... diese Interpretation ist doch klasse!

Wetten dass -falls diese Umfragen wirklich kommen- sie so gestaltet werden dass das Ergebnis das ich bei einer echten Umfrage vermute nicht herauskommt:

Dass die Leute deswegen nicht wählen gehen weil sie egal wen sie wählen doch hauptächlich Politik vom und für Lobbygruppen und Großkapital bekommen- das wäre meine Vermutung zum Ergebnis einer echten Umfrage.

Ich wette dass in der Umfrage verhindert wird dass das herauskommt.

[Ede]

Und der unabhängigen, kritischen und freien Presse des Westens ist es zu "verdanken", dass "unsere" Politiker nicht solche Spitzenwerte erreichen und deshalb "echte" Demokraten sind? Ich lach mich schlapp! Nein, entweder sind Putins Hofberichterstatter besser als die der westlichen Politiker, oder aber er macht wirklich Politik für sein Volk, was man von "unseren" Marionetten nun wirklich nicht behaupten kann. Ich tendiere zu Letzterem.

Putins Spitzenwerte ergeben sich aus der Aussenpolitik. In dem Sinne hat die Junta um Putin Glück, dass die NATO so agiert. Eine wirkungsvollere Propaganda für sich könnte Putin nicht aufziehen. Nicht dass die NATO das nicht wüsste. Es ist eine alte Masche, die Aussenpolitik zu benutzen, wenn man es Innen nicht auf die Reihe kriegen will. Da ergänzen sich die Administrationen sehr gut und gibt es eingespielte Mechanismen unter den Geheimdiensten, ob durch Doppelagenten, Sicherheits-Politik, Angst-Propaganda und gezielte Desinformation der Bevölkerung oder gemeinsame Pflege und Nutzen von Softwarelücken. Unter den Geheimdiensten gibt es praktisch keine Geheimnisse, höchstens zeitlich begrenzte Informationsvorsprünge. Geheimhaltung gibt es nur gegenüber der Bevölkerung. Offene Feindschaften gibt es höchstens beim Thema Waffen-Innovationen und Absatzmärkte für Waffen. Eine entfernt vergleichbare Kooperative existiert zwischen Bibel-Fundamentalisten und Nazis auf der einen und Koran-Fundamentalisten auf der anderen Seite. Es wird viel mit selbsterfüllenden Prophezeihungen gearbeitet. Man produziert angebliche Argumente und spielt einander die Bälle zu. Man muss immer Eskalationen simulieren, um sich öffgentlichkeitswirksam als Lösung ausgeben zu können. Das sind alles grosse Retter der verkommenen Welt. Und wenn die Welt nicht böse genug ist, lässt man schon mal eine Bombe in der eigenen Bevölkerung explodieren. Kennt man alles in Russland, Deutschland und Italien.

Es ist eine Verantwortungslosigkeit sondergleichen, wenn Russland und NATO in ihrem Geplänkel den gemeinsamen Kampf und die gemeinsame Propaganda gegen die bösen muslimischen Horden aus Tschetschenien, Afghanistan und Palästina vernachlässigen. Ein Terror-Anschlag ist da nur eine Frage der Zeit.

Opfergabe an die Götter - Der kulturhistorische Ursprung des Geldes

58. ZEIT-Forum der Wissenschaft - Big Data - das Ende von Autonomie und Privatspähre?

[Newbie314]

@Ede: ich fürchte in Bezug auf die jeweiligen "Konservativen" in Russland und "im Westen" hast du nur allzu Recht. In Bezug auf Christliche Fundamentalisten oder Nazis gegen muslimische Fundamentalisten glaube ich dass das nicht einmal Schaukämpfe sind...

Terror-Anschläge führen dann wieder zu mehr von dem was die jeweiligen Herrscher als "Sicherheit" bezeichnen, sind also sowohl für Putin (Tschetschenien) als auch für unsere "Innere Sicherheit" ideal...

Bisher sehe ich in Deutschland aber keine Indizien dafür dass staatliche Stellen muslimische (oder sonstige ) Terroristen irgendwie ausbilden würden- ich denke manchmal mit Grauen daran was los wäre wenn sich eine (islamistische oder sonstige) Terrorzelle bilden würde die die Kenntnisse und Logistik der RAF der ersten Generation hätte- wenn man die Sachen ehrlich erfolgt erkennt man dass die Sauerland Gruppe und die Kofferbomber in Deutschland nur deswegen keinen Schaden angerichtet haben weil sie inkompetent waren. Terroristen die viele Leute verletzen wollen und technische + logistische Fähigkeiten besitzen können als Mini Gruppe furchtbare Dinge tun- Beispiel Boston - und nicht einmal ein Überwachungsstaat könnte das wirklich verhindern.

Und damit sind wir wieder beim Ursprungsthema:

http://www.heise.de/ct/artikel/Augen...g-2661174.html

Wir brauchen nicht mehr Überwachung, sondern finanziell und personell besser ausgestattete Sicherheitsbehörden.

Würde ich so sofort unterschreiben.

[scorpius]

[...]wir können hier schimpfen ohne verhaftet zu werden (oder 1000 Peitschenhiebe zu kassieren). Das ist ein eklatanter Unterschied.

Na ja, aber nur weil es subtile, genauso wirksame Methoden gibt, das Volk ruhig zu stellen. Und wenn es doch mal mehr aufmuckt, kommen halt die Wasserwerfer...

Ich halte unser System für demokratisch, nur die Art wie es gehandhabt wird ist eine Oligarchie (in anderen Worten: Lobbyherrschafft). Das liegt aber auch an uns als Wählern.

Es liegt auch an uns Wählern, ganz klar! Aber was siehst du als demokratisch, wenn du selbst sagst, faktisch sei es eine Oligarchie?
Das Volk hat nicht zu melden, seine Meinung wird von den Medien gebogen, bis es der herrschenden Klasse passt. Wobei einige Medien selbst zu den Oligarchen gehören. Keine nennenswerten Volksentscheide. Initiativen, Unterschriftensammlungen, Demonstrationen - totgeschwiegen oder ignoriert.
Nö, von Demokratie nicht die Spur. Zur Demokratie gehören zwei und die Politiker wollen oder können nicht wirklich mitmachen.

[Ede]

Bisher sehe ich in Deutschland aber keine Indizien dafür dass staatliche Stellen muslimische (oder sonstige ) Terroristen irgendwie ausbilden würden

NSU und Gladio.

[Newbie314]

OK, Gladio hatte ich komplett übersehen.

NSU wurde "nur" gedeckt, nicht ausgebildet. Jedenfalls sehen die Indizien die ich kenne so aus.

Das "nur gedeckt" will ich keineswegs verharmlosen, das ist wieder ein Beispiel dass die demokratische Kontrolle geheim agierender Staatsorgane in Deutschland eben nicht funktioniert.

Edit: Zum Thema "staatlich unterstützte Terroristen" hat mir "Black Adder" gerade noch einen Link geschickt- mir war nicht klar dass Staatsorgane letztendlich bei der Initialbewaffungn späterer RAF Mörder mit im Spiel waren.

Interessante Frage: darf ein Rechtsstaat Mordwaffen liefern um die Mörder danach zu verurteilen ? Von Steuergeldern bezahlte Bombenzünder an Terroristen ?

https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Urbach

[naraesk]

https://de.wikipedia.org/wiki/Agent_Provocateur

Kommt drauf an.

[Newbie314]

„Ich weiß, dass wir bei brisanten Großdemos verdeckt agierende Beamte, die als taktische Provokateure, als vermummte Steinewerfer fungieren, unter die Demonstranten schleusen. Sie werfen auf Befehl Steine oder Flaschen in Richtung der Polizei, damit die dann mit der Räumung beginnen kann.“

Klarer Verstoß gegen das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung (hier in Form einer Demonstration). Wenn der Staat selbst Gewalt ausübt um eine Räumung einer Demonstration zu legitimieren zeigt das ein fatales Rechtsstaatsverständnis.

[scorpius]

Klarer Verstoß gegen das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung (hier in Form einer Demonstration). Wenn der Staat selbst Gewalt ausübt um eine Räumung einer Demonstration zu legitimieren zeigt das ein fatales Rechtsstaatsverständnis.

Aha. Ich dachte:

Ich halte unser System für demokratisch, nur die Art wie es gehandhabt wird ist eine Oligarchie (in anderen Worten: Lobbyherrschafft). Das liegt aber auch an uns als Wählern.

Schluck mal die rote Pille, Newbie!

[Newbie314]

Das System ist demokratisch, die Art wie es gehandhabt wird ist eine Oligarchie- auch wenn die Menschenrechte noch weitgehend eingehalten werden (hier wird niemand zu Zwangsarbeit verurteilt wie Pussy Riot.. oder zu Peitschenhieben wie in Saudi Arabien.... das ist ein immenser Unterschied).

Wir konnten uns informieren, die Mehrheit der Wähler tut das nicht, wählt gar nicht (wird langsam die Mehrheit) oder doch nur Parteien die eher Millionäre vertreten als die eigenen Wähler. Aber: das liegt an uns selbst. Ohne unsere Mithilfe als Wähler hätten die Oligarchien uns die Macht nicht abnehmen bzw. abluchsen können.

Die DDR war nach Gesetzeslage auch ein Rechtsstaat. In der Praxis aber überhaupt nicht... Gesetze nützen nichts wenn der eigentliche Souverän zulässt dass sie verbogen werden.

=> Wenn genug Leute "auf den Trichter" kommen können wir hier mit dem Wahlzettel die Entwicklung umkehren. Wenn die Mehrheit träge bleibt dann nicht. Ich schätze der Finanzcrash der nur noch eine Frage der Zeit ist wird da einiges in Bewegung bringen, hoffentlich gewaltlos.